Wie hält man die Latenz beim Online-Gaming gering?
Der Schlüssel zum Erfolg ist der Ping.
Beim Gaming zählt vor allem eine gute Hardware, um auch moderne und anspruchsvolle Spiele reibungslos abspielen zu können. Wer allerdings gerne online zockt, sollte auch einen weiteren Faktor im Auge behalten, denn es gibt minimale Verzögerungen zwischen dem PC und dem Server, der die Multiplayer-Partie verwaltet. Diesen Mini-Datenstau nennt man Ping und er betrifft sehr viele verschiedene Zugriffe auf das Internet.
Besonders bei schnellen Multiplayer Online Spielen ist eine große Anzahl an verschiedenen Akteuren im Geschehen, wodurch sich viele Server miteinander verknüpfen müssen. Dies kann den Spielverlauf teilweise massiv stören und den Spielfluss verlangsamen. In Einzelspieler-Games ist die Menge der Daten dementsprechend deutlich geringer, wodurch der Ping grundsätzlich geringer bleibt. Spieler bei Hunt Showdown, Call of Duty oder Overwatch wünschen sich eine möglichst geringe Latenz, was in den meisten Fällen in der Verantwortung der Server der Gaming-Anbieter liegt.
Besonders bei Multiplayer Spielen oder auch auch bei solchen in Live Casinos ist der schnellstmögliche Abgleich mit dem Server absolut wünschenswert. Doch auch in dieser Branche setzen seriöse Anbieter auf Top Leistungen ihrer Server und Rechenzentren. Ein Online Casino Test zeigt auf, wie es um die Kundenzufriedenheit bestellt ist und beschreibt im Detail Erfahrungen die mit unterschiedlichen Angeboten gemacht worden sind. Sicher ist auch hier, dass eine Runde gegen den Computer kaum zeitversetzt und mit wenig Ping übertragen wird, während er bei weltweiten Multi-Player Poker Turnieren für eine minimale Verzögerung sorgt.
Doch auch als User selbst kann man einiges machen, um den Ping zu minimieren. Was genau, das zeigen wir euch in diesem Artikel.
Was genau ist ein Ping
Die eigentliche Bezeichnung ist „Latenz“. Darunter versteht man den Zeitraum, den ein kleines Datenpaket vom eigenen PC zu einem Server und wieder zurück zum Computer benötigt. Diese Ping-Zeit wird in Millisekunden gemessen und ist ein wesentlicher Indikator der Reaktionsgeschwindigkeit bei Online-Spielen oder aber auch beim ganz normalen Surfen im Internet. So empfindet man die Verbindung – ähnlich wie beim Autofahren – als „spritzig“ oder „träge“. Maßgeblich beeinflusst wird die Latenz durch die Technologie des Internetzugangs aber auch durch die Auslastung des Internetzuganges als solche. Hier ist es wichtig zu wissen, dass der Ping immer eine Zwei-Wege-Latenz bezeichnet, also den Daten-Weg hin und zurück. Internet-Anbieter greifen oft Einweg-Latenzen auf, die nur den Zugang, nicht aber die Übertragung im Netz betreffen. Generell gilt: Je weiter der Server entfernt ist, desto länger dauert die Übertragung und das wirkt sich auf den Ping aus. Ping-Zeiten im Überblick:
- Schnelle Internetzugänge weisen eine Ping-Zeit von weniger als zwei Millisekunden auf. Hierbei handelt es sich meist um Glasfaser.
- Langsame Internetzugänge können Ping-Zeiten von über 50 Millisekunden erreichen. Das sind meist Zugänge per UMTS.
- Durchschnittliche Ping Zeiten befinden sich im Bereich von 5-30 Millisekunden
- Wer beispielsweise auf einen Server in Japan zugreift (was beim Gaming nicht selten ist) muss schon mal mit Ping-Zeiten von bis zu 280 Millisekunden kalkulieren.
Übrigens: Beim Streamen oder bei Downloads stört der Ping nicht, weil das Datenpaket ja mit einer gleichmäßigen Verzögerung beim User ankommt. So entsteht ein durchgehender Datenfluss. Zudem gibt es bei Videos immer „Puffer“, um Stockungen zu vermeiden. Daten werden vorab geladen, bevor sie tatsächlich auf dem Bildschirm erscheinen.
Relevante Ping Werte für perfektes Gaming
Wer online zockt, für den kann ein schlechter Ping ein Nachteil sein. Eine Latenz von beispielsweise 250 bedeutet, dass man die Aktion eines Gegners erst zweieinhalb Zehntelsekunden später am Monitor sieht. Was genau ein guter Ping ist, kann man jedoch nicht allgemein festlegen. Generell sind Werte unter 100 in Ordnung. Wenn der Ping unter 50 ist, kann man davon ausgehen, dass das ein guter Ping ist. Wer genau wissen möchte, wie hoch die Latenz ist, kann sich das in den meisten Games auch direkt anzeigen lassen. Sehr oft gibt es einen Balken für die Ping Qualität. So sieht man im Game direkt, wie es um die Schnelligkeit der Daten steht.
Die Verzögerung hängt auch davon ab, mit wem man spielt und wer die Partie als Host verwaltet. Wenn kein externer Server, sondern ein Spieler-PC das Game hostet, kann der Ping deutlich schlechter sein als beim regulären Speedtest. Dieser zeigt nur die allgemeine Verbindungsqualität des Routers zum Internet an.
Die Art des Internetzugangs beeinflusst den Ping
Einen Ping Wert von 0 gibt es nicht. Aber man kann einen Wert zwischen 10 und 30 erreichen. Hier ist es aber ein Irrglaube, dass die Bandbreite den Ping optimiert. Denn nicht die Datenmenge macht die Verzögerung, sondern der Datenfluss. Daher ist es wichtig, den richtigen Internetzugang zu haben. DSL mit Fastpath, DSL2+, VDSL, Kabel oder Glasfaser in Kombination mit guter Bandbreite machen Ping-Werte von unter 20 möglich.
Tipps zum Verbessern der Latenzen
Einige Faktoren kann man leider nicht beeinflussen, aber es gibt dennoch einige Dinge, die man für einen besseren Ping machen kann:
- Gaming mit LAN-Kabel
WLAN-Standards sind heutzutage zwar schnell, aber das LAN-Kabel ist in Sachen Geschwindigkeit weiterhin vorne. - Jede andere Software schließen
Vor jeder Gaming Partie prüfen, ob im Hintergrund noch Programme oder Tools aktiv sind, die man eigentlich gar nicht braucht. Das macht man am besten über den Taskmanager. - Parallelen Datenverkehr unterbinden
Keine Downloads oder Streams nebenbei laufen lassen. Denn diese Datenmengen und das Game selbst „streiten“ dann darum, wer zuerst sein Datenpaket erhalten darf. - Virenprogramm
Auch das Virenprogramm kann den Ping beeinflussen, da es immer wieder mal online geht und somit die Latenzen erhöhen kann. - Priorisierungen der Software setzten
Durch moderne LAN Adapter oder Mainboard Tools des Herstellers kann man bestimmten Anwendungen am PC Priorität gewähren. - Priorisierung über den Router setzen
Moderne Router bieten die Möglichkeit, dass man bestimmten Geräten im Netzwerk „Vorrang“ gibt. Hier sollte man den Gaming PC beispielsweise mit der höchsten Priorität einstufen. - Nat-Type prüfen
Es gibt Spiele, die über den sogenannten Nat-Type Auskunft geben. Hier sollte man darauf achten, dass er „offen“ ist. Ist dieser „mittel“ oder „geschlossen“, sind Probleme bei Multiplayer-Spielen vorprogrammiert. Über das Freigabemenü am PC kann man im Router bestimmte „Ports“ öffnen und dies unterbinden. Welche Ports das sind, ist immer abhängig vom Spielepublisher. Am besten erkundigt man sich direkt oder in einem Game-Forum.
Es gibt also einiges, das man selbst dazu beitragen kann, um den Ping zu optimieren. Der Fokus sollte in jedem Fall auf dem Router liegen. Es ist sinnvoll, diesen von Zeit zu Zeit gegen einen neueren auszutauschen und im Zuge dessen auch gleich einen zu wählen, der Priorisierungstechnik anbietet. So macht dann das Online-Zocken bestimmt noch mehr Spaß!