Mit der OBSBOT MEET SE schauen wir uns heute eine der neuesten Webcams des Herstellers genauer an. Diese sehr kompakte Webcam kommt mit 1/2.8“ Stacked-CMOS-Sensor und Staggered-HDR-Technologie – insbesondere Letzteres soll für noch detailliertere und lebendige Bilder – auch bei schwierigen Lichtverhältnissen sorgen. Hiermit ist die Liste der Besonderheiten noch nicht zu Ende, denn die Kamera kann Videos in 1.080p mit bis zu 100 Bildern in der Sekunde aufnehmen! Was die Webcam alles kann und wie sie sich in der Praxis macht, erfahrt ihr nun in unserem Review.
Verpackung, Inhalt & Daten
Verpackung
Die OBSBOT MEET SE kommt in einem modern gestalteten Karton. Die Vorderseite zeigt die Webcams in den drei verfügbaren Farbvarianten sowie das Herstellerlogo. Unten links können wir erkennen, dass wir die Farbvariante „Space-Grey“ vor uns haben. Die Rückseite trägt einie Auflistung des Lieferumfangs in englischer Sprache. Dank der kleinen Icons können aber auch Nutzer ohne Englischkenntnisse sofort sehen, was mitgeliefert wird. Außer der Anschrift des Herstellers, Zertifikate und der Seriennummer finden sich hier keine weiteren Informationen.
Inhalt
Im Lieferumfang finden wir neben der OBSBOT MEET SE ein 100 cm langes USB-Kabel (beidseitig USB-Typ-C), einem Adapter von USB-Typ-C zu USB-Typ-A, eine magnetische Halterung, eine magnetische Objektivabdeckung sowie Schnellstartanleitung und Garantiehinweise.
Daten
Technische Daten – OBSBOT MEET SE | |
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Abmessungen Gewicht |
45 x 36 x 22,2 mm (B x H x T) 33,2 g |
Sensor | 1/2.8″“ CMOS |
Effektive Pixe | 2 Megapixel |
Videoauflösung | 1.080p mit bis zu 100 FPS 720p mit bis zu 150 FPS |
Auflösungen in MJPEG | 1.920 x 1.080 @ [100, 60, 59.94, 50, 30, 29.97, 25, 24, 20, 15] 1.280 x 720 @ [150, 120, 60, 59.94, 50, 30, 29.97, 25, 24, 20, 15] |
Auflösungen in YUV | 640 x 480 @ [30, 25, 24, 20, 15] 640 x 360 @ [30, 25, 24, 20, 15] |
Zoom | 4-fach (digital) |
Sichtfeld | 78° |
Fokussiermethode | AF/MF |
Fokusabstand | 10 cm bis unendlich |
Belichtungskorrektur | ±3 EV |
ISO | 100 bis 12.800 |
Verschlusszeit | 1/6.400 ~ 1/30 s |
Weißabgleich | 2.000 bis 10.000 K |
Anschluss | USB-Typ-C (USB 2.0) |
Besonderheiten | Mikrofon mit Rauschunterdrückung & autom. Verstärkung Magnetische Halterung OBSBOT Center Software Status LED 1/4″ Gewinde |
Systemanforderungen | Empfohlene Apple-Computer: MacBook Pro (2018, 8. Generation Intel® Core™ i5 Prozessoren oder neuer) MacBook Air (2018, 8. Generation Intel® Core™ i5 Prozessoren oder neuer) iMac Retina (2019, 8. Generation Intel® Core™ i5 Prozessoren oder neuer) Empfohlene PC-Konfiguration: CPU: 7. Generation Intel® Core™ i5 Prozessoren oder neuer RAM: 8GB |
Für Aufnahmen in 1.080p (60/100 FPS) empfiehlt der Hersteller für Windows-Computer mindestens Windows 10 (64-Bit) und für Apple-Computer mindestens macOS 11 – oder neuer.
Details
Gehäuse
Mit nur 45 x 36 x 22,2 mm ist die OBSBOT MEET SE Webcam sehr kompakt und sollte sich somit auch für den mobilen Einsatz gut eignen. Wir haben hier die Variante in der Farbe „Space Grey“ vor uns, farblich würde das sehr gut mit MacBooks harmonieren, welche es auch in dieser Farbe gibt. Das Gehäuse der Webcam besteht aus Kunststoff, macht jedoch einen hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse ist stabil und lässt sich an keiner Stelle eindrücken. Auch die Spaltmaße fallen sehr gut aus und scharfe Grate finden wir auch nicht. Auf der Front sehen wir das Objektiv und im unteren Bereich zwei Öffnungen, hinter denen sich das Mikrofon befindet. Oben rechts ist eine kleine LED eingelassen, welche über den Status informiert. Oben links dagegen finden wir das Logo des Herstellers. Die Rückseite trägt die Modellbezeichnung sowie die Seriennummer und den USB-Typ-C-Anschluss.
In der Ansicht von oben wird nochmals deutlich, wie kompakt diese Kamera ist. Die Oberseite trägt keine besonderen Merkmale, daher gehen wir zur Unterseite über. Hier finden wir ein 1/4″ Gewinde. Über dieses Gewinde können wir die Webcam zum Beispiel auf einem Stativ befestigen, was uns noch mehr Möglichkeiten gibt, die Kamera zu positionieren.
Sensor
Die OBSBOT MEET SE ist mit einem 1/2.8″ Stacked CMOS-Sensor und Staggered HDR-Technologie ausgestattet. Der Sensor löst mit 2 Megapixeln auf und kann somit in Full-HD (1.080p) auflösen. In dieser Auflösung sind dann Bildwiederholraten von bis zu 100 Bilder pro Sekunde möglich. Wird die Auflösung auf 720p eingestellt, sind bis zu 150 Bilder pro Sekunde machbar. Dies wird erst durch den „Stacked CMOS-Sensor“ möglich. Dieser Sensor besteht aus zwei (oder mehr) Scheiben von Siliziumkristallen, deren Schaltkreise miteinander verbunden sind. Das Sensorwachstum in der Höhe ermöglicht eine Optimierung des Chipdesigns und sorgt für mehr Geschwindigkeit. Gleichzeitig sorgt die Technik auch dafür, dass der Sensor bei schlechten Lichtverhältnissen gute und rauscharme Ergebnisse erzielen kann.
Die „Staggered HDR-Technologie“ kommt dagegen bei einer Bildwiederholrate von bis zu 60 Bilder pro Sekunde zum Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen HDR soll diese Echtzeitverarbeitung dafür sorgen, dass jedes Bild detaillierter, glatter und farbenfroher aufgenommen wird. Dies ist unabhängig von den Lichtverhältnissen oder beim Szenenwechsel.
An die Wahrung der Privatsphäre im Falle der Nichtnutzung hat der Hersteller auch gedacht. Der mitgelieferte Deckel mit dem Schriftzug des Herstellers haftet magnetisch sicher am Gehäuse der Kameralinse. Allerdings würden wir uns hier eine andere Lösung wünschen, da wir aus Erfahrung wissen, dass solche Deckel gerne mal verloren gehen.
Praxis
Testsystem
Testsystem | |
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Mainboard | MSI MAG X870 TOMAHAWK WIFI |
Prozessor | AMD Ryzen 5 7600 |
Arbeitsspeicher | 2x T-Force DELTA RGB DDR5 16 GB |
Laufwerke | 1x Teamgroup T-Force Z540 2 TB (PCIe 5.0, M.2, SSD) 1x KIOXIA EXCERIA Pro 2TB (PCIe 4.0, M.2, SSD) 1x Western Digital WD Red 4 TB (SATA, HDD) |
Grafikkarte | MSI GeForce RTX 4060 Ti GAMING X TRIO 8G |
Netzteil | be quiet! Straight Power 12 850 Watt |
CPU Kühler | Thermaltake ASTRIA 600 ARGB |
Für diesen Test verwenden wir ein typisches Mittelklasse-System, welches aber den empfohlenen Systemanforderungen des Herstellers entspricht.
Inbetriebnahme
Bevor wir die OBSBOT MEET SE anschließen, benötigen wir noch die OBSBOT Center Software. Diese findet sich im Downloadbereich der Produktseite. Neben der Software sind dort auch eine Firmwareaktualisierung und das Handbuch zum Download verfügbar. Es ist jedoch nicht nötig, die Firmwareaktualisierung herunterzuladen, da dies auch innerhalb der regulären Software möglich ist. Die Installationsdatei ist 150 MB groß und nimmt im installierten Zustand 400 MB Speicherplatz auf der Festplatte ein.
Für die Befestigung der OBSBOT MEET SE Webcam nutzen wir die mitgelieferte Halterung. Auf dieser haftet die Webcam mittels starker Magneten. Die Halterung kann dann auf die Oberkante des Monitors eingehängt werden. Alternativ kann die Halterung auch als Ständer verwendet werden. Unabhängig davon, ob die Webcam oberhalb des Monitors oder nur mit der Halterung verwendet wird, lässt diese sich bei Bedarf flexibel auf der Halterung schwenken und durch die Scharniere auch neigen. Das erlaubt dem Nutzer einen großen Spielraum zur Anpassung. Wem das nicht reicht, der kann über das Gewinde an der Unterseite der Webcam auch nahezu jedes beliebige Stativ oder andere Halterungen verwenden.
Software
Die OBSBOT Center Software besteht im Grunde nur aus einem kleinen schmalen Programmfenster. Dies erweitert sich, wenn wir auf das Zahnradsymbol klicken. Im oberen Bereich sehen wir unser Profilbild, da wir uns mit unserem OBSBOT-Account angemeldet haben. Durch einen Account sind noch weitere Funktionen verfügbar, welche aber nicht essenziell sind. Daher ist ein Account nicht zwingend notwendig. Neben dem Profilbild (1) sehen wir ein Feld mit Zahlen von eins bis vier (2). Werden mehrere OBSBOT-Kameras verwendet, kann man über diese Flächen zwischen den einzelnen Kameras schalten.
Darunter folgen einige Icons (3) – fahren wir mit dem Mauszeiger über die Icons, so bekommen wir angezeigt, welche Funktion sich dahinter verbirgt. Die Funktionen listen wir euch folgend auf:
Icon | Funktion |
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Kamera-Icon | Videovorschau |
On/Off-Icon | Schlafmodus ein/aus |
Camcorder-Icon | Videoaufnahme Start/Stopp |
Kamera-Icon | Virtuelle Kamera zur Nutzung mit Streaming Software |
Gesicht-Icon | KI-Schönheitsfilter |
Fernbedienung-Icon | Ermöglicht die Steuerung per Fernbedienung* |
> Icon | Öffnet ein Untermenü mit zwei weiteren Icons |
Tastatur-Icon (Untermenü) | Globale Hotkeys |
OSC-Icon (Untermenü) | Open Sound Control Ein/Aus |
Einige der Funktionen in der Tabelle sind mit den Links versehen, welche auf eine Seite des Herstellers führen, wo diese Funktionen einfach aber umfangreich erklärt werden.
In der Hauptansicht bieten sich die drei Menüpunkte [Konsole], [Abbildung] und [Mehr](1). Hier bleiben wir im ersten Menü und schauen uns die weiteren Möglichkeiten an. Hier finden wir eine Funktion namens „Auto-Framing“ (2) – dabei handelt es sich um einen automatischen Fokus. Dieser Fokus lässt sich in drei Stufen einstellen, je nachdem, ob man alleine oder mit mehreren Personen vor der Kamera steht.
Wenn die Funktion aktiviert ist, sind die Einstellungen weiter unten und die Gestensteuerung nicht aktiv. Schalten wir die Funktion aus, so können wir einen Gimbal simulieren, dafür zoomt die Webcam über den Schieberegler unten, mit einen bis zu 4x digitalen Zoom. Es ist aber auch möglich, die drei Voreinstellungen darunter zu nutzen. Hier kann man sich nun mit dem Steuerfeld durch das Bild bewegen, bis der gewünschte Bildausschnitt zu sehen ist. Die Bewegung lässt sich dabei fein oder grob einstellen.
Teilweise merkt man der Software an, dass einige Punkte nicht richtig übersetzt sind. Hier zum Beispiel im nächsten Menüpunkt namens Abbildung. Hier lassen sich zahlreiche Einstellungen zur Bildqualität vornehmen. Hier können wir auch HDR zuschalten, allerdings funktioniert das nur mit bis zu 60 FPS, gehen wir in der Bildwiederholrate höher wird die Funktion ausgegraut. Die Abstimmung mit den werkseitigen Einstellungen ist schon so gut, dass wir sie so belassen. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass noch genügend Spielraum vorhanden ist, wenn sich die Situation ändert – insbesondere in Sachen Aus- und Beleuchtung. Im letzten Menüpunkt, der einfach nur „Mehr“ heißt, geht es vor allem um den Schlafmodus, Gestensteuerung und Mikrofoneinstellungen. Zudem ließe sich hier auf die Firmware manuell aktualisieren.
Weitere Einstellungen zur OBSBOT MEET SE finden wir, wenn wir das Zahnradsymbol anklicken. Hierauf öffnet sich ein neues Fenster, welches in fünf Untermenüs unterteilt ist. In diesen lassen sich die angeschlossenen kompatiblen Geräte steuern, die Ausgabe anpassen, Hotkeys einrichten und das OSC sowie die Software selbst einstellen.
Dies war nun eine Übersicht der Software, wenn diese im Pro-Modus ausgeführt wird. Beim ersten Start bekommt man die Wahl zwischen dem Pro-Modus und dem Lite-Modus. Anfangs empfehlen wir den Lite-Modus, da dieser wesentlich aufgeräumter und weniger überfrachtet ist. In diesem Modus wird der Nutzer nicht mit so vielen Funktionen auf einmal überschüttet, was die Bedienung angenehmer macht.
Bild & Ton
Um euch die Bildqualität der OBSBOT MEET SE zu zeigen, haben wir ein Video aufgenommen. Dabei filmen wir in einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln bei einer Bildwiederholrate von 60 FPS und nehmen den Ton ebenfalls über das eingebaute Mikrofon der Webcam auf. Die Bildqualität kann sich sehen lassen, zudem schafft es die Kamera auch bei schlechten Lichtverhältnissen ein annehmbares Bild zu zeigen. Der Ton geht für Meetings in Ordnung. Wer dagegen mehr mit der Webcam machen möchte, sollte über die Nutzung eines zusätzlichen Mikrofons nachdenken.
Fazit
Die OBSBOT MEET SE Webcam ist in den Farben Cloud White, Space Grey und Aurora Green verfügbar. Derzeit sind im Preisvergleich nur die Varianten in Cloud White und in Aurora Green für jeweils 99 € gelistet. Dies entspricht auch der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers. Für diesen Preis bekommt der Nutzer eine ordentliche Full-HD-Webcam mit einer sehr hohen Bildwiederholrate, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch sehr gute Ergebnisse erzielt. Dazu kommt die sehr mächtige und umfangreiche Software, welche keine Wünsche offen lässt und sogar mehrere kompatible Webcams gleichzeitig verwalten kann. Ein weiterer Pluspunkt ist die Halterung, denn diese lässt sich nahezu überall anbringen oder frei aufgestellt nutzen. Den einzigen Minuspunkt vergeben wir für die Kameraabdeckung, da diese leicht verloren gehen kann. Wir vergeben unsere Empfehlung für eine gute Webcam mit einem unserer Meinung nach guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Pro:
+ Verarbeitungsqualität
+ Sehr kompakt
+ Guter Sensor
+ Gute Bildqualität
+ 100 FPS Bildwiederholrate
+ Umfangreiche Software
+ Vielseitig einsetzbare Halterung
+ Preis
Kontra:
– Objektivabdeckung
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Update: Preisvergleich