Mit freundlicher Unterstützung von einem der wichtigsten und bekanntesten Konzerne in der Computerindustrie konnte uns Intel ermöglichen ihr neues High-End-Produkt auf Herz und Nieren zu testen. Der Intel Core i7 6950X bildet die absolute Spitze des CPU-Universums, nicht zuletzt, da dieser Prozessor zehn Rechenkerne beinhaltet.
Intel steht somit für zukunftsweisende Rechenarchitekturen und ist mit 45 Jahren Erfahrung im Bau von Mikroporzessoren zwar ein alter Hase, erfindet sich jedoch mit Produkten wie dem i7 6950X immer wieder neu und sorgt so für Begeisterung bei Enthusiasten.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Intel für das freundliche Bereitstellen des Testmusters und für das mitgebrachte Vertrauen. Wir freuen uns auf eine weitere und enge Zusammenarbeit und erfreuen uns auch in Zukunft an weiteren Testmustern.
Systemvoraussetzungen
Getestet wird der Intel i7 6950X unter den folgenden Systemvoraussetzungen und -komponenten:
System-Software & Tools
Betriebssystem: Windows 10 Education Jubiläumsedition
Beschleunigung: Turbo Boost Max 3
Überwachung: Asus Intelligent Processors 5
Test-Software & Tools:
Stresstest: CPU-Z (8416 Punkte)
CPU Bench: CPU-Z @ 3.0 GHz (838 Punkte)
Polygonberechnung: CINEBENCH R15 (2083 cb)
Homeanwendungen: PCMark 8 (ohne OpenCL 4304 mit OpenCL 4732)
Kreativanwendungen: PCMark 8 (ohne OpenCL 4767 Punkte, mit OpenCL 5961)
Arbeitsanwendungen: PCMark 8 (ohne OopenCL 3345 Punkte, mit OpenCL 4594)
Test-Hardware
Mainboard: Asus X99 Deluxe II
Arbeitsspeicher: G.Skill TridentZ CL 14-14-14-34
Grafikkarte: Asus ROG Strix GeForce GTX 1070-O8G-Gaming
CPU–Cooling: Alphacool Eisbaer 280mm
Nachdem wir euch nun einige Hintergrundinformationen sowie eine sehr grobe Zusammenfassung über unsere Testvoraussetzungen mitgeteilt haben, kommen wir nun zu einem detaillierteren Einblick in die Testergebnisse. Doch vorab möchten wir euch die technischen Daten des i7 6950X nicht vorenthalten:
Montage und Detailansichten
Die Montage des i7 ist denkbar einfach und es sind nur drei Komponenten zur Installation notwendig: Der Prozessor, das Mainboard und Wärmeleitpaste. Im Grunde genommen gibt es nur wenige Handlungsschritte auf die wir Acht geben müssen.
Wir möchten also nun die Kontaktstellen des Prozessors mit denen des 2011-3 Sockel verbinden und legen dazu den Prozessor so auf den Sockel, dass der Pfeil an einer Ecke des Prozessors auf eben der Ecke des Mainboards liegt, auf welcher ebenfalls ein Pfeil graviert ist.
Anschließend werden die Bügel angezogen. Hierbei solltet ihr zwar nicht zimperlich sein, denn dies benötigt einen gewissen Kraftaufwand, jedoch mit äußerster Achtsamkeit vorgehen.
Nachdem der Prozessor im Sockel fixiert wurde, sollte ein Klecks Wärmeleitpaste den Übergang zwischen CPU und Kühlung bilden.
Stresstest (2 std.)
Während des zweistündigen Stresstests unter der Version 1.73.0 von CPU-Z, überwachen wie die wichtigsten Ausgabewerte des Prozessors mit der Asus-eigenen Software des Mainboards X99 Deluxe II „Intelligent Professors 5. Während dieser Zeitspanne konnten wir die folgenden MAXIMALEN Auslesewerte beobachten:
Frequenz Max: 4011,8 MHz (Base Clock 100.2 MHz)
Stromverbrauch Max: 142,1 Watt (meist jedoch 117W)
CPU Core Voltage: 1,277 V
Temp. Max: 50 °c
CPU fan: 1048 rpm
Water Pump: 2721 rpm
Das dazugehörige gestapelte Säulendiagramm zeigt euch, welche Leistungsreserven der Prozessor an den Tag legt, wenn er völlig ausgelastet wird. Das „+“ gibt an um welchen Betrag die jeweilige Kategorie erhöht wird. Anschließend schildern wir welche prozentuale Leistungssteigerung im Verhältnis zu den Herstellerangaben möglich sind und werden.
Wie wir beobachten konnten liegt die Leistungssteigerung bei 233% in der maximal möglichen Frequenz. Dabei steigt der Stromverbrauch um 168% und die entstehende Abwärme steigt um 47% gegenüber den Leistungswerten im Ruhezustand der Idle.
Benchmarks
Mit diesen Werten gehen wir nun in verschiedene Beach-Applications und beginnen mit der Polygonberechnung des CINEBENCHs R15.
CINEBENCH R15 Ergebnisse
„Dieser Test nutzt sämtliche Fähigkeiten des Hauptprozessors, um eine fotorealistische Szene zu berechnen (ein Motiv aus dem Projekt „No Keyframes“ von AixSponza). Diese Szene nutzt verschiedenste Algorithmen und nutzt alle zur Verfügung stehenden Prozessorkerne. Die Testszene enthält mehr als 2.000 Objekte mit mehr als 300.000 Polygonen, nutzt scharfe und weiche Spiegelungen, Flächenlichter und -schatten, prozedurale Shader, Kantenglättung und vieles mehr. Das Testergebnis wird in Punkten angezeigt. Je höher die Punktzahl, desto schneller ist Ihr Prozessor.“ – Quelle (https://www.maxon.net/de/produkte/cinebench/)
Der i7 6950X schaffte diese Berechnungen in 20,48s und erzeugt mit dieser Geschwindigkeit einen Punktstand von 2083.
Unterziehen wir die CPU nun den speziellen Aufgabenbereichen der verschiedenen Anwendungskategorien erfahren wir mehr über das praktische Leistungsniveau des Intel-Flaggschiffs. Dabei untersuchen wir die Leistung mit dem PCMark 8 Bench-Programm und unterscheiden jeweils zwischen Homeanwendungen, Kreativanwendungen und Arbeitsanwendungen mit und ohne OpenCL, wodurch auch Leistungsreserven der Grafikkarte muteinbezogen werden würden.
Die Ergebnisse im Detail könnt ihr nun aus den folgenden Listen und dem dazugehörenden zusammenfassenden Balkendiagramm ablesen:
PCMark 8 Ergebnisse
Für Homeanwendungen ohne OpenCL
Testdauer: 37 min 03 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29823s
Web Browsing – Amazonia: 0,12378s
Writing: 5.05879s
Casual Gaming: 125,83fps
Video Chat playback 1: 29,99fps
Video Chat encoding: 33ms
Advanced Photo Editing 1: 0,30205s
Gesamt-Score: 4304
Für Homeanwendungen mit OpenCL
Testdauer: 42 min 01 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29780s
Web Browsing – Amazonia: 0,12345s
Writing: 5.10587s
Casual Gaming: 123,51fps
Video Chat playback 1: 29,99fps
Video Chat encoding: 33ms
Advanced Photo Editing 1: 0,16678s
Gesamt-Score: 4732
Für Kreativanwendungen ohne OpenCL
Für Homeanwendungen ohne OpenCL
Testdauer: 62 min 06 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29823s
Web Browsing – Amazonia: 0,12379s
Video To Go part 1: 10,56433s
Video To Go part 2: 12,45367s
Music To Go: 65,91900s
Video Editing 4K part 1: 12,28286s
Video Editing 4K part 2: 123,79339s
Mainstream Gaming part 1: 155,78fps
Mainstream Gaming part 2: 70,67fps
Video Group Chat playback 1: 29,99fps
Video Group Chat playback 2: 29,99fps
Video Group Chat playback 3: 29,99fps
Video Group encoding: 33ms
Advanced Photo Editing1: 0,30329s
Advanced Photo Editing2: 22,33664s
Gesamt-Score: 4767
Für Kreativanwendungen mit open CL
Testdauer: 65 min 11 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29808s
Web Browsing – Amazonia: 0,12345s
Video To Go part 1: 10,27367s
Video To Go part 2: 11,67133s
Music To Go: 67,77600s
Video Editing 4K part 1: 8,69103s
Video Editing 4K part 2: 15,21193s
Mainstream Gaming part 1: 156,97fps
Mainstream Gaming part 2: 72,15fps
Video Group Chat playback 1: 30,01fps
Video Group Chat playback 2: 30,02fps
Video Group Chat playback 3: 30,02fps
Video Group encoding: 33ms
Advanced Photo Editing1: 0,19356s
Advanced Photo Editing2: 20,66952s
Gesamt-Score: 5961
Für Arbeitsanwendungen ohne open CL
Testdauer: 36 min 45 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29726s
Web Browsing – Amazonia: 0,12361s
Writing: 5,09880s
Video Chat playback 1: 30,01fps
Video chat encoding: 33ms
Libra Office Calc Conventional: 15.88302s
Gesamt-Score: 3345
Für Arbeitsanwendungen mit open CL
Testdauer: 33 min 27 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29733s
Web Browsing – Amazonia: 0,12330s
Writing: 5,15470s
Video Chat playback 1: 30,02fps
Video chat encoding: 33ms
Libra Office Calc Conventional: 3,22355s
Gesamt-Score 4594
Neben all den Testresultaten solltet ihr anhand den rotmarkierten Werten bemerkt haben, welche Anwendungen durch OpenCL in Punkto Leistung gesteigert werden konnten und welche nicht. Dies sollte euch nun einen Überblick darüber geben, welche Anwendungen durch den Besitz und die Benutzung einer (potenten) Grafikkarte gewinnbringend ausgebaut werden konnten und wo somit die Rechenschwächen des Prozessors ausgefüllt werden. Diese liegen nämlich bei Anwendungen, welche nur wenig Kerne benötigen und ohne Multi-Therading implementiert sind. Hier geht es um die reine Frequenzabhängigkeit zwischen Core und Anwendung, welche im Maximum bei knapp 4GHz liegt. Andere, deutlich günstigere Prozessoren mit vier Kernen erledigen solche Aufgaben bei weitem besser, da sie Taktraten von 4,5GHz oder auch höhere ermöglichen.
Daher ist es unumgänglich sich die folgende Frage zu stellen:
Welche Anwendungen auf welche Ebene der Professionalität möchte ich persönlich durchführen? Je nach dem welche Anforderungen ihr an euch und euer System habt, schwankt die Wahl des Prozessors mit den mitschwingenden Kosten stark und kann zwischen 250€ und 1700€ liegen. Doch letzteren Betrag sollten nur ganz bestimmte User investieren:
Wie ihr dem letzten Balkendiagramm entnehmen könnt liefert der i7 6950X in Punkto der kreativen Anwendungen und gehört hier zu den obersten 7% und ist somit eine Arbeitsmaschine besonders im Rendern und bearbeiten von Videos in 4K. Aber auch komplexe Berechnungen in Kalkulationssoftware meistert dieser i7 mit OpenCL in Rekordzeit.
Gehört ihr also zu jener User-Kategorie und ihr arbeitet vermehrt als „Creative“ bekommt ihr mit dem Intel Core i7-6950X den Überflieger schlechthin.
Seid ihr jedoch Casual-User oder Gamer-Freunde, solltet ihr entweder zum Intel 6700K greifen oder falls ihr auf mehrere Lanes Wert legt sollte euch der i7-6800K beglücken, welcher ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Technologie und Features
Neben all den erwähnten Spezifikationen und Leistungsdaten möchten wir euch nun ein Feature vorstellen, welches auf den Namen Turbo Boot Max Technology 3.0 hört. Mit dieser Applikation auf eurem Rechner erreicht ihr zweierlei Dinge:
1. Im Gerätemanager verschwindet der ominöse fehlende Treiber, für den Windows 10 per se keine Lösung anbietet und
2. habt ihr die Möglichkeit gezielt eure Lieblingsprogramme zu beschleunigen. So ist es euch möglich verschiedene Power-Up’s auszuwählen. Mitunter könnt ihr die Leistung des vorderen Fensters an erste Stelle der Rechenpriorität setzen oder ihr fügt gezielt Programme in die Prioritätsliste des Turbo Boot’s
Auf diese Art und soll der Prozessor immer die beste Performanz für eure persönlichen Prioritäten abrufen können.
Fazit
Zwar ist der i7 6950X keine Koryphäe in allen Anwendungsbereichen und kann auch von deutlich günstigeren Prozessoren beispielsweise im Gaming geschlagen werden, doch ist er ein ohnehin potenter Wegbegleiter in realistischen Gamingsituationen und unschlagbar in der Bearbeitung von Videomaterial und komplexen Berechnungen. Es gibt nichts, dass ihr nicht mit diesem Kraftpaket machen könnt, doch hat dieser All-Rounder auch seinen Preis. Mit ca. 1700€ grenzt er an einem Kaufpreis, für welchen wir uns einen kompletten Gaming-PC zusammenbauen könnten. Darum würden wir dieses Flaggschiff nur für „Creatives“ empfehlen, welche ihr Lebensunterhalt mit dem Videoschnitt, Rendering, Animatorik oder Mathematik bestreiten.
Zusammenfassend ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:
+ Bombastische Leistung im Rendering
+ Ebenfalls sehr gute Werte im Foto- sowie Video-Processing und -Editing
+ Berechnung von Polygonen
+ Geschwindigkeit bei Kalkulationsprogrammen
+ Hitzeentwicklung extrem niedrig
+ Übertaktbarkeit um bis zu 1GHz
+ Stromverbrauch meist geringer als Herstellerangabe
+ In Verbindung mit M.2 Speicher extrem schnelles Hochfahren möglich
– Nur „gute“ Leistung bei aktuellen Games
– Kaum Leistungsunterschiede zu 260€-Prozessoren in Sachen Web-Browsing und Homeanwendungen
– Preis
Trotz aller Diskussion handelt es sich bei diesem Leistungsmonster um ein High-End-Produkt und nimmt erstaunlich wenig Energie in Anspruch und auch die Temperaturen und somit die Lüfterdrehzahlen lassen den gesamten Computer in angenehmer Ruhe arbeiten.
Danke für den Test.
Was mir allerdings fehlt sind reale Tests wie z.B. Rendering insb. 4K Rendering.
Vielleicht kann man auch in Zukunft einen 2. Prozessor mit in diese Tests einbringen.
Für ~1700€ wohl nicht gerade ein Schnäppchen. Da hat man mit einem 5820K wohl ein besseres P/L-Verhältnis.
Der Screenshot mit der veralteten CPU-Z Version und 1,9 Volt passt nicht ganz zu den angegebenen 1,2 Volt. 😉
Hab erst gedacht, ich hab mich verguckt, weil am Handy gelesen.
mir auch zu teuer