Tragbare Bluetooth-Lautsprecher gibt es heute wie Sand am Meer. Da müssen sich die Hersteller schon etwas einfallen lassen, um mit ihren Produkten aus der Masse herauszustechen. Cambridge Audio ist so ein Hersteller, denn dessen tragbarer Bluetooth-Lautsprecher namens Yoyo (S) verfügt über einige sehr interessante Merkmale. Das auffälligste Merkmal ist der Bezug aus feinster, englischer Wolle vom weltbekannten Weber Marton Mills aus Yorkshire. Dazu gesellen sich noch viele weitere kleine, aber sehr interessante Features. Welche das sind, und wie der Lautsprecher zu überzeugen weiß, erfahrt ihr nun bei uns im Test.
Bevor wir nun mit unserem Test beginnen möchten wir und bei unserem Partner Cambridge Audio für die freundliche Bereitstellung des Testmusters sowie für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Der Yoyo S Lautsprecher kommt in einer dezenten Verpackung. Auf der Vorderseite ist neben Herstellerlogo und der Modellbezeichnung das Bild einer jungen Frau, welche vermutlich gerade Musik hört, aufgedruckt. Auf der Rückseite sind weitere Informationen in mehreren Sprachen zu finden.
Die Seiten geben sich weniger informativ. Lediglich auf der linken Seite findet sich ein Aufkleber mit der Seriennummer, der Modellbezeichnung und einigen Barcodes.
Die Verpackung besteht aus zwei Teilen. Wir ziehen den äußeren Karton ab und haben nun einen deutlich kleineren Karton vor uns. Der Lautsprecher steckt etwa zur Hälfte in diesem Karton und befindet sich zum Schutz in einer Kunststofffolie, das Ganze steckt in einem geformten Einleger aus schwarzer Pappe.
Unter dem Einleger erwartet und der restliche Lieferumfang, der sauber in mehreren, kleinen Kartonagen verpackt ist.
Lieferumfang
Neben dem Lautsprecher selbst befindet sich noch folgendes im Lieferumfang:
- Ladegerät
- Adapter für EU, UK und USA
- 30 cm Audiokabel, 2 x 3,5 mm Klinke
- Bedienungsanleitung
Daten
Details
Mit der hochwertigen Bespannung von Marton Mills aus Kammwolle macht der Lautsprecher schon vom Start weg einen qualitativ sehr hochwertigen Eindruck. Der dunkelgraue Stoff ist akustisch gut durchlässig sowie schmutz- und wasserabweisend. Der Lautsprecher wird auch mit einem Bezug in anderen Farben angeboten, nämlich in hellgrau, blau und grün. Durch den groben Stoff und die Rundungen wirkt der Lautsprecher etwas retro. Mit seinen Abmessungen und dem stattlichen Gewicht von 1,2 Kilogramm gehört der Yoyo S zu den schwereren Geräten seiner Klasse. Auf der Vorderseite sind in den unteren Ecken die beiden hochwertig verarbeiteten Logos des Herstellers zu finden.
Der Yoyo S ist ringsum mit dem Wollstoff ummantelt, einzig die Mitte der Rückseite sowie Ober- und Unterseite sind nicht bezogen. Auf der Rückseite ist der Grund dafür die passive Membran, welche die tiefen Töne verstärken soll. Auf der Oberseite sind die Bedienelemente untergebracht. Unten links findet sich das Logo der Marton Mills Weberei.
Auf der Oberseite sind die Bedienelemente und Status LEDs zu finden. Dabei sind die Beschriftungen im ausgeschalteten Zustand kaum zu erkennen. Links sind die Status LEDs für den Freisprechbetrieb, Bluetooth und AUX-In gefolgt von 5 weißen LEDs, welche den Ladzustand oder auch die Lautstärke anzeigen. Rechts befinden sich Ein-/Aus-Taste und zwei Tasten mit je einem + und – zum Einstellen der Lautstärke.
An der Unterseite sind links und rechts große Gummis für einen sicheren Stand angebracht. Mittig ist ein Gewinde für die Montage auf einem Stativ eingelassen. Rechts befindet sich die Mulde mit Stromanschluss, AUX-In, USB Anschluss und einer Taste. Durch Druck auf diese Taste kann im eingeschalteten Zustand über die weißen LEDs auf der Oberseite der Ladezustand des Akkus abgefragt werden, da dieser nicht kontinuierlich angezeigt wird. Der USB Anschluss dient ausschließlich zum Laden anderer Geräte am Lautsprecher – damit fungiert der Yoyo (S) auch als Powerbank. Der Anschluss eines USB Sticks ist nicht möglich. Zwar ist hier genügend Platz um Stecker und Kabel zu beherbergen, doch finden wir die Lokation der Anschlüsse etwas ungünstig.
Praxis
Inbetriebnahme
Vor der ersten Verwendung von mobilen Geräten haben wir uns angewöhnt, diese vor dem Test zu laden. Zwar zeigt die Yoyo S an, dass der Akku bereits zu zwei Dritteln geladen ist, doch wir sind auch neugierig, wie der Lautsprecher bei eingestecktem Kabel steht. Für den Betrieb an der deutschen Steckdose nehmen wir uns den richtigen Aufsatz aus dem Lieferumfang und verbinden diesen mit dem Netzteil. Der Netzanschluss des Lautsprechers befindet sich auf der Unterseite, hier ist auch ein kleiner Kanal untergebracht, sodass der Lautsprecher nicht auf dem Kabel kippelt. Die Lösung eines Netzteils scheint uns bei einem, als portabel deklarierten Lautsprecher als unlogisch. Denn das recht große Netzteil muss zum Laden des Akkus immer mitgenommen werden. Hier wäre eine Lösung über USB eine bessere Alternative gewesen.
Zum Einschalten muss einfach die entsprechende Taste betätigt werden, anschließend können Geräte über das mitgelieferte Audiokabel oder über Bluetooth mit dem Lautsprecher verbunden werden. Smartphones mit NFC finden den Kontakt zur Box, indem sie einfach auf das Symbol auf der Oberseite gelegt werden. Nun muss nur noch die Verbindung genehmigt werden und schon steht die Verbindung. Zur Bestätigung der erfolgreichen Verbindung gibt der Lautsprecher einen Ton von sich. Alternativ kann auch ganz normal in der Bluetooth-Suche des jeweiligen Gerätes der Lautsprecher ausgewählt und verbunden werden.
Nach dem Einschalten werden alle Tasten durch ihre Hintergrundbeleuchtung sichtbar. In der Mitte wird erst der Ladezustand der Akkus und danach die Lautstärke anhand von fünf LEDs angezeigt. Die Beleuchtung ist nicht dauerhaft aktiv, sondern schaltet sich erst beim Betätigen einer Taste wieder ein. Der Yoyo S lässt sich auf über Gesten steuern, indem die Hand seitlich über den Lautsprecher bewegt wird. Das ist ein nettes Gimmick, doch in der Praxis wird diese Steuerung oft auch bei der Bedienung mittels der Tasten unbeabsichtigt ausgelöst.
Klang
Bevor wir nun mit dem Thema „Klang“ beginnen, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Klang einer höchst subjektiven Wahrnehmung unterliegt. Was sich für uns optimal anhört, kann für eine andere Person als störend empfunden werden und umgekehrt.
Den Anfang machen wir mit Metallica und dem Song „Nothing Else Matters“. Dabei handelt es sich unserer Meinung nach um eine der besten Rock-Balladen. Besonders einprägsam sind die Akkorde der Gitarre und die gibt der Yoyo S auch sehr gut wieder. Höhen und Mitten werden sehr sauber wiedergegeben, dabei erzeugen die Töne das positive Gänsehautgefühl, welches wir üblicherweise bei diesem Song bekommen. Auch die tiefen Töne gibt der Lautsprecher sehr klar wieder, allerdings trotz Subwoofer nicht so druckvoll, wie wir es erwarten. Im Song „Dynamite“ von Taio Cruz bestätigt sich dieser Eindruck. Das Gesamtpaket ist für einen Lautsprecher dieser Größe sehr ausgewogen und auch bei maximaler Lautstärke können wir keine Verzerrungen heraushören.
Da der Lautsprecher an der Rückseite über eine passive Membrane verfügt, kann ein besserer Effekt erzielt werden, wenn der Lautsprecher in einem Abstand von 30 bis 40 cm vor eine Wand gestellt wird. Dadurch wird der Tieftonbereich noch etwas präsenter und allgemein klingt der Lautsprecher dann ein wenig lauter.
Telefonieren
Dank dem eingebauten Mikrofon können über den Yoyo S auch Telefonate geführt werden. Dabei ist der Gesprächspartner, je nach Verbindungqualität des Mobilnetzes, gut zu verstehen, und auch wir werden gut verstanden, ohne in den Lautsprecher zu brüllen. Das klappt auch sehr gut bei Telefonkonferenzen mit mehreren Teilnehmern am Tisch.
Fazit
Der Yoyo S von Cambridge Audio soll ein mobiler Lautsprecher sein, der aber aufgrund seiner Abmessungen eher nicht zum mobilen Einsatz taugt. Wir sehen das Einsatzgebiet eher im stationären Betrieb zwischen verschiedenen Zimmern oder für eine längere Reise. Die eingebaute Powerbank-Funktion ist eine gute Sache, doch liegt der USB Anschluss unter dem Lautsprecher dafür recht ungünstig – das gilt auch für die Audiobuchse und den Netzanschluss. Bei der Soundwiedergabe überzeugt der Lautsprecher mit einem ausgewogenen Klang der auch auf hohem Lautstärkepegel nicht verzerrt wirkt. Ein großes Lob verdient die Qualität der verwendeten Materialien sowie deren Verarbeitung – welcher Lautsprecher ist schon mit feinster, englischer Baumwolle ausgestattet? Noch dazu ist das Material so imprägniert, dass Schmutz und Wasser kaum Chancen haben – Aber Vorsicht! Die Imprägnierung macht den Yoyo S nicht resistent gegen Wasser. Den Yoyo S gibt es derzeit ab etwa 180 Euro im Handel. Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften geben wir dem Lautsprecher 8 von 10 Punkten und damit unseren Gold Award. Aufgrund des außergewöhnlichen Designs vergeben wir außerdem unseren Design Award.
Pro:
+ hochwertige Materialien
+ imprägnierter Bezug
+ gute Verarbeitung
+ guter Klang
+ einfache Inbetriebnahme
Kontra:
– Anschlüsse an der Unterseite
– Gestensteuerung sensibel
Wertung: 8/10
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