In den letzten Jahren hat der eSports Bereich einen unheimlichen Entwicklungssprung hingelegt. Dies gilt für alle Bereiche der neuartigen Sportart. Computerspiele gibt es, solange es Computer gibt – doch die zunehmende Organisation und Professionalisierung des eSports nimmt im 21. Jahrhundert völlig neue Züge an. Weltweit gibt es Milliarden Gamer, die Übertragungen großer eSports Events zieht Millionen Menschen an die Bildschirme und auch die Preisgelder liegen im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Keine Frage, dass eSports einen riesigen Einfluss auf den Technologie- und Hardwaresektor haben. Wir schauen, in welchen Bereichen sich der eSports-Boom auf die Industrie auswirkt – vom kleinen Start-up bis zum großen Hardware-Hersteller.
Vom Hobby zum Beruf – die Entwicklung des eSports
Die Entwicklung von eSports ist bis dato eine einzige Erfolgsgeschichte. Früher haftete dem Zocken ein etwas hobbymäßiges Image an, heute ist Pro-Gaming ein anerkannter Beruf, mit dem sich potenziell Millionen verdienen lassen. Die Stars der Szene werden wie große Star-Athleten aus den „echten“ Sportarten behandelt. Der deutsche Kuro Takhasomi spielt in der Disziplin Dota2 und hat bereits Preisgelder in Millionenhöhe abgeräumt, der Stern hat erst kürzlich über ihn berichtet. Die Turniere finden in der ganzen Welt statt. Ein bisschen ist das Leben eines Pro-Gamers mit dem eines Tennis- oder Golfspielers vergleichbar. Während der Saison jetten die Profis von Wettbewerb zu Wettbewerb und duellieren sich um die enormen Preisgelder. Ego-Shooter wie Counterstrike oder Strategiespiele wie Dota2 gehören zu den beliebtesten Spielen in der Gaming-Welt.
Sportvereine springen auf den Zug auf
Doch im Pro-Gaming werden nicht nur Strategie- oder Rollenspiele gespielt. Wie der Name schon erahnen lässt, sind beim eSports auch Sportsimulation sehr beliebt. Insbesondere die Fifa-Reihe von EA Sports zieht auch das Interesse professioneller Fußballvereine auf sich. In Deutschland beispielsweise stellte der FC Schalke als erster deutscher Bundesligaverein ein eigenes eSports Team. Das Digital Squad der Knappen steht sogar besser da, als die echten Fußballer, die derzeit Mitte Dezember von Betway mit einer Quote von 501,00 auf die Meisterschaft geführt werden. Für die eSports Mannschaft hingegen geht es steil bergauf, erst kürzlich traten die Knappen der legendären League of Legends bei. Denn nicht nur Fifa wird auf Schalke gespielt, auch für Strategiespiele und Ego-Shooter gibt es Gamer in Gelsenkirchen.
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Technische Innovationen fördern die Szene
Klar, dass bei Millionen von Gamern die Spieleindustrie boomt. Softwareentwickler und Spieleproduzenten haben mehr Budget denn je zur Verfügung. Doch die Auswirkungen des Gaming-Booms gehen noch weiter. Stetig werden neue Grafikchips und Prozessoren entwickelt, die für noch besseres Spielverhalten sorgen. Nvidia ist durch Spezialisierung auf Grafikchips- und Prozessoren für die Gaming-Branche zum größten Hersteller in diesem Bereich angewachsen. Die Geforce gilt unter Gamern zu den besten Grafikprozessoren. Derweil duellieren sich AMD und Intel um Prozessoren mit immer mehr Kernen respektive Leistung. So sollte ein durchschnittliches Gaming-Setup heutzutage mindestens mit einer Leistung von drei bis 4 Gigahertz ausgestattet sein. Neben der reinen CPU-Hardware kommen natürlich auch noch hochauflösende Bildschirme und präzise Maus- und Steuereinheiten hinzu. Viele Pro-Gamer schwören beispielsweise auf die Monitore von BenQ. Gaming-Mäuse zeichnen sich durch eine ergonomische Passform aus und sind mit zusätzlichen Tasten und Funktionen versehen. Führende Hersteller sind hier unter anderem Razer oder auch Logitech. Auch spezielle Gaming-Headsets erfahren immer wieder neue Innovationen. Das Asus Rog Delta gehört beispielsweise zu den neuesten Entwicklungen auf dem Markt.
Viel Potential für kleine Start-ups
Insbesondere in der noch relativ jungen Gaming-Branche gewinnen kleine Start-up-Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Sowohl im Hardware-Bereich, als auch auf dem Sektor der Softwareanwendungen beziehungsweise Apps haben sich verschiedene Unternehmen hervorgetan. So hat beispielsweise das junge Unternehmen Dojo Madness eine App entwickelt, die in kürzester Zeit den gegnerischen Spieler im eSports Klassiker League of Legends analysiert. Auch Videoanalysetools oder Taktikplaner gehören zu den Entwicklungen, welche der Szene zu Gute kommen. Coaching-Apps, wie Lolsumo, Oversumo oder Dotasumo helfen den Spielern beim Einstieg in erfolgreiche Games wie League of Legends, Overwatch oder Dota2.
Die Szene wächst stetig
Das unglaubliche Potential des eSports ist noch lange nicht ausgeschöpft. Experten sehen weiterhin eine langfristige Steigerung der Popularität. Das professionelle Gaming zieht zwar jetzt schon Millionen Menschen an, steckt aber verglichen zu den „echten“ Sportarten, wie Fußball oder Basketball immer noch in den Kinderschuhen. Dies kommt natürlich auch der Industrie zugute. Sowohl im Bereich der Hard- und Software als auch im Sponsoring, stellen eSports einen ganz neuen Markt für die Unternehmen dar. Es gibt bereits erste Stimmen, die dafür plädieren, dass eSports eine olympische Sportart werden soll.