Corsair setzt wieder einmal die Segel und veröffentlicht das Corsair HS35 Stereo Gaming Headset mit Optimierungen für die Playstation 4, PC und mobile Geräte und beweist damit, dass das Unternehmen die HS-Serie kontinuierlich vorantreibt. Viele Details erinnern an bereits veröffentlichte Produkte wie beispielsweise der Mikrofonarm des HS50 Headsets, welches wir bereits in der Vergangenheit testen durften. Nun ist heute jedoch das Corsair HS35 Gaming Headset an der Reihe, welches erneut eine Discord Zertifizierung mitbringt. Es richtet sich besonders an Gaming-Einsteiger und ist in den Farben Grün, Blau, Schwarz und Rot erhältlich.
Unser Test wird euch Auskunft darüber geben, was ihr von diesem Headset erwarten könnt. Wir bemühen uns natürlich, die Klangcharakteristik möglichst detailliert in Worte zu fassen, wobei jedem Interessenten das Probehören im PC-Shop seiner Wahl ans Herz gelegt sei. Unsere Ohren und unser Geschmack verarbeitet Klänge nämlich höchst subjektiv.
Bevor wir im nächsten Kapitel mit dem Review beginnen, möchten wir uns herzlich bei Corsair für die freundliche Bereitstellung des Testsamples bedanken.
Verpackung, Lieferumfang & technische Daten
Die Verpackung des HS35 ist sehr übersichtlich gestaltet. So entdeckt der Interessent sofort die wichtigsten Daten des Headsets auf einen Blick. Die Front bildet das Headset auf blauem Grund ab. Das Farbschema ist in unserer Version blau mit weißen Hersteller- und Typenbezeichnungen. Alle Aufschriften und Darstellungen sind stark kontrastiert. Der Beschriftung ist zu entnehmen, dass das Produkt mit sämtlichen digitalen Medien von PC, Mac, Xbox, PlayStation, Nintendo Switch bis hin zu mobilen Geräten kompatibel ist. Weiterhin wirbt die Verpackung mit Ohrmuscheln, die sich die Ohrform des Users merken und aus einem atmungsaktiven Mesh gefertigt sind. Darüber hinaus offeriert die Rückseite der Verpackung die technischen Daten und gibt Auskunft. Insgesamt ist das Design der Verpackung jugendlicher geworden und spricht besonders jüngere Menschen an, die sich im Gaming-Bereich eingliedern wollen.
Wie wir auf dem Bild sehr gut erkennen können, ist das mitgelieferte Zubehör eher mager. Neben dem HS35 Headset sind die folgenden Komponenten enthalten:
- Mikrofon
- Bedienungsanleitung
Lediglich die Farbvariante „Carbon“ wird mit einem 3,5-mm-Y-Splitterkabel ausgeliefert.
Technische Daten
Erster Eindruck & Details
Die Materialauswahl und Verarbeitung im Allgemeinen ist dem Preis angemessen. Im Klartext besteht das Headset zum größten Teil aus Kunststoffen wie Plastik, Gummi, Nylon. Nahezu jedes Bauteil ist sauber verarbeitet und entgratet. Erst bei peniblem Überprüfen, fällt uns eine minimal unsaubere Stelle an der Höhenverstellung auf. Diese ist eigentlich nicht der Rede wert, soll jedoch der Vollständigkeit halber angemerkt sein.
Eben dieser Übergang an der Höhenverstellung geht nicht nahtlos über, doch sei zu erwähnen, dass die „Mechanik“ durch eine Metallschiene verstärkt wurde. Eine weitere Gelenkstelle befindet sich an der Ohrmuschel in Form eines Scharniergelenks, welches einen soliden Eindruck macht.
Die Polsterung an den Ohrmuscheln wurde, wie bereits erwähnt, durch ein atmungsaktives Mesh realisiert, wozu wir noch einige Worte im Praxistest verlieren werden.
Eben dieses Mesh wurde auch an der weichen Polsterung am Kopfbügel verwendet. Die obere Seite des Kopfbügels beherbergt wie üblich den Corsair-Schriftzug.
Das Corsair-Logo hingegen befindet sich auf den Ohrmuscheln und sticht durch seine metallische Oberfläche hervor. Gleichzeitig wird es von einer hochglänzenden ovalen Silhouette umgeben.
Die Klinke-Eingang für das Headset wird dankenswerter weise durch einen Gummistopfen vor eindringenden Fremdkörpern geschützt. Der Arm des Mikrofons ist sehr flexibel und dennoch nicht zu lasch. Durch die Konstruktion des Arms lässt sich die perfekte Stellung des Mikrofons einstellen.
Wie zu erwarten ist das Kabel gummiert und nicht gesleeved. Dafür hat Corsair an einen Kabelbinder gedacht, was wir als sehr angenehm empfinden. Leider ist das Kabel an der Ohrmuschel fest installiert und bietet nicht die Möglichkeit es in Zukunft austauschen zu können, was in dieser Preisklasse jedoch auch zu erwarten ist, da ein hochwertiges Klinken-Kabel sicherlich so viel wie das gesamte Headset kostet.
Unmittelbar am unteren Ende der linken Ohrmuschel, also auf der Seite des Mikrofons befinden sich zwei Funktionstasten. Dazu zählt das Verstellrädchen für die Lautstärke und ein Knopf zum Stummschalten des Mikrofons.
Praxistest
Nachdem wir uns nun das Headset lange genug angeschaut haben, möchten wir endlich alle Funktionen für euch beleuchten. Wir montieren dazu als erstes das mitgelieferte Mikrofon, indem wir den zweipoligen Klinkenstecker in die dazugehörige Buchse der linken Ohrmuschel stecken. Das Mikrofon weist eine Nieren- bzw. Hypernieren-Charakteristik auf und ist leicht gegen „Zisch“- und „Popp“-Laute geschützt. Beim Tragekomfort fällt uns außerdem auf, dass das Headset eher für größere Köpfe konzipiert ist. Da wird es mit einem Kopfumfang von unter 55cm schon knapp und das Headset würde den Halt an den Ohren und am Kopf verlieren. Innerhalb hitziger Schlachten werden unsere Ohren nicht zu warm, denn die Polster sind schön luftig und lassen ausreichend Luftzirkulation zu, was gerade bei den aktuellen Sommertemperaturen stark von Vorteil ist. Darüber hinaus ist der Platz im Innenraum der Muschel für die Ohren ausreichend großzügig bemessen worden. Weiterhin fällt uns die Leichtigkeit des Headsets positiv auf und die Sanftheit mit der es an den Druckstellen am Kopf und den Ohren auskommt.
Soundcheck
Räumliche Klangvielfalt und ortbare Signale lassen sich am besten unter der Einflussnahme von Egoshootern wie Halo 5 oder auch Titanfall demonstrieren. Gerade während der Kampagne von Halo 5 ist es essentiell das Gehör als Signalquelle mit einzubeziehen. Ein Treffer auf der Schwierigkeitsstufe Legendär genügt oft um das Zeitliche zu segnen. Dementsprechend spitzen wir die Ohren und achten aus welcher Richtung Stimmen zu hören sind. Professionell wird es, da wir anhand der Lautstärke der Schritte sogar feststellen können, wie nah ein Gegner an uns herantritt. Auch im Multiplayer Game haben wir sehr gute Karten, denn die Darstellung der Signalquelle funktioniert ähnlich gut wie beim alt bekannten HS50. Auffällig ist auch der etwas zu trockene Klang, welcher bei dem Mönchsgesang des Halo-Themas nicht den Hall eines steinernen Saals aufweist. Auch bei Dark Souls III ist die Ortbarkeit von Geräuschen extrem wichtig. Wir tasten uns langsam wie immer im Kerker von Irithyll voran. Um uns herum wimmelt es von sehr starken Gegnern. Bei genauem Hinhören vernehmen wir Atemgeräusche rechts und unter uns. Auch Schritte und ein knisterndes Feuer hören wir aus dem Quergang vor uns heraus. Die Schritte kommen näher, denn der Hall aus den Fluren wird intensiv, wir bewegen uns nicht und verschanzen uns hinter einer Tür und warten darauf, bis der Hall der Schritte wieder etwas lauer wird. Nun kommen wir aus unserer Deckung hervor und rammen dem Zellenaufseher unser Schwert in den Rücken. Diesen Testausschnitt finden wir bei vielen unserer Headset-Reviews wieder um eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Modelle zu gewähren. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Corsair HS35 in Punkto Ortbarkeit auch in einer höheren Preisklasse mitspielen kann, der Gesamtcharakteristik fehlt jedoch etwas Volumen und im Tieftonbereich kommen Druckwellen von Explosionen nicht stark genug im Gehörgang an. Dieser Druck ist in den meisten Fällen eher höherpreisigen Kopfhörern und Headsets vorbehalten, welche auch Frequenzen unter 20Hz wiedergeben können. Gerade die tieferen Frequenzen erleben wir geringfügig schwächer ausgeprägt als beim HS50. Die DMR, das Kampfgewehr und auch bei Granatenexplosionen vermissen wir den „Druck“. Gut aufgelöst sind auch die sonstigen Geräuschdetails von Fahrzeugen, der Natur oder Stimmen, die eher vordergründig aufspielen. Der Skorpion-Panzer, welcher das Schlachtfeld dominiert, fährt von rechts an uns vorbei. Die rechte Ohrmuschel spielt demnach etwas lauter auf als die linke. Übersteuerte Signale und unangenehmes Rauschen sind uns zu keiner Zeit aufgefallen.
Während der Gespräche im Game und auf Servern berichteten unsere Mithörer eine sehr saubere Stimmwiedergabe unsererseits. Weiterhin fiel unseren Hörern auf, dass die uns umgebenden Geräusche so gut wie komplett ausgeblendet wurden. Da zeigt die Nierencharakteristik gerade im Gamingbereich wieder einmal ihre Stärken.
Fazit
Insgesamt schneidet das Corsair HS35 in der Preisklasse um 45€ gut ab und entspricht unseren hohen Erwartungen. Besonders der Tragekomfort beeindruckt uns, da ist es auch nicht so schlimm, dass sich das HS35 kleinere Patzer in der Verarbeitung erklaubt. Soundtechnisch spielt es selbstverständlich nicht im Highend-Bereich, doch sind wir davon angetan, welch guter Klang für diesen Preis offeriert wird. Einsteiger profitieren von den wichtigsten Klangcharakteristika wie die detaillierte Ortbarkeit. Realitätsfreaks und Perfektionisten werden sicherlich mehr Volumen einfordern.
Pro:
+ Gewicht
+ Tragekomfort
+ Preis-/Leistungsverhältnis
+ Individuelles Design
Kontra:
– Kein auswechselbares Klinken-Kabel
– Klangvolumen
– Tieftonbereich
Wir vergeben jedenfalls eine Bewertung von 7,8 von 10 Punkten, was maßgeblich durch den niedrigen Preis bei vergleichbar hoher Leistung zu Stande kam.
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Preisvergleich
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