Die Wahl des richtigen Gehäuses ist bei den verschiedenen Modellen auf dem Markt gar nicht so leicht. Wenn dabei noch auf das Budget geachtet werden muss und das Gehäuse trotzdem über ein ausgefallenes Design verfügen soll, wird die Wahl noch mal schwerer. Hier kommt das Gehäuse K1 von Inter-Tech ganz gelegen, denn dieses verfügt nicht nur über das gefragte Gaming Design, sondern obendrein über drei serienmäßige, rote LED Lüfter sowie Hochglanzoberflächen und Sichtfenster an Front, Deckel und der Seite. Nun wollen wir feststellen, was dieses Gehäuse zum Preis von etwa 45 Euro zu bieten hat.
Bevor wir nun mit dem Test beginnen, danken wir Inter-Tech für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und wünschen uns für die Zukunft eine weiterhin enge und gewinnbringende Zusammenarbeit.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das K1 kommt in einem braunen Karton mit Abbildungen des Gehäuses, sowie der Modellbezeichnung. Die Beschriftungen und die Abbildungen sind zweckmäßig. Wir haben an Gehäuse-Kartons gerne diese seitlichen Öffnungen zum Tragen, diese fehlen bei der Verpackung des K1 leider.
Im Inneren befindet sich das Gehäuse zwischen zwei Styroporeinlegern. Das Gehäuse ist zum Schutz in einer Kunststofftüte verpackt.
Inhalt
Im Gehäuse befindet sich eine kleine Kunststofftüte, in der sich diverse Schrauben zur Montage von Mainboard und Laufwerken befinden. Kabelbinder, die Montagehilfe für die MB-Standoffs oder gar eine Bedienungsanleitung befinden sich nicht im Lieferumfang. Die drei mitgelieferten Lüfter sind bereits ab Werk montiert, jeweils einer in der Front, im Deckel und an der Rückseite.
Daten
Details
Front-Deckel und Seitenteil sind vom Werk aus mit einer Schutzfolie ausgestattet. Das Sichtfenster befindet sich in der rechten Seite und erstreckt sich nicht vollständig über die Seite. Das Seitenteil verfügt über eine Ausbuchtung, wodurch der Einsatz von höheren CPU Kühlern ermöglicht wird und sorgt zeitgleich für ein bulligeres Design. Das Fenster aus Acryl ist wie ein umgedrehtes L angeordnet. In der L-Form ist eine Lüftungsöffnung für einen 120 mm Lüfter eingelassen. Die Abdeckung von Front und Deckel bestehen aus hochglänzendem, schwarzen Kunststoff. Dabei sind die Verkleidungen kantig designt und verfügen über viele Lüftungsöffnungen und Sichtfenster. Letztere machen sich aber erst bemerkbar, wenn die beleuchteten Lüfter eingeschaltet werden.
Das linke Seitenteil besteht aus einem schwarz lackierten Stahlblech und weist dieselbe Auswölbung wie die rechte Seite auf. Dadurch entsteht mehr Platz für Kabel zwischen Mainboardtray und Seitenwand. Beide Seitenwände sind mit jeweils zwei Rändelschrauben am Gehäuse befestigt.
Die Frontabdeckung besteht aus Kunststoff und verfügt im oberen Drittel über einen Einschub für ein 5,25“ Laufwerk. Im unteren Drittel ist ein dunkel getöntes Acrylglas eingelassen, welches später den Blick auf den beleuchteten Lüfter ermöglicht.
Die Front lässt sich mit sanfter Gewalt leicht entfernen, dabei muss allerdings auf das Kabel der Status LED geachtet werden, denn dieses ist fest mit der Frontabdeckung verbunden. Die Abdeckung ist über sechs Klemmen aus Kunststoff am Gehäuse befestigt. An der Innenseite ist bereits einer der drei mitgelieferten Lüfter montiert. Der Lüfter kann aber auch direkt am Gehäuse befestigt werden (für den Fall das zwei Lüfter in der Front installiert werden). Einen Staubschutz suchen wir hier vergeblich.
Hinter der Frontabdeckung bietet sich die Möglichkeit, zwei Lüfter direkt ans Gehäuse zu montieren. Im oberen Teil kann ein optisches Laufwerk und eine Festplatte installiert werden.
Die Abdeckung auf der Oberseite ist ebenfalls über Kunststoffklipse mit dem Gehäuse verbunden. Unter der Abdeckung können zwei 120 mm Lüfter verbaut werden, ein rot beleuchteter Lüfter ist hier bereits montiert. Hier kann auch ein Radiator im 240 mm Format montiert werden.
Auf der Rückseite erwartet uns ein gewohntes Bild. Unten findet ein ATX Netzteil Platz, während darüber die 7 Slots für Erweiterungskarten befinden. Im oberen Teil ist links die Öffnung für das I/O-Shield des Mainboards und direkt daneben der Einbauplatz für den 120 mm Lüfter. Hier ist dann auch der dritte mitgelieferte Lüfter vormontiert.
Im Inneren ist das Gehäuse ebenfalls schwarz lackiert. Eine Netzteilabdeckung sowie auch Gummis an den Kabeldurchführungen gibt es beim K1 nicht, wobei letztere auch nicht unbedingt nötig sind, denn die Ausschnitte sind sauber verarbeitet – wir finden keine scharfen Kanten. Sehr gut gefällt uns die großzügige Öffnung auf dem Mainboardtray. Dadurch bekommen wir einen besseren Zugriff auf die Rückseite des Mainboards um beispielsweise an die Backplate des CPU Kühlers zu kommen. Unten rechts befindet sich der Einbauplatz für drei 3,5“ Festplatten. Auf diesem „Festplattenkäfig“ befindet sich eine Halterung, in der eine 2,5“ Festplatte bzw. SSD montiert werden kann. Oben rechts ist ein Einbauplatz für theoretisch drei 5,25“ Laufwerke. Allerdings ist nur einer extern – zB. Für ein optisches Laufwerk. In den anderen beiden können aber mit einem Adapter Festplatten montiert werden.
Die Unterseite gibt sich recht unspektakulär – hier finden wir vier Standfüße mit Gummiauflagen, die ein Verrutschen des Gehäuses verhindern sollen. Außerdem befindet sich hier die Lüftungsöffnung für das Netzteil, welche durch einen Filter aus Kunststoff vor Staub geschützt wird. Auch wenn am K1 viel mit Kunststoff an Front und Deckel gearbeitet wurde und die Materialien etwas dünner sind, erhalten wir dennoch eine gute Basis für ein potentes System.
Praxis
Testsystem
Zwar ist das K1 ein ATX Gehäuse, aber wie bei den meisten anderen Gehäusen dieser Größe können auch kleinere Mainboards im mATX und ITX Format verbaut werden. Wir bauen für diesen Test ein mATX Mainboard von Elitegroup ein.
Einbau
Der Einbau der Hardware in das K1 stellte für uns kein Problem dar. Die Kabel des Frontpanels sind allesamt lang genug. Front USB und Card Reader werden an je einem USB Header auf dem Mainboard angeschlossen. Zwar versuchen wir möglichst wenig Kabel in den Airflow zu legen, doch trotzdem sieht es zumindest bei offenen Gehäuse sehr unordentlich aus. Eine Netzteilabdeckung könnte hier für Abhilfe schaffen. Bei der Montage der Laufwerke ergeben sich ebenfalls keine Überraschungen. Allerdings sind die Laufwerke direkt und ohne puffernde Elemente mit dem Gehäuse verschraubt. Die Lüfter können wahlweise über Molex ans Netzteil, oder über einen 3-Pin Lüfter-Anschluss am Mainboard verbunden werden.
Von der Unordnung im unteren Teil des K1 sehen wir bei geschlossenem Seitenteil nicht mehr viel. Wir haben am Seitenteil noch einen Antec UFO 120 Lüfter montiert um zu sehen, ob dies die Temperaturen der Grafikkarte verbessert.
Temperaturen – Prozessor
Wir beginnen mit den Temperaturen und ziehen als Vergleich-Gehäuse ein Sharkoon TG5 heran. Denn das TG5 spricht mit seinem Design und dem Preis dieselbe Zielgruppe an. Wir testen in drei Szenarien und durchlaufen jedes davon für 30 Minuten. Anschließend lassen wir das System abkühlen bis die festgestellte Idle Temperatur erreicht wird. Die Temperatur ermitteln wir über die Sensoren und vergleichen diese mit den Werten, die wir mithilfe eines IR-Thermometers direkt am CPU-Sockel abnehmen. Für einen besseren Airflow setzen wir den Lüfter aus dem Deckel in die Front ein. So wird frische Luft durch die Front in das Gehäuse befördert und nach hinten wieder hinaus. Davon profitieren besonders die Festplatten, die Grafikkarte, der Prozessor und die Spannungswandler des Mainboards. Die Temperaturen des K1 liegen meist nur wenige Grad über denen des TG5.
Temperaturen – Grafikkarte
Das K1 bietet die Möglichkeit noch einen Lüfter im Seitenteil zu montieren. Dieser Lüfter führt der Grafikkarte frische Luft zu, wodurch wir uns bessere Temperaturen erhoffen. Dazu verbauen wir einen Antec TrueQuiet 120 UFO mit weißer Beleuchtung und lassen diesen im Quiet Modus mit 600 U/Min. drehen. Wir testen in drei Szenarien und durchlaufen jedes davon für 30 Minuten. Anschließend lassen wir das System abkühlen bis die festgestellte Idle Temperatur erreicht wird. Die Temperatur ermitteln wir über die Sensoren und vergleichen diese mit den Werten, die wir mithilfe eines IR-Thermometers direkt am Kühler abnehmen. Damit erreichen wir im Schnitt 1 bis 2 Grad kühlere Temperaturen an der Grafikkarte. Nutzen wir die Einstellung High mit 1000 U/Min., erreichen wir im Schnitt noch einmal 1 bis 2 Grad weniger. Die Ausbeute ist also eher bescheiden, so dass auf diesen Lüfter auch verzichtet werden kann.
Lautstärke
Um die Lautstärke der Lüfter zu ermitteln, betreiben wir nur die drei mitgelieferten Lüfter bei ausgeschaltetem System. Die drei Lüfter steuern wir über eine Phobya Touch 6 Lüfter-Steuerung und testen in vier Leistungsprofilen. Für den Betrieb empfiehlt sich der mittlere Bereich (50-75%) der mit 27 bis 29 dB(A) auch unhörbar ist. Kommt es jedoch auf die maximale Kühlperformance an, dann erzeugen die Lüfter eine Lautstärke von 32 dB(A) und sind damit zu hören.
Fazit
Beim Inter-Tech K1 kommen an der Front und im Deckel sehr viel Kunststoff zum Einsatz und auch die Materialien fühlen sich an mancher Stelle recht dünn an. Dafür gibt es aber das so beliebte „Gamer-Design“ mit gleich drei rot leuchtenden Lüftern. Zudem passen große CPU Kühler und auch lange Grafikkarten ohne Probleme in das Gehäuse. Dazu muss auch erwähnt werden, dass dieses Gehäuse bereits ab 44,94 Euro im Handel erhältlich ist und zu diesem Preis ist dieses Gehäuse gewiss nicht schlecht – vor allem wenn das Budget klein ist.
Pro:
+ Design
+ viel Platz für Hardware
+ drei rot leuchtende Lüfter im Lieferumfang
+ ausreichend lange Kabel zu den Frontanschlüssen
+ viele Frontanschlüsse
+ Kartenleser
Kontra:
– Front & Deckel ohne Staubfilter
– Material teilweise dünn
– viel Kunststoff
Wertung: 6,9/10
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