Enermax versorgt seit nun mehr als zehn Jahren die Gamer-Community mit Hardwarelösungen für preisbewusste Zocker. Darunter fallen neben Cases auch Netzteile, Lüfter und wie wir innerhalb dieses Reviews erkennen, auch CPU-Liquid-Kühllösungen. Die LIQMAX III in der RGB-Version ist dabei die neuste Generation der Liquid-Kühllösungen und umfasst sowohl eine 120mm- als auch eine 240mm-Variante. Außerdem ist es mit den gängigsten RGB-Steuerungstechnologien von ASUS, Gigabyte, MSI und ASRock kompatibel. Dieses Review befasst sich mit der kleineren LIQMAX III mit einem 120 mm Radiator und einem 120mm Lüfter.
Bevor wir mit unserem Test beginnen, danken wir unserem Partner Enermax für die freundliche Bereitstellung des Testmusters.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Verpackung der LIQMAX III wird von einer schwarz-roten Farbgebung dominiert und beherbergt als Verpackungscover neben einer Produktabbildung auch Illustrationen zu den oben beschriebenen Kompatibilitäten. Auf der Rückseite erhalten wir einen ganzen Haufen Informationen zum Kühldesign und zu dem, im Lieferumfang enthaltenen, Lüfter. Eine sehr ausführliche Tabelle der technischen Spezifikationen verrät uns, zu welchen CPU-Sockets die LIQMAX kompatibel ist und wir erhalten weitere Informationen zur Pumpe, dem Wasserblock und dem Lüfter.
Rechts neben der Tabelle befindet sich eine Liste der Features. Die rote Fläche offenbart uns eine technische Zeichnung der einzelnen Kühlungskomponenten und gibt uns präzise Angaben zu den Ausmaßen des Radiators inkl. Lüfter und dem Wasserblock, sowie der Länge der Schläuche, was gerade beim Einbau in kleinen Gehäusen eine große Hilfe darstellt.
Lieferumfang
Im Lieferumfang ist alles enthalten, was wir zum Durchstarten benötigen. Neben den Hauptkomponenten des Wasserblocks, Radiators und des Lüfters befindet sich Montagematerial für alle, i.d. technischen Daten preisgegebenen, CPU-Sockeln und eine kleine Spritze mit Wärmeleitpaste.
Technische Daten
Details
Wie die Bilder oben vermuten lassen besteht die Mantelfläche des Wasserblocks größtenteils aus Kunststoff, wobei die hochglänzende oberste Schicht mit dem Enermax-Emblem augenscheinlich eine Plexiglasscheibe darstellt. Unter dieser befindet sich eine Schicht, die die RGB-LEDs beinhaltet. Jede Teilkomponente, wie die Plexiglasscheibe oder die Mounts, sind mittels Schrauben fixiert und die Leiterplatte macht einen hochwertigen Eindruck.
Alle Schläuche zwischen Radiator und Wasserblock sind hochwertig verarbeitet und besitzen eine ummantelte Oberfläche auf. Die Konstruktion des Radiators ist typisch und weicht nicht von der Norm ab. Das PWM-Kabel aus dem Wasserblock ist ebenfalls ummantelt, wobei sich neben ihm ein weiterer Anschluss für die Motherboard-Synchronisation befindet und somit eine Brücke zwischen dem RGB-Header des Mainboards und dem Wasserblock darstellt.
Der Lüfter umfasst neun Lüfterblätter, diese sind in ihrer Form konvex geschwungen um den Luftstrom zu maximieren. Dabei ist die Lüftergeschwindigkeit zwischen 500 – 1600 U/min angegeben und die Lautstärkeentwicklung liegt laut dem Hersteller zwischen 14 – 27dB(A).
Praxis
Für unseren Praxistest verwenden wir die folgende Hardware. Hinzu kommt das Corsair Carbide 678C, welches wir als Case verwenden, wobei die Frontklappe und die Deckenklappe während des Tests für einen besseren Airflow geöffnet wurden.
Verbautes Testsystem | |
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Prozessor | Intel Core i7 6850K |
Mainboard | Asus X99-Deluxe II |
Grafikkarte | Asus GTX 1070 Strix OC |
Arbeitsspeicher | 2x 8GB Trident Z DDR4-3200 CL14 |
Laufwerke | Samsung NVMe 970 EVO, Crucial M500 480GB |
Zusätzliche Gehäuselüfter | 3 x Corsair ML120 PRO |
Der Einbau auf einem 2011-3 Board ist kinderleicht. Wir müssen lediglich vier Schrauben und vier Schraubfedern diagonal mit dem Wasserblock verschrauben und sind fertig. Der Intel-Montagebügel ist bereits vormontiert und die vorinstallierte Backplate des Asus X99 Deluxe II wird von uns verwendet. Nach dem Einbau setzt sich das LIQMAX sehr schön in Szene.
Anschließend lassen wir das LIQMAX durch vier unterschiedliche Presets laufen und messen die Temperatur in Grad Celsius direkt an der CPU.
Im Idle, bei einer Frequenz von 1200 MHz auf allen sechs Kernen, schwankt die niedrigste Temperatur zwischen 30 und 31 °C und reißt hin und wieder bis zu 35°C aus, während die Schwankung im Gaming noch etwas größer wird. Wir spielen Anno 1800 bei einer Inselbevölkerung von knapp 144.00 Einwohner.
Bei dieser enorm großen Insel arbeitet unsere Hardware am Limit ihres Könnens und dementsprechend steigt die Temperatur im inneren des Cases stark an, während die CPU-Temperatur augenscheinlich mit durchschnittlich 39 °C noch nicht ihren Zenit erreicht hat. Dies mag an den CPU-Clocks liegen, die nur auf einem Kern bei knapp 4000 MHz angesiedelt ist und auf den weiteren Kernen eine Frequenz zwischen 3700 MHz und 3800 MHz aufweist. Während des CPU-Z Benchs schlägt die CPU Temperatur öfters schlagartig nach oben und erreicht Temperaturen von bis zu 46 °C bei einer All-Core-Clock von 3850 MHZ. Mit Cinebench Release 20 können wir die CPU über alle Cores und Threads hinweg zu nahezu 100 Prozent auslasten. Wir entnehmen All-Core-Clocks von 3900 MHz bis 4075 MHz und messen eine Temperatur von bis zu 52 °C.
Während des gesamten Testzeitraums liegt die Gesamtlautstärke der, auf „Turbo“ geschalteten, Lüfter bei 54,3 dBA, was per se sehr laut ist, jedoch durch hohe Lüfterdrehzahlen von insgesamt vier Lüftern zu verantworten ist. Dennoch fällt auf, dass sich der mitgelieferte Enermax-Lüfter lautstärketechnisch von den anderen eingebauten Lüftern drastisch hervorhebt und im Anbetracht der gesamten Presets immer derjenige Lüfter ist, den man am deutlichsten heraushört.
Um die Ergebnisse der Kühlleistung vergleichbar zu machen und in Relation zu anderen Reviews setzen zu können, stellen wir die Drehzahl aller Lüfter auf ein Maximum von 1000 U/min ein und stressen die CPU mittels des System Stabilität Tests von AIDA64 und vergleichen die angegebenen Werte für CPU-Auslastung und Hitzeentwicklung mit der von Asus bereitgestellten Überwachungssoftware „Dual Intelligent Professors 5“.
1. AIDA64 Testdurchlauf:
2. AIDA64Testdurchlauf:
ASUS-Systemüberwachung:
Während wir das System innerhalb von zwei Zyklen jeweils 20 Minuten lang stressen, takten alle CPU-Kerne bei ca. 3875 MHz bei einer Leistung von knapp unter 93 Watt. Diese und alle weiteren technischen Daten während des Stresstests können dem obigen Screenshots entnommen werden. Als Ergebnis erhalten wir eine nahezu stabile CPU-Temperatur von 56 °C mit ein paar wenigen Ausschlägen auf 57 °C. Auffällig ist, dass bei einem ungehinderten Airflow die Temperaturen sogar auf bis zu 50 °C absinken. Somit gewinnen wir nicht nur die Erkenntnis darüber, wie die Kühlleistung des LIQMAX III einzuschätzen ist, sondern auch darüber, dass beim Einbau des Radiators als Rear-Fan der Standort des Cases eine wichtige Rolle spielt.
Fazit
Insgesamt sind wir mit den Messergebnissen des LIQMAX III RGB in der 120’er-Variante sehr zufrieden. Eine größere 240’er Variante kühlt vergleichsweise fünf bis sieben Grad Celsius stärker und wäre zugleich sicherlich auch vier dBA leiser, da ein zusätzlicher Lüfter dafür sorgen würde, die Kühlleistung in Relation zur Gesamtlautstärke zu reduzieren. Uns gefällt außerdem die Verarbeitungsqualität, welche keine Wünsche offen lässt und die extrem einfache Montage sowie Inbetriebnahme. Darüber hinaus ist die Kompatibilität zu den gängigsten Sync-Technologien mit keinerlei Mehraufwand oder zusätzlicher Software zur RGB-Personalisierung verbunden. Bei einem Preis von knapp 48 Euro können wir nicht meckern, wobei sich das LIQMAX III RGB in Anbetracht der Kühlleistung eher an Einsteiger im Bereich Gaming richtet, denn je nach verwendeter CPU können die Messwerte auch deutlich höher ausfallen als in unserem Beispiel, welches in einem sehr guten Bereich abschneidet.
Pro:
+ Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
+ Unterstützt RGB-Sync-Technologien von Drittanbietern
+ Sehr einfache Montage
+ Gute Kühlleistung beim verwendeten Prozessor
Kontra:
– PWM- und Sync-Kabel sollten für besseres Kabelmanagement länger sein
– Mitgelieferter Lüfter ist bei Volllast relativ laut