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Aukey, der Alleshersteller aus China will nun auch im Gamingbereich mitspielen. Dafür gibt es gleich zwei Headsets. Das kleinere GH-S4 aus der Einsteigerklasse und das etwas größere GH-S5 aus der Mittelklasse. Wir durften das GH-S5, welches mit virtuellem 7.1 Surroundsound und RGB ausgestattet ist, testen.
Bevor wir nun mit dem Test beginnen, danken wir Aukey für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und wünschen uns für die Zukunft eine weiterhin enge und gewinnbringende Zusammenarbeit.
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Verpackung/Lieferumfang/Daten
Verpackung
Aukey setzt bei der Verpackung auf ein schlichtes braunes Design, welches nicht direkt edel aussieht, aber dafür der Umwelt besser gefällt. Dies wird direkt durch die geringe Bedruckung und dem an der Seite angebrachten Slogan „GO GREEN WITH AUKEY“ unterstützt. Natürlich ist eine edle, in Hochglanz bedruckte Schachtel schön anzusehen, aber eigentlich kommt es ja auf die inneren Werte an. Aukeyspart sich hierbei alle technischen Daten und Spezifikationen und verweist auf der Packungsrückseite nur auf die Homepage, eine E-Mail-Adresse für den Support und auf die Firmenadresse in Shenzhen in China.
Beim Auspacken konnten wir schließlich bestätigen, dass Aukey dem Motto „GO GREEN“ auch hier recht treu bleibt, denn es besteht alles aus recycelfähigem Karton. Einzig die Folie, mit der die Metallbügel des Headsets umwickelt sind, besteht aus Kunststoff. Damit das Headset auch ohne Luftpolsterfolie, Schaumstoff oder Ähnlichem nicht lose im Karton liegt, wurde ein V-förmiger Halter entworfen, der das Headset so gut hält (und dabei so stramm im Karton saß), dass wir anfangs Probleme beim zerstörungsfreien Auspacken hatten.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist gering gehalten, so finden wir neben dem Headset nur ein sechssprachiges „User Manual“ und eine Garantiekarte. Mit 2,5 Seiten ist Aukey auch im Handbuch recht sparsam, was aber auch am überschaubaren Funktionsumfang des Headsets liegt.
Technische Daten
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Erster Eindruck
Durch die dicken, ohrumschließenden Muscheln wirkt das GH-S5 sehr stabil. Das kurze, fest angebrachte Mikrofon ist zwar nicht aus einem harten Kunststoff, lässt sich aber nicht verschieden einstellen. Den Größten, wenn leider auch nicht positiven Eindruck hat das Kabel mit der integrierten Fernbedienung hinterlassen. Das Kabel ist dick, nicht etwas dicker, sondern mit 5 mm Durchmesser fast ein Seil. Dazu kommt die Fernbedienung, welche mit den Maßen LxBxH 9,7×2,5×1,5 cm ein wahrer Koloss ist (mit Knickschutz für das Kabel 13 cm Länge) und dabei nicht sehr hochwertig wirkt. An den Ohrmuscheln gibt es einen größeren Spalt.
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Praxistests
Inbetriebnahme
Das Headset ist ein Plug&Play Gerät, so wird zum Betrieb eigentlich kein zusätzlicher Treiber benötigt. Die LED-Beleuchtung kann an der Kabelfernbedienung mittels eines eigens dafür angebrachten Knopfes durchgewechselt werden. Es sind dadurch nur vier verschiedene Effekte wählbar.
Tragegefühl
Die Ohrmuscheln sind angenehm zu tragen und auch nach mehreren Stunden Dauereinsatz gibt es daran nichts auszusetzen. Ein großes Problem ist nur das Kabel mit der Kabelfernbedienung. Die sind beide so schwer, dass einem das Headset auf der einen Seite nach unten gezogen wird. Benutzt man einen Front USB Anschluss und hat den Rechner auf dem Boden stehen ist dies schnell recht anstrengend. Nutzten wir allerdings einen USB-HUB oder einen Anschluss hinten am Gehäuse und legt das Kabel über den Tisch, ist es oft im weg. Dieses Problem haben alle Headsets gemein. Bei einem so dicken, unflexiblen Kabel, an welchem zusätzlich die riesige Fernbedienung hängt, ist es jedoch noch deutlich schlimmer. Nach ein bisschen eingewöhnen hat mann allerdings schnell mal eine Position gefunden, in der das Kabel nicht im Weg ist. Dann macht das Headset richtig Spaß und drückt auch nach mehreren Stunden nirgends.
Sound
Der Sound ist für seine Preisklasse gut. Die Höhen sind zwar klar, Bässe unter 40 Hz sind dafür kaum wahrnehmbar. So tiefe Frequenzen sind jedoch beim Musikgenuss kaum vorhanden. Der tiefste Ton eines Kontrabasses liegt bei ca. 41 Hz, beim normalen E-Bass bei ca. 98 Hz. Anders sieht es bei elektronischer Musik, Filmen oder Games aus, dort gibt es teils Explosionen, die sogar die 20 Hz Marke knacken. So wirkt manche Filmexplosion etwas mager und das relativ bekannte Lied „Bass I Love You“ von „Bassotronics“ macht nur wenig Spaß. (Achtung, wenn ihr das Lied anhört, lieber mit geringerer Lautstärke anfangen! Mit dem Lied wurde schon das ein oder andere System überlastet). Von solchen Extremen abgesehen ist der Sound aber in Ordnung. Den 3D Sound Button finden wir etwas unnütz, denn er hellt den ganzen Sound nur noch weiter auf. Eine tiefere Klangbühne konnten wir dabei nicht feststellen.
In Destiny 2 durfte das Headset dann seine Surround-Auflösung beweisen, da das Spiel actiongeladen ist und sehr viele Töne auf einen einprasseln. Schüsse, Schritte und Stimmen klingen im Front-Bereich sehr gut. Die Richtungen, aus der die Sounds kamen, ließen sich hier gut orten. Leider trifft das nicht auf den Rear-Bereich zu. Hier ist zwar nach wie vor rechts von links zu unterscheiden, aber ein „hinten“ Gefühl tritt nur bei geschlossenen Augen und etwas Fantasie ein.
Mikrofon
Das Mikrofon macht uns einige Sorgen, denn es verzerrt die Stimme. Das Aufgenommene wird deutlich tiefer wahrgenommen. Das ist für Nutzer, die das Headset nur zum gamen benutzen nicht allzu dramatisch. Als wir ein Video aufgenommen haben, wurde uns auch klar, warum die Stimme zu tief erscheint. Waren am Anfang Bild und Ton noch synchron, verzögerte sich der Sound im Laufe der 10 Minuten immer mehr. Gegen Ende entstand so ein Versatz von 2-3 Sekunden.
Software
Die Software ist sehr überschaubar gehalten. Es gibt einen fünfstufigen Equalizer, den typischen Effekte-Reiter, einen Regler zum Erhöhen der Aufnahmelautstärke und Einstellungen für die virtuellen Lautsprecherpositionen. Diese Einstellungen können in verschiedenen Profilen gespeichert werden. Unserer Meinung nach ist die Software relativ unnötig, da wir nicht unbedingt auf den Equalizer oder die virtuelle Lautsprecherposition zugreifen müssen. Zudem ist die Software nur für Windows verfügbar und Einstellungen für den RGB-LED Effekt gibt es keine.
Ein Problem bei der Software ist noch aufgefallen, denn diese scheint nicht ganz mit Windows 10 kompatibel zu sein. Auf unserem Testsystem ist ein Administratorkonto sowie ein Standardnutzer Konto eingerichtet. Bei der Benutzung als Administrator funktioniert das Programm ohne Probleme. Meldet man sich allerdings als Standardnutzer an, poppt durch den Autostart eine Fehlermeldung auf und die Software kann nicht gestartet werden. Auch ein manuelles Starten über das Startmenü ist nicht möglich und führt zum gleichen Fehler. Dieses Problem ist behebbar, wenn das Programm mit Administratorrechten ausgeführt wird. Dann muss allerdings jedes Mal beim Starten die Windows UAC mit dem Administratorpasswort quittiert oder umständlich, dafür aber einmalig, über die Aufgabenplanung eine Aufgabe mit erhöhten Rechten eingerichtet werden.
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Fazit
Leider hat das Headset einige Schwachstellen, die den praktischen Nutzen doch stark einschränken. Wenn Aukey bei den beiden Hauptproblemen Kabel und Mikro noch etwas nachbessert, wäre es ein gelungenes Produkt.
PRO
+ umweltfreundliche Verpackung
+ kein Treiber notwendig
+ bequeme Ohrpolster
KONTRA
– unausgereifte Software
– zu tiefe Stimme bei der Aufnahme
– sehr dickes, schweres und unflexibles Kabel
– riesige, schwere Kabelfernbedienung
Punkte: 6/10
Produktlink
Software
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Von der Optik her sieht es echt gut aus. Vielleicht schafft Aukey beim nächsten Headset die Schwachstellen auszubessern.