Acer und BIWIN wollen sich mit der Produktserie Apollo an der Spitze des Arbeitsspeicher-Marktes positionieren. Die für ihr hohes Potenzial berühmt berüchtigten Samsung B-Dies, massive Kühler aus Aluminium und eine schicke Beleuchtung gehören da zum guten Ton. Die Kits gibt es mit verschiedenen Taktraten und Latenzen, wir testen heute für euch das bereits stark hochgezüchtete Kit Acer Predator Apollo 4000 CL17 Kit. Ob der Speicher hält was er verspricht und mehr leistet als nur die hübsche Optik – lasst es uns gemeinsam im Test herausfinden. Acer hat uns freundlicherweise das Kit zur Verfügung gestellt, eine Beeinflussung fand nicht statt. Das Testsample wurde uns vom Hersteller für unseren Test zur Verfügung gestellt, eine Beeinflussung fand nicht statt.

 

Verpackung, Inhalt und Daten

Verpackung

 

Der Acer Predator Apollo 4000 CL17 Kit wird in einem hübsch aufbereiteten Karton geliefert. Schwarz glänzend, die Oberfläche, silbern glänzend die Schrift. In der äußeren Hülle verbirgt sich ein weiterer, sehr stabiler und schwarz gehaltener Karton. Darin befinden sich die Schmuckstücke, denen wir uns heute widmen werden.

 

Inhalt



Neben den zwei gut geschützten Speichermodulen liegt auch ein Infozettel über Einbau und Garantieansprüche bei. Die Predator Apollo RGB Speichermodule selbst befinden sicher verpackt in einem Kunststoffblister, welcher mögliche Kratzer verhindern soll.

 

Daten

Technische Daten – Acer Predator Apollo 4000 CL17​
   
Modell   Apollo RGB
Gesamtkapazität   32 GB
Anzahl der Module   2 (2x 16 GB)
Speichertyp   DDR4 Dual Channel
Speicherinterface   DDR4
Max. Frequenz   4000 MHz
JEDEC-Norm   PC4-32000U
Spannung   1,35 V
Latenz (CL)   17-17-17-37
Anschluss   288-Pin
XMP-Unterstützung   XMP 2.0
Kühlkörper Material   Aluminium
Speicherchips   Samsung B-Die

 

Details


 

Das extravagante Design sticht sofort ins Auge und braucht sich vor Konkurrenz-Modellen nicht verstecken. Der Heatspreader besteht aus mehreren Elementen. Der Kühlkörper selbst besteht aus einem schwarz eloxierten Aluminium-Wärmeleitblech, auf welchem sich die obligatorischen SKU-Aufkleber befinden. Der obere Teil besteht aus milchig gehaltenem Acryl, in welchem sich die LEDs befinden und wird von einem Bügel in silberner Aluminium-Optik gehalten. Auf diesem befindet sich auch das Predator-Logo. Abseits von hauchfeinen Kratzern auf dem Kühlkörper gibt es visuell nichts zu bemängeln. Die Optik weiß zu gefallen und wird ganz sicher seine Abnehmer finden.


 

 

Nicht vorteilhaft ist, dass keine Temperatursensoren verbaut sind. Ab einer gewissen Temperatur kann stark übertakteter RAM Stabilitätsprobleme verursachen, was durch schlechte Belüftung begünstigt wird. Im Falle unseres Kits ist das weniger relevant, weil alle Speicherbausteine vom Kühler abgedeckt werden (je nach Kit, ist das nicht immer der Fall) und für genug Luftzufuhr im Gehäuse gesorgt ist. Solange wir den RAM innerhalb der von Acer angegebenen Spezifikationen laufen lassen, erwarten wir auch keinerlei Probleme.

 

Praxis

Einbau

Der Acer Predator Apollo RGB RAM ist mit 517 mm Bauhöhe zwar nicht klein, konnte aber ohne Probleme unter unserem Noctua NH-D15S verbaut werden. Ohne im UEFI aktiv zu werden, läuft der RAM mit 2133 MHz und CL15. Um also höhere Taktraten zu fahren, muss erst auf das XMP-Profil umgestellt werden.

 

Testsystem

Testsystem  
Gehäuse Jonsbo UMX4 silver
CPU Ryzen 9 5900X
Mainboard MSI X570 Tomahawk WiFi
CPU Kühler Noctua NH-D15S
Grafikkarte AMD RX 6800
SSD 970 Evo Plus M.2 1Tb; 970 Evo Plus M.2 2Tb
Netzteil Seasonic TX-750

 

Tests

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Mithilfe der Software Taiphoon Burner lesen wir die technischen Daten der Speichermodule aus. Dort bestätigt sich, dass B-Dies von Samsung verwendet werden. Es handelt sich bei unserem Speicher um Dual Rank Module mit 10-fach Layer. Das XMP-Profil gibt an, was wir mit einem einfachen Klick im UEFI erwarten können – sofern CPU und Mainboard mitspielen. Laut offizieller von AMD veröffentlichten Folien, wird bei dem uns verwendeten AMD Ryzen 5xxx Speicher mit DDR4-3200 14-14-14-14-34-1T im Dual-Channel garantiert, sofern die Werte innerhalb der Spezifikationen des Speicherherstellers liegen.
 

Benchmarks

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Lassen wir die Einstellungen des Mainboards unberührt, laufen die Speichermodule in der SPD-Geschwindigkeit. Damit liegen 1066,6 MHz an, was DDR4 2133 entspricht. Die Schreib- und Lesewerte sind 32779 MB/s respektive 32316 MB/s, was im üblichen Rahmen bei dieser Frequenz liegt.


 

Im UEFI das XMP-Profil zu aktivieren, hat leider bei dem MSI X570 Tomahawk WiFi nicht gereicht. Wir erreichen zwar die von Acer angegebenen 4000 MHz, die CL ist aber auf 18 fixiert. Über eine schnelle Anpassung im Bios, erreichen wir aber auch die gewünschten 17-17-17-37 bei 4000 MHz. Die Lese- und Schreibrate nehmen wie erwartet gewaltig zu und liegen jetzt bei maximal 60554 MB/s respektive 59578 MB/s. Auch die Kopierrate steigt von 31582 MB/s auf 57055 MB/s. Zeitgleich sinken die Latenzen deutlich. Im direkten Vergleich der Bilder lässt sich erkennen, dass wir bereits an der Grenze unseres AMD Ryzen 9 5900 X arbeiten. Wir konnten zwar die CL von 18 auf 17 senken, mussten uns gleichzeitig aber von der FLCK 1:1:1 berechnet verabschieden. Das sind Ryzen-typische Limitierungen, müssen wir an dieser Stelle anmerken.


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Da wir uns jetzt bereits von einem synchronen Betrieb (1:1:1 von mlck:ulck:flck) verabschiedet haben, können wir den Takt des RAMs unabhängig etwaiger Limitierungen unseres Prozessors nach oben schrauben. Zwar leidet darunter die Latenz, Einfluss auf die erreichten Taktraten hat dies aber nicht. Im UEFI selbst haben wir zusätzlich den „Gear Down Mode“ aktiviert, welcher bei uns einen stabilen Betrieb ermöglicht. Damit sind wir in der Lage, 4033 MHz und eine verbesserte Latenz von 18-17-17-37 zu erreichen. Den Takt bekommen wir mit unserem Mainboard nicht höher eingestellt, trotz der maximal für Samsung B-Dies zugelassenen 1,5 V Spannung. Die Subtimings haben wir zum großen Teil unbeachtet gelassen, was ein etwas höheres Potential ermöglichen könnte.

An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass RAM-OC nicht nur vom Speicher selbst, sondern auch von Mainboard und CPU abhängig ist. Wir können an der Stelle also nicht ausschließen, dass eine andere Kombination an Hardware bessere Ergebnisse ermöglicht. Allerdings sind über 4000 MHz bei DDR4 nicht wenig, was vor allem an der guten Selektion der Speicherchips liegt. Unsere Stabilitätstests wurden jeweils 30 min mit dem integrierten Benchmark von AIDA64 (System Stability Test) durchgeführt. Für einen dauerhaft stabilen Betrieb reicht das nicht aus, um erste Rückschlüsse ziehen zu können dagegen schon.
 

Beleuchtung

 

Die verwendeten LEDs strahlen sehr hell, blenden aber durch das milchige Acryl-Element nicht. Insgesamt hinterlässt die Beleuchtung des Acer Predator Apollo 4000 CL17 Kits einen sehr guten Eindruck. Kleiner Wermutstropfen ist, bedingt durch die hohe Helligkeit der verwendeten LEDs, ein herausstechen der einzelnen LEDs in Form von Lichthöfen. Je nach Blickwinkel fällt das aber nicht auf.


 

Die Farbgebung der ARGB-LEDs kann beliebig angepasst werden, Acer liefert hierzu aber keine eigene Software mit. Da wir auf ein X570 Tomahawk von MSI setzen, nutzen wir deren bereitgestellte Software „Dragon Center“. So können wir die gesamte Beleuchtung unserer Systems synchron laufen lassen, was der RAM auch ohne Probleme mitgemacht hat.

 

Fazit

Der Anspruch des Acer Predator Apollo 4000 CL17 Kit ist es, in der obersten Liga des hart umkämpften Arbeitsspeicher-Marktes mitzuspielen. Der RAM sieht nicht nur hervorragend aus und fasst sich gut an, er ist auch entsprechend schnell. Neben der tollen Beleuchtung sind die verbauten Samsung B-Dies das entscheidende Merkmal, über das sich der RAM verkaufen soll. Selbst bei den beworbenen 4000 MHz sind die Latenzen sehr gut, Overclocking im Rahmen ist ebenfalls möglich. Mit etwas Glück in der Chip-Lotterie, lassen sich auch noch bessere Ergebnisse erzielen. Da das Mainboard an der Stelle oft limitiert, wollen wir unser MSI X570 Tomahawk WiFi nicht als bremsenden Faktor ausschließen. Der RAM selbst wird in verschiedenen Größen, Geschwindigkeiten und Latenzen angeboten.

Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem RAM, weshalb wir guten Gewissens unseren Spitzenklasse-Award vergeben. Die aktuellen AMD Zen 3 CPUs limitieren mit einer maximal garantierten Frequenz von 3200 MHz. Performance-Gewinne werden da vor allem über eine geringe Latenz erreicht. Intel dagegen skaliert deutlich besser mit der Taktfrequenz, weshalb dort Performance-Gewinne nicht über die Latenz, sondern über die Frequenz erzielt werden. Wer maximale Performance möchte, kann guten Gewissens auf den Acer Predator Apollo 4000 CL17 setzen. Dem entgegen steht momentan nur der aufgerufene Preis von etwa 380 € als Import.

Pro:
+ Optik und Design
+ Verarbeitung
+ Selektierte Speicherchips
+ OC-Potential
+ RGB-Beleuchtung

Kontra:
– Preis

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Preisvergleich

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