[nextpage title=“Einleitung“ ]
Wohl kaum ein Hersteller hat einen so guten Stellenwert im PC-Gehäuse-Markt wie Lian Li. Der taiwanesische Gehäuse-Spezialist bietet für jeden „Build“ das passende Gehäuse in allen Preislagen und mit bekanntlich sehr hohen Qualitätsstandarts.
Als Produkttester für Hardware haben wir ähnliche Anforderungen wie Hardcore-Overclocker und CPU-Selektierer: Das Testsystem bleibt oft nur ein paar Tage in einem Gehäuse und muss für einen Kühler-Test natürlich offen aufgebaut werden. Außerdem sollte der CPU-Kühler leicht wechselbar sein. Wie schön wäre es da, eine feste Basis zu haben, in die das Mainboard mitsamt Grafikkarte und CPU-Kühler binnen fünf Minuten wieder verbaut ist?
Mit dem Lian Li PC-T60B geben wir euch heute einen Einblick in die Welt der Benchtables, der Lösung für alle, die schnellen Zugriff auf ihre Hardware benötigen oder einfach gerne etwas Extravagantes auf ihrem Schreibtisch stehen haben möchten.
An dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich bei Lian Li und Caseking, die uns diesen Testbericht ermöglicht haben. Wir freuen uns auch weiterhin auf eine sehr angenehme Zusammenarbeit.
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[nextpage title=“Verpackung / Lieferumfang / Technische Daten“ ]Verpackung / Lieferumfang / Technische Daten
Verpackung:
Intelligente Verpackung und Effizienz ist beim PC-T60B die Devise:
Das an Enthusiasten gerichtete Gehäuse ist in einem kleinen, bunt bedruckten Karton verpackt, der dem potentiellen Käufer alle wichtigen Informationen wie beispielsweise Formfaktor, Farbe und Aussehen näherbringt.
Nach dem Öffnen der Verpackung können wir uns einen möglichen Gedankengang des Herstellers erschließen: „Was ist der Nutzen einer großen Verpackung und einem fertig montierten Gehäuse, wenn der Nutzer ohnehin Know-How besitzen muss und den Benchtable seinen Bedürfnissen entsprechend montiert?“
Alle CNC-gefrästen Einzelteile sind sorgfältig in eigene Plastiktüten verpackt und die Schrauben sind auf mehrere Tüten verteilt, um eine einfachere Differenzierung der verschiedenen Typen zu gewährleisten. Alles wird durch Schaumstoffstücke an seinem Platz gehalten.
Lieferumfang:
Mit mehr als ausreichend Schrauben für jede erdenkliche Konfiguration und einem Error-Beeper ist der Lieferumfang gut bemessen. Kabelbinder sollten in jedem Enthusiasten-Aushalt, falls benötigt, bereits vorhanden sein. Das optionale Frontpanel mit eSATA-, USB- und Audioanschlüssen könnte jedoch bei einem stolzen Preis von etwa 80€ (Stand: 11/2016) in der Standart-Ausstattung inbegriffen sein.
Die bebilderte, mehrsprachige Bedienungsanleitung listet alle Arbeitsschritte zum Aufbau detailreich auf und lässt keine Fragen offen, doch dazu später mehr.
Technische Daten:
Gehäuse-Typ: Aluminium Gehäuse, Benchtable
Formfaktor: ATX, Micro-ATX
Farbe: Schwarz
Dämmung: nein
Breite (exakt): 351 mm
Höhe (exakt): 400 mm
Tiefe (exakt): 330 mm
Breite: 300 – 400 mm
Höhe: 400 – 500 mm
Tiefe: 300 – 400 mm
Material: Aluminium
Gewicht (exakt): 1.8 kg
intern 2,5 Zoll: 2x
intern 3,5 Zoll: 3x
extern 5,25 Zoll: 2x
PCI Slots: 8x
Filter: nein
Netzteil Format: ATX
Netzteil Position: Hinten Seitlich
Lüfter vorinstalliert: nein
Lüftersteuerung: nein
HDD-Entkopplung:ja
Beleuchtung: nein
Transport-System:ja [/nextpage]
[nextpage title=“Detailansicht“ ]
Detailansicht:
Bereits auf den Ersten Blick fallen zahlreiche Thumbscrews und zusätzliche Bohrungen für verschiedene Variationen auf. Es wird sofort klar, dass der Benchtable sehr gut durchdacht und definitiv kein Experiment eines Designers ist: Hier haben wir es mit professionellem Equipment zu tun.
Da jede Seite und jeder Winkel des Gehäuses mehr oder weniger Innen und Außen gleichzeitig ist, arbeiten wir uns diesmal einfach von Oben nach Unten durch und zeigen Schritt für Schritt alle wichtigen Details auf.
Ganz auffällig prangert am obersten Punkt der abnehmbare Griff. Dieser hat jedoch mehr als eine Aufgabe: Neben Stabilität und einer guten Platzierung für das silberne Herstellerlogo schützt er die oft sündhaft teure Bench-Hardware vor groben Beschädigungen von oben und kann außerdem beim Transport sehr nützlich sein.
Wer mit auf extreme Kühltechnologien wie Stickstoffkühlung zurückgreift wird sein Mainboard wohl auch von der Rückseite mit Dämmmasse versehen. Dazu kann das Motherboard durch größere Standoffs etwas höher montiert werden. Die PCIe-Slots können dann selbstverständlich ebenfalls nach oben versetzt werden.
Sollte der Griff durch einen großen Luftkühler einmal im Weg sein wird nicht die wichtige Stabilitätsgrundlage demontiert, sondern der gesamte Tray mittels vier Thumbscrews etwas weiter hinten montiert. Damit das System mit dem veränderten Schwerpunkt nicht unsicher steht, hat Lian Li mit einem Fuß bereits entgegengewirkt.
Wird ein neuer CPU-Kühler verbaut, kann der gesamte Mainboard-Tray nach dem Lösen der vier Thumbscrews herausgenommen und der Kühler dank der großen Öffnung einfach gewechselt werden.
Seien sie für eine Lüftersteuerung, DVD- oder BluRay-Laufwerk oder einfach ein schmales Wasser-Reservoirs, unterhalb des Mainboard-Trays befinden sich zwei nützliche 5,25 Zoll Laufwerkschächte. Etwas weiter hinten können bis zu zwei 2,5 Zoll Speichermedien montiert werden.
Wer beispielsweise eine große Spielesammlung für Testläufe auf dem Bench-PC braucht, kann diese auf bis zu drei entkoppelten 3,5 Zoll Festplatten speichern. Diese in einem herausnehmbaren HDD-Tray Platz.
Natürlich darf auch das Netzteil nicht fehlen: mit einer Rückplatte und Gummipuffern befestigt kann es schnell und sicher verbaut und gewechselt werden. Dabei wird Vibrationen entgegengewirkt und auch für die Erdung der Hardware ist im Gegensatz zu offenen „Mainboardkarton-Builds“ gesorgt.
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[nextpage title=“Aufbau und Praxistest“ ]
Aufbau und Praxistest:
Wie bereits auf der Seite „Verpackung / Lieferumfang / Technische Details“ erwähnt, kommt der Lian Li PC-T60B Benchtable in Einzelteilen und wurde nicht vormontiert. Bei einem genaueren Blick in die Bedienungsanleitung wird klar, dass man beispielsweise die Befestigung der 2,5“ System-SSD und eines Laufwerks bereits vor dem Einbau des Mainboards vornehmen sollte. Der taiwanesische Hersteller beschreibt den Aufbau des Gehäuses mit zeitgleichem Einbau der Hardware, was wir ebenfalls mindestens in obengenannten Punkten deutlich empfehlen.
Um euch aufschlussreichere Bilder vom Aufbau liefern zu können entscheiden wir uns jedoch zunächst für einen Aufbau ohne die Hardware.
Hier ein paar unkommentierte Impressionen des Aufbaus:
Die Zielgruppe des PC-T60B ist eindeutig eine andere als die eines Gaming-Gehäuses. Daher kann Lian Li auch Handwerkliche Grundkompetenzen erwarten. Der Aufbau dauert dadurch ein wenig länger als bei einem normalen PC-Gehäuse und jede Schraube sollte gewissenhaft „handwarm“ angezogen werden. Wer ordentlich nach der Anleitung vorgeht, kann auch nichts falsch machen. Insgesamt ist der Aufbau einfacher zu bewerten als der eines Ikea-Schrankes, denn hier fehlen keine Schrauben oder Bohrungen und alles passt wie auf den Bildern in der Montageanleitung perfekt zusammen.
Wie ihr sehen könnt, machen wir direkt vom verschiebbaren Mainboardtray Gebrauch, um unserem Thermalright Macho Direct den nötigen Freiraum zu gewährleisten.
Praktisch ist hier auch der abnehmbare Griff, denn nachdem wir die vier Thumbscrews temporär gelöst haben, können wir das Mainboard mitsamt Kühler direkt einsetzen und verschrauben.
Wir können alle Kabel auch ohne Kabelbinder an ihren Platz bringen und trotzdem einen einfachen Aus- und Einbau des Boards gewährleisten.
Natürlich dürfen wir auch die optische Bewertung nicht beiseitelassen: Uns gefällt die Umsetzung und das Design sehr gut: Jede Schraube und jedes Bauteil hat einen klar definierten Nutzen und trotzdem hat Lian Li designtechnisch einiges herausgeholt, sodass der PC-T60B fast schon zu schade für den harten Bench-Alltag aussieht.
Testsystem:
CPU: Intel Core i5 4570
Board: MSI Z97S SLI Krait Edition
RAM: 12GB DDR3 Corsair Vengeance 1600 MHz CL9
GPU: MSI AMD RX 480 8GB Gaming X
CPU-Kühler: Thermalright Macho Direct
SSD: Crucial BX200 240GB
HDD: Seagate Barracuda 3000GB 7200 U/min
ODD: LG CH10LS28 BluRay Combo Laufwerk
PSU: BeQuiet Pure Power L8 CM 430 Watt
Nach dem Einbau des Testsystems konnten wir es sofort und ohne Probleme starten. Die HDD arbeitet leise und überträgt nach subjektivem Empfinden keine Vibrationen an das Gehäuse weiter. Auch das BluRay Laufwerk arbeitet zufriedenstellend leise.
Ein kleines Manko gibt es jedoch: Wer, wie wir, gerne einen USB-Stick an der Front des PCs zum einfachen Datenaustausch oder lediglich mehr USB-Ports benötigt, sollte gleich das optionale Frontpanel für ca. 18€ mitbestellen.
Zur Verarbeitungsqualität lässt sich, wie bei Lian Li gewohnt, nur eines sagen: 1A Arbeit!
Auch nach langem Suchen konnten wir keine scharfen Kanten oder Lackfehler entdecken. Die Bohrungen sind perfekt positioniert und der Benchtable bietet je nach Belieben viele Variationsmöglichkeiten. Obgleich des modularen Systems ist das System sehr stabil und scheint durch die zwei Millimeter dicken Aluminiumplatten auch einiges auszuhalten.
Falls zusätzliche Halterungen an nicht vorgesehenen Stellen angebracht werden sollen heißt es diesmal nicht „Nieten rausbohren und hoffentlich hält das dann später mit Schrauben“. Der Nutzer kann die entsprechende Aluminiumplatte einfach herausschrauben und nach der Bearbeitung wieder befestigen.[/nextpage]
[nextpage title=“Fazit“ ]
Fazit:
Ob Overclocker, Reviewer oder Enthusiast, der Lian Li PC-T60B Benchtable erleichtert dem Nutzer auf Grund seiner durchdachten Bauweise einiges an Arbeit. Außerdem lässt sich das Testsystem auch schön ansehen, sodass es nicht unbedingt im Hinterzimmer verschwinden muss, sondern ruhig auch Platz auf dem Schreibtisch im Wohnzimmer finden kann.
Der Benchtable wird in Einzelteilen geliefert. Trotzdem ist der Aufbau einfach, wenn auch ein wenig zeitaufwändig. Lian Li lässt dem Nutzer alle Möglichkeiten von Anfang an offen. Dank der hervorragenden Verarbeitungsqualität und der eindeutigen Anleitung kann beim Auf- und Umbau im Wesentlichen auch nichts schiefgehen.
Bei einem stolzen Preis von 80€ (Stand: 11/2016) könnte das optionale Frontpanel für USB, eSATA und Audio entweder im Lieferumfang inbegriffen oder günstiger als 15€ (Stand: 11/2016) verfügbar sein.
Pro:
– Sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
– Vielseitiger Aufbau mit Variationsmöglichkeiten
– Schönes Design
– Hardware einfach wechselbar
Contra:
– Frontpanel nicht im Lieferumfang inbegriffen
Um alles zu einem Abschluss zu bringen: Wir sind sehr begeistert vom Lian Li PC-T60B und vergeben gerne 9,5 Punkte und somit unseren Gold-Award.
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