Bereits im August konnten wir während der GamesCom einen ersten Blick auf das Asus ROG Loki werfen, heute dürfen wir euch das Netzteil genauer vorstellen. Das Asus ROG Loki 850W Platinum verspricht hochwertige Komponenten mit einem durchdachten Kühldesign in einem SFX-L Formfaktor. Punkten soll das Netzteil außerdem mit einer 80 PLUS Platin Zertifizierung, stimmungsvoller RGB-Beleuchtung und einem leisen Betriebsgeräusch. Wir zeigen euch hier die 850 Watt Variante, das Netzteil ist auch mit 750 und 1000 Watt Nennleistung verfügbar. Mehr erfahrt ihr in unserer Vorstellung des Netzteils.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Ausgeliefert wird das ROG Loki in einem Karton, der in den für die Marke typischen Farben schwarz und rot gestaltet ist. Die Vorderseite zeigt eine Abbildung des Netzteils und liefert Informationen über die wichtigsten Features. Auf der Rückseite werden weitere Eigenschaften des Netzteils erläutert, außerdem befinden sich hier einige Prüfzeichen sowie Herstellerangaben. Technische Details des Netzteils befinden sich auf der Einstecklasche des Kartons, die weiteren Seitenteile liefern keine zusätzlichen Informationen.
Inhalt
In der Verpackung ist das Netzteil mit dicken Schaumstoffpolstern sicher fixiert. Direkt daneben befindet sich ein Stoffbeutel, dieser enthält alle modularen Verbindungen. Die Verbinder selber schauen wir uns weiter unten genauer an. Zum Lieferumfang gehört darüber hinaus noch folgendes:
- Quick Start Anleitung
- Set Stoff-Kabelbinder
- einige normale Kabelbinder
- Schrauben
- Adapterplatte
- EU Stecker Anschlusskabel
- UK Stecker Anschlusskabel
Daten
Technische Daten | ASUS ROG LOKI 850W PLATINUM |
---|---|
Formfaktor | SFX-L |
Abmessung | 125 x 125 x 63,5 mm |
Nennleistung | 850 Watt |
Effizienz | 92% |
ATX-Version | 3.0 |
Zertifikate – Effizienz – Geräuschpegel |
80Plus Platinum Cybenetics Lambda A |
Leistungsverteilung: +3.3 V +5 V +12V -12V +5Vsb |
20 A 20 A 70.8 A (850 W) 0.8 A 2.5 A |
Schutzfunktionen | OPP, OVP, UVP, SCP, OCP, OTP |
PFC | Aktiv |
Kabelmanagement | Vollmodular |
Herstellergarantie | 10 Jahre (Ausnahme: Beleuchtung – 3 Jahre) |
Preis | € 208,70 * |
Details
Kabel
Das ROG Loki kommt mit folgenden Kabeln, die Reihenfolge entspricht der auf dem Bild gezeigten:
- 1x Mainboard (20/24-Pin), ~45 cm lang
- 1x 16-Pin PCI-E, ~45 cm lang
- 1x 16-Pin auf 2x 6/8-Pin PCI-E, ~45 cm lang
- 1x 6/8-Pin PCI-E, ~45 cm lang
- 2x 4/8-Pin CPU Power, ~55 cm lang
- 1x Kabel für die RGB Beleuchtung, ~80 cm lang
- 1x Molex Power, ~60 cm lang, erster Anschluss bei 30 cm
- 2x SATA Power, ~60 cm lang, erster Anschluss bei 30 cm
Neben regulären 6/8-Pin PCIe Anschlüssen, bietet das ROG Loki auch ein Kabel mit 16-Pin Anschluss für PCI-E 5.0 Grafikkarten nach dem neuesten ATX Standard. Dieser ist für eine Leistung von bis zu 600 W ausgelegt was auch auf dem Stecker gut lesbar beschrieben wurde. Als Alternative ist eine Leitung vorhanden, die den 16-Pin Anschluss des Netzteils auf zwei 6/8-Pin PCIe Anschlüsse aufteilt.
Die Leitungen haben eine strukturierte Oberfläche, die auf den ersten Blick wie eine Stoffummantelung wirkt. Tatsächlich besteht der Mantel aber aus normalem
Gummi. Die Leitungen sind vergleichsweise weich und flexibel.
Außenansicht
Bei dem Asus ROG Loki handelt es sich um ein Netzteil im SFX-L Formfaktor. Während ATX-Netzteile generell eine Größe von ungefähr 150 × 86 × 140 mm aufweisen, kommen SFX-L Netzteile mit deutlich weniger Platz aus. Das ROG Loki hat eine Größe von 125 x 125 x 63,5 mm. Dank der beigelegten Adapterplatte lässt sich das ROG Loki auch in Gehäuse einbauen, die ein ATX Netzteil voraussetzen. Generell ist es aufgrund seiner Größe aber für Small-Form-Faktor Gehäuse gedacht.
Die Seitenteile sind größtenteils schwarz lackiert. Eine Seite besitzt eine spiegelnde Oberfläche und ein ebenfalls spiegelndes ROG-Logo. Auf der dazu gegenüberliegenden Seite befindet sich ebenfalls ein ROG-Logo und -Schriftzug – dort steht beides allerdings auf dem Kopf.
Auf der Oberseite des Netzteils ist ein Gitter aus Metall verbaut. Darunter befindet sich ein transparenter Lüfter, welchem eine RGB-Beleuchtung spendiert wurde. Da der Lüfter durchsichtig ist, bietet sich ein einzigartiger Blick ins Innere des Netzteils. Neben den elektronischen Komponenten fällt hier vor allem ein großer, glänzender Kühlkörper ins Auge.
Die Anschlüsse sind auf zwei Reihen aufgeteilt und in die gleiche Richtung ausgerichtet, sie rasten auf der Oberseite ein. Daher lassen sich Kabel aus der unteren Reihe nur entfernen, wenn zuvor die Stecker der oberen Reihe entfernt werden.
Innenansicht
Im Inneren befinden sich keine Komponenten, die von Endbenutzern ausgetauscht werden können. Da die Komponenten über lebensgefährliche Restspannungen verfügen können, müssen wir an dieser Stelle davor warnen das Netzteil eigenhändig zu öffnen. Außerdem erlischt die Garantie, wenn das Garantiesiegel beschädigt wurde.
Um euch dennoch einen Blick ins Innere zu ermöglichen, bauen wir das Netzteil auseinander. Zwei der Schrauben befinden sich dabei direkt unter der verklebten spiegelnden Oberfläche. Mit viel Geduld und vielen entfernten Schrauben später haben wir das Netzteil unbeschädigt geöffnet.
Ein wirklicher Blickfang ist der Kühlkörper mit seiner polierten Oberfläche auch bei offenem Gehäuse. Er ist fest verbaut und leitet die Wärme der Gleichrichterkomponenten und einiger Mosfets ab. Im hinteren Teil befinden sich zwei Kondensatoren der Marke Rubycon, sie sind für bis zu 105°C ausgelegt. Seitlich angebracht befindet sich ein Tochterboard, darauf befinden sich Komponenten für die Bereitstellung der 3.3 und 5 V Spannungsversorgungen.
Praxis
Geräuschentwicklung
Gleich nach dem Hochfahren des Testsystems kommt es zu einem Moment der Verunsicherung: Der Lüfter des Netzteils steht still. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um einen Fehler, ganz im Gegenteil. Der Lüfter des ROG Loki läuft erst bei einer Belastung von 40% der Nennleistung an, in unserem Fall entspricht dies einer Leistung von etwa 340 W. Daher bleibt der Lüfter während des Großteils unserer Tests einfach stehen, es kommt zu keinerlei Geräuschentwicklung. Es gibt allerdings auch keine Option dieses Verhalten zu ändern.
Auch während einiger längerer Spielesessions bleiben die Lüfter durchgehend stehen. Das Netzteil selbst wird dabei ein wenig warm, allerdings ist kaum ein Unterschied zu der Temperatur im Leerlauf festzustellen.
Erst bei einer höheren Belastung des Netzteils durch Benchmarktests laufen die Lüfter doch noch an. In diesem Zustand ist die Lautstärke des Netzteils praktisch nicht wahrnehmbar, da die übrigen Kühler bereits einige Zeit auf voller Stärke laufen.
Das ROG Loki hat darüber hinaus eine Zertifizierung für einen Geräuschpegel unter 25 dB von Cybenetics erhalten.
Wärmeentwicklung
Der Lüfter des Netzteils startet entweder bei einer Belastung von 40 % seiner Nennleistung oder wenn im Inneren des Gehäuses eine Wärme von 65 °C gemessen wird. Wir haben daher das Asus ROG Loki für längere Zeit mit einer Last betrieben, bei der der Lüfter noch nicht anläuft und dabei die Wärmeentwicklung mit einer Wärmebildkamera untersucht. Das oben gezeigte Wärmebild stellt die Wärmeverteilung nach etwa 90 Minuten Dauerbelastung mit ungefähr 250 W dar. Zu beachten ist hierbei, dass der transparente Lüfter die Wärme abgeschirmt und somit verfälscht, wir erkennen die Lüfterblätter als neutrale/kältere Flächen im Wärmebild. Wir haben das Netzteil von allen Seiten betrachtet, es fallen bei Dauerbelastung mit niedriger Watt-Zahl keine Hotspots auf. Das Innere des Gehäuses erreicht eine Wärme von bis zu 50 °C in der Nähe der Steckverbindungen.
Nach längerem Leerlauf messen wir im Durchschnitt bis zu 30 °C, ein paar Komponenten fallen durch höhere Temperaturen auf. Wir können nach Rücksprache mit dem Hersteller aber versichern, dass die gemessenen Temperaturen weit unter der Hitzetoleranz der entsprechenden Bauteile liegen. Im Inneren des Netzteils befinden sich Temperatursensoren, die bei hoher Wärmeentwicklung die Lüfter auch bei niedriger Last ansteuern würden. Das Kühldesign des Netzteils funktioniert sehr gut, bei Dauerbelastung unter 40 % der Nennleistung ist eine aktive Kühlung nicht notwendig.
Effizienz
Die Effizienz des Netzteils wurde sowohl von 80Plus und Cybenetics zertifiziert. In einem Test nach 80Plus Standard wurde eine typische Effizienz von 92.56% ermittelt (Eingangsspannung 125V / 50% Last), den Bericht könnt ihr hier (PDF) nachlesen. Bei Cybenetics wurde eine durchschnittliche Effizienz von 92,234% bei 230V Eingangsspannung ermittelt, diesen Bericht findet ihr hier (PDF).
Das ROG Loki besitzt eine sehr hohe Effizient. Konkret bedeutet dies, dass während des ausgelegten Betriebs nur wenig Verlustleistung entsteht. Es kommt zu einer guten Leistungsumwandlung durch das Netzteil.
RGB-Beleuchtung
Im transparenten Lüfter des ROG Loki sind acht adressierbare LEDs verbaut. Um diese LEDs nutzen zu können, muss das Netzteil mittels eines eigenen Kabels mit einem RGB Controller verbunden werden. Dem Netzteil liegt kein Controller bei, das wollten wir an dieser Stelle einmal erwähnen. Da die meisten aktuellen Mainboards einen eingebauten Controller besitzen, erwarten wir allerdings auch keinen beigelegten Controller. Die RGB-Beleuchtung ist optional, wer auf die Beleuchtung verzichten möchte, kann das Kabel einfach weglassen.
Die LEDs lassen sich mit der zum jeweiligen Controller passenden Software ansteuern. Da unser Testsystem nicht mit der Asus eigenen Software „Armory Crate“ kompatibel ist, können wir diese leider nicht nutzen. Stattdessen nutzen wir eine Software, die zu unserem verbauten Mainboard passt.
Fazit
Der Preis für das Asus ROG Loki 850W Platinum beträgt aktuell knapp 270 €. Wir haben hier einen Preis-pro-Watt von zirka 0,317 (€/W) bezogen auf die Nennleistung – ein durchaus stolzer Preis. Vergleicht man am Markt allerdings die verfügbaren Optionen am Markt, so punktet das ROG Loki mit seinen Eigenschaften. Es bietet eine 80 Plus Platinum Zertifizierung, den aktuellen ATX 3.0-Standard, ist in vielen Szenarien vollständig lautlos und bietet bis zu 850W Nennleistung in einem SFX-L Formfaktor. Auf die Kernfunktion des Netzteils bietet der Hersteller eine 10-jährige Garantie. Das Netzteil ist ein besonderer Hingucker, das nicht in einer separaten Kammer im Gehäuse versteckt werden sollte. Das Asus ROG Loki 850W Platinum ist eine ausgezeichnete Wahl für jeden, der ein besonderes Netzteil mit ausgezeichneter Effizienz für ein SFF-Build sucht. Daher verdient sich das Asus ROG Loki 850W Platinum unseren Spitzenklasse-Award.
Pro:
+ 80 Plus Platinum Zertifizierung
+ geringe bis gar keine Geräuschentwicklung
+ ATX 3.0 mit PCI-E 5.0 Stecker
+ Voll Modular
+ Verfügt über alle üblichen Schutzmechanismen
+ 10 Jahre Garantie (Ausnahme: Beleuchtung)
Kontra:
– Preis
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Guter Test, danke dafür.
Was ist ein SFX-L Formfaktor ?
Habe die Entwicklung nicht mehr so im Blick…
Moin Mmichel,
normale ATX Netzteile sind in der Regel 150*84*140 mm (Breite*Höhe*Tiefe) groß, SFX normalerweise 125*63,5*100 mm. SFX-L Netzteile sind etwas länger, dieses hier ist 125*63,5*125 mm groß.
Besonders für kleine Cases sind diese Netzteile interessant.
Danke für den Test.
Ich habe seit November 2022 das ASUS Loki SFX-L 850W.
Leider kann ich der Lautstärke gar nicht zustimmen. Mein System ist komplett auf lautlos getrimmt, CPU (5700X), ASUS RTX 4090 Strix OC, Gehäuselüfter (NF-A12x25) laufen auf max. 1000 RPM (bzw. alles ausser der GPU unter 800 RPM).
Das Netzteil dreht jedoch während einer Gaming-Session die Lüfter hoch. Ich höre dann nur noch den Netztteillüfter. Dies bleibt dann auch weiterso, wenn das Spiel beendet wird für ca. 15-20 Minuten.
Ich frage mich jetzt, ob das für die Leute ein leiser Lüfter bedeutet was ich hier hab? Denn das geht gar nicht, der Netzteillüfter ist für mich hörbar und störend.
Hi r3ptil3,
In unseren Tests war der Lüfter des Netzteils kaum hörbar, vor allem im Vergleich zum GPU-Lüfter.
Es wundert mich, dass bei dir das Netzteil so laut wird.
Die Firma „Cybenetics“ hat den Geräuschpegel unter verschiedenen Laststufen gemessen: Bei 90% Last wurde ~28 dB und bei 100% Last ~33 dB Geräuschpegel gemessen. Ein Geräuschpegel von 40 dB ist z.B. leichter Regen oder die Geräusche eines Kühlschranks aus 1 m Entfernung.
Das ist nach meiner Auffassung sehr leise.
Als Vergleich: Das BeQuiet Pure Power 1000 FM erreicht im Cybenetics-Test ~40 dB bei 90% & 100% Last. Das Netzteil ist in der Praxis auch sehr leise.
Als störend haben wir die Lautstärke des ASUS ROG Loki gar nicht empfunden.
Vielen Dank für das Feedback.
Klingt für mich danach, dass mein Modell einen Defekt hat.
Dachte anfänglich dass ein Austauschgerät gleiche Ergebnisse (akustisch) liefern wird. Scheint aber definitiv nicht so zu sein.
Leider muss ich die Schilderung von r3ptil3 bestätigen. Der Netzteil-Lüfter fängt bei mir schon weit unter den 40% Last an zu drehen (bei 30%/250W ca nach 10-15 Minuten). Und ist dann auch deutlich Hörbar. Wenn ich dann zurück in in den Desktop-Modus gehe dauert es wieder ca 10-15 Minuten bis der Lüfter auf eine leise (vermutlich die kleinste) Umdrehung runterregelt. Nach weiteren 15-30 Minuten schaltet er sich dann ab. Ich habe es auch mit geöffneten PC-Gehäuse getestet.. keine Änderung. Von ASUS kam nichts besseres wie der Verweis auf die Gewährleistung des Händlers. Daher ist mir unklar ob es wirklich ein Defekt oder by Design ist.
@ Blackgen.
Danke für die Erklärung.
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