Gegen Anfang des Jahres stellte ASRock eine ganze Reihe neuer Mainboards vor, darunter auch das ASRock B365M Phantom Gaming 4. Das Micro-ATX Mainboard mit B365 Chipsatz verfügt über fast alles, was der Nutzer von heute braucht. Ob dem so ist und wie es sich in der Praxis verhält, erfahrt ihr nun in unserem Bericht.
Bevor wir mit unserem Test beginnen, möchten wir uns bei unserem Partner ASRock für die freundliche Bereitstellung des Testmusters bedanken.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das Verpackungsdesign folgt, wie es der Name schon vermuten lässt, der Phantom Gaming Serie. So ist die Verpackung farblich in Rottönen gehalten und auf der Vorderseite prangt das Phantom Gaming Logo. Einige der unterstützten Prozessoren sowie der Hinweis auf HDMI Anschluss und Polychrome Sync Funktionalität dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Modellbezeichnung ist unten rechts untergebracht. Auf der Rückseite finden sich allerlei Informationen zu den Features sowie die Liste mit den technischen Daten.
Inhalt
Im Inneren ist alles ordentlich verstaut. Neben dem Mainboard befinden sich noch folgende Gegenstände im Lieferumfang:
- Schnellstartanleitung
- Informationsbroschüre
- I/O Shield
- Zwei SATA Anschlusskabel
- DVD mit Treibern u. Software
- Drei Schrauben für M.2 SSDs
Daten
Details
Das ASRock B365M Phantom Gaming 4 verfügt über einen Kühlkörper links vom Sockel, die Spannungswandler oberhalb des Sockels werden dagegen nicht von einem Kühlkörper bedient. Neben dem 24 Pin ATX Anschluss an der rechten Seite verfügt das Mainboard im oberen Bereich noch über einen 8 Pin CPU12V Anschluss. Für Arbeitsspeicher stehen insgesamt vier Bänke zur Verfügung. Oberhalb des ersten PCIe Slots ist ein Kühler angebracht, der einen der beiden Einbauplätze für M.2 SSDs abdeckt. Er dient der passiven Kühlung, wenn eine entsprechende SSD verbaut wird. Zwischen den beiden PCIe Slots findet sich der zweite Einbauplatz für eine M.2 SSD. Für konventionelle SATA Laufwerke stehen insgesamt sechs SATA Anschlüsse bereit, wobei zwei davon entfallen, wenn der untere M.2 Slot belegt wird.
Rechts neben den Bänken für den Arbeitsspeicher ist der Anschluss für adressierbare RGB LED zu finden. Bei der näheren Betrachtung sticht das PCB Design ins Auge. Das PCB selbst ist komplett schwarz mit einem grau/roten Design. Der „Phantom Gaming“-Schriftzug auf der rechten Seite des Mainboards ist leicht gelblich, was aber daran liegt, dass dieser Bereich im Betrieb durch RGB LEDs ausgeleuchtet wird.
Das Mainboard verfügt über neun Phasen, wobei acht der Phasen durch den Einsatz von Dopplern realisiert werden. Acht Phasen versorgen den Prozessor mit Strom, die letzte dagegen versorgt die integrierte Grafiklösung. Nur die Spannungswandler links vom Sockel werden durch ein Kühlelement gekühlt, die Restlichen liegen frei. Die Leistung wird über einen uP9521P-Controller gesteuert.
Unterhalb des 24 Pin ATX Anschlusses folgen der USB 3.0 und ein 4 Pin RGB Header sowie vier SATA Anschlüsse, die seitlich abgehen. Im unteren Bereich sind zwei weitere SATA Anschlüsse untergebracht. Links davon folgen noch zwei USB 2.0 Header. Der Header für das Front Audio ist wie gewohnt ganz links angeordnet. Auch interessant ist die Tatsache, dass nur der obere PCIe Slot über eine Verstärkung aus Metall verfügt.
Was sowohl bei den internen als auch bei den externen Anschlüssen auffällt, ist die Tatsache, dass die zweite USB 3.1 Generation nicht unterstützt wird. Stattdessen setzt Intel beim B365 Chipsatz auf die erste USB 3.1 Generation, welche von der Geschwindigkeit her nur 5 GBit/s schafft, was eher dem USB 3.0 Standard entspricht.
Das ASRock B365M Phantom Gaming 4 verfügt sechs USB Typ-A Anschlüssen, von denen zwei Anschlüsse mit dem USB 2.0 und die anderen vier mit dem USB 3.0 Standard arbeiten. Weiter ist hier auch ein USB Typ-C Anschluss zu finden, der allerdings mit dem USB 3.1 Standard der ersten Generation arbeitet. Für die Bildübertragung stehen ein HDMI und ein Displayport Anschluss parat. Der PS/2 sowie der RJ45 LAN Port dürfen natürlich auch nicht fehlen. Für die Soundausgabe stehen insgesamt fünf 3,5 mm Klinke Anschlüsse und ein optischer Ausgang zur Verfügung.
Praxis
Testsystem
Das ASRock B365M Phantom Gaming verbauen wir mit einem Intel Core i5-8400 und zwei Corsair Vengeance RGB Pro DDR4 Speicherriegel zu je 8 GB Kapazität in einem Anidees AI CRYSTAL CUBE WHITE AR2.
Mainboard | ASRock B365M Phantom Gaming 4 |
Prozessor Kühlung |
Intel Core i5-8400 Intel Stock Kühler |
Arbeitsspeicher | 2x 8 GB Corsair Vengeance RGB Pro DDR4 – 3000 MHz |
Grafikkarte | ASUS GTX1070 Turbo |
Netzteil | Antec Edge 750W |
Gehäuse | Anidees AI CRYSTAL CUBE WHITE AR2 |
Speicher | 1x Crucial BX100 – 512 GB 1x WD Blue – 2.000 GB |
UEFI
Das ASRock B365M Phantom Gaming 4 verfügt natürlich auch über ein modernes UEFI im Design von Phantom Gaming. Zum Start landen wir in der Hauptansicht, hier werden die aktuelle UEFI-Version sowie der verbaute Prozessor nebst Taktraten und der verbaute Speicher angezeigt. Das UEFI lässt sich in mehreren Sprachen einstellen, doch meist sind Hinweistexte nur in englischer Sprache verfügbar.
In der nächsten Ansicht gelangen wir in den OC Tweaker, denn obwohl es sich hier nur einen B365 Chipsatz handelt, lassen sich einige Taktschrauben betätigten. So können wir Einstellungen bei Prozessor, Arbeitsspeicher und den Spannungen vornehmen. Natürlich sind die Einstellungen nicht so ausufernd, wie wir das vom Z-Chipsatz kennen, zumal ohnehin nur Speicher bis maximal 2.666 MHz genutzt wird (Arbeitsspeicher mit höherem Takt werden auf 2.666 MHz herunter getaktet.).
In der erweiterten Ansicht werden die Einstellungen von zuvor noch ein wenig weiter aufgedröselt. Zudem kann hier auch der Stil der Ansicht und die Auflösung definiert werden. Bei den Werkzeugen finden wir die Einstellungen zu den RGB Headers und können die Beleuchtung bereits hier ganz nach eigenem Gusto einstellen. Interessant ist hier die Funktion einen Raid Verbund zu erstellen und das Tool zum sicheren löschen von SSDs. Im unteren Bereich werden uns diverse Möglichkeiten zur Aktualisierung des UEFI geboten.
Der HW-Monitor informiert uns über die aktuellen Zustände unserer Bauteile. Neben der CPU Temperatur werden hier auch die Drehzahl der Lüfter sowie die anliegenden Spannungen angezeigt. Im Bereich „Sicherheit“ lässt sich ein Passwort zum Absichern des Systems erstellen.
Im nächsten Abschnitt lassen sich die Bootreihenfolge und das Startverhalten einrichten. Im letzten Abschnitt dagegen geht es ganz klassisch weiter.
Software
Für die Steuerung der RGB Beleuchtung ist die Polychrome Sync Software notwendig. Hier kann jeder Header bzw. jeder Bereich einzeln oder als Ganzes konfiguriert werden. Es gibt einige vorgegebene Effekte und eine Auswahl aus 16,8 Millionen Farben.
Leistung
Wer zuvor bei den Bildern zum UEFI aufmerksam war, der wird gesehen haben, dass das Mainboard den verbauten Intel Core i5-8400 zwischen 3.700 – 4.000 MHz betreibt. So taktet der Prozessor auch bei den Durchläufen von Cinebench R20 auf 4.000 MHz und wird dabei maximal 63 Grad warm. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Intel Kühler zum Einsatz kommt ist dies ganz gut.
Auch die Benchmarks erreichen die für diese CPU typischen Werte. Da das Mainboard nur Speicher mit einem Takt von bis zu 2.666 MHz unterstützt und mit entsprechend höher taktenden RAM auch nichts anfangen kann, sind die Ergebnisse ernüchternd. Ein XMP Profil lässt sich nicht aktivieren – das würde in der Tat auch der CPU ein wenig auf die Sprünge helfen.
Auch weitere Benchmarks unterstreichen die Ergebnisse des AIDA64 Benchmarks.
M.2-Schnittstelle
Mit der verbauten Samsung 960 Evo testen wir die Geschwindigkeit des M.2-Slots. Anhand der Messergebnisse des ersten M.2-Slots, die von Durchlauf zu Durchlauf unterschiedlich sein können, erkennen wir keine Limitierung der Bandbreite. In diesem Fall limitiert die verbaute M.2-SSD, da der erste M.2-Slot mit vier PCI-Express-3.0-Lanes angebunden ist und dieser eine maximale Bandbreite von 3938 MB/s zur Verfügung stellt.
SATA-Anschluss Übertragung:
Die Geschwindigkeit des SATA-Anschluss zeigt keine Bandbreitenlimitierung auf, da die verbaute Crucial BX100 normale Leistungswerte im CrystalDiskMark 6.0 erreicht.
Stromverbrauch
Wir haben den gesamten Stromverbrauch des Testsystems gemessen. Dieser ist stark von den verbauten Komponenten abhängig. Bei unseren Messungen haben wir 21,9 Watt im Idle und 59 Watt unter Volllast gemessen.
Fazit
Das ASRock B365M Phantom Gaming 4 überzeugt mit einer ansprechenden Optik und insgesamt 3 RGB Header, wobei einer davon für adressierbare 5 Volt RGB LEDs ausgelegt ist. Es verfügt nahezu über alle aktuellen und wichtigen Anschlüsse, nur ein echter USB 3.1 Anschluss des aktuellen Standards ist leider nicht vorhanden. Das Mainboard eignet sich vor allem für die breite Masse, denn ausufernde OC Einstellungen fehlen. Dazu unterstützt das Mainboard nur Speicher mit maximal 2.666 MHz. Das ASRock B365M Phantom Gaming 4 ist derzeit ab 91,84 Euro im Handel erhältlich. Aufgrund der Leistungen und des Designs vergeben wir 8,5 von 10 Punkten und unsere Empfehlung.
Pro:
+ Ansprechendes Design
+ Gute Verarbeitung
+ 2 RGB + 1 aRGB Header
+ 6 SATA + 2 m.2 Anschlüsse
Kontra:
– Nur USB 3.1 Gen. 1
– Speicher bis max. 2.666 MHz
Wertung: 8,4/10
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