In den letzten Tagen haben wir uns intensiv mit dem ROG STRIX B550-I Gaming Mainboard von ASUS beschäftigt. Obwohl dieses nur einen Bruchteil der Größe eines normalen ATX Mainboards hat, bietet es nahezu alle Features seiner großen Brüder. Auf dem verwendeten AM4 Sockel, lassen sich sogar bis zu 16 Kern starke Prozessoren von AMD verbauen. Das Board eignet sich damit sehr gut für kompakte, aber hoch performante Systeme und ist grundsätzlich für jeden geeignet, der mit den Einschränkungen des Formfaktors ITX, leben kann. Dank der verbauten Monitoranschlüsse haben wir uns entschieden, den erst kürzlich erschienenen AMD Ryzen 7 5700G in diesem Test zu verwenden, da dieser eine potente integrierte Grafikeinheit besitzt und sich damit Perfekt für einen kleinen und kompakten Allround-PC eignet. Ob die Kombination unsere Erwartungen erfüllt, sehr ihr im folgenden Test. Für den Test hat uns ASUS ein Testmuster zur Verfügung gestellt.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Asus verwendet eine zum ITX Formfaktor passende Verpackung. Diese entspricht fast den Ausmaßen des Mainboards selbst und ist aus stabilem Karton gefertigt. ROG (Republic of Gamers) ist hier ganz groß, das Stichwort. Asus hat hier optisch alles getan, damit jeder sofort weiß, dass es sich hierbei um ein für Gaming optimiertes Mainboard handelt. Das Design ist zeitlos, da wir es schon seit einiger Zeit kennen und es uns weiterhin anspricht. Auf der Vorderseite fällt uns sofort der in vielen Farben schimmernde Schriftzug des Namens auf. Bereits dort sind die wichtigsten Features aufgedruckt (Ryzen 5000 ready, B550 Chipsatz und Pcie 4.0). Wer dann noch mehr über das Board erfahren will, dreht die Verpackung und wird mit massig Informationen beglückt. Die gesamte Verpackung vermittelt einen sehr hochwertigen Eindruck und ist mit Sicherheit auch ein schönes Ausstellungsstück für die Vitrine.
Inhalt
Lieferumfang:
- 1 x Anleitung, Schnellstartanleitung, Sicherheitsinformationen
- 1 x DVD mit Software und Treibern
- 1 x Blatt mit Aufklebern
- 1 x IO-Shield
- 1 x WLAN-Bluetooth Antenne
- 1 x USB-C zu 3,5 Zoll Klinke Kabel
- 1 x 3-Pin A-RGB Erweiterungskabel
- 1 x Front-Panel Breakout Kabel
- 4 x SATA Kabel
- 5 x Kabelbinder
- 2 x M.2 Schrauben
- 1 x Schraube mit Adapterplatte
Daten
Prozessor Unterstützung | AMD Ryzen 3/5/7/9 3000/4000/5000 Serie |
Arbeitsspeicher Unterstützung | 2x DIMM, Max. 64GB, DDR4 Dual Channel mit ECC Support (je nach CPU unterschiedlich) 2133 Mhz – 3200 Mhz Herstellerspezifikation 3400 Mhz – 5100 Mhz Overclocking |
Monitor Anschlüsse | Abhängig vom Prozessor, bis zu 1x HDMI 2.1(4K@60HZ) und 1x DisplayPort 1.4 |
PCIe Steckplätze | 1x PCIe 3.0/4.0 x16 (x16 mode) |
Festplatten Anschlüsse | 1x M.2 socket 3, M Key, Typ 2242/2260/2280 (PCIE 3.0 x4 und SATA) verbunden zur CPU 1x M.2 socket 3, M Key, Typ 2242/2260/2280 (PCIE 3.0 x4 und SATA) verbunden zum Chipsatz |
Netzwerkverbindung Kabel | Intel® I225-V 2.5Gb Ethernet ASUS LANGuard |
Netzwerkverbindung Wireless | 2×2 Wi-Fi 6 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) support 1024QAM/OFDMA/MU-MIMO Intel® Wi-Fi 6 AX200 Frequenz: 2,4 GHz und 5 GHz Kanalbreite: HT20/HT40/HT80/HT160 |
Bluetooth | Version 5.1 |
Audio | SupremeFX7.1 Surround Sound High Definition Audio CODEC S1220A Dedizierter USB Type-C Port Japanische Premium Audio Kondensatoren Automatische Erkennung von Geräten Support von 32-Bit/192kHz Wiedergabe Duale OP Verstärker Wiederstand-Erkennung für Kopfhörer 120dB SNR Wiedergabelautstärke / 113dB SNR Aufnahmelautstärke |
USB-Schnittstellen | 4 x USB 3.2 Gen 2 port(s)(1x USB Type-C® + 3x Type-A) 1 x USB 2.0 port(s)(1x audio USB Type-C® ) Front USB Port ( Insgesamt 5 ) 1 x USB 3.2 Gen 2 front panel Anschluss(1x USB Type-C®) Rear USB Port ( Insgesamt 6 ) 1 x USB 2.0 port(s) 2 x USB 3.2 Gen 1 port(s) 2 x USB 2.0 port(s) |
Software Features | ROG Exclusive Software – RAMCache III – ROG CPU-Z – GameFirst VI – Sonic Studio III + Sonic Studio Virtual Mixer – Sonic Radar III – DTS® Sound Unbound – Overwolf – Anti-virus software ASUS Exclusive Software Features Armoury Crate – Aura Creator – Aura Sync -AI Noise Cancelling Microphone AI Suite 3: – 5-way Optimization TPU EPU DIGI+ VRM Fan Xpert 4 Turbo APP – EZ update WinRAR UEFI BIOS ASUS EZ DIY – ASUS CrashFree BIOS 3 – ASUS EZ Flash 3 – ASUS UEFI BIOS EZ Mode FlexKey |
ASUS Special Features | Aura Sync – Standard RGB header(s) – Addressable Gen 2 RGB header(s) ASUS Q-Design – ASUS Q-CODE – ASUS Q-DIMM – ASUS Q-LED (DRAM [yellow],CPU [red], VGA [white], Boot Device [yellow green) – ASUS Q-Slot ASUS Thermal Solution – Aluminum M.2 heatsink ASUS EZ DIY -BIOS Flashback™ button -BIOS FlashBack™ LED -Clear CMOS header -Procool -Pre-mounted I/O shield – SafeSlot Rear audio USB Type-C® connector |
Anschlüsse (Rückseite) | 4x USB 3.2 Gen 2 (1x USB Type-C®+ 3x Type-A) 2x USB 2.0 (one port can be switched to USB BIOS FlashBack™1 for audio USB Type-C®) 1x BIOS FlashBack™ Button(s) 1x Intel® I225-V 2.5Gb Ethernet 3x LED-illuminated audio jacks 1x ASUS Wi-Fi Module 1x DisplayPort 1x HDMI |
interne Anschlüsse | 1x VRM_HS_FAN Header 1x USB 3.2 Gen 1 front panel TypeC™ connector 1x USB 3.2 Gen 1(up to 5Gbps) connector(s) support(s) additional 2 USB 3.2 Gen 1 port(s) 1x USB 2.0 connector(s) support(s) additional 2 USB 2.0 port(s) 1x Chassis Fan connector(s) 4x SATA 6Gb/s connector(s) 2x M.2 Socket 3 with M Key design, type 2242/2260/2280 storage devices support (Supports both SATA & PCIE SSD) 1x Aura RGB Strip Header(s) 1x Speaker connector 1x CPU Fan connector(s) 1x AIO_PUMP connector 1x Addressable Gen 2 header(s) 1x 24-pin EATX Power connector(s) 1x 8-pin ATX 12V Power connector(s) 1x Front panel audio connector(s) (AAFP) 1x Thermal sensor connector(s) 1x Clear CMOS jumper(s) 1x System panel connector |
BIOS | 256 MB Flash ROM, UEFI AMI BIOS |
Verwaltung | WOL by PME, PXE |
Offiziell unterstützte Betriebssysteme | Windows® 10 64-bit |
Formfaktor | Mini ITX Form Factor 6.7 inch x 6.7 inch (17 cm x 17 cm) |
Details
Übersicht
Es ist tatsächlich beeindruckend, wie viele Möglichkeiten trotz minimalen Platz geschaffen wurden. Durch den Support für 16 Kern Prozessoren könnte man mit diesem Mainboard eine kleine Wunderwaffe bauen. Selbst 2 DIMM Slots sind ausreichend, um 64 GB Ram zu betreiben. Mit dem 2,5 Gbit Netzwerkanschluss und Wifi-6 ist man für die Zukunft gut gerüstet. Wir finden das Design sehr gelungen und mögen die Designline von ASUS sehr. Der gewählte Chipsatz B550 passt sehr gut zu kleinen Mainboards, da mehr PCIe-Lanes sowieso keinen Platz hätten und damit ungenützt blieben. Ein weiterer Vorteil ist, dass der B550 nicht aktiv gekühlt werden muss.
Anschlüsse an der Rückseite
Das ASUS ROG STRIX B550-I hat trotz seiner kompakten Maße einiges an Anschlüssen zu bieten. Von Links nach rechts haben wir einen Displayport 1.4 und einen HDMI 2.1 Port. Daneben befinden sich USB Flashback Port und Button, folgend finden wir zwei USB 3.2 Gen 2 Typ-A-Ports. Als Nächstes haben wir den 2,5 Gbit LAN Port und zwei weitere USB 3.2 Gen 2 Ports (Typ-A und Typ-C). Damit wir auch guten WLAN und Bluetooth Empfang haben, gibt es 2 Antennenanschlüsse. Zu guter Letzt folgen die Audio-Ports des Mainboards, drei mal 3,5 Zoll Klinke und das spezielle Feature USB-C Audio Port. Natürlich wären ein paar USB Ports mehr besser gewesen, angesichts des verfügbaren Platzes, kaum umsetzbar. Insgesamt für ein kompaktes System, völlig ausreichend.
Demontage
Um alle Features auf dem Board zu ermöglichen, hat man einen M.2 Port und die 3 Audio-Anschlüsse auf ein „Daughterboard“ gelegt. Dieses ist über dem Chipsatz montiert und muss beim Endanwender nicht demontiert werden. Über den hinteren Anschlüssen ist der VRM-Kühler montiert, welcher auf der oberen Seite einen kleinen Lüfter hat. Alle Anbauteile sind gut konstruiert und lassen sich innerhalb weniger Minuten demontieren. Wie bereits erwähnt muss beim Zusammenbau, nur der Kühler des M.2 Slots, zur Montage einer SSD demontiert werden.
VRM (Spannungswandler)
Asus verwendet beim ROG STRIX B550-i Gaming insgesamt 10 Phasen, um SoC und Prozessor mit der richtigen Spannung zu versorgen. Dabei werden 8 Phasen für den Prozessor und 2 Phasen für den SoC zur Verfügung gestellt. Bei den Spannungswandlern handelt es sich um SiC639 von Wishay, welche jeweils bis zu 50 Ampere verarbeiten können. Kontrolliert werden diese von einem ASP1106 (RT8877C, Richtek), welcher leider nur 6 Phasen kontrollieren kann, weshalb die 8 Phasen des Prozessors in ein 2×4 Team gepackt wurden. Zusammengefasst stehen dem Prozessor (Vcore) so 400 A zur Verfügung, was somit bei einer durchschnittlichen Spannung von 1.3 V, etwa 520 Watt Leistungsaufnahme ermöglicht. Selbst ein 5950X kommt bei eingeschaltetem PBO nur auf etwa 200 Watt. Damit es auch in diesen Situationen keine Temperaturprobleme gibt, hat man der Spannungswandlung einen Kühlkörper samt 30 mm axial Lüfter verpasst. Dieser läuft unter Last, ist aber kaum wahrnehmbar. Optional lässt sich der Lüfter auch deaktivieren.
Wir haben das System mit Prime95 bei etwa 90W CPU TDP unter Last gestellt und konnten mittels Thermalkamera eine Temperatur von 55 Grad am Kühlkörper der Spannungsversorgung messen. Dies bedeutet, dass selbst bei hoher Last ein problemfreier Betrieb möglich sein sollte. Da unser Testaufbau offen war, sollten die Temperaturen in einem Gehäuse noch niedriger sein, da der VRM-Kühler dann von weiteren Lüftern angeströmt wird.
Massenspeicher
Das ASUS ROG STRIX B550-i Gaming bietet dem Anwender zwei M.2 Slots und 4 SATA-Ports für Massenspeicher. Der erste M.2 Slot, auf der Oberseite des Mainboards hat zusätzlich einen Kühler, welcher mit 2 Schrauben gesichert ist. Ein weiterer M.2 Slot befindet sich auf der Rückseite, dieser hat keine zusätzliche Kühlung. Beide Ports unterstützen PCIe 3.0 4x und SATA. Der M.2 Port auf der Oberseite unterstützt zusätzlich auch PCIe 4.0 4x, da dieser direkt an die CPU Lanes angebunden ist. Dies steht allerdings nur bei neueren Prozessoren zur Verfügung. Leider beherrscht der von uns eingesetzte Ryzen 7 5700G an dieser Stelle, nur PCIe 3.0.
Praxis
Testaufbau
Unser Testaufbau besteht aus folgender Hardware:
Prozessor | AMD Ryzen 7 5700G |
Arbeitsspeicher | 2 x 16GB Corsair Vengeance 3000 DDR4 |
Massenspeicher | 1 x Crucial P2 500GB Nvme |
Kühler | AMD 65W Box Kühler ohne RGB |
Netzteil | Seasonic Prime TX 80 PLUS Titanium 650W |
Grafikkarte(n) | Integrierte AMD Vega Grafik und AMD RX6900 |
Gehäuse | Offenes Testgehäuse |
BIOS
Im BIOS gibt es grundsätzlich zwei Benutzerebenen. So bietet man dem Nutzer die Wahl, entweder eine sehr einfache und übersichtliche Ebene zu nutzen, oder man entscheidet sich für den „Advanced Modus“. Im einfachen Modus wird man mit den notwendigen Informationen versorgt (Prozessor, Arbeitsspeicher, SSDs) sowie die dazugehörigen Temperaturen und Lüfterdrehzahlen. Einstellen lässt sich die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers (via. D.O.C.P) und die Lüfter lassen sich über QFan Control kalibrieren und einstellen. Mit dem Feature „EZ System Tuning“ kann man verschiedene von ASUS vorgefertigte Profile auswählen. So kann jeder Nutzer entscheiden, ob Mainboard und Prozessor eher sparsam, oder mit maximaler Leistung arbeiten sollen. Neben Uhrzeit, Sprache und Boot-Reihenfolge lässt sich auch die Beleuchtung (insofern vorhanden) des PCs ein- und ausschalten. Im Advanced Modus treten die einzelnen Einstellungen in den Vordergrund. So werden uns bereits auf der rechten Seite mehr Werte angezeigt und wir navigieren uns wie früher mit der Tastatur durch die einzelnen Menüs.
Wie bereits erwähnt, lässt sich im einfachen Modus der Arbeitsspeicher mit einem Klick auf sein D.O.C.P. Profil bringen. Dies ist im Advanced Modus auch möglich, allerdings können wir hier sämtliches Feintuning betreiben um dem Arbeitsspeicher alles an Leistung heraus zu kitzeln.
Wo wir im einfachen Modus nur die Vcore Spannung und Temperatur des Prozessors sehen können, bekommen wir im Experten Modus alle Informationen dargestellt. Neben jeglichen Spannungen lassen sich diese auch manipulieren, um ggf. eine höhere Übertaktung zu ermöglichen. Hier ist aber Vorsicht geboten, da man bei falschen bzw. zu hohen Spannungen auch Komponenten des Computers beschädigen kann. Hier sollten wirklich nur Profis Hand anlegen. Die erweiterte Anzeige der Betriebsspannungen und Temperaturen sowie Drehzahlen der Lüfter können bei der Fehlersuche sehr hilfreich sein.
Asus macht hier alles richtig. Für den normalen Anwender eine einfache Ansicht und für den versierten Nutzer eine nahezu uneingeschränkte Vielzahl an Werten und Optionen.
Performance
Die Performance im Cinebench R23 liegt auf erwartetem Niveau. Es sind keine Einschränkungen festzustellen.
Die integrierte Grafikeinheit ist ausschließlich zum Spielen auf sehr niedrigen Einstellungen bei 720p/1080p geeignet.
Stromverbrauch
Beeindruckend niedrig ist der Stromverbrauch im Idle. Natürlich trägt dazu massiv das verwendete 80+ Titanium zertifizierte Netzteil bei. Im Vergleich zu vielen anderen B550 Mainboards, ein Spitzenwert!
SSD Geschwindigkeit
Die verwendete P2 M.2 SSD von Crucial konnte ihre Leistung komplett abgeben. Eine schnellere SSD stand uns zum Zeitpunkt des Tests leider nicht zur Verfügung.
Fazit
Asus präsentiert das ROG STRIX B550-I Gaming mit vielen kleinen Details, welche im Gesamtbild sowohl optisch als auch technisch wenig Wünsche offenlassen. Mit den neusten Features ist man gut für die kommende Zukunft ausgestattet. Nicht alle Mainboardhersteller sind in der Lage, ein solch komplexes Mainboard auf den Markt zu bringen. Oft muss man dort auf wichtige Features verzichten. So bietet das Board einen zukunftssicheren 2,5 Gbit LAN Port und WLAN auf dem aktuellen Stand. Mit einem aktuellen Marktpreis von knapp 190€ ist das ASUS ROG Strix B550-I Gaming sicherlich nicht das günstigste Board auf dem Markt, allerdings kauft man bei ASUS auch Software und den guten Support. Wir können das Mainboard daher uneingeschränkt empfehlen.
Pro:
+ CPU Kompatibilität bis R9 5950X
+ Trotz wenig Platz, 2x M.2 Anschlüsse
+ 2,5 Gbit LAN
+ Wifi-6 W-Lan
+ HDMI 2.1 und DisplayPort 1.4
+ Solide Audio-Lösung
+ ASUS Flashback
Kontra:
– Verwendete VRM Komponenten könnten hochwertiger sein
Software
Link zum Hersteller
Preisvergleich
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