Anfang April hat Nacon sein Controller-Lineup noch einmal erweitert. Einer der Neulinge ist der Asymmetric Wireless Controller, welcher mit offizieller PS4-Lizenz daherkommt und eine asymmetrische Anordnung der Analog-Sticks besitzt. Preislich konkurriert er direkt mit dem originalen DS4-Controller aus dem Hause Sony. Wer dabei das Rennen macht, erfahrt ihr im folgenden Test.
Wir bedanken uns bei Nacon für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und die gute Zusammenarbeit.
Verpackung / Inhalt / Daten
Verpackung
Bei der Verpackung handelt es sich um eine Nacon-typische Display-Verpackung, auf der die PS4-Lizenz nicht zu übersehen ist. Durch den Kunststoffblister kann der Controller auch schon vor dem Kauf beäugt werden. Auf der Rückseite sind die wichtigsten Features in neun Sprachen (auch Deutsch) aufgedruckt.
Lieferumfang
Beim Auspacken finden wir neben dem Controller einen USB-Dongle, einen Flyer mit Link zur Anleitung, eine Konformitätserklärung und einen Hinweis darauf, dass der Controller manuell abgeschaltet werden muss. Löblich: Ein passendes USB-Kabel liegt auch dabei.
Technische Daten
Nacon Asymmetric Wireless Controller | |
Größe (B x H x T) | 156 x 60 x 106 mm |
Gewicht | 237 Gramm |
Anschlüsse | 3,5 mm Klinke (Headset) Mikro-USB (Aufladen) |
Kabel | Mikro-USB, 1 Meter |
Vibration | 2 Vibrationsmotoren |
Anordnung der Analog-Sticks | asymmetrisch |
Akku | 1200 mAh |
Spielzeit drahtlos | bis zu 7 Stunden |
Reichweite drahtlos | bis zu 7 Meter |
Features | Touchpad Akkustandsanzeige per Knopfdruck USB-Dongle mit klappbarer Antenne PC-kompatibel |
Wie üblich erfahren wir wenig bis nichts über das Innenleben. Sicher ist jedoch, dass kein Lautsprecher integriert ist und die LED keine Funktion im Zusammenhang mit der Playstation-Kamera hat. Die Sixaxis-Sensoren für die Bewegungs- bzw. Lageerkennung fehlen ebenfalls.
Verarbeitung & Design
Obwohl der Nacon Asymmetric Wireless Controller nicht über eine gummierte Oberfläche verfügt, fasst er sich sehr wertig an. Das Gehäuse ist sehr stabil und absolut unverformbar. Da knarzt und wackelt nichts. Die Verarbeitung können wir nur als einwandfrei bezeichnen. Die Größe entspricht fast genau der des DS4-Controllers von Sony.
Buttons
Alle Buttons haben einen hervorragend spürbaren Druckpunkt, der aber nicht hinderlich wirkt. Das leicht konkav gewölbte Steuerkreuz lässt sich leicht in alle Richtungen betätigen. Wie bei Nacon üblich, besitzt der linke Stick in der Mulde eine Wabenstruktur, durch die für ausreichend Grip gesorgt ist. Den rechten Stick ziert wiederum das Nacon-Logo.
Die Playstation-Buttons sind etwas größer als beim Original DS4 und liegen auch etwas näher beieinander. Die analogen Schultertasten besitzen im Gegensatz zu Sonys Eingabegerät einen deutlich höheren Widerstand, wodurch eine präzisere Steuerung möglich ist.
Analog-Sticks
Durch die asymmetrische Anordnung der Sticks fühlen sich Anhänger der Microsoft-Konsolen sofort heimisch, aber auch wer die symmetrische Anordnung gewöhnt ist, findet sich schnell zurecht. Beide Sticks sind länger als beim DS4 und lassen sich sogar noch einmal 5 mm herausziehen. Leider lassen sich die Sticks in dieser Position nicht arretieren, sodass spätesten beim Betätigen von L3 oder R3 der Stick wieder in seine ursprüngliche Position zurückrutscht. Der Widerstand beim Betätigen ist mit dem des DS4 vergleichbar.
Touchpad
Hier gibt es dieses Mal keine Gravur, sondern lediglich ein Muster aus kleinen glänzenden Punkten. Dadurch fühlt sich das Touchpad absolut glatt an. Das es im Gegensatz zu Sonys Controller hinten nicht abgerundet ist, lässt sich die ganze Fläche nutzen.
Anschlüsse
Wie gewohnt, finden wir hinten den Anschluss für ein Headset mit 3,5 mm Klinkenstecker. Vorne befindet sich der Mikro-USB-Anschluss zum Aufladen des Controllers.
Dongle
Nacon legt seinem Asymmetric Wireless Controller einen schicken Dongle mit klappbarer Antenne bei, der auch beim Betrieb an der PS4 notwendig ist. Angesicht der begrenzten Anzahl an USB-Ports an der PS4 ist es etwas Schade, dass Sony scheinbar den Zugriff auf das interne Bluetooth nicht gestattet. Der Vorteil daran ist jedoch, dass durch den Dongle auch problemlos der Betrieb am PC ermöglicht wird.
Kabel
Das beigelegte Kabel ist ein normales Mikro-USB-Kabel mit einem Meter Länge, welches auf dem Stecker mit dem Nacon-Logo verziert ist. Wer den Controller während des Zockens mit diesem Kabel aufladen will, muss sich aufgrund der Kürze schon ganz schön verrenken.
Praxis
Inbetriebnahme
Sowohl beim PC als auch bei der PS4 funktioniert der Controller out of the box und ohne Treiber-Installation. Wir konnten jedoch weder auf der Website von Nacon noch in der (ausschließlich digital verfügbaren) Bedienungsanleitung eine Möglichkeit für Firmware-Updates finden.
Akku
Nacon gibt an, dass der Akku mit einer Kapazität von 1200 mAh für bis zu 7 Stunden Spielzeit ausreichen soll. Das konnten wir in unseren Tests soweit bestätigen. Das Aufladen dauert mit 6 Stunden jedoch fast genauso lange. An einem dedizierten Ladegerät dürfte es jedoch wesentlich schneller gehen. Ein richtiges Manko an dieser Stelle ist eine fehlende Ladekontroll-Anzeige. Die einzige LED am Asymmetric Wireless Controller bleibt während des Aufladens dunkel. Während des Betriebs bekommen wir einen Hinweis auf den Ladezustand durch Drücken auf den kleinen Batterie-Knopf an der Unterseite des Controllers. Die LED färbt sich dann je nach Füllgrad des Akkus grün, gelb, orange, rot oder rot blinkend.
Spielen
Ausschlaggebend für einen Controller ist, wie gut es sich damit spielen lässt. Hier muss sich der Nacon Asymmetric Wireless Controller nicht vor Sonys DS4 verstecken. Er liegt mindestens genauso gut in der Hand, erhält den entscheidenden Vorteil aber durch die etwas längeren Analog-Sticks und den größeren Widerstand bei L2 und R2, wodurch insgesamt eine höhere Präzision erreicht wird. Die größeren Buttons mit den Playstation-Symbolen sind anfangs etwas ungewohnt, letztlich aber ebenfalls von Vorteil. Die Übertragung erfolgt sowohl an der PS4 als auch am PC fehlerfrei und ohne Verzögerung.
Fazit
Der Nacon Asymmetric Wireless bringt nun auch endlich asymmetrisch angeordnete Analog-Sticks an die PS4. Das ist für Umsteiger von MS ein echtes Plus, aber auch für PS-Anhänger nach kurzer Zeit sehr angenehm. Zwar fehlen Lautsprecher, Sixaxis-Sensoren und die Unterstützung für die PS4-Kamera, diese Funktionen werden jedoch ohnehin nur selten benötigt. Im Gegensatz zu Sonys DS4 ist dieser Controller präziser bei den Eingaben und dabei mindestens genauso gut verarbeitet. Da er auch drahtlos am PC betrieben werden kann, ist er eine gute Alternative zum Original.
PRO
+ sehr gute Verarbeitung
+ hochwertige Sticks & Buttons
+ hohe Präzision
CONTRA
– kein integrierter Lautsprecher oder Sixaxis-Sensoren, LED unterstützt PS4-Kamera nicht
– keine Ladekontrollanzeige, lange Ladezeit am USB-Anschluss
Note: 8,4/10
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