Thermaltake, ein weltweit führendes Unternehmen in der PC Hardware und Peripherie-Branche hat vor kurzem die Toughram RGB 3600Mhz RAM Kits veröffentlicht. Eigentlich eher bekannt für Gehäuse und Kühllösungen sowie Netzteile, wagt der Hersteller sich damit auf bisher unbekannteres Terrain. Wie das Debüt im Alltag abschneidet, lest ihr bei uns im Test.
Bevor wir mit unserem Test beginnen, danken wir unserem Partner Thermaltake für die freundliche Bereitstellung des Testmusters.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das DIMM-Kit kommt in einer auffälligen Verpackung bei uns an, bei der man auf den ersten Blick sieht, was einen erwartet: RGB-Beleuchtung und ein Heatspreaderdesign, das sich klar von der Masse absetzt. Oben rechts auf der Verpackung ist noch die Kit-Größe, in unserem Fall 2x 8GB sowie der Speichertakt – 3600MHz – aufgedruckt. Auf der Rückseite finden wir noch einige Informationen mehr in diversen Sprachen, unter anderem auch die Latenzen, welche bei unserem Kit bei CL 18-22-22-42 liegen.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gibt es allgemein bei RAM nicht viel zu sagen. Das Speicherkit wird in einem durchsichtigen Plastikblister geliefert, in welchem die RAM-Riegel eingepasst sind. Die auf Spiegelglanz polierten Alu-Einlagen sind zusätzlich noch mit einer Folie vor Fingerabdrücken geschützt – das war es dann auch schon.
Daten
Hersteller | Thermaltake Toughram 3600Mhz 2x 8GB DIMM-KIT |
Kitgröße | 2x 8GB |
Speichertakt | DDR4-3600Mhz |
Voltage | 1.35V |
Registered/Unbuffered | Unbuffered |
Formfaktor | 288-pin DIMM |
Timings | 18-22-22-42 |
Besonderheiten | Intel XMP 2.0 (Extreme Memory Profile), RGB beleuchtet |
Details
Der Arbeitsspeicher verfügt über ein schwarzes PCB mit imposanten Heatspreadern aus gebürstetem Aluminium. Auf den Heatspreadern sitzt eine weiße Kunststoffschicht, in der die RGB LEDs versteckt sind. Im linken Drittel sind zudem noch zwei Designelemente aus poliertem Aluminium. Durch Einkerbungen im 45° Winkel wird das ansonsten geradlinige Design etwas aufgelockert und verleiht dem RAM somit ein modernes aber nicht aufdringliches Design, welches zusätzlich noch das TT Premium – Logo darstellt. Mit knapp 80 Gramm sind die DIMMs verhältnismäßig schwer – was zusätzlich zur guten Verarbeitung eine gewisse Wertigkeit verleiht. Die Höhe der Toughram – Riegel liegt bei ~49mm, man muss bei der Wahl des CPU-Kühlers also definitiv aufpassen.
Praxis
Testsystem | |
Prozessor | Ryzen 5 2600 |
Prozessorkühler | be quiet! Silent Loop 280mm |
Mainboard | MSI B450 Gaming Plus |
RAM | 2x 8GB Thermaltake Toughram 3600Mhz |
Grafikkarte | Sapphire Radeon Vega 64 Nitro + |
SSD/HDD | 1x Crucial MX500 500GB |
Gehäuse | MSI MPG Sekira 500X |
Netzteil | Cooler Master Reactor 750W |
Der Einbau verlief verständlicherweise sehr schnell und unkompliziert. Beim ersten Blick im BIOS, in das wir durch den Arbeitspeicherwechsel beim ersten Systemstart gelotst wurden, liefen die DIMMs mit 2933MHz, das für den Ryzen 5 2600 spezifizierte Maximum. Beide Riegel wurden problemlos erkannt. Wir wechselten das A-XMP Profil auf 3600Mhz und von unserem BIOS wurden sofort die richtigen Timings und Taktraten erkannt. Danach einen Restart und wir überprüften die Daten nochmals mit AIDA64 sowie CPU-Z – auch hier war alles wie versprochen.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, setzen wir auf das neueste BIOS Agesa 1.0.0.3ABBA, welches für unser Mainboard freigegeben ist. Dank diesem sind auf unserem System überhaupt die Taktraten von 3600Mhz möglich. Die Benchresultate sprechen für sich: Beeindruckende 52343MB/s beim Lesen, 49779MB/s beim Schreiben und 44288MB/s beim Kopieren sind definitiv beachtlich für ein Standard-XMP Profil. Auch die Latenz von 68.3 Nanosekunden ist definitiv nicht von schlechten Eltern, sodass wir auf jede Menge „Leistung“ zugreifen können. Weiteres Übertakten war leider auch mit der Spannungskeule nicht möglich, was allerdings nicht nur auf den RAM, sondern insbesondere auf die RAM – Kompatibilität von Ryzen 2nd Gen Speichercontrollern zurückzuführen ist.
Zu guter Letzt schauen wir uns das Programm von Thermaltake an, mit dem wir in der Lage sind, verschiedene Informationen abzurufen oder, was wohl der Hauptnutzungsgrund ist, die RGB-Beleuchtung zu steuern. Während man auf Seite 1 die groben Daten (Latenz, Speichertakt) und den Loadstatus ablesen kann, kann man auf der zweiten Seite die Beleuchtung steuern. Was den Toughram von Thermaltake von der Masse der RGB-LED DIMM-Kits abhebt, ist hier leicht zu sehen: Man hat nämlich die Möglichkeit, jede LED individuell anzusteuern und eine Farbe zuzuordnen. Dasselbe kann man natürlich auch mit jedem RAM-Riegel machen. Zudem kann man den einzelnen Riegeln auch verschiedene Effekte zuordnen, sodass einer beispielsweise die Beleuchtung im „Breathing-„Modus anzeigt, während der andere statisch leuchtet. Diese Effekte kann man in einem von 5 Profilen speichern, die dann jederzeit über das Programm in Echtzeit geändert werden können.
Auf der dritten Seite kann man sich die DIMMs quasi als „Notification“ einrichten, sodass bei bestimmten Load % oder Temperaturen auf eine Farbe gewechselt wird. Alternativ kann man hier auch Grenzwerte eintragen, bei denen man benachrichtigt wird, wenn die CPU oder der RAM-Speicher zu heiß werden, und man darauf hingewiesen wird, den PC herunterzufahren bevor Schaden entsteht. An sich ist die Idee nett gemeint, in der Praxis aber dank der CPU-eigenen Temperaturmessungen größtenteils irrelevant, da die CPU im Notfall throttled oder den PC automatisch herunterfährt, bevor es zu ernsthaften Schäden kommen kann. Auf der letzten Seite kann man die Update-Politik des Programmes einstellen, das Verhalten nach Systemstart und..Geo-Localization einschalten um Wetter-Updates zu bekommen. Ist bestimmt nice to have, aber in einer Software für Arbeitsspeicher irgendwie fehl am Platze.
Für alle Neugierigen haben wir hier einmal ein Foto der Beleuchtung sowie ein GIF in verschiedenen Farben eingefügt, damit ihr euch in etwa ein Bild davon machen könnt, wie die RGB-LEDs im realen Betrieb aussehen.
Fazit
Das von uns getestete DIMM-Kit Toughram 3600Mhz von Thermaltake mit 16GB Kapazität ist derzeit ab 139,90 im Handel erhältlich. Dafür gibt es Leistung satt, ein schönes, zeitloses Design und die wohl anpassbarste LED Beleuchtung in der Sparte Arbeitsspeicher. Der Preis ist zwar ein wenig höher als bei der Konkurrenz, dafür bekommen wir aber auch mehr Leistung und mehr Freiheit in der Individualisierung – und das Out-of-the-Box. Gepaart mit einer sehr umfangreichen und gut funktionierenden Software – wenn auch mit mindestens einem fragwürdigen Unterpunkt (was hat Wetter mit RAM zu tun?) – haben wir ein rundes Gesamtpaket, dem wir unsere Empfehlung der Spitzenklasse aussprechen.
Pro:
+ Sehr gute Leistung
+ RGB-LED Beleuchtung
+ Mit Software jede LED einzeln ansteuerbar
+ Schönes Design
Kontra:
– N/A
Neutral:
o Gesamthöhe von 48.5mm kann mit Kühlern kollidieren
Aufgrund der oben genannte Punkte vergeben wir unsere Spitzenklasse-Empfehlung zusammen mit 9.6/10 möglichen Punkten.
Wertung: 9.6/10
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Schöne Riegel