Wasserkühlungen sind schon eine ganze Weile im Trend, und auch ihre Zeit als „Geheimtipp“ ist schon lange vorbei. Nichtsdestotrotz ist für eine „echte“ Wasserkühlung eine Menge Vorarbeit, Bastelwillen und ein wenig handwerkliches Geschick bzw. Feinmotorik vonnöten. Um die Zielgruppe zu vergrößern, kamen mit der Zeit immer mehr sogenannte „AiO“ (All-in-One) Flüssigkeitskühlungen auf den Markt, die eine cleane Optik mit einem relativ einfachen Einbau verbanden. Auf Basis der bewährten Water 3.0 Reihe hat Thermaltake jetzt eine „RGB“ Version herausgebracht, die mit den beliebten „Riing RGB“ Lüftern bestückt ist – wahlweise mit 2 oder 3, je nach Radiatorgröße. Aktuell gibt es eine 240mm und eine 360mm Variante, bei uns im Test befindet sich die Water 3.0 mit 360mm Radiator, der wir mit einem gründlichen Test auf den Zahn fühlen wollen.
Wir bedanken uns bei Thermaltake für die Bereitstellung des Testexemplares und freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit.
Autor: Patrick Ermisch/Drayygo
Verpackung:
Die Thermaltake Water 3.0 RGB 360 kommt in einem schwarz/rotem Karton in der Redaktion an. Auf diesem ist vorne die AiO selbst aufgedruckt, während das rechte Viertel der Vorderseite den RGB Faktor der Lüfter hervorhebt und auch die PWM Fähigkeit bewirbt.
Die Rückseite der Kartonage ist den technischen Daten, den Besonderheiten der Water 3.0 und einem Vergleichsdiagramm vorbehalten.
Öffnen wir den Karton, und ziehen den Inhalt heraus, offenbart sich die Wasserkühlung sicher verpackt in einem recyclebaren Karton. Die Lüfter sind jeweils nochmal extra mit einer Hülle versehen, ebenso ist der Kühlblock und das weitere Zubehör noch in jeweils eine separate Plastiktüte verpackt.
Lieferumfang:
Der Lieferumfang fällt bei der Water 3.0 „in Ordnung“ aus, sprich, es ist alles dabei was zum Einbau benötigt wird und nicht mehr. Im Einzelnen wäre das:
– die AiO Water 3.0 selbst
– 3x 120mm Thermaltake Riing RGB
– 1x RGB Controler
– je eine Backplate für Intel und AMD
– je eine Kühlhalterung für Intel und AMD
– 2x Klebepads für die Backplate
– je 4 Schrauben für die Befestigung des Kühlblockes
– 1x Tütchen mit WLP
– 12x Schrauben für den Radiator
– Plastik-Clip Pins zur Befestigung
– Bedienungsanleitung
– Warranty Card
Technische Daten:
Erster Eindruck / Detailansicht:
Der Kühlblock der Thermaltake Water 3.0 ist zylindrisch und verhältnismäßig flach. Der Boden des Kühlers besteht aus Kupfer und ist schon vorab mit einer passenden Menge Wärmeleitpaste bestrichen.
Damit die WLP vor dem Einbau nicht verschmiert ist der Kühlerboden mit einem Plastikschutz versehen.
Die Schläuche sind mit dem Kühlblock per Gelenkanschluss verbunden, was für eine bessere Verlegung sorgt, und so auch Knicke vermeidet.
Die Anschlüsse am Radiator sind starr und nicht ohne Beschädigung zu lösen, somit fällt eine Erweiterung der Water 3.0 leider aus.
Außen sind die Schläuche außerdem noch mit einem sehr wertigen Sleeve ummantelt und die Optik von diesen deutlich aufwertet.
Der Radiator, bei uns eine 360mm Version, zählt mit seiner Dicke von 27mm zu den dünneren Exemplaren seiner „Gattung“ und eignet sich dadurch besonders für den Einsatz mit langsam drehenden Lüftern.
Auch der Radiator ist sehr wertig verarbeitet und bietet keinen Grund zur Beanstandung. Die Finnen sind hauchdünn lackiert, um den Wärmeübergang nicht zu behindern.
Als Lüfter kommen bei der Water 3.0 RGB die namensgebenden, patentierten „Thermaltake Riing RGB“ Lüfter in der 120mm Variante zum Einsatz. Diese besitzen ein den kompletten Rahmen umgebenden „Beleuchtungsring“, der für eine gleichmäßige, Rundumbeleuchtung sorgt.
Auch schön zu sehen ist, dass die Lüfter an den Ecken, also dort wo sie an den Radiator geschraubt werden, über eine Gummierung verfügen, die Vibrationen verhindert, sodass auch diese Geräuschquelle wegfällt.
Mithilfe des RGB Controllers lässt sich so das gesamte RGB Farbspektrum abdecken.
Man hat die Wahl zwischen 4 vorprogrammierten Farben (rot, weiß, grün, blau), Beleuchtung aus oder einem Wechsel durch die 256 verfügbaren Farben.
Das Besondere ist, dass man beim Farbwechsel jederzeit auf „Pause“ drücken kann, wenn einem die aktuell angezeigte Farbe gefällt, dann wird diese dauerhaft angezeigt.
Zusätzlich lässt sich über den Controller auch die Lüfterdrehzahl regulieren, es stehen 2 Modi zur Verfügung; im Standardmodus drehen die Lüfter PWM gesteuert zwischen 800 – 1500 RPM und im „Silent-„Modus verringert sich die Drehzahl auf 400 – 1000 RPM.
Der Controller sowie die Lüfterkabel sind allesamt mit einem blickdichten, hochwertig wirkenden Sleeve umgeben, sodass man keine störenden bunten Kabel im Gehäuse sehen muss. ]
Einbau / Messwerte:
Komponenten:
Wir testen die Thermaltake Water 3.0 RGB 360 mit einer recht weit verbreiteten CPU, dem i5 6600k, um die Messwerte vergleichbar zu gestalten.
Weiterhin kommen zum Einsatz:
16GB G.Skill Trident Z 3200MHz DDR 4
MSI Z170A Gaming Pro Carbon
Asus R9 280 Direct CU II
BeQuiet Dark Power Pro 10 550W
Intenso 240GB SSD
Thermaltake Core P3 Gehäuse
Installation:
Der Einbau stellt uns dank der ausführlich bebilderten Bedienungsanleitung und dem sehr einfachen aber effektiven Verfahren vor keine große Herausforderung.
Zuerst wird die Backplate befestigt, dann der Radiator festgeschraubt, die Plastik-pins an der Kühlerhalterung fixiert und in die Backplate geschraubt. Zuguterletzt werden noch die Lüfter festgeschraubt und schon sind wir fertig. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie wir finden.
Messwerte:
Bei unseren Messungen lassen wir die Thermaltake Water 3.0 RGB gegen Gegner aus verschiedenen Kategorien antreten, um die auf dem Markt verfügbaren Möglichkeiten bestmöglich wiederzugeben.
Mit im Parcour befinden sich:
Cooler Master Masterliquid Pro 240 (2x 120mm Lüfter)
Silverstone Argon AR07 (1x 120mm Lüfter)
Antec H20 620 (1x 120mm Lüfter)
Wir testen einmal mit den Standardtaktraten, und einmal mit moderatem OC. Die von uns ermittelten Werte gelten für ein offenes Gehäuse und können je nach Umgebungstemperatur, verwendeter Hardware und Luftzirkulation variieren. Daher dienen unsere Messwerte nur als grobe Richtlinien.
Auch die Lautstärkemessung ist mit Vorsicht zu genießen, auch diese ist je nach Hardwarekonfiguration, verwendeter Lüftersteuerung, Drehzahl unterschiedlich.
Da wir out of the Box testen, haben wir bei jedem Kandidaten einmal die Drehzahl auf die max RPM bzw. min RPM der Lüfter fixiert, und einmal die PWM Steuerung die Regelung übernehmen lassen. Da die max / min RPM je nach Lüfter und Einstellung (bei den Riing z.B Standard/Silent) variieren kann, gelten auch diese Messwerte maximal als grobe Richtlinie.
Aufgrund des oben erwähnten „Silent-„Modus der Riing Lüfter, bei denen diese nur mit 400RPM drehen sind diese nicht mehr herauszuhören und abgesehen vom Silverstone Lüfter Spitzenreiter. Leider arbeitet die PWM Regulierung etwas aggressiver, aber auch dann kann man die Riing fast nicht hören. Auf max RPM (1500RPM) sind diese dann schon sehr deutlich zu hören, und können störend auffallen. In allen Modi ist die Pumpe bei Standardspannung sehr leise hörbar, ob einem dies jedoch störend vorkommt ist sehr subjektiv.
Fazit:
Mit der Water 3.0 RGB 360 hat Thermaltake die Water 3.0 Reihe konsequent weiterentwickelt und verbessert. Bei unserem Temperaturvergleich war die AiO aus dem Hause Thermaltake stets auf Platz 1, was natürlich auch dem 360mm Radiator geschuldet ist. Die „Riing RGB“ Lüfter gehören zu den beliebtesten LED Lüftern auf dem Markt, und haben uns dank des Silent Modusses auch Lautstärketechnisch am Radiator überzeugt. Einzig mit maximaler Drehzahl hört sie aus einem geschlossenen Gehäuse heraus, allerdings ist das in keinem uns bekannten Szenario nötig, da ein 360mm Radiator für die allermeisten CPUs selbst mit min RPM ausreichend. Die Verarbeitung ist auf einem gewohnt hohem Niveau und auch der Einbau ging sehr einfach vonstatten.
Pro:
+ 3x 120mm Riing Lüfter im Lieferumfang
+ Blickdichte schwarze Sleeves an allen Kabeln
+ im Silent-Modus unhörbare Lüfter
+ sehr gute Verarbeitung
+ RGB Controller mit verschiedenen Funktionen und Lüftersteuerung
+ sehr gute Kühlleistung
+ sehr gute Bedienungsanleitung und einfache Montage
Neutral:
o Pumpe bei offenem Gehäuse hörbar
Contra:
– mit ~ 165€ verhältnismäßig teuer
Aufgrund der oben genannten Vor-/Nachteile vergeben wir 9,5 Punkte und damit den Gold und den High End Award.