Raijintek, eine Firma, deren Name man bisher eher mit GPU/CPU Kühlern assoziierte, griff 2014 mit dem Raijintek AGOS auch den Gehäuse-Markt an. Preislich im Entry-Level Segment angesiedelt, bietet das AGOS Features, die sich hinter höherpreisigen Konkurrenten keinesfalls verstecken müssen. Wie sich das Erstlingswerk mittlerweile schlägt und ob es immer noch eine Empfehlung wert ist? Lest weiter…
Für die Bereitstellung des Testsamples bedanken wir uns bei Caseking und Raijintek.
Autor: Drayygo/Patrick
Verpackung / Lieferumfang / Technische Daten
Verpackung
Das Gehäuse erreicht uns Caseking-typisch sehr sicher verpackt in gleich 2 Umverpackungen.
Wenn man die äußere entfernt, sieht man den eigentlichen Gehäuse-Karton, mit Bildern des AGOS , einigen Infos zu den Features und technischen Details. In diesem Karton ist das Gehäuse sicher in Styropor eingefasst, und mit einer Plastikschutzhülle auch gegen Schmutz und Lieferschäden geschützt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus einem Einbau-Guide, einigen weißen Kabelbindern und einem Sammelsurium der verschiedenen benötigten Schrauben in ausreichender Menge, welche in einem braunen Karton an den unteren HDD-Käfig fixiert waren. Das mutet zwar wenig an, allerdings ist zum Einbau in das Gehäuse auch nicht mehr Zubehör erforderlich.
Technische Daten
Der erste Eindruck war größtenteils positiv, was vor allem der schlichten, geradlinigen Optik geschuldet ist. Das Gehäuse besteht aus Stahl, die Front aus Hartplastik. Das Mesh-Gitter in der Front gefällt uns sehr gut, vor allem das Raijintek Logo hat es uns angetan.
Das I/O-Panel ist leider etwas dürftig bestückt, mit einem USB 3.0, einem USB 2.0 und den obligatorischen Audio-Anschlüssen liegt es etwas unter dem Durchschnitt. Die Verarbeitung der Tasten ist in Ordnung, ein wenig Spiel ist vorhanden, aber an und für sich gibt es nichts zu meckern. Auch die USB-Anschlüsse sind sauber eingepasst, beim Einstecken von Peripherie gab es keinerlei Probleme, wie bei manchen anderen Gehäusen dieser Preisklasse.
Angenehm überrascht hat uns die Tatsache, dass dem AGOS gleich 2 magnetische Staubfilter beigelegt waren (1x Top, 1x Seite), ein Feature, an dem sich gerne noch mehr Hersteller ein Beispiel nehmen könnten. Auch am Boden unter dem Netzteil befindet sich ein herausnehmbarer Staubfilter, sodass alle Öffnungen bis auf die Rückseite geschützt sind.
Die 5.25″ Schächte in der Front lassen sich einfach entfernen und wieder anbringen, die Verarbeitung gefällt uns sehr gut. Die Seitenteile sind per Rändelschrauben gesichert, und daher gestaltet sich die De-/Montage kinderleicht. Leider sind beide Seitenteile aus relativ dünnem Stahl, und lassen bei der Verwindungssteifheit zu Wünschen übrig.
Trotz des geringen Preises ist die allgemeine Verarbeitung sehr gut, uns sind keine Lackfehler, scharfen Kanten oder unentgratete Ecken aufgefallen.
Detailansicht
Im Inneren setzt sich der allgemein schlichte Stil des AGOS fort, auch hier wird auf knallige Kontrastfarben verzichtet. Uns springt ins Auge, das auch hier auf viel Komfort Wert gelegt wurde, mit gummierten Kabeldurchführungen, entkoppelter Netzteilaufnahme und werkzeugloser Montage der HDD-Bays.
Schön ist es auch zu sehen, dass die einzelnen HDD-Aufnahmen zusätzlich noch einmal über Gummi-Puffer entkoppelt sind, was die Geräuschentwicklung reduzieren dürfte.
Auf der Rückseite sieht man die ATX-Midi-Tower üblichen Blenden für bis zu 7 Erweiterungskartenslots, die aus Mesh-Gitter bestehen und mit Rändelschrauben gesichert sind.
Wenn man auf den oberen Festplattenkäfig verzichtet, können diese Erweiterungskarten/Grafikkarten eine Maximallänge von 410mm haben; möchte man stattdessen lieber viele Festplatten einbauen, bleiben einem immer noch stattliche 290mm.
Praxistest (Dauertest)
Komponenten
Für unseren Praxistest verwenden wir folgende Komponenten:
R9 280 Dual X OC
8GB Geil DDR 3
ASRock 970 Extreme 3 R 2.0
FX 8350
Antec 120mm AiO
Thermaltake Hamburg 530W
Im Auslieferungszustand ist das Raijintek AGOS mit 2 120mm Lüftern bestückt, von denen sich jeweils einer im Heck und einer in der Front befindet. Optional sind an der Seitenwand, im Boden vor dem Netzteil, im Deckel und ein weitere in der Front möglich, um die Hardware bestmöglichst zu kühlen. Anstelle der 2 möglichen Top-Lüfter kann man auch einen 240mm Radiator verbauen, was dieses Gehäuse zumindest bedingt Wasserkühlungstauglich macht.
Um einen groben Überblick zu schaffen, wie warm es in diesem Gehäuse wird, und ob die Werkslüfter tauglich sind, haben wir 30 Minuten lang Furmark + Prime95 laufen lassen. Die CPU wird durch eine AIO-Wakü gekühlt, auf der GPU sitzt der Dual-X OC Kühler von Sapphire. Von den vorinstallierten Lüftern wurden wir überrascht, verrichten diese ihren Dienst im Idle doch relativ geräuschlos, erst bei steigender Last bzw. Wärme drehen sie hörbar, aber nicht störend auf. Die Temperaturen gingen ebenfalls in Ordnung, was allerdings auch an den umfangreichen Lüfterplätzen liegt. Der Airflow im Gehäuse ist dank dem herausnehmbaren HDD-Bay sehr gut.
Installation
Die Installation ist dank vorinstallierter Abstandshalter sehr einfach. Die gummierten Kabelführungen sind eine Wohltat, auch der entkoppelte Netzteilplatz weiß zu gefallen.
Der Platz hinterm Mainboard – Tray ist mit 13mm etwas dürftig, hier muss man beim Verlegen der Kabel aufpassen. Alles in allem ist ein ordentlicher, relativ cleaner Build möglich, auch wenn uns eine Kabeldurchführung für den CPU-Stromanschluss sehr entgegen gekommen wäre.
Fazit
Das Debüt von Raijintek im Gehäuse-Markt, das AGOS kam bei uns in der Redaktion sehr gut an. Im Preisbereich von 50€ findet man kein Gehäuse, dass mit ähnlichen Features ausgestattet ist. Der geradlinige Look passt perfekt in jedes Gaming – Zimmer, und die vielen (mit Staubfiltern ausgestatteten!) Lüfterplätze garantieren kühle Hardware auch im Sommer. Die Materialdicke der Seitenteile ist zwar etwas dünn, allerdings ist das bei dem Preis durchaus verschmerzbar. Auch hätten wir uns etwas mehr Platz für Kabelmanagement gewünscht, aber auch hier kann man wieder mit dem Preis argumentieren. Wenn wir die Wahl hätten, auf z.B die Staubfilter zu verzichten, um dafür mehr Platz hinterm Tray zu bekommen, wir würden dankend ablehnen.
Daher können wir definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen, vor Allem, weil die Vorteile deutlich überwiegen.
PRO
- gummierte Kabelführungen
- entkoppelter Netzteilplatz
- werkzeuglose Montage
- schlichter, moderner Look
- Preis-/Leistungsverhältnis
- magnetische Staubfilter (2 Stück!)
CONTRA
- Materialdicke der Seitenteile
- I/O Panel etwas dürftig
- relativ wenig Platz hinterm Mainboardtray für Kabel
Aufgrund der gebotenen Features in dieser Preisklasse, den Vor-/bzw Nachteilen vergeben wir den Bronze-Award sowie den P/L – Award.