Der Winter ist da und während es draußen immer grauer wird, sehnen wir uns nach mehr Farbe. Glücklicherweise erhielten wir kürzlich einen Ausweg, da CHIEFTEC uns sein neues Case, das Scorpion II zukommen ließ. Dieses bietet uns schon im Lieferumfang vier vorinstallierte 120mm RGB-Lüfter, die dank ihrer Lichteffekte wieder Farbe in unsere triste Umgebung bringen. Neben der guten Ausstattung der integrierten Lüfter möchten wir nun Erfahren, was das Scorpion II ansonsten zu bieten hat.
Bevor wir mit unserem Test beginnen, möchten wir uns bei unserem Partner CHIEFTEC für die freundliche Bereitstellung des Testmusters, sowie für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das Scorpion II wird in einem hellbraunen Karton aus Wellpappe geliefert. Auf der Vorderseite befinden sich Herstellerlogo, Modellbezeichnung und eine Abbildung des Gehäuses. Im rechten Seitenbereich weist der Hersteller noch auf das „Tempered Glass Design“ hin und listet einige der Features auf. Darunter zählen insbesondere die vier vorinstallierten und fernsteuerbaren RGB Rainbow Ring Lüfter und die Frontperipherie. Eine Rückseite gibt es nicht, denn der beschriebene Aufdruck ist beidseitig aufgedruckt. Daher vermissen wir auch eine Tabelle der technischen Daten oder eine vereinfachte Grafik der Innenaufteilung.
Im Inneren befindet sich das Gehäuse zwischen zwei Schaumstoffblöcken. Zusätzlich ist es noch in einem Kunststoffbeutel verpackt.
Inhalt
Im Gehäuse befindet sich eine Zipperbeutel mit Zubehör. Neben dem Gehäuse befinden sich noch folgende Bestandteile im Lieferumfang:
- 1 x Schraubensatz
- Fernbedienung
- Vorne: 3x 120mm rainbow RGB Ringlüfter (vorinstalliert)
- Hinten: 1x 120mm rainbow RGB Ringlüfter (vorinstalliert)
- 2x SSD Laufwerkeinschübe (vorinstalliert)
- 2x HDD Laufwerkeinschübe (vorinstalliert)
- Bedienungsanleitung
Tabelle der technischen Daten
Details
Wir beginnen mit der Vorderseite. Diese ist beim Scorpion II durch eine Scheibe aus gehärtetem Glas abgedeckt. An den Seiten wird die Front von jeweils zwei Lufteinlässen mit Schlitzen umrahmt. Ungewöhnlich ist, dass kein Herstellerlogo auf der Mantelfläche das Cases untergebracht ist. Die Frontabdeckung lässt sich mit Vorsicht entfernen, da sie am Gehäuse eingehakt ist. Um den unteren vorderen Staubfilter zu entfernen, müssen wir die Frontabdeckung jedoch abbauen, indem wir sie vorsichtig, unter Zuhilfenahme eines dicken Schlitzschraubendrehers, zu uns hinziehen und zwischen Frontabdeckung und Case mit einem Schraubenzieher von oben nach unten die Klemmen lösen.
Schließlich befinden sich hinter der Frontabdeckung die drei 120 mm Rainbow-Lüfter. Wie in den technischen Daten kenntlich gemacht wurde, ist es möglich auch einen 240 mm Radiator hinter die oberen beiden vorderen Lüfter anzubringen. ABER VORSICHT: Diese Option wäre nur dann möglich, wenn die eingebaute Grafikkarte eine Länge von 31 cm nicht überschreitet.
Ab Werk wird die linke Seite durch eine große und leicht getönte Glasscheibe abgedeckt. Es wird durch vier gummierte, handfest angezogene, Schrauben on Ort und Stelle getragen. Auf der rechten Seite besteht die Abdeckung aus einem Stahlblech und wird zur Demontage aus den Halterungen nach hinten geschoben, nachdem die beiden Schrauben von Hand herausgedreht wurden. Somit ist für die Demontage der Seitenteile kein Werkzeug notwendig. Auf der Rückseite findet sich im unteren Teil der Einschub für das Netzteil. Darüber befinden sich sieben waagerechte Slots für Erweiterungskarten. Außerdem ist hier ein Einbauplatz für einen 120 mm großen Lüfter, der auch bereits durch einen Rainbow-Lüfter vorinstalliert wurde.
Im Inneren finden wir einen weitestgehend sauber gehaltenen Raum für unsere Hardware. Der Mainboardtray verfügt über eine große Öffnung, sodass auch bei eingebautem Mainboard die Backplate des CPU Kühlers erreichbar ist. Im rechten Bereich sind Kabeldurchlässe angebracht. Diese sind jedoch nicht gummiert, während der untere Kabeldurchlass eine Gummierung aufweist. Im oberen Bereich befindet sich ein magnetischer Staubfilter für das darunterlegende Meshgitter, an dem wir einen 240 mm Radiator anbringen könnten. Doch ist zu Bedenken, dass uns bei einem ATX-Mainboard höchstens 6,5 cm zur Verfügung stehen.
Die Netzteilabdeckung besteht aus einem schwarzen Metallgehäuse, welches keine modularen An- und Umbauten zulässt. Somit sind wir darauf angewiesen, mit dem vorhandenen Platz gut zu wirtschaften. Beispielsweise können wir den HDD-Käfig nicht entfernen und es sind auch keine Bohrungen oder Anbaumöglichkeiten für eine Custom-Wasserkühlung vorhanden.
Unter den Abdeckungen befinden sich zahlreiche Luftlöcher. Im linken Bereich können wir zwei Festplatten mithilfe der Befestigungen montieren, alternativ dient uns dieser Platz als Puffer für das Kabelmanagement. Die rechte Seite beherbergt das Netzteil.
Auch die Oberseite wird von einem Stahlblech abgedeckt. Im vorderen Bereich sind ein USB 2.0 sowie zwei USB 3.0 und zwei Audio Anschlüsse zu finden. Rechts davon ist der Ein-/Aus-Taster untergebracht während ganz links die Status-LED zu finden ist.
Praxis
Wir testen das CHIEFTEC Scorpion II mit den folgenden Hardwarekomponenten:
Testsystem | |
---|---|
Prozessor | Intel Core i7-6850K |
CPU Kühler | Alphacool Eisbaer 280 |
Mainboard | Asus X99 Deluxe II |
Arbeitsspeicher | 2 x G.Skill TridentZ @ 3200 MHz |
Grafikkarte | Asus GTX 1070 Strix |
Speicher | 1x Samsung 950 PRO M.2 2 x ADATA SU800 |
Netzteil | Inter-Tech NitroX 700 W |
Beim Einbau unserer Hardware kommt es zu keinerlei Problemen. Die Rückseite bietet ausreichend Platz für das Kabelmanagement und die Möglichkeit, Kabelklemmen zur Bündelung zu installieren.
Da auf der Rückseite eine Lüftersteuerung angebracht ist, ist es nicht notwendig die Lüfterkabel auf das Mainboard zu stecken. Es wäre jedoch ein gewaltiger Vorteil, wenn die Lüftersteuerung für Asus’ Aura vorbereitet wäre, sodass das Mainboard die Drehzahlen und Lichteffekte der Lüfter kontrollieren und überwachen kann. Für die späteren Temperaturtests belassen wir es bei den vier vorinstallierten Lüftern. Wir verbauen eine All in One Wasserkühlung mit einem 280 mm Radiator. Die Lüfter des Radiators blasen dabei nach oben aus.
Temperaturen & Lautstärke
Obwohl wir Schwierigkeiten damit haben, die verbauten Lüfter zu identifizieren und herauszufinden mit wie vielen Umdrehungen die Lüfter drehen, sind wir sehr überrascht über die Kühlleistung der verbauten Fans.
Die Temperaturen im Idle liegen bei unauffälligen 31°C bis 37°C, während die höchst gemessenen Temperaturen bei höchster CPU-Auslastung mit Prime95 bei 55°C liegen. Die Temperaturen im Innenraum des Cases liegen konstant immer bei 49°C bis 54°C, was einen sehr guten Wert darstellt. Die Lautstärke des Cases liegt bei voller Auslastung bei 47,7 dB(A). Dabei haben wir das Messgerät direkt auf das Meshgitter auf das Gehäuse gelegt. Auch das ist ein sehr guter Wert. Im Idle liegt die Lautstärke bei 34dB(A) und ist damit kaum noch zu hören.
Fazit
CHIEFTEC bietet mit dem Scorpion II ein solides Gehäuse mit unerwarteten Talenten. Obwohl der Komponenteneinbau mit Vorsicht genossen werden muss und kleinere Details noch nicht ausgereift sind (gummierte Kabeldurchlässe sowie Boden-Staubfilter), liefert das Scorpion II zwei hervorragende Eigenschaften. Die LED-Beleuchtungseffekte sind wunderschön und die Lautstärke der Lüfter und ihre Leistung sind extrem gut. Darüber hinaus sind die Verarbeitung und die Materialwahl des Cases makellos. Bei einem Preis von derzeit ca 85€ können wir guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen.
Pro:
- Gute Verarbeitung und Design
- Vier vorinstallierte Lüfter
- Beleuchtungseffekte der Lüfter
- Leise Geräuschentwicklung der Lüfter bei zugleich niedrigen Temperaturen im Case
- Fairer Preis
- Gutes Kabelmanagement
- Fernbedienung
Kontra:
- Lüfter nicht kompatibel zu RGB-Steuerung der MB-Hersteller
- Teilweise keine gummierten Kabeldurchlässe
- Staubfilter teilweise nicht vorhanden (Front) oder nicht hochwertig genug
Wertung: 8/10
Sehr schöner Bericht, das Gehäuse gefällt mir sehr gut und ich bin echt geneigt das zu kaufen.
Was mir im Testbericht gut gefällt sind die vielen Detailfotos, leider habt ihr darüber vergessen das Gehäuse auch im Gesammten von allen Seiten zu zeigen. Nur eine Seitenansicht mit den Folien, das ist zu mager :p
Danke für dein tolles Feedback. Es ist angekommen und wird in Zukunft realisiert. Bei diesem Gehäuse, bzw. bei allen Glas-Gehäusen mit schwarzem Hintergrund ist eine Foto von der Seitenansicht immer sehr schwer zu machen, weil eigentlich nur die gesamte Umgebung reflektiert. Bei den Bildern sah es immer so aus, als würde ich ein Selfie von mir machen 😀
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