Mit dem be quiet! Dark Rock Pro 5 und dem Dark Rock Elite haben wir gleich zwei Schwergewichte unter den Luftkühlern in unserer Redaktion. Beide sind ähnlich aufgebaut, doch gibt es kleine aber feine Unterschiede. Der offensichtlichste ist der, dass der Dark Rock Elite über einen Lüfter mit Blende und eine RGB-Beleuchtung verfügt. Auch bei der Kühlleistung sollen sie sich minimal voneinander unterscheiden. Wie groß dieser Unterschied ausfällt und was diese beiden Kühler zu leisten vermögen, erfahrt ihr nun in unserem Test.
Verpackung, Inhalt & Daten
Verpackung
Beide Kühler kommen in einer recht ähnlichen Verpackung, zumindest was die Farbgebung und die Abmaße betrifft. Neben Abbildungen der Kühler finden wir zahlreiche Informationen zu den Features sowie den technischen Daten auf der Verpackung.
Inhalt
Der Lieferumfang der beiden Kühler ist identisch, denn wir erhalten zwei Lüfter pro Produkt. Einer davon für die Außenseite und einer, welcher mit einer Halterung für die Mitte des Kühlers versehen ist. Außerdem gibt es das bereits bekannte und bewährte Kit zur Befestigung auf den gängigsten Sockeln. Abgerundet wird der Lieferumfang von einer Spritze mit Wärmeleitpaste sowie der Bedienungsanleitung und ein Kreuz-Schraubendreher (ohne Abbildung)
Daten
Technische Daten – be quiet! Dark Rock Pro 5 | |
---|---|
Abmessungen Gewicht |
119.5 x 136 x 168 mm ( L x B x H) 1.292 g |
Kompatible Intel Sockel | 1700 / 1200 / 1150 / 1151 / 1155 |
Kompatible AMD Sockel | AM5 / AM4 |
Material | Finnen: Aluminium Basis: Kupfer Beschichtung: Keramisch |
Heatpipes | Anzahl: 7 Durchmesser: 6 mm |
Lüfter | |
Lüfter-Modell | Silent Wings / Silent Wings 4 |
Lüfter-Abmessungen | 135 x 135 x 25 / 120 x 120 x 25 mm |
Max. Drehzahl | 1.300, 1.500 / 1.700, 2.000 U/min. |
Lager | Fluiddynamisches Lager |
Motor | 6-poliger Lüftermotor |
Nennspannung | 12 V |
Nennstrom | 0,28 / 0,20 A |
Leistungsaufnahme | 3,36 / 2,4 Watt |
Anschluss | 4-Pin PWM |
Kabellänge | 120 / 80 mm |
Lebenserwartung (@ 25 °C) | 300.000 Stunden |
Garantie | 3 Jahre |
Technische Daten – be quiet! Dark Rock Elite | |
---|---|
Abmessungen Gewicht |
120 x 136 x 168 mm ( L x B x H) 1.332 g |
Kompatible Intel Sockel | 1700 / 1200 / 1150 / 1151 / 1155 |
Kompatible AMD Sockel | AM5 / AM4 |
Material | Finnen: Aluminium Basis: Kupfer Beschichtung: Keramisch |
Heatpipes | Anzahl: 7 Durchmesser: 6 mm |
Lüfter | |
Lüfter-Modell | Silent Wings |
Lüfter-Abmessungen | 135 x 135 x 25 mm |
Max. Drehzahl | 1.500 / 2.000 U/min. |
Lager | Fluiddynamisches Lager |
Motor | 6-poliger Lüftermotor |
Nennspannung | 12 V |
Nennstrom | 0,4 A |
Leistungsaufnahme | 4,8 Watt |
Anschluss | 4-Pin PWM |
Kabellänge | 120 / 80 mm |
Lebenserwartung (@ 25 °C) | 300.000 Stunden |
Besonderheit | A-RGB Beleuchtung im Deck (3-Pin ARGB 5 V) |
Garantie | 3 Jahre |
Details be quiet! Dark Rock Pro 5
Im Gegensatz zum Vorgängermodell hat sich dieses Mal einiges geändert. So ist das Design der Finnen etwas anders und an den Lüftern hat sich auch einiges geändert. Die Verarbeitung der Finnen ist sehr gut, es gibt keine scharfen Grate, an denen man sich schneiden könnte. Die Qualität setzt sich bei der Lackierung bzw. Beschichtung fort. Sie ist gleichmäßig und sauber aufgetragen.
Die Finnen führen später über insgesamt sieben Heatpipes die Wärme vom Boden des Kühlers an die Finnen weiterleitet und dort abgibt. Der Boden besteht aus einer vernickelten Kupferplatte. Die Vernickelung der Kupferplatte stellt einen Korrosionsschutz dar und da hier mit Kupfer gearbeitet wurde ist auch der Einsatz von Flüssigmetall als wärmeleitendes Medium denkbar.
Die größte Änderung findet sich beim mittleren Lüfter. Dieser hat einen Durchmesser von 135 mm und ist in einer Vorrichtung montiert, welche genau in die Mitte des Kühlers (zwischen den beiden Türmen) passt. Dabei rastet die Halterung in die Aufnahmen an der Oberseite des Kühlkörpers ein. Am Rahmen, der in den Kühlkörper einrastet, findet sich mit einem Schalter eine weitere Neuerung. Mit diesem Schalter kann zwischen zwei Modi gewechselt werden: Silent und Performance. Im Endeffekt wird damit die maximale Drehzahl der Lüfter zweistufig verstellt. Vom Lüfter geht ein normales 4-Pin Anschlusskabel ab, welche in einen entsprechenden Anschluss auf dem Mainboard eingesteckt wird. Außerdem geht noch ein weiterer Anschluss für den äußeren Lüfter ab. Bei diesem Anschluss handelt es sich aber nicht um ein Norm-Teil. Statt der bisherigen Metallabdeckung gibt es nun eine magnetisch haftende Abdeckung mit Meshgittereinsätzen und mittig angeordnetem Herstellerlogo.
Der äußere Lüfter hat einen Durchmesser von 120 mm und wird klassisch mittels zweier Klammern am Kühlkörper befestigt. Wie bereits erwähnt verfügt er über ein etwa 3 cm langes Anschlusskabel mit einem Sonderanschluss. Die maximale Drehzahl ist mit bis zu 2.000 U/min. angegeben. An den Ecken verfügt der Lüfter über Gummielemente, welche eine Übertragung von Vibrationen an den Kühlkörper vermindern sollen.
Zusammengebaut ist der be quiet! Dark Rock Pro 5 eine imposante Erscheinung, unserer Meinung nach sogar noch mehr als der Vorgänger. Insgesamt wirkt der Kühler jetzt noch mal wertiger durch sein sauberes Design ohne die sichtbaren Endkappen an der Oberseite. Der innere Lüfter liegt auch sehr gut an, so sollte die Luft ungehindert durch die Finnen fließen. Für einen noch besseren Luftfluss sollen die speziellen Formen der Lamellen sorgen.
Details be quiet! Dark Rock Elite
Beide Kühler sind vom Kühlkörperaufbau nahezu identisch. Einzig die Aufnahme für den äußersten Lüfter ist beim be quiet! Dark Rock Elite anders gelöst. Hier finden wir zwei Führungsschienen, in welche der äußere Lüfter später eingeschoben wird. Somit liegt der Lüfter noch dichter am Kühlkörper an, so dass die Luft mehr durch die Finnen geführt wird.
Einen weiteren Unterschied finden wir in beiden Lüftern. Der innere Lüfter ist im Endeffekt genauso ausgeführt wie der des Dark Rock Pro 5. Allerdings ist hier die Abdeckung fest mit der Halterung verbunden. Zudem sind die Meshgitter auf dem Deckel etwas kleiner, da hier eine dezente RGB-Beleuchtung verbaut ist. Von dem 135 mm großen mittleren Lüfter gehen die gleichen Kabel ab wie schon beim Dark Rock Pro 5, allerdings gibt es hier noch ein weiteres Kabel mit einem 3-Pin ARGB Anschluss (5 Volt). Der äußere Lüfter ist an einer Kunststoffhalterung montiert, welche einfach in die Schienen am Kühlkörper einrasten. Auch hier wird die Verbindung zum mittleren Lüfter über einen speziellen Anschluss realisiert. Auch der be quiet! Dark Rock Elite verfügt über den Schalter zur Regulierung der maximalen Drehzahl.
Der be quiet! Dark Rock Elite wirkt aufgrund der Verkleidung des äußeren Lüfters etwas weniger wuchtig als der Dark Rock Pro 5. Neben dem auffälligen Lüfter ist auch der Deckel auffälliger, denn die Einlässe aus Meshgitter sind nicht nur kleiner, sondern ist in der Mitte eine Abdeckung mit RGB-Rand und Herstellerlogo eingelassen. Das verspricht eine dezente Beleuchtung.
Hier zeigen wir euch noch einmal den praktischen Nutzen der Konstruktion mit den Führungsschienen für den äußeren Lüfter. So kann dieser nämlich in der Höhe verstellt werden. Die Schiene verfügt über eine Rastung aus sechs Einstellungen, eine stufenlose Verstellung ist nicht möglich. Zwar spart diese Konstruktion das fummelige Einstellen, welche ansonsten bei der Befestigung per Klammern anfällt, jedoch ist der Mechanismus sehr schwergängig.
Stellen wir die beiden Kühler einmal nebeneinander, so sehen wir die kleinen Unterschiede direkt. Der be quiet! Dark Rock Elite wirkt dabei aufgrund der abgerundeten Kanten am äußeren Lüfter etwas filigraner, was ihn auf den ersten Blick weniger wuchtig aussehen lässt. Tatsächlich sind die Abmessungen aber geringfügig größer.
Praxis
Testsystem
Komponenten – Testsystem | |
---|---|
Prozessor | AMD Ryzen 5 5600 |
Mainboard | GIGABYTE X570 AORUS ELITE |
Arbeitsspeicher | 2x CORSAIR VENGEANCE RGB PRO 8 GB DDR4 |
Speicher | Teamgroup MP34 PCIe 3.0 M.2 SSD |
Grafikkarte | Gainward GeForce GTX 1060 6 GB |
Netzteil | DeepCool PX850G 850 Watt |
Gehäuse | APNX C1 |
Bei unserem Testsystem kommt das bereits von uns getestete APNX C1 als Gehäuse zum Einsatz. Dieses kann CPU-Kühler mit einer Höhe von bis zu 179 mm aufnehmen. Damit sollte der Einbau beider Modelle möglich sein. Beim Prozessor handelt es sich um ein AMD Modell der unteren Mittelklasse, wie sie in vielen Systemen zum Einsatz kommt.
Einbau
Der Einbau beider Kühler ist sehr einfach, beide setzen auf dieselbe altbewährte Halterung. Beim AMD Sockel müssen die vom Mainboard-Hersteller montieren Kunststoffhalterungen entfernt werden. Anschließend werden zwei Stege mit jeweils zwei Abstandshaltern und Schrauben in die Original-Backplate des Mainboards eingeschraubt. Hierzu empfiehlt es sich, dass Gehäuse auf die Seite zu legen, wenn das Mainboard bereits verbaut ist. Abschließend tragen wir die Wärmeleitpaste auf und können nun den Kühler montieren. Bevor dies allerdings möglich ist, muss der innere Lüfter herausgenommen werden, da wir sonst nicht an die Schrauben gelangen. Nun können wir den Kühler über zwei Schrauben mit der zuvor montieren Halterung verbinden. Hierfür ist der lange Schraubendreher von Vorteil. Für einen geübten Schrauber ist der Einbau innerhalb von 10 bis 15 Minuten erledigt.
Bei beiden Kühlern gilt vor Kauf darauf zu achten, dass der Arbeitsspeicher nicht zu hoch ist. Der vordere Lüfter ist zwar bei beiden Modellen in der Höhe verstellbar, doch wird der Kühler dadurch aber auch höher. Bei uns besteht vor allem beim be quiet! Dark Rock Elite das Problem, dass der vordere Lüfter gut 15 mm nach oben verschoben werden muss und wir dadurch das Gehäuse nicht mehr schließen können. So entscheiden wir uns dafür einen Low-Profile-RAM ohne Kühlkörper herzunehmen.
Temperaturen & Lautstärke
be quiet! Dark Rock Elite
Nun geht es ans Eingemachte, wir messen die Temperaturen des be quiet! Dark Rock Elite. Hierbei nutzen wir auch die beiden Modi, die wir direkt am Kühler auswählen können, der Einfachheit benennen wir den Performance Modus als P-Mode und den Silent Modus als S-Mode. Hier eine kurze Auflistung der jeweiligen Drehzahlen in unserem Test:
100% Drehzahl | 50 % Drehzahl | 25% Drehzahl | |
P-Mode | 2.000 U/min. | 1.000 U/min. | 500 U/min. |
S-Mode | 1.500 U/min. | 800 U/min. | 400 U/min. |
In diesen Drehzahlen ermitteln wir die Temperatur des Prozessors in drei Szenarien. Dabei durchlaufen wir jedes Szenario jeweils 30 Minuten und nehmen die Temperatur anschließend über ein Infrarot/Laser-Thermometer direkt am Sockel ab und gleichen diese mit den Werten auf HWInfo ab. Während der Tests liegt die Raumtemperatur bei 22 °C.
In diesem Test zeigt der be quiet! Dark Rock Elite was er kann. So schafft er es, dass selbst bei den niedrigeren Drehzahlen keine kritischen Temperaturen entstehen. Es kommt zu keiner Drosselung und bis 1.000 U/min. bleibt auch die Lautstärke angenehm. Das Gehäuse steht dabei geschlossen auf dem Tisch in etwa 50 cm Entfernung von uns weg und die Lüfter des Kühlers sind für uns unhörbar. Erst ab etwa 1.500 U/min. hören wir ein leichtes Rauschen.
be quiet! Dark Rock Pro 5
Weiter machen wir mit dem be quiet! Dark Rock Pro 5. Hier gibt es eine Besonderheit bei den Lüftern, denn der Lüfter in der Mitte ist der Gleiche, wie beim Dark Rock Elite, doch der vordere Lüfter ist ein Silent Wings 4 Lüfter mit 120 mm Durchmesser. Jedoch gibt es hier laut Herstellerangaben andere Drehzahl-Angaben, der mittlere Lüfter schafft bis zu 1.700 U/min. und der vordere Silent Wings 4 bis zu 2.000 U/min. Die beiden Lüfter sind miteinander gekoppelt, so dass uns immer nur die Drehzahl des mittleren Lüfters angezeigt wird. Daher können wir über die Drehzahl des vorderen Lüfters keine Aussage machen. Hier geben wir euch die Drehzahlen an, die wir in diesem Test nutzen werden:
100% Drehzahl | 50% Drehzahl | 25& Drehzahl | |
P-Mode | 1.500 U/min. | 750 U/min. | 400 U/min. |
S-Mode | 1.300 U/min. | 650 U/min. | 350 U/min. |
Hier folgen wir demselben Prozedere wie wir es bereits beim be quiet! Dark Rock Elite.
Der be quiet! Dark Rock Pro 5 muss sich nicht hinter dem Dark Rock Elite verstecken. Auch wenn die beiden Lüfter sehr wahrscheinlich nicht mit der gleichen Drehzahl laufen und unterschiedlich groß sind, schafft der Kühler ordentlich Wärme weg und wird dabei auch nicht laut. Durch den etwas geringeren Luftdurchsatz ergeben sich Differenzen von etwa ein bis zwei Grad zum Dark Rock Elite. Auch hier ist es von der Lautstärke so, dass wir den Luftzug des Kühlers erst ab einer Drehzahl von etwa 1.500 U/min. aus dem System heraushören.
Beleuchtung
Sehen wir uns nun kurz die Beleuchtung des be quiet! Dark Rock Elite an. Diese ist ganz dezent im Deckel des Kühlers verbaut und kann dank 3-Pin 5 Volt ARGB-Anschluss über die Software des Mainboards oder einen passenden Controller angesteuert werden.
Fazit
Der be quiet! Dark Rock Pro 5 ist derzeit ab 92,60 € und der Dark Rock Elite ab 107,88€ gelistet. Dabei kühlt der Dark Rock Pro 5 schon sehr gut und macht in Sachen Lautstärke seinem Namen alle Ehre. Wer noch etwas mehr Kühlleistung und obendrein noch eine RGB-Beleuchtung möchte, der greift dann zum Dark Rock Elite. Beide Kühler lassen sich sehr einfach montieren, was auch dem beiliegenden Schraubendreher zu verdanken ist. Der Dark Rock Elite wirkt mit seinem Design um einiges stimmiger als sein Bruder, doch dabei muss auch gesagt werden, dass es bei beiden Kühlern nicht möglich ist Lüfter von Drittanbietern zu verbauen. Insofern man nicht vorhat auf RGB-Lüfter umzubauen, ist dies auch gar nicht nötig, denn die mitgelieferten Lüfter machen einen tollen Job. Aufpassen sollte man nur in Hinsicht auf die Höhe des Arbeitsspeichers und ob ausreichend Platz im Gehäuse ist. Wir vergeben unsere Empfehlungen für zwei echte Highend-Luftkühler.
be quiet! Dark Rock Elite
Pro:
+ Design
+ Verarbeitung
+ Lieferumfang
+ Gute Kühlleistung
+ Einfache Montage
Kontra:
– Lüfter nicht austauschbar
– Probleme ab gewisser RAM Höhe
– Probleme bei Gehäuse Kompatibilität
Produktseite
Preisvergleich
be quiet! Dark Rock Pro 5
Pro:
+ Design
+ Verarbeitung
+ Lieferumfang
+ Gute Kühlleistung
+ Einfache Montage
Kontra:
– Nur vorderer Lüfter tauschbar*
– Probleme ab gewisser RAM Höhe
– Probleme bei Gehäuse Kompatibilität
Produktseite
Preisvergleich
*Der vordere Lüfter kann getauscht, aber aufgrund der Steckverbindung nicht mehr an den mittleren Lüfter angeschlossen werden.
Schöner Test, Danke dafür.
1300 gr.ist schon enorm was solche Kühler Heute wiegen.
bei den temps brauch man doch keine Wasserkühlung mehr