Heute haben wir mit dem Lamptron CT070 und dem CT630 zwei Geräte in der Redaktion, welche der seltenen Gattung der Lüftersteuerungen angehören. Dabei will Lamptron einen etwas anderen Weg als andere Hersteller gehen und verzichtet hier gleich komplett über eine Anbindung an das System und eine entsprechende Steuerung per Software. Stattdessen lassen sich beide Geräte wahlweise über den Touchscreen oder über eine Fernbedienung einstellen und steuern. Was die beiden Geräte noch können, erfahrt ihr nun in unserem Test.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Der LAMPTRON CT070 All-In-One Controller und der CT630 v1 Auto-Controller wird in einer unscheinbaren Kartonage ausgeliefert. Auf der Front des CT070 ist ein Aufkleber angebracht, der eine große Produktabbildung im Betrieb sowie sechs unterschiedliche vorgefertigte Paneele anzeigt. Oberhalb ist noch das Herstellerlogo und die Produktbezeichnung unterhalb ist in blauer Schrift aufgedruckt. Ein zusätzliches weißes Feld beinhaltet einen Barcode, der ebenfalls auf das Produkt hinweist. Hingegen die Kartonage des wie auch des CT630 zeigt ebenfalls mit einem frontseitigen Aufkleber das Produkt sowie das Herstellerlogo und unterhalb die Produktbezeichnung in blauer Schrift. Ein zusätzliches weißes Feld beinhaltet einen Barcode, der ebenfalls auf das Produkt hinweist.
Inhalt
CT070 All-In-One Controller
Im Inneren der Kartonage befindet sich neben dem CT070 Controller noch das folgende Zubehör. Eine überschaubare Anleitung in Englisch liegt ebenfalls dem Lieferumfang bei.
- 1x CT070
- 1x CT630
- 1x FYF70 (Fernbedienung)
- 1x 4-Pin ARGB Verlängerungskabel
- 1x 4-Pin RGB Verlängerungskabel
- 1x 4-Pin PWM Lüfter Verlängerungskabel
- 6x Thermosensorkabel
- 1x Display-Ständer
- Installations-Anleitung
CT630 v1 Auto-Controller
Im Inneren der CT630 Kartonage liegt neben dem Controller noch folgendes Zubehör dem Lieferumfang bei.
- 1x CT630
- 1x 4-Pin ARGB Verlängerungskabel
- 1x 4-Pin RGB Verlängerungskabel
- 1x 4-Pin PWM-Lüfter Verlängerungskabel
- 1x 3-Pin zu 4-Pin-Kabel (Verbindungs-Kabel von zwei CT630 v1 miteinander)
- 6x Thermosensorkabel
- Installations-Anleitung
Daten
Technische Daten – LAMPTRON CT070 | |
---|---|
Größe | 121,5 x 72,5 x 21 mm |
Display Größe | 169 x 110 x 17 mm |
Screen Größe | 153,9 x 87 mm (Screen) |
Leistungsabgabe | 30 Watt pro Kanal |
Steuerkanäle | 6 Kanäle |
DC Input | +12V/15A (Standard *D* Anschluss und SATA) |
DC Output | 0 – 12V |
Kompatibilität | Alle Lüfter |
LED Strip | Maximal 60 LEDs |
Technische Daten – LAMPTRON CT630 v1 | |
---|---|
Größe | 121,5 x 72,5 x 21 mm |
Leistungsabgabe | 30 Watt pro Kanal |
Steuerkanäle | 6 Kanäle |
DC Input | +12V/15A (Standard *D* Anschluss und SATA) |
DC Output | 0 – 12V |
Kompatibilität | Alle Lüfter |
LED Strip | Maximal 60 LEDs |
Details
CT070 Controller
Beim Lamptron CT070 handelt es sich um einen Controller, welcher nicht nur Lüfter, sondern auch gleich zwei verschiedene Arten der Beleuchtung ansteuern kann. An der oberen Kante verfügt der Controller über sechs Ausgänge in Form von 4-Pin PWM-Anschlüssen. Über die Anschlüsse können auch 3-Pin DC-Lüfter angesteuert werden. Jeder Anschluss stellt eine Leistung von bis zu 30 Watt bereit. Ein siebter 4-Pin PWM-Anschluss dient der Synchronisation mit dem Mainboard. Bei der Stromzufuhr bietet uns Lamptron die Qual der Wahl, wir können an der linken Seite entweder einen SATA- oder Molex-Stecker von unserem Netzteil verwenden. Alternativ können wir sogar ein externes universales Netzteil über einen proprietären Anschluss anschließen. An der unteren Kante gehen insgesamt vier 3-Pin-ARGB-Anschlüsse ab – der erste von links dient der Synchronisation mit dem Mainboard. Darauf folgen der Anschluss für das Display und ein kleinerer Anschluss zum verlinken mit einem weiteren Controller wie dem CT630. Weiter geht es mit insgesamt sechs 2-Pin-Anschlüssen für die mitgelieferten Temperatursensoren und einem Feld mit drei Schaltern. Über die Schalter werden später die Controller konfiguriert, falls man mehrere miteinander verbindet. An der rechten Seite schließen wir mit vier 4-Pin-RGB-Anschlüssen ab, auch hier dient einer der Verbindung zum Mainboard. Die Platine, auf der sich die Steuerung befindet, ist auf einer schwarzen Stahlplatte verstaut und wird mit einer Acrylscheibe auf der Oberseite verdeckt.
Fernbedienung
Die Bedienung über die Fernbedienung ist selbsterklärend, hier unsere Beschreibung von links nach Rechts
- An/Aus, Hintergrundbeleuchtung Display
- Cursor mittig Ok/Enter
- Richtungen links/rechts, oben/unten
- A/M (Alarm an/aus)
- – Hoch und + Runter
Für den Betrieb über die Fernbedienung werden zwei AAA-Batterien benötigt (diese liegen dem Lieferumfang nicht bei).
7,0-Zoll-Touch-IPS-Display
Das 7,0-Zoll-Touch-IPS-Display misst 153,9 × 87 mm und sollte somit ausreichend groß sein, um die empfangenen Daten klar darzustellen sowie diese zu analysieren. Ob dem so ist, wird der praktische Test zeigen. Das Display ist in einem schwarzen Aluminium-Gehäuse mit gebürsteter Oberflächenstruktur untergebracht. Unterhalb des Displays findet sich der weiße LAMPTRON Schriftzug wieder. Im Auslieferungszustand wird das Display durch eine Schutzfolie abgedeckt. An der Rückseite sind vier Bohrungen erkennbar; es wird angenommen, dass möglicherweise eine VESA-Halterung vorgesehen ist. Zudem befindet sich unterhalb des Gehäuses ein 1/4″ Gewinde zur Montage auf einem Stativ oder Ähnlichem.
Einen 4-Pin-Anschluss für das Kabel zum Controller befindet sich rückseitig und auch noch mal an der rechten Seite. An der rechten Seite finden wir auch den Infrarotsensor für die Fernbedienung sowie einen Kartenleser für microSD-Speicherkarten und einen Micro-USB-Anschluss. Weder der Speicherkartenleser noch der USB-Anschluss werden im Handbuch erwähnt. Bei einem Versuch zeigt sich, dass wir das Display über den USB-Anschluss mit Strom versorgen können. Da es aber schon durch den Controller mit Strom versorgt wird und unser Computer beim Anschließen auch kein Gerät erkennt – was auch beim Kartenleser der Fall ist – stellt sich uns die Frage, wofür die beiden gedacht sind.
CT630 v1-Controller
Der Lamptron CT630 Controller ist identisch zum Controller des CT070 – nur wird dieser eben ohne das Display geliefert. Der CT630 kann über das beiliegende Kabel mit dem CT070 verbunden werden. Dadurch verdoppelt sich die Anzahl an Anschlüssen, welche wir über das Display steuern können. Insgesamt sollen sich fünf Controller miteinander verbinden lassen, was sehr viele Möglichkeiten der Ansteuerung von Lüftern und Beleuchtung verspricht. Laut Hersteller lassen sich auch die gängigsten Wasserpumpen, welche über einen 4-Pin-PWM-Anschluss verfügen über die Controller steuern. Allerdings befürchten wir schon jetzt, dass dies in einem Kabelsalat enden wird, zumal jeder Controller auch seine eigene Stromversorgung benötigt.
Praxis
Testsystem
Testsystem | |
---|---|
CPU | Intel Core Ultra 9 285K |
GPU | Gainward RTX 4070 TI PHANTOM REUNION GS |
Mainboard | Asrock Z890 Taichi OCF |
SSD/M2 | Cruial P3 Plus 500 GB / 3 TB WD |
Arbeitsspeicher | 2x 24 GB G.Skill Trident Z5 RGB 8200 |
Kühlung | Endorfy Navis F360 ARGB |
Gehäuselüfter | Front: 3x 120 mm Lüfter |
Gehäuse | Thermaltake P3 TG PRO |
Netzteil | Kolink REGULATOR ATX 3.0 1200W |
Vorbereitungen
Wir werden den Controller sowie das Display innerhalb unseres Gehäuses verbauen. Die Controller entsprechen in den Abmessungen nahezu einem 2,5“ Laufwerk – der Controller baut etwas höher. Daher solle das in den meisten Gehäusen auch kein Problem sein.
Nachdem Controller als auch Display positioniert sind, werden beide nun über das entsprechende Kabel miteinander verbunden. Die Bedienungsanleitung liegt nur in englischer Sprache vor und ist vom Aufbau her nicht gut strukturiert. Hier sollte der Nutzer schon ein bisschen Vorwissen haben, dann ist der Ein- und Aufbau kein Problem. Wir verbinden nun die Pumpe unserer All-in-One-Wasserkühlung sowie drei 120 mm Lüfter über die entsprechenden Anschlüsse des Controllers. Zu Ende schließen wir auch noch zwei der Temperatursensoren an. Einen verlegen wir im Bereich des CPU-Sockels und einen am Arbeitsspeicher. Abschließend verbinden wir den Controller mit unserem Netzteil. Wir machen das hier mit einem SATA-Anschluss, würden jedoch eher den Molex-Anschluss empfehlen, da dieser mehr Leistung liefern kann. [SATA bis zu 54 Watt, Molex bis ca. 120 Watt]
Bei der Montage im Gehäuse wird es nun etwas schwierig, denn Lamptron liefert keinerlei Befestigungsmöglichkeiten mit. So legen wir den Controller zur CT070 in einen freien Laufwerksschacht. Den CT630 Controller versehen wir mit doppelseitigem Klebeband und kleben ihn auf die Rückseite des Mainboardtrays. Ist auch dieser Controller angeschlossen, passiert leider das, was wir befürchtet hatten – wir haben nun sehr viele Kabel, die es zu verlegen und zu verstecken gilt.
Der erste Start
Wir starten nun unser System und schauen gespannt auf das Display. Es schaltet sich sofort ein und bootet so zügig, dass es schon aktiv ist, bevor das System fertig geladen ist. In der Standardansicht werden wir schon mal von vielen Werten erschlagen. Oben rechts wird uns das Logo des Herstellers gezeigt. Etwas weiter links sehen wir ein Feld mit „LINK 1“ – damit wird uns angezeigt, dass die gezeigten Werte vom ersten Controller stammen.
Darunter finden wir eine Tabelle mit den PWM-Anschlüssen 01 bis 06. Ein Buchstabe neben der jeweiligen Zahl zeigt an, ob wir uns im automatischen Modus (A) oder im manuellen Modus (M) befinden. Darunter wird die aktuelle Leistung in Prozent angezeigt. Der daneben befindliche Pfeil dient dem Einstellen der Leistung, welche sich ab 40 % in 1%-Schritten einstellen lässt. Außerdem bekommen wir zu jedem Lüfter die aktuelle Spannung in Volt, Leistungsaufnahme in Watt und die aktuelle Drehzahl angezeigt. Unter den Werten der Leistungsaufnahme sehen wir auch die Temperaturen, welche die Temperatursensoren ermitteln.
Ganz unten können wir links den Alarm ausschalten – der wird aktiv, wenn zum Beispiel ein Lüfter ausfällt. Das sollte man am Anfang wirklich machen, denn bei uns geht der Alarm beim Experimentieren mehrmals los (der Alarm ist schrill und sehr laut). Daneben befindet sich ein Symbol zum ein- und ausschalten der Beleuchtung. Gefolgt von „ARGB“ und „RGB“ – über diese Felder gelangt man in die jeweiligen Beleuchtungseinstellungen. Mit den Plus- und Minus-Symbolen lassen sich die Werte einstellen. Ganz rechts unten finden wir letztlich noch eine Fläche, mit der wir das Display ausschalten können.
Durch eine Wischbewegung nach links erhält der Nutzer Zugang zu Daten, die in Form eines farbigen Liniendiagramms dargestellt werden. Diese Informationen beziehen sich auf die gegenwärtige Spannung, den Strom (Ampere), den Verbrauch oder die Drehzahl. Alternativ kann das Blättern durch die Seiten auch bequem über die Fernbedienung erfolgen.
RGB / ARGB
Durch einen Wisch zur Seite Seiten bekommen wir die Möglichkeit unsere Beleuchtung einzustellen. ARGB und RGB sind hierbei getrennt. Hier finden wir zahlreiche vorgefertigte Effekte vor. Bei diesen können wir dann noch die Farben, die Geschwindigkeit und die Helligkeit ändern. Außerdem lassen sich auch eigene Effekte und Farben erstellen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass man hier sprichwörtlich die Qual der Wahl hat. Die Einstellungen lassen sich sowohl über den Touchscreen als auch die Fernbedienung erledigen.
Ein weiterer Wisch führt zu der bereits angezeigt großen Uhr. Hier kommen wir durch einen Druck auf das Logo oder das kleine Häuschen unten wieder zurück zur Startseite.
Hier ist aber das Ende noch nicht erreicht, denn ein weiterer Wisch zur Seite führt uns zu einer optisch ansprechenderen Anzeige. Diese ist mit einem futuristisch gestalteten Hintergrund versehen und Temperaturen und Leistungen werden grafisch anhand von Balken oder Segmenten angezeigt. Was auf den ersten Blick schön anzusehen ist, entpuppt sich bei der Bedienung als schwierig, da die Oberfläche unübersichtlich geworden ist und man hier in verschiedenen Ebenen arbeiten muss.
Mit dem HWInfo kontrollieren wir nun, ob die Temperaturangaben des CT070 auch korrekt angezeigt werden. Aus Erfahrung mit ähnlichen Temperatursensoren wissen wir, dass diese immer etwas von den Werten der internen Sensoren abweichen. Dies liegt vor allem daran, dass die externen Temperatursensoren von außen an der jeweiligen Komponente messen. Die internen Sensoren, die durch HWInfo ausgelesen werden, sitzen in den Komponenten und sind darum genauer.
Hier sind wir aber noch nicht am Ende, ein weiterer Wisch führt zu einer weiteren grafischen Ansicht, welche etwas mehr Informationen auf einen Schlag bietet und nicht ganz so überladen wirkt. Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks, welche Anzeige einem mehr gefällt. Aber beiden gemeinsam ist die Anzeige des Datums und der Uhrzeit.
Nachdem wir uns einen der zwei Skin ausgesucht haben und alles nach unseren Wünschen eingestellt wurde, können wir die Daten unseres Systems in Echtzeit ablesen. So haben wir alle benötigen Werte immer auf einen Blick. Wir müssen gestehen, ein absoluter Eyecatcher.
Fazit
Derzeit sind beide Geräte in keinem Preisvergleich auffindbar. Die unverbindliche Preisempfehlung des CT070 All-in-One-Controllers liegt bei 149,95 € und für den CT630 Auto-Controller bei 49,95 €. Für das uns vorliegende Set macht das einen Gesamtpreis von 199,90 €. Wie die Straßenpreise aussehen werden, bleibt abzuwarten. Auf der Haben-Seite finden sich eine erweiterbare externe Steuerung mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Dabei ist man auf keine Software angewiesen und kann alles direkt am Gerät einstellen.
Die Verarbeitung ist auch gut, allerdings finden wir, dass das Display in seinen Abmessungen sehr wuchtig ist und somit viel Platz auf dem Schreibtisch oder im Gehäuse einnimmt. Zudem ist die Steuerung mit vielen Kabeln verbunden, was das Verlegen und Verstecken schwer macht. Was der Steuerung auch fehlt, sind die Pins für die ARGB- und RGB-Anschlüsse. Auf der einen Seite ist es gut, dass man hier auf keine Software angewiesen ist, auf der anderen Seite wären ein paar Klicks mit der Maus am Ende einfacher als das Tippen und Wischen auf dem Bildschirm.
Die Bedienungsanleitung ist hier auch noch eine Erwähnung wert. Sie ist nur in englischer Sprache vorhanden und ist teilweise schlecht übersetzt und unübersichtlich. Wie das Produkt kommt es uns so vor, als wenn das Produkt noch nicht ganz fertig ist. Wir wünschen uns, dass sich das beim finalen Produkt noch ändern wird.
Pro:
+ Design
+ Verarbeitung
+ Erweiterbar
+ Sehr viele Anschlüsse
+ Viele Einstellungsmöglichkeiten
+ Echtzeit Hardwareüberwachung über 7,0-Zoll-Touch-IPS-Display
Neutral:
+/- Keine Software
+/- Keine Batterien für Fernbedienung im Lieferumfang
Kontra:
– Bedienungsanleitung schlecht übersetzt & verwirrend
– Displaygehäuse sehr wuchtig
– für Anfänger nicht geeignet
– Sehr viele Kabel
– Preis
Herstellerseite