Bereits im August erschien die neueste Erweiterung des mittlerweile elf Jahre alten Guild Wars 2. Da vor kurzem auch das erste große Content-Update der Erweiterung erschienen ist, wollen wir nun einen Blick auf das Addon und das erste große Content-Update werfen. Nachdem mit der letzten Erweiterung „End of Dragons“ der Drachenzyklus abgeschlossen wurde, widmet sich diese Erweiterung zum ersten Mal seit Release einer Geschichte, die nichts mit den Altdrachen zu tun hat. Stattdessen dreht sich die Geschichte diesmal um ein Geheimnis, das schon die Spieler des ersten Teils vor mehr Fragen als Antworten stellte: Die mysteriösen schwebenden Türme Tyrias und das fliegende Schloss außerhalb der Stadt Garrenhof.
Eine kleine Spoilerwarnung vorweg: Wir werden in diesem Review über die Ereignisse des letzten Addons und teilweise über die Story des ersten Drittels der Erweiterung sprechen. Alles andere versuchen wir zu bewerten, ohne zu viel vorwegzunehmen.
Secrets of the Obscure im Überblick
Das Ende des Drachenzyklus ist nicht die einzige Neuerung dieses Addons. Bei dieser Erweiterung handelt es sich um eine Mini-Erweiterung. Mit Secrets of the Obscure wird es erstmals keine neuen Klassen oder Klassenerweiterungen, sogenannte Spezialisierungen, geben. Auch der Umfang der Story und der neuen Karten ist deutlich geringer als bei allen bisherigen Addons. Doch das Ganze hat auch seine guten Seiten: Der Preis für die Erweiterung beginnt bei 25€, die Story wird über die nächsten Quartale kontinuierlich fortgesetzt und die nächste Erweiterung ist bereits für nächstes Jahr angekündigt.
Die Erweiterung umfasst drei Karten, zehn Kapitel der Geschichte und vier neue Beherrschungen. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Content-Updates. Zuletzt wurde am 7.11. das erste Content-Update veröffentlicht, das die Story um drei weitere Kapitel erweitert und eine weitere neue Karte sowie eine erweiterte Beherrschung einführt. Zwei weitere Content-Updates werden folgen, die die finale Karte erweitern und die Story fortsetzen. Außerdem wird es eine neue legendäre Rüstung und ein legendäres Relikt sowie weitere Neuerungen geben.
Die Story
Die Geschichte von Guild Wars 2 drehte sich seit dem Release und in allen bisher erschienenen Addons um die Alt-Drachen: uralte Wesen, die die Magie im Zaum und die Welt in Angst und Schrecken hielten. Die 2022 erschienene Erweiterung „End of Dragons“ schließt diesen Geschichtsstrang rund um die Altdrachen endgültig ab. Tyria ist vom Einfluss der Altdrachen befreit und die Mitglieder der Drachenwacht widmen sich anderen Aufgaben. In den Ereignissen nach End of Dragons bezwingt der Kommandant in der Gyala-Senke einen mächtigen Dämon.
Der Turm des Zauberers verschwindet
Schon einige Wochen vor dem Release bemerkte die Guild Wars 2-Community eine Veränderung: Der Turm des Zauberers, der seit dem Release in 2012 unerreichbar am Himmel über der Stadt Garrenhof schwebte, war verschwunden. Dort beginnt auch die Geschichte dieses Addons. Als Kommandeur untersuchen wir die Geschehnisse vor Ort und gehen weiteren Hinweisen nach. Unsere Reise führt uns von einer Gruppe verdächtiger Personen durch das Reich eines Dämons und schließlich in die Gesellschaft alter Bekannter und neuer Verbündeter: Die Astralwache.
Die Astralwache ist eine uralte Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt Tyria im Verborgenen vor den Mächten der Finsternis zu schützen. Die meisten Charaktere, denen wir begegnen, haben wir in der Welt von Guild Wars 2 noch nicht gesehen, aber wir treffen auch auf ein bekanntes Gesicht: die Asura-Elementarmagierin Zojja, die ihren letzten Auftritt in der ersten Erweiterung „Heart of Thorns“ hatte.
In der Story von Secrets of the Obscure bekämpfen wir gemeinsam mit der Astralwache einen neuen Gegner, die Kryptis. Bei den Kryptis handelt es sich um Dämonen, die durch die Risse in den Nebeln in die Welt von Tyria eindringen. Solche Risse gibt es nicht nur auf den Karten der Erweiterung, sondern auch auf anderen Karten. Sie zu entdecken und zu schließen ist eine Aufgabe, die wir im Laufe der Geschichte immer wieder erfüllen müssen. Das gesteckte Ziel ist dabei schon nach den ersten Storyinstanzen klar: Die geschwächten Konstrukte der Astralwache zurückerobern und die Schutzmechanismen wieder aufbauen, um die Invasion der Kryptis zu stoppen.
Die Story selbst ist in mehrere Kapitel unterteilt. Zwischen den Story-Instanzen, die mit bis zu fünf Gruppenmitgliedern absolviert werden können, gibt es immer wieder Aufgaben in der offenen Welt. Hier treffen wir auf die, aus Guild Wars 2 gewohnten, Art Quests, bei denen wir Aufgaben für verschiedene NPCs erledigen, an kartenweiten Meta-Events teilnehmen oder eben die bereits erwähnten Riss-Events absolvieren. Das Highlight sind auf jeden Fall die Story-Instanzen. Sie sind sehr abwechslungsreich und belohnen denjenigen, der auch abseits der vorgegebenen Pfade erkundet. Sowohl Briefe als auch Notizen liefern weitere Storyfetzen und in den Gängen des Zauberturms trifft man auf das eine oder andere bekannte Gesicht, das man in der Erweiterung nicht vermutet hätte.
Die Abschnitte zwischen den Storyinstanzen waren unserer Meinung nach teilweise etwas repetitiv und generisch. Zwischen den meisten Storyinstanzen erwartete uns die gleiche Aufgabe: Das Aufdecken und Schließen der Risse, durch die die Kryptis eindringen. Das wird leider schnell eintönig, etwas mehr Abwechslung hätte dem Spielfluss gut getan.
Die Karten
Die Erweiterung umfasst drei Karten, die alle am „Horn von Maguuma“, dem nordwestlichsten Teil Tyrias, liegen. Wobei diese Platzierung eher mechanische Gründe hat: Alle drei Karten befinden sich weit im Himmel über Tyria und haben keine Verbindung zum Kontinent.
Die Geschichte beginnt auf dem Himmelswacht-Archipel, die Karte besteht aus mehreren schwebenden Fraktalen, also aus Raum und Zeit herausgerissenen Teilen der Welt. Diese Fraktalinseln stellen alternative Realitäten verschiedener Gebiete dar und sind dementsprechend vielfältig. Von einer zerstörten Variante der Stadt Garrenhof, über eine Version von Elona, in der Balthasar die Kontrolle übernommen hat, bis hin zu einer intakten Schmiede Drognars bieten die Fraktale sehr unterschiedliche Umgebungen, Gegner wie NPCs und eigene Events. Die Gebiete sind sehr schick gestaltet, greifen aber größtenteils auf bereits bekannte Umgebungen und Strukturen zurück. In jedem der Gebiete kann man sich aber gut die Zeit vertreiben, da sie alle eine interessante Geschichte erzählen. Um sich zwischen den schwebenden Inseln zu bewegen, ist die Himmelsschuppe – ein fliegendes Reittier – unerlässlich. Glücklicherweise lässt sich diese in der Erweiterung freischalten und für alle, die sie bereits in der Lebendigen Welt freigeschaltet haben, bietet die Erweiterung neue Fähigkeiten für den fliegenden Begleiter.
Die nächste Karte ist der fliegende Turm des Zauberers. Dies ist keine Open-World-Karte, sondern eine Hub-Karte, vergleichbar mit Arborstein in End of Dragons. Es gibt verschiedene Händler und NPCs und alle Handwerkswerkbanken sind vorhanden. Von hier aus können die neuen Angriffsmissionen gestartet werden, außerdem gibt es zwei Abenteuer für die Himmelsschuppe, die zeitweise bestreitbar sind.
Hinter dem Turm des Zauberers gelangen wir nach Amnytas, der Heimat der Astralwache. Die Karte ist in mehrere Bastionen unterteilt, die sich alle auf schwebenden Inseln befinden. Im Zentrum der Karte befindet sich der so genannte Weltenturm. Die Karte bietet viel Vertikalität, so dass wir hier die neuen Fähigkeiten der Himmelsschuppe, Aufwinde und Leylines zu verwenden, voll ausnutzen können.
Auf dieser Karte gibt es ein großes und komplexes Meta-Event, das die gesamte Karte einbezieht. Es erfordert eine gute Koordination aller Spieler auf der Karte, um dieses Ereignis zu beenden. Das Event ist sehr interessant und bietet gute Belohnungen. Besonders gut hat uns gefallen, dass alle neuen Fähigkeiten der Himmelsschuppe sinnvoll eingesetzt werden können.
Mit dem Content-Update vom 7. November wurde eine neue Karte eingeführt. Sie ist noch nicht vollständig und wird über die nächsten großen Content-Updates erweitert. Wir wollen hier nicht zu viel vorwegnehmen, daher müsst ihr diese Karte selber erkunden, sobald ihr die Grundstory von Secrets of the Obscure abgeschlossen habt.
Neue Beherrschungen
Die Erweiterung selbst umfasst drei neue Beherrschungspfade, mit den Content-Updates ist ein vierter Pfad hinzugekommen.
Unserer Meinung nach ist der Beherrschungspfad „Flugtraining“ am interessantesten. Mit ihm können wir neue Fähigkeiten für die Himmelsschuppe erlernen. Mit den neuen Fähigkeiten können wir nun Aufwinde und Leylines auf unserem fliegenden Reittier nutzen, um bisher unerreichbare Gebiete zu erkunden. Besonders sind auch die neuen Kampffähigkeiten, wir können im Kampf auf unsere Himmelsschuppe steigen und sogar im Flug Ziele angreifen. Einige Ziele des Beherrschungspfades schalten Fähigkeiten frei, die unsere Himmelsschuppe auch in ihrem ursprünglichen Beherrschungspfad erlernt hat. Spieler, die diese Fähigkeiten bereits besitzen, können sich bei diesen Zielen über weitere einzigartige Fähigkeiten freuen: So wird zum Beispiel der Wandsprung beim zweiten Erlernen verstärkt, sodass wir noch höher springen können.
Die beiden anderen Pfade schalten neue Belohnungen auf den neuen Karten oder während der Rift-Events frei. Außerdem können neue Gegenstände bei bestimmten Händlern freigeschaltet werden. Über den Pfad „Herz des Obskuren“ kann man sich auf den neuen Karten zusätzliche Aufwinde oder Leylines freischalten.
Auch interessant: Der Gleiten-Pfad aus Heart of Thorns wird ebenfalls für neue Spieler freigeschaltet, so dass das Gleiten auf den neuen Karten erlernt werden kann. Ein weiteres kleines Highlight für Veteranen des Spiels: Die aus der Blutsteinküste bekannten Gleitfertigkeiten können auf den neuen Karten der Erweiterung genutzt werden. Diese Fertigkeiten erweitern das Gleiten sinnvoll und es macht Spaß, sie nach all der Zeit wieder sinnvoll einsetzen zu können.
Neuerungen mit der Erweiterung
Die Veröffentlichung der Erweiterung brachte einige Änderungen für alle Spieler, nicht nur für diejenigen, die Erweiterungen gekauft haben. So wurde mit dem Gewölbe des Zauberers ein neues System für tägliche, wöchentliche und Saisonale Aufgaben eingeführt.
Die verfügbaren Aufgaben sind in tägliche, wöchentliche und saisonale Aufgaben unterteilt. Die Auswahl der Täglichen Quests ist konfigurierbar, so dass die Spieler wählen können, ob die Quests aus den Bereichen PvE, PvP, WvW oder einer Mischung daraus bestehen sollen. Für die täglichen und wöchentlichen Aufgaben gibt es Bonusbelohnungen, wenn das jeweilige Ziel erreicht wird. Die saisonalen Aufgaben bieten große Mengen der neuen Währung, sind aber auch mit großen Aufgaben verbunden. Zuletzt war hier das Halloween-Event vertreten, im nächsten Monat werden wir wahrscheinlich einige Aufgaben zum Winter-Event hier vertreten sehen.
Für die neue Währung, die man durch die Aufgaben erhält, kann man allerlei Nützliches kaufen. Neben Mystischen Münzen, Mystischem Klee oder Gold können auch besondere Belohnungen erworben werden. So gibt es zum Beispiel ein Starterkit für legendäre Waffen zu kaufen, das nicht nur die Prekursor-Waffe, sondern auch gleich das sonst sehr teure Geschenk der Legendären Waffe enthält. Viele dieser Belohnungen sind limitiert und werden in jeder Saison ausgetauscht. Das neue System funktioniert unserer Meinung nach sehr gut, um Anreize zu schaffen, die geforderten Aufgaben zu erfüllen. Besonders die Wochenaufgaben bieten hohe Belohnungen und einen schönen Anreiz, die vielen Gebiete Tyrias wieder zu besuchen.
Waffenmeister-Ausbildung
Im Laufe der Erweiterung kann die Ausbildung zum Waffenmeister freigeschaltet werden. Damit können unsere Charaktere unabhängig von ihrer Spezialisierung alle ausrüstbaren Waffen tragen. So kann man als Scourge ein Großschwert oder als Sturmweber ein Kampfhorn ausrüsten. Dies ermöglicht neue Freiheiten bei der Gestaltung des aktiven Builds. Mit dem zweiten Content-Update wird zudem jede Klasse Zugang zu einer weiteren Waffe erhalten.
Fazit
Secrets of the Obscure ist vom Umfang her die bisher kleinste und kürzeste Erweiterung von Guild Wars 2. Trotz des geringen Umfangs bietet die Erweiterung eine interessante und unverbrauchte Geschichte, die allerdings erst noch mit den nächsten Content-Updates zu Ende erzählt werden muss. Da sich die Story – mit Ausnahme von Zojja – komplett neuen Charakteren und Gebieten widmet, sollten sich auch neue Spielerinnen und Spieler schnell in die Geschichte einfinden können. Die neuen Beherrschungen, vor allem die neuen Fertigkeiten für die Himmelsschuppe, bieten ein neues Spielgefühl, das uns auch auf alten Karten neue Arten der Erkundung ermöglicht. Die neuen Karten haben so einiges zu bieten, die neuen Gebiete sind abwechslungsreich und bieten interessante Events. Auch die Meta-Events sind spannend und visuell beeindruckend gestaltet, darüber hinaus verlangen sie den Spielern auch einiges ab.
Es gibt aber auch Schattenseiten, die Riss-Events sind unserer Meinung nach zu repetitiv und dienen zu oft als Lückenfüller in der Story. Auch die Story selbst ist schneller vorbei als uns lieb ist, aber die weiteren Kapitel der ersten Story-Erweiterung warten ja schon auf uns.
Dank des neuen Waffensystems haben wir viele neue Möglichkeiten, die Builds unserer Charaktere zu gestalten. Und auch Fans von anspruchsvolleren Herausforderungen kommen mit den Angriffsmissionen auf ihre Kosten. Alles in allem können wir Guild Wars 2 Secrets of the Obscure nur weiterempfehlen, mit einem Preis von 25€ ist die Erweiterung ihr Geld auf jeden Fall wert.
Pro:
+ Eine neue und interessante Story
+ Neue Build-Varianten dank Waffenmeister-Ausbildung
+ Herausfordernde Meta-Events
+ Neue Fertigkeiten für die Himmelsschuppe
Kontra:
– Geringer Umfang
– Monotone Füllinhalte zwischen den Story-Punkten
schön das es hier auch Spiele Tests gibt
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Gestern erschien die zweite von drei großen Erweiterungen des Addons. Für mich als Nekromant-Spieler ist das Highlight des Updates die neuen Waffen. Das Schwert macht auf dem Nekro einfach sehr viel Spaß und fügt sich super in meinen Spielstil ein.
Es geht weiter, alle die auf der Suche nach einem Game mit Langzeitmotivation und einer wirklich gut gemachten Story und Welt sind, sollten hier mal einen Blick riskieren. Den Grundclient gibt es kostenlos. Wer tiefer in die Story einsteigen möchte kann dann zusätzliche Pakete erwerben. Es lohnt sich!
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Heute erschien das dritte von drei Content-Updates von Secrets of the obscure.