Der Lamptron S Series Tower CPU-Kühler ST050 ist ein interessanter Tower-Kühler, der nicht nur durch seine effiziente Kühlleistung überzeugen will, sondern auch durch ein integriertes 5-Zoll-LCD-Display hervorsticht. Diese einzigartige Kombination aus Funktionalität und visueller Attraktivität macht den Lamptron S Series zu einer interessanten Option für PC-Enthusiasten und Gamer, die sowohl auf Leistung als auch auf ein ansprechendes Design Wert legen. In diesem Test werden wir den Lamptron S Series Tower CPU-Kühler ST050 auf Herz und Nieren prüfen, um herauszufinden, wie er sich in Bezug auf Kühlleistung und Benutzerfreundlichkeit schlägt. Besonders gespannt sind wir darauf, wie das LCD-Display in der Praxis funktioniert und welche Vorteile es bietet.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Bei der Verpackung des Lamptron ST050 handelt es sich um eine typische Verpackung des Herstellers. Nur ein Aufkleber, der den Kühler in Aktion zeigt, hebt sich vom braunen Wellpappkarton ab.
Inhalt
Der Lieferumfang des Lamptron ST050 setzt sich aus den notwendigen Komponenten zum Betrieb des CPU-Kühlers zusammen, darüber hinaus befindet sich noch ein USB-Stick im Karton. Der Lieferumfang besteht aus:
- 1x HDMI-Kabel
- 1x USB-Kabel (USB-A auf Micro-USB)
- 1x USB-Stick
- Montagezubehör
- 1x Päckchen Wärmeleitpaste
Daten
Technische Daten – Lamptron ST050 | |
---|---|
Material | Kupfer (vernickelt) / Aluminium |
Sockel Kompatibilität AMD | AM4 |
Sockel Kompatibilität Intel | LGA 1366/1200/115X/1700/2011 |
Maße (L x B x H) | 125 x 100 x 148 mm |
Heatpipes | 6x 6 mm Heatpipes |
Gewicht | |
Maße Lüfter | 90 x 90 x 25 mm |
Lüftergeschwindigkeit | 600 – 2000 U/min |
Lautstärke (Pegel) | ≤ 35,3 dB(A) |
Betriebsspannung | 12 V DC |
Besonderheiten | 5″ LCD-Display (800 x 480 px) |
Details
Bei dem Lamptron ST050 handelt es sich um einen Dual-Tower CPU-Kühler, dessen Besonderheit das integrierte Display auf der Oberseite ist. Die beiden 90 mm Lüfter sind bereits im Auslieferungszustand installiert, sie lassen sich gemeinsam oder getrennt voneinander ansteuern. Um die Wärme der CPU abzuleiten verfügt der Lamptron ST050 über sechs Heatpipes, die wie der restliche Kühler schwarz lackiert wurden. Insgesamt ähnelt das Design des ST050 dem des großen Bruders, des Lamptron ST060. Die beiden unterscheiden sich hauptsächlich in der Größe von Kühler und Display, sowie daraus folgend in der Kühlleistung.
Die abgeschliffenen Heatpipes bilden auf der Unterseite die Kontaktfläche zur CPU. Die Oberfläche ist gleichmäßig eben, aber nicht durchgehend glatt, die Übergänge zwischen den Heatpipes sind durch den angebrachten Aufkleber fühlbar. Ansonsten ist die Verarbeitungsqualität des CPU Kühlers nicht zu bemängeln, es lassen sich keine Kratzer, scharfe Kanten oder verbogene Lamellen finden.
Praxis
Testsystem
Um die Leistungsfähigkeit des Lamptron ST050 zu untersuchen, wollen wir ihn mit dem folgenden Testsystem belasten:
Testsystem | |
---|---|
CPU | Intel Core i5 14600K |
Mainboard | ASUS ROG STRIX Z790-E GAMING WIFI II |
Arbeitsspeicher | 2x 32GB Kingston FURY Renegade DDR5 RGB DDR5-6400 |
SSD/M.2 | Seagate FireCuda 540 |
Netzteil | Enermax REVOLUTION ATX 3.0 1000W |
Gehäuse | Streacom BC1 V2 – „Open Benchtable“ |
Einbau
Die Montage des Lamptron ST050 erwies sich als sehr aufwändig. Das Montagesystem besteht aus einem Ring mit vier Pins, die in das Mainboard einrasten müssen. In diesen Ring wiederum kann der Kühler mit zwei Klammern eingespannt werden. Für einen festen Sitz sorgen kleine Stifte, die auf der Rückseite in die Pins des Rings gesteckt werden. Die Position der Stifte im Ring kann für eine breite Kompatibilität verstellt werden, die korrekten Positionen müssen der Website des Herstellers entnommen werden.
Eine genaue Anleitung, in welcher Reihenfolge die Montage zu erfolgen hat, ist leider nicht zu finden. Damit begannen die Probleme. Zuerst haben wir versucht, den Ring zuerst mit dem Kühler zu verbinden und dann erst die Pins durch das Mainboard zu stecken. Leider verbiegt sich der Ring leicht, sodass wir unmöglich alle Pins gleichzeitig in die richtigen Löcher bekamen. Als nächsten Versuch haben wir zuerst den Ring eingesetzt und gesichert, was auch gut funktionierte. Allerdings war es danach unmöglich, den Kühlkörper zu befestigen, da der Ring bündig mit dem Kühlkörper der VRMs abschließt und die Klammern des Kühlkörpers nicht mehr durchgesteckt werden können.
Letztendlich führte ein Kompromiss zwischen beiden Ansätzen zum gewünschten Erfolg. Wir haben den Kühlkörper nur auf einer Seite mit dem Ring verbunden und diese Konstruktion dann mit dem Mainboard verbunden. Das war zwar etwas wackelig und erforderte den Ausbau des Mainboards aus unserem Teststand, führte aber zum Erfolg. Zum Schluss musste nur noch die zweite Halteklammer des Kühlers befestigt werden und die Montage war abgeschlossen.
Ein einfacheres Befestigungssystem würde dem Kühler unserer Meinung nach guttun. Wobei wir nicht eindeutig sagen können, ob die Kühlkörper des Mainboards oder das Montagesystem sich außerhalb der spezifizierten Zonen bewegt.
Beim Einbau fiel außerdem auf, dass nur flache RAM-Module verwendet werden können. Die Kingston FURY Renegade DDR5 RGB DDR5-6400 beispielsweise sind zu hoch und würden mit dem Kühlkörper kollidieren, daher sind wir auf ein anderes Arbeitsspeicherkit übergegangen.
Die Kühlleistung des Lamptron ST050
Bei der Betrachtung der Kühlleistung wollen wir uns vor allem anschauen, wie viel Verlustleistung der CPU durch den Kühler abgeführt werden kann. Dazu haben wir die CPU mit Cinebench R23 unter Dauerlast gesetzt und die Package Power des I5 14600k mit Aida64 aufgezeichnet.
In einem ersten Versuch haben wir die Wärmeleitpaste verwendet, die mit dem Kühler geliefert wurde. Damit war der Kühler zwar in der Lage, ca. 176 W der Verlustleistung dauerhaft zu kühlen, allerdings geriet die CPU dadurch in eine starke thermisch bedingte Drosselung. Versuchsweise haben wir die Wärmeleitpaste durch Arctic MX-6 ersetzt. Mit der neuen Wärmeleitpaste konnten wir die CPU deutlich besser kühlen, wir erreichten nun eine Package Power von durchschnittlich 191,75 W. Allerdings erreichte die CPU-Temperatur auch mit der neuen Wärmeleitpaste ihre Grenze, es kam zu einer leichten Drosselung des CPU-Taktes.
Für den Betrieb der CPU am offiziellen TDP-Limit ist der Lamptron ST050 eine gute Wahl, bei offenen TDP-Einstellungen stößt der Kühler jedoch schnell an seine Grenzen. Die im Lieferumfang enthaltene No-Name-Wärmeleitpaste konnte in diesem Test nicht überzeugen.
Das Display
Kommen wir nun zum eigentlichen Highlight des Lamptron ST050, dem integrierten Display. Auf der Oberseite des Kühlkörpers ist ein 5″ Display mit einer Auflösung von 480×800 px integriert. Dieses wird über einen HDMI-Anschluss angesteuert und benötigt zusätzlich einen USB-Anschluss, über den es mit Strom versorgt wird.
Das Display wird von Windows und anderen Betriebssystemen einfach als weitere Anzeige erkannt und verwendet. Für das Display bietet der Hersteller allerlei vorgefertigte Templates des Programms Aida64 an, das Programm selbst gehört jedoch nicht zum Lieferumfang. Lediglich eine Demoversion von Aida64 befindet sich auf dem mitgelieferten Stick.
Anders als z.B. das G.SKILL WIGIDASH besitzt das Display des Lamptron ST050 keine eigene Software und wird wie ein normales Display verwendet. Dadurch kann das Display auch als Hauptdisplay für einen Windows-PC verwendet werden, was viele Einsatzmöglichkeiten offen lässt. Auf dem mitgelieferten USB-Stick befinden sich zwar viele schicke Vorlagen für die Software AIDA64, AIDA64 müsste aber zusätzlich erworben werden. Eine alternative Monitorsoftware oder eine Lizenz für AIDA64 wäre hier von Vorteil.
Abschließende Hinweise
Unser Testmuster wies einige Schwächen auf. So konnte die Kühlpaste nicht überzeugen und das Display war nicht mittig in den Rahmen integriert. Wir haben den Hersteller im Vorfeld über unsere Kritikpunkte informiert. Es wurde uns mitgeteilt, dass die mitgelieferte Kühlleitpaste ausgetauscht wird und das Verfahren zur besseren Montage des Displays geändert wurde. Unser Review wurde auf Basis des erhaltenen Testproduktes erstellt und dementsprechend fällt auch die Bewertung aus.
Wir möchten an dieser Stelle jedoch darauf hinweisen, dass die im Handel verfügbare Variante des Produktes diese Mängel gegebenenfalls nicht mehr aufweisen.
Fazit
Der Lamptron ST050-09-2P-6U Black CPU Kühler hinterlässt in unserem Test gemischte Gefühle. Auf der positiven Seite überzeugt das 5-Zoll-LCD-Display mit einer ausreichend hohen Auflösung, die wichtige Systeminformationen klar und deutlich anzeigt. Dieses Feature verleiht dem Kühler eine moderne und stylische Note, die vor allem PC-Enthusiasten und Gamer ansprechen dürfte.
Allerdings gibt es auch einige Schwächen, die nicht darüber hinwegtäuschen können. Die Kühlleistung des Lamptron ST050 reicht für leistungsstarke Systeme, die ihre CPUs über dem TDP-Limit betreiben, nicht aus. Dies ist ein entscheidender Nachteil für Anwender, die die maximale Leistung aus ihren Prozessoren herausholen wollen. Zudem erweist sich das Befestigungssystem als suboptimal, die Montage des Kühlers ist leider sehr mühselig.
Ein weiterer Punkt, der negativ ins Gewicht fällt, ist das Fehlen einer Monitoring-Software. Zwar lässt sich das Display frei als weitere Anzeige verwenden, eine ergänzende Software zur detaillierten Überwachung oder eine Lizenz für AIDA64 wäre jedoch wünschenswert gewesen, um als Hardware-Monitor überzeugen zu können.
Insgesamt ist der Lamptron S-Serie Tower CPU Kühler eine interessante Option für Nutzer, die Wert auf ein ansprechendes Design und innovative Features legen. Für High-End-Systeme und Nutzer, die auf maximale Kühlleistung angewiesen sind, gibt es jedoch deutlich leistungsfähigere Alternativen auf dem Markt.
Pro:
+ Schicke Optik
+ Gutes Display
Neutral:
o Keine Monitoring-Software
Kontra:
– Schlechtes Montagesystem
– Schlechte Kühlleistung
– Eingeschränkter RAM-Support
Herstellerseite