Inter-Tech hat mit seiner Gaming-Marke „Alseye“ eine ganze Reihe neuer Kühlsysteme von Lüftern über CPU-Luftkühler, AiO-Lösungen bis hin zu DiY-Wasserkühlungssets auf den Markt gebracht. Eine dieser All-in-One Kühlungen, die Alseye H240 schauen wir uns in diesem Test an. Viel Spaß beim Lesen.
Bevor wir mit unserem Test beginnen, danken wir unserem Partner Inter-Tech für die freundliche Bereitstellung des Testmusters
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Alseye H240 kommt in einer dicht bedruckten Verpackung bei uns an. Vorherrschend sind die Farben schwarz und weiß. Auf der Oberseite sieht man die verbaute AiO mit den RGB-Lüftern. Auf der Unterseite sieht es ähnlich aus, während die Seiten vollgepackt sind mit Informationen rund um das Produkt. So kann man sich schon direkt einen Eindruck von Inter-Techs neuestem Streich machen, selbst wenn man sie noch nicht ausgepackt hat. In der Verpackung selbst finden wir das AMD / Intel Montagematerial separat in einem braunen Pappschuber, die Lüfter in jeweils einem weißen Karton. Die Wasserkühlung selbst ist zusätzlich noch in eine Plastiktüte gewickelt um vor Fingerabdrücken o. Ä. zu schützen.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gehören neben der vorbefüllten und fest verbauten Radiator-Pumpe-AGB Kombination noch zwei 120 mm Lüfter mit Rainbow-Beleuchtung (dazu später mehr), Montagematerial für alle gängigen Intel/AMD Sockel, ein Y-Kabel für 4-Pin Lüfter sowie eine kleine Tube Wärmeleitpaste.
Technische Daten
Technische Daten | Inter-Tech Alseye H240 |
Sockelkompatibilität | Intel® Socket LGA 2011, 2066 Square ILM Intel® Socket LGA 775, 1150, 1151, 1155, 1156, 1366 AMD® Socket AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, AM4 |
TDP | bis zu 250W |
Maße | Pumpe/AGB: 62 x 55 x 44mm Radiator: 27 x 257 x 120mm |
Lüftermaße | 120x120x25mm |
Betriebsspannung | 12V |
Lüftergeschwindigkeit | 800-2000 RPM |
Lüfter Druck | 0.53-1.80 mmH2O |
Lautstärke | 13.5-35.2 dBA |
Lüfteranschluss | 4Pin PWM |
Schlauchlänge | 300mm |
Garantie | 24 Monate |
Details
Die Alseye H240 hinterlässt ausgepackt einen hochwertigen Eindruck. Alle Spaltmaße sind innerhalb üblicher Toleranzen, nichts ist scharfkantig entgratet und auch beim Radiator fallen uns keine beschädigten Finnen auf. Einzig der herausquellende Kleber am Schrumpfschlauch des Überganges an die Pumpe fällt leicht negativ auf. Die Schläuche selbst sind verhältnismäßig steif und lassen sich nicht unbedingt einfach in Position bringen. Dafür ist die Textilummantelung wieder gut verarbeitet und fest. Das Pumpengehäuse besteht aus Kunststoff, der größtenteils anthrazit lackiert ist. Einzig auf der im eingebauten Zustand dem geneigten Bastler zugewandten Seite, verfügt es über weiße Diffusor-Streifen und den Produktnamen. Beides leuchtet im mit Strom versorgt in „Rainbow Colours“. Was das genau bedeutet, seht ihr im Praxisteil.
Die beiden mitgelieferten 120 mm PWM „RGB-“ Lüfter verfügen ebenfalls über die gleichen Diffusoren wie der Pumpen/AGB Block, um das Licht der LEDs möglichst gleichmäßig zu streuen. An den Befestigungsecken hat Inter-Tech zusätzlich noch an Entkoppelungspads gedacht, um die Übertragung von Vibrationen bestmöglich zu verhindern. Die Kontaktfläche des Pumpenblocks besteht aus poliertem Kupfer und hat keine Wärmeleitpaste (oder Wärmeleitpad) vorab aufgetragen. Dafür ist eine Schutzfolie vorhanden, die das Kupfer vor Fingerabdrücken zu schützen, da diese in Verbindung mit Sauerstoff eine beschleunigte Oxidation hervorrufen können. Am Pumpengehäuse ist für den Betrieb noch ein 3-Pin Stromkabel. Die Beleuchtung der Lüfter und des Pumpenblockes werden übrigens auch über die 3-Pin bzw. 4-Pin Kabel versorgt.
Praxis
Der Einbau geht für eine All-in-One Wasserkühlung schnell und einfach vonstatten. Zuerst entfernt man das AMD Bracket und Backplate des Mainboards. Dann steckt man die mit „AMD“ gekennzeichneten Metallrahmen an das Pumpengehäuse. Die Universal-Backplate, die Inter-Tech mitliefert, dreht man so, dass die Aufschrift „AMD“ zum Mainboard zeigt. Dann klebt man den Plastikschutz auf die Backplate und befestigt diese dann. Dank der „fool proved“ Schrauben, die man nur in eine Richtung befestigen kann, geht auch das unkompliziert. Mit Sechskant-Muttern wird die Backplate endgültig bombenfest in Position gehalten. Darauf kann man jetzt den Pumpenblock mit dem AMD Rahmen stecken und diesen (immer über Kreuz!) mit den Federschrauben festziehen. Dank der Federschrauben ist es dabei quasi unmöglich, zuviel Druck auszuüben – dennoch auch hier die Anmerkung: Nach fest kommt ab – und das wollt ihr bei einer Wasserkühlung nicht wirklich.
Wie einem findigen Leser vielleicht aufgefallen ist, haben wir die Lüfter gleichzeitig in Push und Pull Richtung montiert. Das haben wir gemacht, um euch die Beleuchtung bei beiden Positionen auf einem Bild besser als Vergleich zeigen zu können. Die Verschlauchung ist mit 300 mm schon knapp aber immer noch ausreichend lang für die handelsüblichen Gehäuse. Dennoch hätten es hier gerne 20-50 mm mehr sein dürfen. Mehr jedoch als die Länge hat uns die Steifheit der Schläuche beim Einbau behindert. Es war schon mehr Kraftaufwand als üblich notwendig, die Schläuche in eine uns genehme Position zu bewegen. Wie ihr auf dem obigen Foto sowie dem Titelbild seht, ist die Beleuchtung der Lüfter bunt bzw. erstreckt sich die Beleuchtung über die gesamte RGB-Farbpalette. Das ist auch das, was Inter-Tech mit „Rainbow Colour“ meint. Man kann die Beleuchtung nämlich nicht verändern oder gar Effekte hinzuschalten.
Testsystem | |
CPU | Ryzen 5 2600 |
Mainboard | ASRock B450 Pro4 |
RAM | G.Skill Trident Z 3200MHz |
GPU | Geforce RTX 2060 |
Netzteil | be quiet! Dark Power Pro 11 550W |
Gehäuse | NZXT H440 |
Wir haben für unseren Test das gesamte System mit Hilfe von Furmark und Prime95 Small FFT aufgeheizt und dann die Werte für Lautstärke und Temperatur ermittelt.
Die Temperaturwerte sind normiert auf 20 °C Zimmertemperatur, um für eine bessere Vergleichbarkeit zu sorgen. Das bedeutet für euch, dass ihr die Differenz von eurer Zimmertemperatur wahlweise zu den Werten addieren oder davon subtrahieren müsst, um eine Einschätzung zu bekommen, wie sich die AiO bei euch verhält. Die Lautstärkemessungen haben wir bei offenem Gehäuse und etwa 50 cm vorgenommen, was bei uns der Sitzentfernung zum PC entspricht, wenn er bei uns auf dem Schreibtisch steht. Die Pumpe lief dauerhaft mit 12 V, also maximaler Drehzahl und war zu keiner Zeit aus dem System herauszuhören.
Auch die mit 20 dBA angegebene Lautstärke der Lüfter bei Minimaldrehzahl war nicht zu hören, ebenso wenig wie bei 1400RPM. Erst bei Maximal-RPM konnten wir die Lüfter durch ein dumpfes Rauschen wahrnehmen. Die zusätzliche Kühlleistung durch Maximaldrehzahl fiel aber so gering aus, dass wir empfehlen wahlweise eine eigene Lüfterkurve zu benutzen oder die Lüfter auf 1000-1400 RPM zu fixieren, da der Unterschied in der Lautstärke zwischen Min-RPM und 1400RPM bei uns nur mess- aber nicht hörbar war.
Fazit
Die Inter-Tech Alseye H240 ist eine gute Einsteiger-AiO, das auf jeden Fall vorweg. Die Lüfter und Pumpe sind im Normalbetrieb nicht aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören – solange man die Lüfter nicht auf maximalen RPM drehen lässt. Die Verarbeitung ist grundsätzlich gut, mit einem kleinen Abzug in der B-Note für den herausquellenden Kleber am Schrumpfschlauch. Die Montage ist ebenfalls grundsätzlich gut und einfach – aber auch hier gibt es wieder einen Kritikpunkt: Die Schlauchlänge ist mit 300 mm zwar noch passend für die meisten Gehäuse, aber dennoch unnötig knapp. Zusammen mit den sehr steifen Schläuchen kann es schnell abenteuerlich werden. Das alles zusammen mit der ordentlichen Kühlleistung und dem günstigen Preis von derzeit ~66,90€ bringt uns dazu, der Alseye H240 mit 8.5 Punkten unsere Preis-/Leistungsempfehlung auszusprechen.
Pro:
+ Ordentliche Kühlleistung
+ Silenttauglich
+ Sehr günstig
Kontra:
– Steife Schläuche
– Mit 300 mm sehr kurze Schläuche
Neutral:
o Beleuchtung lässt sich weder ändern noch abstellen
Wertung: 8,5/10
Herstellerseite
Preisvergleich