Razer erweitert sein Headset-Lineup der Mittelklasse für die Xbox Series X|S und bringt mit dem Kaira Pro einen spektakulären drahtlosen Kopfhörer auf den Markt. Die warme Klangcharakteristik sorgt für einen angenehmen Sound besonders im Mitteltonbereich und gibt Stimmen sowie Klänge aus der Natur realistisch wieder. Das gewohnte Design des Razer-Lineups bleibt sich treu, während die Peripherie in Richtung Bluetooth tendiert, ohne dabei die Klinke aus der Hand zu geben. In diesem Review werden wir das Kaira Pro auf Herz und Nieren prüfen und besonders die Charakteristik in den Vordergrund stellen. Die Preisgestaltung des Headsets liegt derzeit bei circa 150 Euro bei namhaften Händlern. Wir bemühen uns natürlich, die Klangcharakteristik möglichst detailliert in Worte zu fassen, wobei jedem Interessenten das Probehören im PC-Shop seiner Wahl ans Herz gelegt sei. Unsere Ohren und unser Geschmack verarbeitet Klänge nämlich höchst subjektiv.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Verpackung des Kaira ist sehr anschaulich gestaltet. Die Front bildet das Headset ab und liefert die wichtigsten Informationen zur Kompatibilität und unter der Namensbezeichnung auch Informationen zur klanglichen Signalübertragung des Headsets. Auf der Rückseite befindet sich eine kleine Illustration des Kaira sowie des beiliegenden Nierenmikrofons und es werden weitere Features und Kompatibilitäten benannt. So beschreibt Razer auszugsweise, dass es mit der aktuellen Bluetooth Version 5.0 kompatibel ist und dass es sich um 50-mm-Triforce Titanium-Treiber handelt. Insgesamt ähnelt das Design der Verpackung auch anderen Produkten der Firma und birgt somit Identifikationspotenzial mit den Farben Grün und Schwarz. Auf der linken Seite des Kartons geht Razer auf die technischen Daten des Headsets ein.
Inhalt
Innerhalb der Box befindet sich neben dem Headset
- ein Mikrofon,
- ein Pop-Schutz für das Mikrofon,
- ein USB Typ C Kabel,
- eine Bedienungsanleitung und
- ein paar Aufkleber.
Daten
Razer Kaira Pro | |
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Hersteller / Modell | Razer / Kaira Pro for Xbox |
Typ | Razer TriForce Titanium |
Tragesystem | Kopfbügel |
Ankopplung an das Ohr | Ohrumschließend |
Anschluss | USB-C |
Audio-Übertragungsbereich | 20 Hz – 20 kHz |
Kennschalldruckpegel | 108 dB bei 1 kHz |
Impedanz | 32 Ohm |
Treiber | 50 mm |
Mikrofon-Empfindlichkeit | 54 +/- 3 dB |
Mikrofon Frequenzbereich | 100 Hz – 10 kHz |
Akkulaufzeit | Bis zu 15h mit Beleuchtung Bis zu 20h ohne Beleuchtung |
Steuerungsmöglichkeit | Volume +/-, Mute, Bass +/- |
Übertragungsreichweite | bis zu 10 m |
Kompatibilität | Xbox One, Xbox One S|X, Xbox Series X|S, Geräte mit Bluetooth 5.0, PC ab Windows 10 |
Details
Die Gabel ist aus Kunststoff gefertigt und lässt bei genauerer Betrachtung auf der Innenseite einen sauber angelegten Kabelkanal im Material durchblicken. Unterhalb der Schiene für die Höhenverstellung erkennen wir das Drehgelenk unter einem aluminiumverstärkten Sockel. Dieser verhindert, dass an diesem beweglichen Bauteil keine Ermüdungserscheinungen ansetzen. Auch die Schriftzüge und Linien an diesem Bauteil weisen eine Lasergravur auf und die verschiedenen Bauteile sind miteinander verschraubt, was gerade im Bereich von beweglichen Bauteilen ein Gütemerkmal für Langlebigkeit darstellt. Das Drehgelenk ermöglicht uns eine Anpassung um ca. – 5° bis 90°.
Die uns vorliegende Version weist ein Treibergehäuse aus Kunststoff auf und wird durch das RGB-beleuchtete Razer-Logo stark hervorgehoben. Ein besonderer Blickfang resultiert durch die Möglichkeit, die Farbe je nach persönlichem Geschmack zu variieren. Die Chroma RGB-Kompatibilität bezieht sich somit nicht nur auf die Einstellungsmöglichkeiten der Treiber, sondern auch auf das gesamte PC-Setup, falls es nicht an der Konsole genutzt werden sollte. Wer bereits unsere letzten Reviews wie bspw. zur Razer Basilisk verfolgt hat, wird merken, dass alle Razer-Produkte auf eben dieselbe Weise innerhalb der Software konfiguriert werden können, wobei sie je nach Device im Stande ist, RGB-Setups, Makros, Klangeigenschaften uvm. zu beeinflussen.
Ein weiteres Augenmerk sollte dem Kopfbügel zukommen. Er ist im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern nicht mit einem Polster, sondern mit einem Gel bestückt worden. Der Überzug ist luftig und selbstverständlich giftgrün. Der gesamte Bügel mit sauberer Naht rundet den qualitativ hochwertigen ersten Eindruck ab. Der obere Bereich weist ein Relief des Razer-Schriftzugs auf.
Ähnlich verhält es sich auch mit den Ohrpolstern, die, wie heutzutage üblich, über eine Memory-Foam-Polsterung verfügen. Es sei angemerkt, dass das nagelneue Headset zwei bis drei Tage benötigt, bis der perfekte Sitz an den Ohren gewährleistet ist. Nach unserem Testzeitraum konnten wir das Kaira Pro über acht Stunden lang, während wir uns in Age of Empires II austoben, tragen, ohne die Einwirkung von unangenehmen Druckstellen im Ohr- und Kopfbereich wahrzunehmen. Der Sitz des Headsets ist gut und luftig, was die Hitzeentwicklung unter den Ohrpolstern verringert.
Das Mikrofon sitzt an der linken Ohrmuschel und wird über einen Klinken-Stecker an der Ohrmuschel befestigt. Es bietet eine Mute-Funktion und kann flexibel in jede Richtung gebogen werden. Über dem Mikrofon lässt sich ein Pop-Schutz anbringen, um Plosiv- und Zischlaute abzumildern.
Kommen wir schließlich zu einem weiteren wichtigen Detail. Es geht um die Funktionstasten: Die rechte Ohrmuschel umfasst einen Equalizer bzw. eine Xbox-Verbindungstaste sowie einen Spiel-/Chat-Balance-Regler und eine Bluetooth / Multifunktionstaste. Die linke Ohrmuschel, einen Stummschalter, einen Lautstärkeregler und eine Power-Taste. Eine kleine LED zwischen Power und Volume dient als Status-Anzeige.
Wie wir bereits gezeigt haben, legt Razer dem Headset nur ein Mikrofon mit Popschutz bei. Das umwobene USB C-Kabel ist modular und wird zum Aufladen der Akkus an der linken Ohrmuschel angebracht.
Praxistest
Allgemein
Nachdem wir uns nun das Headset lange genug angeschaut haben, möchten wir endlich alle Funktionen für euch beleuchten. Wir montieren dazu als erstes das mitgelieferte USB-Kabel, um die Akkus zu laden. Anschließend machen wir einen Mikrofon-Check und verwenden Discord und die Xbox Series X. Das Mikrofon weist eine Nieren- bzw. Hypernieren-Charakteristik auf, kommt mit einer Rauschunterdrückung und ist somit gut gegen „Zisch“- und „Popp“-Laute geschützt. Beim Tragekomfort fällt uns außerdem auf, dass das Headset sowohl für kleine als auch für große Köpfe gut geeignet ist. Die Polster sind aus einem synthetischen Gewebe gefertigt und liegen nahtlos Ohrumschließend auf. Darüber hinaus ist der Platz im Innenraum der Muschel für die Ohren großzügig bemessen worden.
Soundcheck
Räumliche Klangvielfalt und ortbare Signale lassen sich am besten unter der Einflussnahme von Ego-Shootern wie Halo 5 oder auch CoD Modern Warfare demonstrieren. Gerade während der Kampagne von Halo 5 ist es essenziell, das Gehör als Signalquelle mit einzubeziehen. Schön, dass die Xbox Series X ein dickes Game-Update erhalten hat, was nicht nur Auflösung, sondern auch Audio betrifft. Ein Treffer auf der Schwierigkeitsstufe Legendär genügt oft, um das Zeitliche zu segnen. Dementsprechend spitzen wir die Ohren und achten, wie bei jedem Headsettest darauf, aus welcher Richtung Klänge zu hören sind. So können wir gut ermitteln, aus welcher Richtung auf uns geschossen wird, selbst wenn der Schütze weit hinter uns Position bezogen hat. Die Treiber leisten eine gute Arbeit, die besonders dann zur Geltung kommt, wenn wir uns um unsere eigene Achse drehen, während der Klang der Umgebungsgeräusche von Muschel zu Muschel wandert. Die klanglichen Eigenschaften von Schüssen werden gut wiedergegeben, jedoch fehlt es minimal an Tiefe bei Explosionen.
Bei Games mit stetiger Hintergrundkulisse wie in einem Wald oder am Meer zeigen sich die Razer Kaira Pro mit warmer Charakteristik, welche sehr Realitätstreu aufspielt. Blätterrascheln, das Knistern eines Lagerfeuers oder das Vogelgezwitscher versetzen der Hörer in das Spiel hinein. Doch das Beste kommt zum Schluss. Mit der XBox Series X lassen sich gleichzeitig bis zu vier Kaira-Headsets verbinden, was gerade bei lokalen PvP-Sessions unfassbar praktisch ist.
Fazit
Insgesamt hat Razer ein sehr interessantes Lineup im Petto. Das Razer Kaira Pro überzeugt in allen Bereichen und kostet dabei 150 €. Hinzu kommt eine gute Verarbeitung, funktionelles, an die Spielerbedürfnisse angepasstes Design, einem Klang auf hohem Niveau und rechtfertigt seinen Preis durch moderne Peripherie und gute Voice-Chat-Funktionen. Sehr lobenswert ist der warme Klang, der besonders in RPGs zu Tragen kommt, während explosionsartige Klänge im Tiefstton noch nicht zu 100 Prozent überzeugen. Am besten gefällt uns die Möglichkeit, gleich vier dieser Headsets an der neuen Xbox betreiben zu können.
Wir empfehlen es jedem Gamer wärmstens, der sowohl gelegentlich als auch häufig zockt und bereit ist, die 150€-Marke zu überschreiten. Wer nicht auf die Wireless-Technologie verzichten will, den wird das Razer Kaira Pro ebenfalls entzücken. Außerdem erhält der User sehr gute Voice-Chat-Funktionen, die nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse sind.
Pro:
+ Tragekomfort
+ Gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ Sehr gute Ortbarkeit
+ Warmer Klangcharakter
+ Sehr gute Voice-Chat-Funktionen
+ Moderne Technik wie bspw. (BT 5.0, USB-C, etc. …)
Kontra:
– Tiefton müsste etwas mehr Druck aufweisen