Arctic ist ein erfolgreicher Hersteller im Bereich von Kühllösungen für den DIY-Enthusiast und bietet uns heute die Chance, eine Liquid Freezer II AIO zu testen. Diese wurde nun als Eigenentwicklung produziert und das ohne die Zusammenarbeit mit Asetek. Somit haben wir einen interessanten Kandidaten für unsere diesjährigen neuen 240er Kühllösungen-Benchmark.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Verpackung der Arctic Liquid Freezer II 240 besteht aus stabilem Karton. Das die Arctic Liquid Freezer II 240 auch AM4 kompatibel ist, sehen wir auf der Front in der oberen rechten Ecke. Die erfolgreiche Wärmeleitpaste MX-4 wird mitgeliefert. Im Inneren ist die AIO in eine Tüte gehüllt und zwischen einem Kartonstreifen gelagert. Diese Verpackung reicht, da die Arctic Liquid Freezer II mit vormontierten Lüftern ausgeliefert wird.
Lieferumfang
Durch das Vormontieren der Lüfter wirkt der Platz im Inneren sehr gering. Neben der Arctic Liquid Freezer II 240 liegen in einem Karton die Montageschrauben und eine Intel-Backplate. Für AMD werden die beiden schwarzen Bügel mit Schrauben befestigt. Die Bedienungsanleitung ist nur per Download oder QR-Code zu erreichen.
Technische Daten
Die wichtigsten technischen Daten erkennen wir auf der Rückseite. Die objektiv dargestellten Abmessungen sind in jeder Hinsicht perfektioniert. Damit dürfte jedem Käufer klar sein, ob die Arctic Liquid Freezer II 240 Wasserkühlung passt. Die wichtigsten Daten fassen wir für euch zusammen.
Hersteller, Modell | Arctic Liquid Freezer II 240 |
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Maße des Kühlers (B x H x L) | 78 x 53 x 98 mm |
Schlauchlänge | 450 mm |
Lüftergeschwindigkeit | 200 – 1800 rpm |
Radiatorgröße | 277 x 38 mm |
Material | Aluminium |
Max. TDP | 300 Watt |
Gewicht | 1191 g |
Details
Ohne die Umverpackung wird der aufwendig gestaltete Kühler nochmals von einem Karton geschützt. Dieser dient auch der Stabilisierung des Radiators im unteren Teil, während alles zusammen verpackt ist. Der Kühler wird ebenso, wie der Radiator, von einer Tüte geschützt. Die Größe des Kühlers samt Pumpe ist beachtlich.
Wir entfernen die Kunststofftüte und erkennen, dass die Kühlerplatte durch eine weitere Folie geschützt wird. Die gesamte schwarze Fläche ist aus Kunststoff. Aus dem Gehäuse geht ein 4-Pin Kabel für die Spannungsversorgung. Ein weiteres kleines Kabel zeigt die Versorgung des Lüfters auf der Oberseite des Kühlers. Im Inneren arbeitet eine DC 12 V Pumpe mir 2.4 Watt Verbrauch. Der Kühler arbeitet mit allen aktuellen Intel – CPU-Sockeln und schafft bis zu 300 Watt TDP. Der AMD Threadripper wird nicht unterstützt und kann generell auch nur die AM4-Sockel versorgen. Die Verarbeitung ist sehr ordentlich und bietet keinen Grund zum Zweifeln.
Auf der anderen Seite der Schläuche ist der Radiator mit einer Gesamtlänge von 277 mm montiert. Er ist 38 mm dick und besteht aus Aluminium. Die beiden 120 mm Lüfter mit 200 – 1800 Umdrehungen sind von Werk aus vormontiert. Dies reduziert den Umfang der Verpackung erheblich. Entkoppelnde Beschichtungen auf den Ecken besitzen die Lüfter nicht. Schrauben mit großen Köpfen halten die Lüfter am Radiator. Mit 5 Lüfterblättern arbeitet der Arctic PWM-Lüfter bei beachtlich niedrigen Umdrehungen. Die Blätter sind elegant geschwungen, wie wir es von Arctic-Lüftern kennen. Auf RGB-Beleuchtung verzichtet Arctic ganz bewusst. Die Logos auf der Nabe der Lüfter sind gut gewählt. Während des Betriebs ergibt das mittig platzierte Muster ein schönes Bild.
Das Kabel für die Lüfter verläuft direkt an den Lüftern in Richtung der Ummantelung. Die Anbindung des Schlauchs wird von eleganten glänzenden Fittings gewährleistet. Der Radiator selber ist schwarz-matt und ähnelt einem Modell von EKWB. Seitlich ist das Logo von Arctic aufgedruckt. Die Schraubenlöcher für die Lüftermontage oder der Montage am Gehäuse sind durchgängig und besitzen keinen Schutz vor dem zu tiefen einschrauben.
Wir schauen uns den Schlauch noch einmal genauer an. Unser Blick fällt auf die Beulen. Diese entstehen durch die direkt verlegte Spannungsversorgung von der Pumpe zu den beiden 120 mm Lüftern. Der Schlauch besitzt einen Durchmesser von 12.4 mm und im inneren beträgt dieser noch 6.0 mm. Das Material des Schlauchs wird verschwiegen. Die Lüfter können problemlos gewechselt werden. Doch die Spannungsversorgung im Sleeve bleibt. Also auch der 4-Pin Stecker am Ende des Schlauchs. Die Ummantelung des Schlauchs ist hochwertig und sieht gut aus. Die Beulen fallen im eingebauten Zustand nicht auf. Das Material der Schläuche besteht aus faserverstärktem EPDM. Ein sehr hochwertiges Material, welches keine Weichmacher verliert. Somit bleiben die feinen Finnen des Kupferkühlers im Inneren immer sauber und verkleben nicht.
Praxis
Das gesamte Erscheinungsbild der Arctic Liquid Freezer II 240 ist elegant und ruhig. Schwarz und Weiss sind die dominierenden Farben der All- in-One Wasserkühlung. Der Biegeradius des Schlauchs ist ordentlich und das Gewicht ist moderat. Der kleine Lüfter, auf der Oberseite des Kühlers, ist im Abstand von 30 cm bei einem geöffneten Gehäuse minimal zu hören.
Die Pumpe wird über die direkte Verbindung der Kabel an die Lüfter als Haupteinspeisung ausgelesen. Somit erkennen wir nur die Umdrehungen pro Minute der Pumpe, welche sich aber nicht steuern lässt. Die Lüfter laufen über ein internes Routing mit unhörbaren Umdrehungen. Es ist ein komplett geschlossenes und funktionierendes System. Um die Lüfter prozentual aus der nicht aufgelisteten Skala herauszufiltern entfernen wir einen Lüfter aus dem System.
Die minimalsten Umdrehungen konnten wir funktionierend bei 146 rpm feststellen. Weiter drunter reagiert der Lüfter nur sporadisch. Die maximalen Umdrehungen konnten durch das 100% Auslasten der Steuerung mit 1776 erreicht werden. Die Skalierung von dem AORUS Mainboard zeigt uns zwar fehlerhafte Werte in der Skala an, aber die rpm Auslese funktioniert hervorragend. Die Leistung bei ca 42% ergeben 1000 Umdrehungen. Somit können wir das System im ganzen wieder zusammenstecken, reduzieren die Leistung auf 42% und haben beide Lüfter auf ca. 1000 Umdrehungen.
Die Arctic Liquid Freezer II 240 lies sich auch an einer weiter entfernten Stelle im Gehäuse gut montieren. Das Erscheinungsbild ist sehr schön, einen zusätzlichen Sinn für den kleinen mini Lüfter konnten wir nicht feststellen. Sicherlich kühlt er die Pumpe zusätzlich, was eine höhere Lebensdauer mit sich bringt.
Die Kühlung hielt sich bei dem verbauten Ryzen 7 1700 im guten Mittelfeld unserer getesteten AIOs. Generell benötigt die Arctic Liquid Freezer II 240 keine maximalen Umdrehungen, um eine 8-Kern CPU kühlen zu können.
Schauen wir uns die Lautstärke an, sehen wir die Stärke der Arctic Liquid Freezer II 240. Die Lautstärke ist sehr niedrig, ein Betriebsgeräusch ist nur bei höheren Umdrehungen zu vernehmen, oder wenn wir uns in den Luftstrom begeben. Gemessen wurden die Werte alle im Abstand von 50 cm und im Winkel von 30°.
Was bringt und eine Lautstärkeangabe, wenn wir nicht wissen, wie schnell die Lüfter sind. Unter den maximalen Umdrehungen ist die Lautstärke bei allen AIOs zu hören, auch bei der Arctic LF II 240. Doch trotzdem ist sie die Leiseste.
Fazit
Die neuste Kühllösung von Arctic macht eine passable Figur in unserem Review. Mit der Arctic Liquid Freezer II 240 ist Arctic optisch eine schöne Alternative gelungen. Eine sinnvolle Verwendung des kleinen Lüfters auf dem Kühler konnten wir nicht feststellen. Die Resultate sind akzeptabel und liegen im Durchschnitt. Ein überraschender leiser Betrieb und eine ordentliche Überarbeitung der einzelnen Bauteile überzeugen uns. Wer nicht den letzten Grad in der Kühlleistung rauskitzeln möchte, kann sich mit der sehr leisen Arctic Liquid Freezer II 240 eine gute Wasserkühlung nach Hause holen. Von uns gibt es Wertung mit 8.4 von 10 Punkten.
Pro:
+ Günstig
+ Interessantes Kühler-Design
+ Leise
+ Geschlossenes System
+ Kühlleistung
+ Faserverstärkte EPDM Gummischläuche
Neutral:
o Kein RGB
o Kabel durch die Ummantelung verlegt
Kontra:
–
Wertung: 8.4/10
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