Sicherlich haben nur die wenigsten von euch mit dem Entwicklungsstudio „Traptics“ Bekanntschaft gemacht, was wir hier und jetzt ändern, denn aus aktuellem Anlass möchten wir euch das Survival Aufbaustrategie-Game „Homeseek“ im Preview vorstellen, welches durch den Publisher „The Iterative Collective“ vermarktet und via Steam verkauft wird. Im Zuge dessen möchten wir euch gerne einen ersten Einblick vom Game vermitteln, auf die Spieldynamik eingehen, die Spielbarkeit im Hinblick auf die Leistungsressourcen eures PCs analysieren und euch schließlich nützliche Tipps für einen sorgenfreien Einstieg in Homeseek geben.
Erster Eindruck
Homescreen
Der Homescreen von Homeseek ist klar strukturiert. Hier hat der Spieler zu Beginn die Möglichkeit über die Optionen beispielsweise Audio- und Grafikeinstellungen zu individualisieren. Darüber hinaus liefert das Game einen Singleplayer- und einen Multiplayer-Modus. Im ersteren kann zwischen Story-, Endlos- und Überlebensmodus gewählt werden. Doch muss sich der Spieler erst die verschiedenen Maps des Endlosmodus durch das Absolvieren der verschiedenen Stories freischalten. Da das Game in zwei Akte eingeteilt wird, müssen wir vorerst den ersten Akt bewältigen, um auch den Survival-Modus zu aktivieren.
Spielmodi
Alle Modi können in drei Schwierigkeitsgraden absolviert werden. Dazu hat der Entwickler eine Dynamik implementiert, die den Hunger und Durst der Bevölkerung bei einfacher Schwierigkeit um 20% senken und bei dem höchsten Schwierigkeitsgrad dementsprechend erhöhen. Unserer Einschätzung nach werden sich selbst bei einfacher Schwierigkeit Strategieveteranen die Zähne ausbeißen, denn es gehört sehr viel Erfahrung dazu, Homeseek erfolgreich zu zocken bis diverse Timings und Spieledynamiken, wie Wetter, Wasserwirtschaft, Expeditionen und Forschung verinnerlicht werden.
Ingame-Menü
Das Ingame-Menü ist ebenfalls sehr aufgeräumt. Die oberste Leiste gibt uns Auskunft über unsere Wasser-, Nahrungs- und Schrottvorräte. Anschließend folgt eine Anzeige über die Gesamteinwohnerzahl und wie viele von ihnen unbeschäftigt sind. Etwas weiter rechts befinden sich verschiedene Statusanzeigen der Bevölkerung. Ein Auge zeigt beispielsweise an, dass sich Einwohner ohne Wohnhaus erschöpft fühlen, ein Herz gibt Auskunft über die medizinische Versorgung, ein Weizenkorn über die Unterernährung, ein Wassertropfen über Dehydrierungen der Bevölkerung und ein trauriges Smiley zeigt dem Spieler, dass die Bedürfnisse langfristig ungedeckt geblieben sind und somit eine Abwanderung oder der Tod droht.
In späteren Partien werden an der oberen Kante auch Wetterinformationen und Bedürfnisskalen mit dem Spieler geteilt.
Am rechten Bildschirmrand zeigt ein Kompass das Expeditionsgebiet an, sobald wir das entsprechende Gebäude errichtet haben. Hier können wir Expeditionstrupps ausbilden und ihnen Proviant für ihre bevorstehende Reise mitgeben.
In der unteren Kante befindet sich zentral die Zeitanzeige. Hier sehen wir außerdem ein Symbol für das aktuelle Wetter und darunter haben wir die Möglichkeit, die Zeit zu Pausieren oder zu beschleunigen.
Links befinden sich das Questboard und das Logbuch.
Praxis
In Homeseek wird der Spieler in eine postapokalyptische Welt versetzt, in der allmählich das Wasser immer knapper wurde und dadurch ein nuklearer Supergau die Welt zerstört. Die letzten Überlebenden dieser dystopischen Erzählung berichten in der Rahmenerzählung von ihren Erlebnissen, einen neuen Ort namens „Arcadia“ zu finden. Ihr, als Spieler, taucht in die Gegebenheiten dieser Erzählung ein, während ihr euch durch Forschung, Expeditionen und dem Sammeln von Ressourcen der strapaziösen Welt entgegensetzt. So arbeiten die Einwohner täglich von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr und erholen sich anschließend in ihren Domizilen.
Wasserwirtschaft
Das Wichtigste zu Erst: Im Homeseek geht es vorwiegend darum, mit vorhandenen Ressourcen sparsam umzugehen, da nahezu alle Ressourcen endlich sind, besonders Wasser, welches als Salzwasser, verseuchtes Wasser, verschmutztes Wasser und sauberes Wasser in den Hälsen eurer Einwohner landet. Die natürlichen Vorkommnisse des Salzwassers entstammen aus dem Meer, während verseuchtes Wasser aus Flüssen und Brunnen abgepumpt werden kann. Hierzu müssen die passenden Anlagen errichtet und mit Arbeitern und ggf. Strom versorgt werden. Das abgepumpte Wasser muss vorerst Sortenrein in Tanks über verschiedene Pipelines in verschiedene Wassertanks geleitet werden. Je nachdem, ob ihr Kupfer- oder Plastikpipelines verwendet, ändert sich die Effizienz des Wasserkreislaufs.
Um aus dem verseuchten Wasser, welches eure Einwohner erkranken lässt, verschmutztes oder sauberes Wasser zu gewinnen, müssen verschiedene Filter- und Extraktionsanlagen gebaut und betrieben werden. Die Technologien können während Expeditionen gefunden und im Nachgang im Forschungszentrum erforscht werden. Schließlich ist es auch möglich, Wasser aus Recyclinganlagen zu gewinnen, die mit den Wohngebäuden interagieren.
Nahrungsmittel
Zu Beginn des Spiels muss ein Nahrungsmittellager im Radius von Beerensträuchern errichtet werden. an den Beerensträuchern können schließlich bis zu fünf Einwohner Nahrungsmittel heranschaffen. Falls diese abgeerntet sind, gibt es die Möglichkeit an vordefinierten Flächen Felder oder im zweiten Akt Tierfarmen zu errichten. Diese sorgen für konstanten Nahrungsmittelnachschub und müssen stets bewässert werden.
Schrott
Um die verschiedenen Gebäude errichten zu können und vor allen Dingen, um Wasserpipelines durch die Wüstenlandschaft ziehen zu können, bedarf es größere Mengen an Schrott, die in Form von Schrotthaufen über alle Maps verteilt sind. Auch hier können pro Schrotthaufen bis zu fünf Arbeiter eingesetzt werden.
Forschung / Expeditionen und Gesetze
Wer länger als drei Tage überleben möchte, der kommt nicht um die Forschung, Expeditionen und Gesetzgebung herum. Erst durch diese Komponenten haben wir die Möglichkeit unsere Siedlung langfristig lebensfähig zu designen.
Der Forschungsbaum umfasst vier Reiter, in denen jegliche Gebäude aufgewertet werden können. Dazu bedarf es eines Forschungszentrums und später einem Upgrade zum „Besseren Forschungszentrum“. Die Geschwindigkeit der Forschung hängt von der Anzahl der eingesetzten Einwohnern ab.
Im Laufe von diversen Expeditionen werden neue Gesetze oder Forschungsobjekte freigeschaltet. Dazu muss der Spieler wichtige Entscheidungen treffen, die teilweise auch zum Tod der Expeditionsteilnehmer führen können. Jeder Teilnehmer muss ausreichend Proviant dabei haben, um die beschwerliche Reise zu überstehen. Auf den verschiedenen Reisen kann es auch sein, dass sich weitere Menschen unserer Sache anschließen oder uns sogar ausrauben, indem sie unser Vertrauen missbrauchen. Hier muss der Spieler weise und vorausschauend handeln.
Im Gemeindehaus können Gesetze entworfen und verabschiedet werden. So hat der Spieler die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu verlängern oder Regeln für verschiedene Witterungsbedingungen zu erlassen. Darüber hinaus können auch Gesetzte für Expeditionen abgestimmt und erlassen werden. Wer hier zu lange wartet, erntet über den Verlauf der Partie wesentliche Nachteile.
Story Modus
Die gesamte Story umfasst zwei Akte zu je fünf Missionen. Während im ersten Akt die beschwerliche Reise in das gelobte Land thematisiert wird, behandelt der zweite Akt eher eine politische Dimension, in der ihr darüber entscheiden müsst, ob ihr die Fehler der Vergangenheit reproduziert, oder neue Wege geht. So werdet ihr vor allen Dingen die Balance zwischen den Bedürfnissen und Erwartungen zweier Parteien abwägen müssen.
Jede Mission versetzt euch in ein neues Areal, wobei die Entwicklungen des Forschungsbaumes kontinuierlich fortgesetzt werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier meist in der sofortigen und präzisen Planung des Siedlungslayouts und einer stabilen, sowie effizienten Wasser- und Nahrungsversorgung. Es ist vor allen Dingen wichtig, stets auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Hier kann es plötzlich passieren, dass die Flüsse austrocknen oder eine Pandemie ausbricht. Nicht selten sterben Einwohner oder verlassen deine Siedlung. Plant also jeden Schritt und seit immer auf das Schlimmste gefasst.
Besonders die Mission 4 ist eine knallharte Herausforderung, da ihr die schlimmsten Ereignisse vorhersehen und in Windeseile eure Expeditionen nach Prioritäten in die Welt schicken müsst. Wasser- und Nahrungsvorräte, eine Kreislaufwirtschaft, eine stabile Gesetzeslage und eine weise Forschung erschweren diese Mission ins Unermessliche.
Später geben wir euch noch einige Tipps zu den einzelnen Missionen und versuchen diesen Beitrag auch aktuell zu halten, da sich das Spiel derzeit noch im Entwicklungsstadium befindet und wir den zweiten Akt noch nicht beendet haben.
Multiplayer
Homeseek wird mit einem Multiplayer-Modus die Gamer auf der ganzen Welt erfreuen. Da sich das Game derzeit jedoch noch im Entwicklungsstadium befindet, können wir euch bis jetzt noch kein Feedback geben.
Systemauslastung
Wir spielen das Game auf höchsten Grafikeinstellungen auf einem Gaming-PC auf 5K mit den folgenden Systemeigenschaften:
Testsystem | |
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Mainboard | MSI MPG Z790 CARBON WIFI |
Prozessor | Intel Core i7 12700 K @ 5.2 GHz |
Arbeitsspeicher | 2x G.Skill Trident Z @ 5600 MHz |
Speicher | Samsung 980 Pro NVME |
Grafikkarte | MSI GeForce RTX 3070 Ti |
CPU Kühler | Corsair H170i Elite LCD |
Gehäuse | Corsair 678 Carbide |
Lüfter | 3x LIAN LI UNI FAN SL 140 V2 3x LIAN LI UNI FAN SL 120 V2 1x Corsair ML120-mm-Premium-PWM-Lüfter |
Monitor Auflösung |
MSI Prestige PS341WU 5120 x 2160 px |
Dabei kommt das Gesamtsystem ganz schön ins Schwitzen. Ob sich vielleicht die Wüstenhitze auf unser System übertragen hat? Spaß bei Seite. Für ein Game, das im Grunde genommen als Aufbaustrategiespiel wahrgenommen werden kann, ist es extrem leistungshungrig.
Solche Temperaturen und Lüfterdrehzahlen kennen wir sonst nur von Anno 1800 bei etwa 2.000.000 Einwohnern und Dutzenden von Handelsrouten. Insgesamt stellen wir fest, dass Homeseek ein wahrhafter Leistungsfresser ist und weiterer Optimierung bedarf.
Allgemeine Tipps und Tricks
Der wichtigste Tipp, den wir euch geben können ist: Bleibt standhaft und verzagt nicht. Auch wir mussten die ein oder andere Mission vier bis fünf Mal ausprobieren, bis wir den richtigen Dreh raus hatten.
Achtet darauf, dass eure Wasserpipelines immer aus Plastik sind, auch wenn es teurer ist und verwendet kurze und effiziente Leitungen zu euren Versorgungsgebäuden. Baut auch zur Reduzierung des Verbrauchs Wasser- und Nahrungsverteilungszentren, denn nur so könnt ihr euch ein Puffer für schlechte Zeiten aufbauen. Geht nicht davon aus, dass es in regelmäßigen Abständen regnet, sondern stellt euch auf den Ernstfall ein.
Der einzige Garant für den Erfolg sind die Expeditionen. Wenn ihr nicht schon bis zum zweiten Tag mit den Expeditionen begonnen habt, wird es immer schwerer in Homeseek voranzuschreiten.
Lasst eure Expeditionsteams auch mal Risiken eingehen und lest die Quests aufmerksam. Am besten merkt ihr euch euer Verfahren, wenn es positiv verlief, weil sich einige Quests in Zukunft wiederholen werden. Ein zweites Expeditionsteam schadet ab den ersten vier gelungenen Expeditionen nicht.
Baut immer zuerst eine kleine Wasserversorgung, dann eine kleine Nahrungsversorgung, Krankenhaus, Forschungszentrum, Expeditionslager. So könnt ihr schnell die zur Verfügung stehende Bevölkerungsmenge sinnvoll einteilen. Manchmal ist weniger auch mehr. Selbstversorgende Siedlungen können schon mit 30 Einwohnern betrieben werden.
Baut, so bald ihr könnt, das Gemeindezentrum und lasst eure Einwohner per Dekret bis 22:00 Uhr anstatt bis 20 Uhr arbeiten. Sockelt darüber hinaus auch, dass eure Wassersilos bei Hitzewellen kein Wasser verlieren.
Setzt auf einen ausgewogenen Energiemix bestehend aus Wasser-, Wind- und eher seltener Sonnenenergie.
Eine Wetterstation ist zwar schön und gut, nur könnt ihr am Wetter ohnehin nichts ändern. Wer immer auf das Schlimmste vorbereitet ist und das Beste hofft, kann sich die Wetterstation auch sparen.
Entwickelt im Forschungszentrum zuerst die schnellere Forschung, dann den größeren Wohnraum und im Anschluss, falls nötig, das Krankenhaus. Wassertürme sind bis zur vierten Mission sinnvoll, danach eher weniger.
Hoffentlich können euch unsere Tipps etwas bei eurem Spiel helfen. Falls ihr weitere Fragen habt, schreibt diese doch bitte in die Kommentare. Wir werden schnellstmöglich darauf reagieren und euch mit weiteren Tipps unterstützen. Wir wünschen euch viel Erfolg auf dem Weg nach Arcadia.
Fazit
Wer die Schnauze voll hat von Mainstream und sich lieber die Zähne ausbeißen möchte, der ist mit Homeseek bestens beraten. Alle Liebhaber von Frostpunk sind hier ebenfalls genau richtig und werden dieses Spiel wahrscheinlich noch mehr feiern. Nach nun etwa 34 Stunden Spielzeit sind wir etwa mit dem ersten Akt und zwei Endlosspielen vorangeschritten und wir müssen zugeben, dass Verlieren noch nie so viel Spaß gemacht hat. Homeseek ist spannend, packend und lässt euch einfach nicht los, egal ob ihr unter der Dusche steht oder gerade auf der Arbeit seid, werdet ihr von der Frage begleitet: „Was kann ich besser machen?“ Wir sind sehr zufrieden mit Homeseek und möchten es jedem Gamer mit Aufbaupräferenzen ans Herz legen.
Pro:
+ Steile Lernkurve
+ Interessantes Thema im Zeichen der Zeit
+ Sehr gutes Storytelling
+ Ein Spiel mit hohem Niveau
+ Gute Komplexität
+ Hoher Spaßfaktor auch bei verlorenen Partien
Kontra:
– Benötigt hohe Computerleistung für das Genre
Steamreferenz
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