Durch jahrelange Erfahrung ist es Thermaltake gelungen, eine hochwertige und kundenorientierte Palette von Hardware zu entwickeln. Zu dieser Hardware gehören mittlerweile Gehäuse, welches es so kein zweites Mal auf dem Markt gibt. Mit ihren riskanten Designs und der immer krasseren Modularität will sich Thermaltake am Puls der Zeit weiterentwickeln. Die Käufer suchen immer öfter ein spezielles Gehäuse und durch die wachsende größere Akzeptanz von Wasserkühlungen muss so ein Gehäuse den Dekorationsanforderungen gerecht werden. So wie das Thermaltake Core P90 TG welches wir euch heute vorstellen möchten. Ein Computer ist nicht mehr nur ein Arbeitsgerät, sondern gehört im 21 Jahrhundert zu der Wohnungseinrichtung. Thermaltake hat dies erkannt und arbeitet aktiv mit Verbrauchern und Gamern zusammen. Diese Zusammenarbeit trägt auch im Esports und in der Moddingszene Früchte und erfreut uns mit immer besser werdenden Produkten.
Bevor wir nun mit dem Test beginnen, danken wir Thermaltake für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und wünschen uns für die Zukunft eine weiterhin enge und gewinnbringende Zusammenarbeit.
Verpackung Inhalt Daten
Verpackung:
Das Thermaltake Core P90 TG wird in einem schlichten braunen Karton angeliefert. Im Inneren sind die einzelnen modularen Bauteile voneinander getrennt verstaut. In den kleinen Tütchen sind die kleinen Bauteile untergebracht. Der Paketbote war nicht ganz zimperlich und das Paket hat enorme Stöße abbekommen. Doch die Verpackung ließ keine Schäden zu.
Die zwei 5 mm dicken Glasscheiben sind getrennt vom Hauptkorpus zwischen zwei tragenden Styroporpolstern eingeklemmt. Darunter befindet sich der dreieckige Korpus. Im Styropor sind seitlich die acht Stahlstifte eingeklemmt. Diese können herausfallen, wenn der Korpus herrausgehoben wird.
Lieferumfang:
Im Lieferumfang befindet sich der Korpus und zwei 5 mm dicke Glasscheiben. Dazu finden wir noch etliche Tütchen mit folgendem Inhalt:
– Bedienungsanleitung
– Riserkabel
– 3 SSD Halterungen
– 2 HDD Halterungen
– 1 Pumpen-AGB-Kombimontageteil
– Schrauben für die Montage
– 8 Edelstahlstangen
– 8 + 8 Gummiunterlegscheiben
– Kabelbinder
– Standfüße
Technische Daten:
Im Detail
Lackierung:
Der Korpus und die, der einzelnen modularen Teile, besteht aus Stahl und sind mit einer schwarzen Lackschicht überzogen. Die Oberfläche ist rau und widerstandsfähig, aber nur bedingt schlagfest. Die Oberfläche besitzt an manchen Schraubenlöchern kleine Abplatzer. Dies ist im aufgebauten Zustand aber nicht zu sehen.
Rückseite:
Die Rückseite ziert verschiedene Löcher für eine Vesa-Halterung. Die zusätzliche Halterung ist im Inneren zum Verschrauben gegeben. Die gesamte Rückseite kann mittels sechs Schrauben entfernt werden und bietet mit zwei großzügigen Öffnungen genug Wege um das Innere mit frischer Luft zu versorgen.
Echtglas:
Bei dem Seitenglas handelt es sich um Tempered-Glas. Das Glas besitzt eine dicke von 5 mm und ist an den Kanten abgerundet. Die Erwärmung des Glases verhindert das spontane zerspringen durch eingeschlossene Luft und Sollbruchstellen. So kann ein zufälliger Fall des Schraubenziehers auf das Glas nicht zum Zerspringen des Glases führen. Die Scheiben sind mit einer Folie von beiden Seiten geschützt. So kann bei der Montage und bei dem Transport sehr selten ein Kratzer entstehen. Eine leichte Tönung des Glases sorgt dafür, dass wir das Glas eher sehen und nicht unbedacht mal dagegen stoßen.
Praxistest
Montage:
Wir haben alle Bilder nacheinander angereiht, so wie wir das Gehäuse zusammenbauten. So mussten wir erst mal herausfinden, welche Position des Korpus am besten ist, um alles zu montieren. Um ein Gefühl für das Gehäuse zu bekommen, haben wir einfach mal alles ausgepackt und fangen mit den Füßen an.
Die Füße sind schwer und groß. Als Sohle haben sie eine Stahlplatte mit vielen Schrauben und zwei Schlitzen. Die Enden sind mit Gummi belegt, um ein Rutschen des Gehäuses zu verhindern. Mittig, in die Schlitze, kommen jeweils vier Schrauben.
Mit dem Festschrauben der 4 Schrauben sitzen die Füße sehr ordentlich und fest am Gehäuse. Sie wackeln nicht und machen einen guten Eindruck. Wir könnten das Gehäuse auch als Benchtable im liegenden Format nutzen. Dann sind aber die Schnittstellen an dem I/O-Shield und der Grafikkarte sehr schwer zu erreichen. Auch dafür gibt es kleine Mini-Noppen, auf denen das Gehäuse in diesem Fall liegt.
Als Nächstes wurde die vertikale VGA-Halterung an das Mainboard-Tray montiert. Dazu benötigen wir die Schrauben mit groben Gewinde. Davon sind zum Glück 42 Stück im Lieferumfang enthalten. Wir benötigen acht Schrauben, um das Ganze zusammen zu schrauben. Es sind immer einzelne flache Teile, die zueinander gehören, sodass wir den Boden mit der Seitenwand und dann die beiden Teile an das Mainboard-Tray verbunden haben. Das x16 PCIe Riserkabel von Thermaltake wird an eine Schiene montiert und beides zusammen an den Boden geschraubt.
Unterhalb des Riserkabels bekommt das Netzteil in einer Art fliegenden Installation seinen Platz. Dazu benötigen wir den Kopf, in dessen das Netzteil geschraubt wird, und den hinteren Bügel, welcher drei Schraubenlöcher an jeder Seite zur Auswahl hat. So kann auch unser langes be quiet! Dark Power Pro 11 (1000 Watt) seinen Platz finden. Die Montage erfolgt ganz simpel mit vier Schrauben an den Korpus. Das Gummi für die Durchführung mussten wir entfernen, um unsere Kabel hindurch zu bekommen. Ein komplett belegtes Netzteil könnte hier Probleme bekommen. Ein Fan von diesen Gummis waren wir schon lange nicht mehr. Diese sind nun glatter und gröber als zum Beispiel jene, des Core 9 von Thermaltake, welche weicher und matt waren.
Die Edelstahlstangen sind massiv und mit 500 Gramm sehr schwer. An beiden Enden sitzt ein Gewinde, eines mit einer Edelstahlschraube und auf der anderen Seite eine Montageschraube für das Gehäuse. Die Stangen sollten erst unten installiert werden und die oberen am besten nach der Hardware-Montage, sonst kann es etwas eng werden.
Die Edelstahlschrauben bekommen eine Gummiunterlegscheibe mit einer klebenden Seite. In die Scheibenlöcher werden Gummiunterlegscheiben via Nippel gedrückt, um Schäden zu verhindern. Die unteren mittleren Stangen werden mit zwei Kunststoffständern versehen, um ein Kippen nach vorne zu verhindern. Dann kommt die doch interessante Scheibenmontage, da bei uns die Lochabstände nicht stimmten – doch auch das scheint zu funktionieren.
Das Innenleben:
Im Inneren sind extrem viele Montagelöcher vorhanden. Es ist wirklich alles zerlegbar und das Ersetzen von Nieten durch Schrauben ist sehr erfreulich. Im Deckel sitzen die USB-Anschlüsse und der Reset bzw. Power-Knopf. Auch diese Deckel sind austauschbar. Die großen Seitenwände sind eigentlich nur eine Wand, welche gebogen ist, sodass die Demontage des Deckels Richtung Boden bei manchen Systeminstallationen vonnöten ist. Dies kommt zum Beispiel vor, wenn der PC hingelegt wird, oder, wenn der PC an der Wand hängt und unsere USB-Kabel an die USB-Anschlüsse kommen sollen.
Mittig ist eine HDD Montageschiene für zwei HDDs. Die Halterungen der HDDs sind Thermaltakes altes Click and Use Konzept. Schraubenlos mit vier Gummis werden die HDDs einfach und schnell montiert. Wenn bis zu drei SSDs installiert werden sollen, können diese mit zusätzlichen Halterungen an die rechte Seite neben den Radiator montiert werden. Wir wollten dort aber eine saubere Optik und haben daher die SSD einfach in das Innere des Gehäuses gelegt.
Die HDDs stehen dann zu zweit hinter den Ausgängen des Radiators oder der Lüfter. So können diese mitgekühlt werden. Die Kabel der HDDs werden oberhalb an die HDDs angeschlossen und liegen damit mittig hinter der VESA-Halterung. Der Zugang zum Innenraum wird durch die darüber liegende Vesa-Halterung und der HDD-Halterung doch etwas eng.
Standsicherheit:
Bis zur Montage der Scheiben, bei uns mit 480er Radiator und Wasserkühlung, stand das Gehäuse nur auf den Beinen. Es bog sich nicht nach vorne und belastete die Stützen einfach nicht. So stand eine Stütze sogar einen Millimeter in der Luft. Bei der finalen Montage konnten wir sicher sein, dass der PC nicht umfallen wird. Er steht bombenfest und wackelt kein Stück.
Optik:
Es wird kein I/O-Shield verbaut, eine händische Montage könnte aber stattfinden. Einige Mainboards haben das I/O-Shield auch schon integriert. Die rückseitigen Rändelschrauben haben wir gegen etwas größere ausgetauscht, damit diese für uns besser zu greifen sind. Für den offenen Aufbau haben wir ein ASUS X299 TUF MARK 1 Mainboard verbaut. Dieses ist mit einer Armor geschützt und eignet sich damit perfekt.
Das Netzteil, hier ein be quiet! Dark Power Pro 11, wird exzellent in Scene gesetzt und von jeder Seite aus sichtbar. Wie bereits erwähnt, haben wir das Netzteilkabelführungsgummi entfernt. Oberhalb des Mainboardtrays gehen die P8 4+4 Kabel in das Gehäuse. Diese Durchführung hat Thermaltake ohne Gummi geliefert. Die Durchführungen sind sehr sauber und ohne Grate gearbeitet.
Wir wollten die Alphacool Eisbaer 420 und die Alphacool Eiswolf installieren. Dies geht allerdings nicht einmal als kombinierter Kreislauf. Diese AIO-Wasserkühlungen besitzen zu kurze Schläuche. Deshalb kommt eine Custom-Wasserkühlung zum Einsatz und überzeugt mit einem erfreulichen Ergebnis. 16/11er Schläuche und Fittinge machen mit einem 480er ST60 Radiator eine wirklich gute Optik. Der Ausgleichsbehälter kann rechts unten installiert werden. Dafür gibt es viele Möglichkeiten in Form von Öffnungen und Löchern. Zusätzlich wäre im Lieferumfang noch eine Art Addon-Platte, um einen Ausgleichsbehälter mit D5-Pumpenhalterung zu installieren, enthalten.
Mittig besitzt das Gehäuse zwei weitere Öffnungen, um die SATA-Kabel und das USB 3.0 Kabel durchzuführen. Knapp unter der Ersten führen wir die PCIe-Kabel durch. Uns fällt auf, dass nicht alle SATA-Anschlüsse erreichbar sind, da der Steg mittig stört. Dieses Problem tritt leider bei einigen Gehäuse auf. Die Grafikkarte sitzt knapp vor der Scheibe und wird durch die Wasserkühlung gekühlt. Eine Grafikkarte mit Luftkühler hätte dort auch genügend Platz, da die Riserkabel-Schiene auch weiter nach hinten gesetzt werden kann.
Das gesamte Auftreten ist als hochwertig zu bezeichnen. Die optischen Highlights und der verfügbare Platz lassen uns viel Platz für eine zusätzliche Beleuchtung. Die Scheiben spiegeln unseren Monitor wieder und auch alles, was auf dem Tisch liegt. Die oberhalb liegenden USB-Anschlüsse kommen aufgrund der Erreichbarkeit eher nicht zum Einsatz, weshalb eher die des Mainboards direkt in Anspruch genommen werden.
Riserkabel:
Das Riserkabel machte uns keinerlei Probleme. Viele kennen Probleme wie Instabilität, Artefaktbildung sowie Abstürze in Spielen. In Overwatch, Diablo 3 und Path of Exile mit Dualmonitorsetting und vollem Umfang der PC-Funktionen konnten wir keine Fehler feststellen.
Fazit
Ihr seid euch sicher, dass ihr einen PC mit diesen Ausmaßen haben möchtet? Das Thermaltake Core P90 TG wird als Midi-Gehäuse verkauft und ist in der Größe so groß wie ein Thermaltake Core X9. Das bedeutet für uns eine Stellfläche von 60 x 60 cm, doch es lohnt sich. Das Gehäuse ist, abgesehen von der Staubanfälligkeit, ein echter Hingucker. Die Scheiben sind hochwertig, ebenso die Lackierung, das Material und die Ausführung. Dieses Gehäuse ist weniger als Workstation oder Server zu nutzen. Zum einen durch die wenigen HDD-Plätze, zum anderen durch den offenen und großen Aufbau.
PRO
+ Sehr coole Optik
+ Riserkabel enthalten
+ 5 mm getöntes Tempered-Glas
+ Hochwertiges Material des Korpus und der Montageteile
+ Top für Custom-Wasserkühlungen geeignet
+ Liegend als Benchtable nutzbar
+ Durch das offene Design, schnelles Arbeiten mit den Komponenten möglich
KONTRA
– Nur USB 3.0 und 2.0, kein USB 3.1
– Gehäuse überträgt die HDD-Vibrationen deutlich an Untergrund
– AiO-Wakü haben eventuell zu kurze Schläuche
– Durch das offene Design, Staubanfällig
Durch die positiven Eigenschaften und der hochwertigen Verarbeitung erreicht das Thermaltake P90 den Gold-Award. Mit seinem top Design und der Vielfältigkeit im Aufbau bekommt das Thermaltake P90 auch noch den Design und High-End-Award.
Wertung: 9.4 / 10
Gutes Case aber in Sachen Staub echt benachteiligt 🙂
Ja! Aber… das ist Haus und Zimmerabhängig. Es wäre natürlich cool wenn es einen Deckel und Seitenwände als Optionales Zubehör gäbe. Leider ist es aktuell noch nicht so weit auf dem Markt. Vor allem bei den rückläufigen Zahlen im DIY-Bereich.
Ja aber trotzdem ist es ja noch möglich