Mit der steigenden Nachfrage nach schnelleren und leistungsfähigeren Speicherlösungen für moderne Systeme, hat Crucial mit der P3 SSD eine Lösung entwickelt, die anspruchsvollen Anforderungen gerecht wird. Die Crucial P3 ist eine M.2 SSD im 2280 Formfaktor mit einer Kapazität von 2 TB und nutzt die PCIe 3.0 Schnittstelle, um schnelle Datenübertragungsraten zu liefern. Der Hersteller verspricht eine sequentielle Schreibgeschwindigkeit von bis zu 3,000 MB/s und eine sequentielle Lesegeschwindigkeit von 3,500 MB/s. In diesem Review werden wir einen detaillierten Blick auf die Leistung, Zuverlässigkeit und Funktionen der Crucial P3 werfen, um einen umfassenden Eindruck von diesem Speicherlaufwerk zu vermitteln.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die CRUCIAL P3 2 TB wird in einer kleinen Verpackung geliefert, die auf der Vorderseite von der Farbe Blau dominiert wird und ein Bild der SSD sowie erste Angaben wie Kapazität und Lesegeschwindigkeit enthält. Einige kurze Produktinformationen in verschiedenen Sprachen befinden sich auf der Rückseite. Ebenfalls wird dort auf die 5-jährige eingeschränkte Garantie hingewiesen.
Inhalt
In der Verpackung ist die SSD durch einen Kunststoffblister sicher fixiert. Zum Lieferumfang gehören neben der SSD nur eine Befestigungsschraube und eine Kurzanleitung.
Daten
Technischen Daten: CRUCIAL P3 2 TB | |
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Formfaktor | M.2 (2280) |
Schnittstelle | M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4) |
Speichermodule | Micron® Advanced 3D NAND (QLC) |
Sequentielles Lesen | 3,500 MB/s |
Sequenzielles Schreiben | 3,000 MB/s |
Belastbarkeit (TBW) | 440 TB |
Zuverlässigkeitsprognose | 1.5 Mio. Stunden (MTTF) |
Controller | Phison PS5021-E21 |
Cache | SLC-Cache (~500 GB) |
Protokoll | NVMe 1.3 |
Herstellergarantie | 5 Jahre oder bis zum Erreichen der TBW |
Details
Bei der CRUCIAL P3 2 TB handelt es sich um eine einseitig bestückte SSD im Formfaktor 2280. Sowohl die Platine als auch der aufgebrachte Aufkleber sind fast komplett in Schwarz gehalten. Die SSD wird ohne vorinstallierten Kühlkörper ausgeliefert, für den Betrieb empfehlen wir den Einbau in einen separat erhältlichen Kühlkörper.
Auf der Rückseite befinden sich zwei Aufkleber direkt auf der schwarzen Platine. Diese informieren über einige Eigenschaften der SSD. Diese Aufkleber dürfen nicht entfernt werden, da sonst die Garantie erlischt. Da die Crucial P3 nur auf einer Seite bestückt ist, befinden sich darunter keine Controller oder Speicherzellen.
Entfernt man den Aufkleber von der Front, kommen vier Speicherchips und ein Controller zum Vorschein. Für den Langzeitspeicher setzt der Hersteller auf vier QLC-NAND-Flash-Bausteine der Eigenmarke Micron. Generell sind QLC-Speicherzellen bei Schreibvorgängen langsamer als TLC-Speicherzellen, eine genaue Analyse zu diesem Thema findet sich weiter unten in diesem Review.
Als Controller kommt auf der CRUCIAL P3 2 TB ein Phison PS5021-E21 zum Einsatz. Dieser unterstützt das NVMe Protokoll in der Version 1.4 und arbeitet ohne DRAM Cache. Der Controller kommuniziert über vier Kanäle mit den Speicherzellen. Der gleiche Controller kommt auch in der schnelleren Crucial P3 Plus zum Einsatz.
Praxis
Testsystem
Kommen wir nun zum spannenden Teil unseres Tests. Wir haben die Crucial P3 durch einen Testparcours aus mehreren synthetischen Benchmarks geschickt. Anschließend haben wir in einer manuellen Analyse die Größe des Pseudo-SLC-Caches ermittelt und die Geschwindigkeit des NANDs gemessen. Für diese Messungen wurde das folgende Testsystem verwendet:
Testsystem | |
Prozessor | Intel Core i5-12600k |
Mainboard | MSI MAG Z690 TOMAHAWK WIFI |
Arbeitsspeicher | 2x 16 GB Kingston Fury Beast 5200 |
Grafikkarte | Palit RTX 2070 |
Netzteil | ASUS ROG Loki SFX-L 850W |
Gehäuse | SSUPD Meshroom S |
Kühlung | Xilence LiQuRizer LQ240PRO |
Benchmarks
CrystalDiskMark
Eine erste Einschätzung der Performance liefert uns der Benchmark von CrystalDiskMark. Hier erreichen wir mit der Crucial P3 eine Lesegeschwindigkeit von ca. 3.500 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von gut 3.200 MB/s. Während die Lesegeschwindigkeit mit einer Punktlandung exakt den Herstellerangaben entspricht, erreicht unser Testmuster bei der Schreibgeschwindigkeit sogar um 200 MB/s höhere Werte.
ATTO Disk Benchmark
Als Nächstes betrachten wir die Geschwindigkeiten in Abhängigkeit von der I/O-Größe mit dem ATTO Disk Benchmark. Unsere Maximalwerte erreichen wir ab einer IO-Größe von 256 kb, die auch bei den nachfolgenden Größen stabil bleibt. Die gemessenen Geschwindigkeiten können sich sehen lassen, liegen aber etwas unter den Herstellerangaben.
3DMark – Storage Benchmark
Als letzten vollautomatischen Benchmark starten wir einen Storage Benchmark von 3DMark. Dieser Test versucht verschiedene realitätsnahe Szenarien bekannter Videospiele nachzustellen. Dabei wird die Leistung von Lade- und Speichervorgängen ermittelt.
Die Crucial P3 schließt diesen Test mit einer sehr durchschnittlichen Punktzahl ab, was bei einer Mittelklasse SSD auch zu erwarten war. Besonders die Schreibleistung der SSD konnte hier punkten.
Analyse des SLC-Cache
Die Crucial P3 2 TB erreichte in unseren bisherigen Tests eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 3,3 GB/s. Allerdings erreichen die verwendeten QLC-Speicherzellen typischerweise nur ca. 25 MB/s. Um die deutlich höhere Schreibgeschwindigkeit zu erreichen, wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus betrieben, da sie so eine höhere Schreibgeschwindigkeit erreichen können.
Geht der freie Speicherplatz einer SSD zur Neige, erreicht sie oft nur noch einen Bruchteil der maximalen Leistung. Hier spielt der SLC-Cache eine wichtige Rolle: Hat die SSD einen höheren Anteil an Speicherzellen im SLC-Modus, kann sie länger eine hohe Geschwindigkeit halten. Aus diesem Grund wollen wir die Größe des SLC-Caches bestimmen und herausfinden, welche Geschwindigkeit die SSD nach dem Füllen dieses Caches noch erreichen kann.
Um die Größe dieses Pseudo-SLC-Caches zu messen, haben wir die SSD über einen Zeitraum von 15 Minuten kontinuierlich beschrieben und dabei die Schreibgeschwindigkeit aufgezeichnet.
Das obige Diagramm zeigt den Verlauf der Schreibgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der übertragenen Datenmenge. Es ist zu erkennen, dass für die ersten 500 GB eine Schreibgeschwindigkeit von ca. 3.250 MB/s aufrechterhalten werden kann, danach bricht diese jedoch ein und zeigt eine instabile Geschwindigkeit.
Betrachtet man den zeitlichen Verlauf der Schreibgeschwindigkeit, so wird die geringe Schreibgeschwindigkeit des QLC-Speichers deutlich. Nach etwas mehr als drei Minuten sinkt die Schreibgeschwindigkeit auf ca. 90 MB/s, alle 26 Sekunden wird eine Leistungsspitze von ca. 1.900 MB/s erreicht.
Die Crucial P3 2 TB verfügt über einen sehr großen Pseudo-SLC-Cache von rund 500 GByte. Ist dieser voll, kann die SSD nur noch eine Schreibgeschwindigkeit von rund 90 MByte/s bieten. An dieser Stelle macht sich die Langsamkeit des QLC-Speichers bemerkbar.
Temperaturen
Die CRUCIAL P3 2 TB wurde in unserem Testsystem auf der Oberseite passiv gekühlt. Im Leerlauf wurde eine Temperatur von 41°C an der SSD gemessen. Während der Dauerbelastung in den vorangegangenen Tests haben wir eine maximale Temperatur von 68°C gemessen, wobei wir kein Thermal Throttling feststellen konnten.
Fazit
Die Crucial P3 2 TB ist eine gute SSD nach dem PCIe NVMe 3.0 Standard, die mit guten Lese- und Schreibgeschwindigkeiten überzeugen kann. Der Hersteller hat die SSD mit einem hochwertigen Controller ausgestattet und gibt der SSD eine hohe Lebenserwartung mit Garantieversprechen. Den einzigen Nachteil sehen wir im verbauten QLC-NAND, dessen Leistungseinbußen sich aber erst bemerkbar machen, wenn die Kapazität der SSD zur Neige geht. Wir empfehlen die Crucial P3 2 TB allen, die eine gute Mittelklasse-SSD suchen.
Pro:
+ Hohe Lese- und Schreibraten
+ Guter Preis
+ Großer SLC-Cache
Kontra:
– Langsamer QLC-NAND
Software (Crucial Storage Executive)
Herstellerseite
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