Der Trend zu Glasoberflächen bei Computer-Gehäusen ist weiterhin nicht aufzuhalten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Cougar mit dem Puritas nun ein günstiges Gehäuse mit gleich vier Seiten, die mit getöntem Glas abgedeckt werden auf den Markt bringt. Garniert wird das Ganze mit gleich drei vormontierten LED Lüftern in der Front. Weiterhin könnte das Gehäuse mit seinen Mountings für Lüfter und Radiatoren sowohl für Freunde der Luft- als auch der Wasserkühlung interessant sein. In unserem Test schauen wir uns das Gehäuse nun einmal genauer an.
Bevor wir nun mit unserem Test beginnen möchten wir uns bei unseren Partnern Caseking und Cougar für die freundliche Bereitstellung des Testmusters sowie für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Cougar liefert das Puritas in einem für Gehäuse typischen braunen Karton aus Wellpappe. Auf der ist es mit dem Herstellerlogo, der Modellbezeichnung und einer Abbildung des Gehäuses bedruckt. Im unteren Bereich finden sich ein paar Informationen zu den Features. Auch auf der Rückseite finden wir das Herstellerlogo sowie Modellbezeichnung und zusätzlich noch die technischen Daten und Abbildungen des Gehäuses. In diesen Abbildungen wird gezeigt, dass Front, Deckel und die beiden Seiten aus gehärtetem Glas bestehen und das bis zu 425 mm lange Grafikkarten im Gehäuse Platz finden. Im Inneren befindet sich das Gehäuse zwischen zwei Schaumstoffblöcken und ist zusätzlich noch in einem großen Kunststoffbeutel eingepackt.
Inhalt
Neben dem Gehäuse befinden sich noch ein Beutel mit Schrauben, fünf Kabelbinder, die Montageplatte für das Netzteil sowie die Einbauanleitung im Lieferumfang.
Daten
Details
Das Puritas wirkt durch den Einsatz von so viel Glase auf den ersten Blick sehr hochwertig. Die beiden Seitenteile sind durch jeweils vier Rändelschrauben mit dem Gehäuse verbunden während die Front und der Deckel lediglich in den Korpus eingeklipst sind. Die Glasplatten von Front und Deckel sind mit einem Kunststoffrahmen ausgestattet, der somit als Befestigung dient. Alle Scheiben sind dunkel abgetönt, so dass das Innenleben nur ganz leicht durchscheint. Auf der Oberseite finden wir im vorderen Bereich das Front I/O mit zwei USB 3.0, zwei 3,5 mm Klinke Audio-Anschlüsse, HDD- und Power-LED sowie Tasten für die Lüfter-Steuerung, der Reset-Taster und der Ein-/Aus-Taster. Das Bedienfeld ist fest mit der kompletten Abdeckung verbunden, sodass auch alle Kabel mit entnommen werden müssen, wenn der Deckel entfernt werden soll.
Den Deckel bekommen wir ab indem wir die Front ein wenig nach vorne ziehe, da diese mit in den Rahmen des Deckels eingeklipst ist. Unterhalb des Deckels bekommen wir so Zugriff auf die Montageplätze für die Lüfter im Deckel. Zwischen der Deckel-Verkleidung und dem Korpus sind etwa 35 mm Platz, so dass die Lüfter dazwischen montiert werden können. Zum Schutz vor Staub ist hier ein engmaschiges Wabengitter aus Kunststoff eingelegt – es haftet magnetisch am Korpus.
Wir nehmen das linke Seitenteil ab und finden reichlich Platz für den Einbau unserer Hardware vor. Der Mainboardtray verfügt über eine großzügige Öffnung, sodass wir später auch bei eingebautem Mainboard bequem an die Backplate des CPU Kühlers gelangen. Links ist ein großer Ausschnitt zur Montage eines 240 mm großen Radiators vorhanden. Zwischen dem Mainboard Tray und diesem Ausschnitt befindet sich ein Spalt durch den wir später die Kabel verlegen können. Weitere Durchführungen für Kabel sowie zwei Einbauplätze für 2,5“ Laufwerke befinden sich auf bzw. in der Netzteilabdeckung. Die Abdeckung ist allerdings nicht durchgängig, denn im vorderen Teil ist ein Ausschnitt eingebracht. Wenn wir diesen entfernen erhalten wir Platz zum Einbau dickerer Radiatoren in der Front.
Auf der Rückseite finden wir keine großen Überraschungen. Ganz unten befindet sich die Öffnung zum Einbau des Netzteils, darüber folgen insgesamt sieben Slots für Erweiterungskarten und die Öffnung für die Mainboard-Anschlüsse. Rechts daneben ist der Einbau eines 120 mm großen Lüfters vorgesehen.
Wir nehmen nun das rechte Seitenteil ab und finden hier zwei Einbauplätze für 2,5“ Laufwerke auf der Rückseite des Mainboardtrays und unten links zwei Einbauplätze für 3,5“ Laufwerke. Außerdem ist am Mainboardtray eine Lüftersteuerung für insgesamt sieben Lüfter untergebracht. Diese wir über einen Molexstecker mit dem Netzteil verbunden. Zwischen dem Mainboardtray und dem Seitenteil ist genügend Platz für das Verlegen der Kabel vorhanden.
Die Front ist über Kunststoffklips mit dem Gehäusekorpus verbunden. Beim abnehmender der Abdeckung muss etwas aufgepasst werden, da hier ein Kabel vorhanden ist, welches der Stromversorgung des beleuchteten Herstellerlogos in der Front dient. Unter der Frontabdeckung befinden sich die drei vormontierten, 120 mm großen Vortex LED Lüfter. Die Lüfter verfügen über einen 3-Pin Anschluss, welche ab Werk direkt an der Lüfter-Steuerung angeschlossen sind. Hinter den Lüftern befindet sich ein engmaschiges Wabengitter aus Kunststoff um das Eindringen von Staub zu verhindern.
An der Unterseite ist das Puritas mit vier stabilen Standfüßen aus Kunststoff ausgestattet. Damit das Gehäuse nicht auf dem Schreibtisch ins Rutschen kommt verfügen die Füße über Gummis. Im Boden des Gehäuses sind zwei Lufteinlässe vorhanden, die durch engmaschige Gitter vor das Eindringen von Staub verhindern sollen.
Abschließend für die Detailbetrachtung bleibt zu sagen, dass das Puritas gut verarbeitet ist. Die Stahlblechkonstruktion ist stabil und lässt sich nicht verwinden und auch das gehärtete Glas macht einen guten Eindruck. Scharfe Kanten oder Ecken finden wir weder am Blech noch am Glas oder den Kunststoffteilen. Die Einsparungen merken wir allerdings bei der Dicke des Blechs, zwar lässt es sich nicht verwinden, aber macht sich im Gewicht bemerkbar sobald die Glasteile demontiert sind.
Praxis
Testsystem
Testsystem | |
Prozessor | Intel Core i7-4770 |
Mainboard | Intel H87 OEM |
RAM | 2x Ballistix Sport 1.600 MHz DDR3 |
Grafikkarte | KFA² GeForce GTX 1070 Ti EX |
Laufwerke | 1x 256 GB Intel SSD 545s, 2x 2 TB Seagate Barracuda |
Netzteil | be quiet! Pure Power 10 CM |
CPU Kühler | Alphacool Eisbaer LT 360 |
Lüfter | 2x Sharkoon 120 mm mit rote LEDs |
Zwar ist unser Testsystem schon etwas in die Jahre gekommen, trotzdem ist es so oder in ähnlicher Konfiguration bei vielen Nutzern im Einsatz. Durch Einbau der Eisbaer LT 360 Wasserkühlung können wir außerdem sehr gut zeigen, wie es um den Support für Wasserkühlungen bestellt ist.
Einbau
Der Einbau unseres Testsystems in das Puritas bringt keine bösen Überraschungen zum Vorschein. Die Gewinde der Mainboard-Standoffs sind sauber verarbeitet und scharfe Kanten sind uns auch nicht begegnet. Allerdings ist es schwierig die Kabel so zu verlegen, dass diese nicht durch den Radiator Support auf der rechten Seite zu sehen sind. Um zu zeigen, dass hier trotzdem Radiator in der Front auch noch zusätzlich ein 240 mm Radiator hineinpasst, montieren wir zwei 120 mm Lüfter. Bei der Auswahl des CPU-Kühlers ist der Nutzer auf Modelle mit einer maximalen Höhe von 160 mm beschränkt. Der große Spalt zum verlegen der Kabel ist sehr praktisch. Eine Besonderheit finden wir noch bei der Montage des Netzteils – hier muss das Netzteil zuvor auf einer Montageplatte installiert werden um dann von hinten in den entsprechenden Schacht eingeführt zu werden. Abschließend wird die Montageplatte über vier Rändelschrauben mit dem Gehäuse verschraubt.
Obwohl das Gehäuse für das gebotene als preiswert einzuordnen ist, bietet es weiter auch Support für Wasserkühlungen, wie wir sind in dieser Klasse nur sehr selten finden. Durch unseren Einbau können wir berichten, dass neben einem 360 mm Radiator in der Front noch ein 240 mm Radiator in die rechte Seite oder in den Deckel passt. Zusätzlich kann noch ein 120 mm Radiator an der Rückseite befestigt werden.
Temperaturtests
Nun kommen wir zu den Temperaturtests am Prozessor. Wir messen die Temperatur anhand der auf dem Mainboard verbauten Sensoren und über ein IR-Thermometer, mit dem wir die Temperatur direkt am Sockel messen. Wir ermitteln die Temperatur in drei Szenarien mit drei verschiedenen Drehzahlen der Lüfter und nehmen die Temperaturen nach jeweils 30 Minuten ab. Wir steuern die Drehzahl der Lüfter über die im Gehäuse verbaute Steuerung. Da sich die Leuchtintensität der Lüfter beim Schalten durch die drei Stufen ändert gehen wir davon aus, dass die Spannung wie folgt reguliert wird:
- Stufe 1 -> 5 Volt
- Stufe 2 -> 7 Volt
- Stufe 3 -> 12 Volt
Auf der höchsten Stufe sollten laut Datenblatte 1.200 U/Min. anliegen. Die Derzeitige Umgebungstemperatur liegt bei 24 Grad, so messen wir im Idle Betrieb eine Temperatur von 28-29 Grad. Die höchste Temperatur erreichen wir mit 70 Grad in Prime95 in der niedrigsten Stufe der Steuerung. Unter Last auf Stufe 3 messen wir einen Geräuschpegel von 36,3 dBA was auf kurze Distanz hörbar ist. Auf Stufe 2 dagegen sind die Lüfter des Puritas kaum zu hören.
Fazit
Das Cougar Puritas ist derzeit ab 108,83 Euro im Handel erhältlich. Dafür erhält der Nutzer ein Gehäuse mit gleich vier Seiten aus gehärtetem Glas, welches durch die leichte Tönung nicht direkt sein Innerstes verrät. Auf der Haben-Seite stehen auch die drei werkseitig installierten LED Lüfter sowie das beleuchtete Cougar Logo in der Front. Zudem ist das Gehäuse an jeder Öffnung mit Staubfiltern ausgestattet – einzig die Lüftungsöffnung an der Rückseite ist nicht mit einem solchen bestückt. Die Verarbeitung ist gut und nur Kleinigkeiten trüben das Bild ein wenig. Da wäre zum einen, dass das Front I/O und der Deckel ein Teil sind und somit die ganzen Kabel gelöst werden müssen, wenn unter dem Deckel gearbeitet werden soll. Über dem Platz für den 240 mm Radiator in der rechten Seite würden wir uns eine Abdeckung wünschen, so könnten die Kabel besser verdeckt werden, wenn hier kein Radiator zum Einsatz kommt. Und auch bei der CPU-Kühler-Wahl muss darauf geachtet werden, dass diese unter 160 mm hoch sind. Allerdings bietet sich eine All in One Kompakt Wasser Kühlung oder gar komplett ein Custom Modell wesentlich besser an, zumal die Unterstützung für eine solche Kühlung gegeben ist. Wir vergeben 8,5 von 10 Punkten.
Pro:
+ Verarbeitung
+ Drei werkseitig verbaute LED Lüfter
+ 4 Seiten mit gehärtetem Glas
+ Platz
+ Unterstützung von Wasserkühlungen
+ Lüfter-Steuerung
+ Viele Staubfilter
+ Preis
Kontra:
– Front I/O fest im Deckel integriert
– Verdecktes Verlegen von Kabeln teilweise nicht möglich
– CPU-Kühler Höhe max. 160 mm
Wertung: 8,5/10
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