Laut dem Global E-Waste Monitor gehört Deutschland mit 20 Kilogramm pro Kopf zu den größten Produzenten von Elektroschrott. Dabei ließe sich manches Ausrangieren besser als mit dem Wegwerfen lösen. Die folgenden Tipps helfen dabei, Deutschlands ökologischen Fußabdruck wenigstens in diesem Bereich deutlich zu verkleinern.
Beim Händler alte Elektrogeräte zurückgeben
Ob Waschmaschine oder Kofferradio: Am Ende der Lebensdauer wird aus Haushaltsgeräten Elektroschrott. Eine Möglichkeit, sich nicht an der Produktion dieses Abfalls zu beteiligen, ist der Tausch von Altgeräten gegen neue. Dazu sollten Kunden ausdrücklich bereits beim Kauf den Händler nach den Rückgabebedingungen befragen. Großgeräte werden vom Händler in manchen Fällen sogar kostenlos von der Wohnadresse abgeholt, wenn ohnehin das Neugerät angeliefert wird. Viele der Händler bereiten Altgeräte auf und geben sie im gewarteten Zustand als Secondhand-Ware wieder in den Handelskreislauf.
Refurbished Handys statt Neukauf
Bei Handys stellt die Statistik fest, dass sie oft bis zu einem Jahr kürzer genutzt werden, als dies ihrer eigentlichen Lebensdauer entspricht. Wer unbedingt mit dem Handyvertrag auch ein neues Handy anschafft, findet immer häufiger den Begriff Refurbished. Damit ist gemeint, dass funktionstüchtige Althandys gereinigt, geprüft und gegebenenfalls generalüberholt werden. Diesen Prozess bieten Hersteller ebenso an wie manche Fachhändler mit eigener Werkstatt. Hinsichtlich der Leistung können ältere Handys durchaus mit den Neuerungen des Handymarktes mithalten. Teilweise ist ein Pushen der Leistung durch kleine Softwareanpassungen möglich.
Geräte mit Reparaturmöglichkeiten bevorzugen
Leider ist es immer noch so, dass manche Elektrogeräte nicht repariert werden können. Dies ist ihnen im Ladengeschäft selten anzusehen. Kunden sollten deshalb unbedingt nachfragen, ob ein spezielles Gerät reparaturfähig ist. Denn andernfalls kann es passieren, dass es als Retoure doch auf dem Schrottplatz landet. Bestenfalls bietet der Laden die Reparatur an, oder er kann eine ortsnahe Adresse für kompetente Fachwerkstätten nennen. Sollte ein reparaturfähiges Elektrogerät deutlich teurer sein als eines ohne diese Option, macht sich der Mehrpreis durch längere Lebensdauer bald wieder bezahlt.
Elektroschrott nicht wild entsorgen
Eine Möglichkeit, kaputte Elektrogeräte loszuwerden, ist ein Inserat für Sammler von Elektroschrott. Dabei kann vereinbart werden, dass das Gerät verschenkt wird, aber selbst abgeholt werden muss. Eine andere Option ist die Abgabe beim Wertstoffhof. Das kostet nur die Anfahrt, oder es wird vom Wertstoffhof eine Anlaufstelle für die Abholung vermittelt. Keinesfalls sollte Elektroschrott im Straßengraben oder auf wilden Müllkippen landen. Erstens werden damit wertvolle Rohstoffe verschwendet, zweitens die Natur mit Schadstoffen belastet.
Geräte mit langer Herstellergarantie finden
Das beste Elektrogerät läuft für viele Jahre zufriedenstellend. Mit einer Herstellergarantie von mehreren Jahren ist sichergestellt, dass selbst bei einem Defekt eine Rückgabe kostenlos möglich ist oder der Hersteller – ebenfalls kostenlos – die Reparatur übernimmt. Ausnahme sind Altgeräte mit hohem Stromverbrauch. Hier ist abzuwägen, ob sich zugunsten von Umwelt und Stromkosten nicht der Tausch gegen ein jüngeres Gerät lohnt. Auch hier sollte der Wertstoffkreislauf durch den Tausch über Händler eingehalten werden.
Fazit:
Elektroschrott lässt sich durch umsichtigen Einkauf und die Auswahl von Elektrogeräten mit langer Lebensdauer reduzieren. Hersteller und Händler bieten zu diesem Zweck die Aufbereitung zurückgegebener Geräte an. Gebraucht leisten zum Beispiel Handys durchaus so viel wie die neuesten Trendmodelle.