Antec, ein weltweit führendes Unternehmen für Computer Gehäuse, Lüfter und Kühllösungen im DIY-Bereich, bietet uns heute die Gelegenheit, das neue schon etwas ältere Torque testen zu dürfen. Das Antec Torque ist einem Motorrad-Korpus sehr ähnlich. Seine Form bietet die seitliche Show von Bauteilen und Wasserkühlungen. Durch das offene Design ist der Airflow und das Handhaben von Hardware besonders optimiert. Das Chassis besteht aus Aluminium und bietet Platz für bis zu 2x 360er Radiatoren. Wer glaubt, das wäre schon alles, sollte dieses Review genau lesen und wird eines Besseren belehrt.


 


Bevor wir mit unserem Test beginnen, danken wir unserem Partner Antec für die freundliche Bereitstellung des Gehäuses.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Unboxing Video
 

In diesem Video zeigen wir euch die Verpackung, den Lieferumfang und diverse Daten zu dem Antec Torque.

Daten
Technische Daten – Antec Torque  
Maße 285 x 644 x 621 mm (T x H x B)
Material Glas, Aluminium
Mainboard Mini-ITX, Micro-ATX, ATX
I/O-Panel 2x USB 3.0
1x USB 3.1 Type C
1x je Audio In/Out
Power-On/Off-Switch
Laufwerksschächte 1x 2,5-Zoll
1x 3,5-Zoll
Maximale Maße Grafikkartenlänge: 450 mm
CPU-Kühler-Höhe: 215 mm
Lüfter  
Maße 6x 120 mm
Im Lieferumfang enthaltene Lüfter Keine
Radiatoren  
Maße Deckel und Front – jeweils bis zu 1x 360 mm
Höhe Max. 28 mm

Details

 

Im Fokus steht das große Antec Logo auf der oberen Front. Darüber befinden sich die Anschlüsse des Front-Panels. Mittig platziert sitzt der Powerbutton. Links befinden sich die beiden USB 3.0 und rechts davon Mikrofon und Kopfhörer. Auch ein USB 3.1 Typ-C Anschluss finden wir dort. Sollte das Front-Panel einmal defekt sein, könnten wir es von innen entfernen. Das Antec Torque ist in einem zwei Schalen-Design aufgebaut und diese beiden Schichten werden durch zwei Farben voneinander getrennt. Beide Schichten, sowohl Rot als auch Schwarz, sind aus Aluminium gefertigt. Die Oberflächenbeschichtung ist leicht rau und eher samtig.


 

Unter dem Deckel des Antec Torque ist die rote Trägerkonstruktion für den oberen Radiator oder die drei 120 mm Lüfter. Der Deckel ist mit vier gewaltigen Inbusschrauben aus Aluminium mit dem roten Teil verbunden. Das Design und auch die Verarbeitung sind sehr hochwertig. Durch die offene Struktur haben wir eine optimale Luftzirkulation. Der Verbund der beiden Teile ist sehr robust und gleichzeitig grazil.


 

Die rechte Seite bietet Platz für das Kabelmanagement und für das SSD-Mounting. Die drei sichtbaren schwarzen Schrauben links und die beiden rechts unten, mit Kontakt zum Netzteilrahmen, können genutzt werden, um das Gehäuse in weitere Einzelteile zu zerlegen. Sowohl für die linke und für die rechte Seite wurde eine Scheibe mitgeliefert. Sehr schön sehen wir in diesen Bildern das nahtlose in einander übergehende Design der einzelnen Teile, welche alle demontiert werden können. Die Montage sehen wir im Praxis-Abschnitt.


 

Hinter der ebenso zweiteiligen Front verbirgt sich in rot eine weitere Montagemöglichkeit für Radiatoren oder Lüfter. Bis zu drei 120 mm oder ein 360 mm Radiator finden hier ihren Platz. Trotz der gewaltigen Maße können wir keine 140 mm Lüfter verbauen. Ein Gitter oder einen Meshfilter suchen wir vergebens. Das Antec Torque ist ein offenes Showgehäuse und verzichtet auf jeglichen Staubschutz. Ein wöchentliches Freipusten mit einem Gebläse ist daher ratsam. Im oberen Bereich sehen wir ein Kabel mit 4-Pin-Molex-Anschluss. Dies dient der Beleuchtung des Antec-Logos. Durch das offene Design müssen wir bei der Build-Kreation sehr auf das Kabelmanagement achten.


 

Der untere Teil besteht wie immer aus mehreren Füßen und dem Rahmen für das Netzteil. Wir können noch nicht erkennen, wie wir das Netzteil hinein bekommen. Vermutlich müssen wir aber eines der Teile auf der linken Seite abschrauben und das Netzteil hineinschieben. Auf dem unteren Zettel steht die Seriennummer des Antec Torque. Durch die leicht schräge Position steht das Torque nicht gerade, aber doch sehr stabil auf den Standfüßen. Diese sind auch von unten gepolstert und haben ein kantiges Erscheinungsbild.


 

Das Antec Torque zeigt uns CNC-Arbeiten in voller Pracht. Die Kanten sind sehr genau und gerade gefräst. Durch die Verarbeitung wirkt das Gehäuse sehr elegant. Gleichwertig ist die Rückseite mit dem Durchgang für Kabel und dem sehr großzügigen Backplateausschnitt für das Mainboard verarbeitet. Interessant ist, dass die PCIe-Blenden für die Grafikkarte mit drei Schrauben entfernbar ist. Das schreit förmlich nach hoher Qualität.


 

Der Rahmen mit den kleinen Slot-Blenden ist ebenso aus Aluminium gefräst und hat eine ordentliche Stabilität. Das fehlen der einzelnen Querstreben verhindert ein Blockieren der Ports an der Grafikkarte. Das Material ist 3 mm dick und 115 mm breit. Das Befestigen eines Radiators ist dort nicht ohne Modifikationen möglich. Da aber die Blendenhalterung entfernt werden kann, könnte dort etwas anderes montiert werden.

 

Praxis


In diesem Video zeigen wir euch das Antec Torque im Detail.


 

Das Befestigen der Scheiben wird durch Abstandshalter gewährleistet. Diese besitzen eine Stufe, auf welcher eine Gummihalterung zum Schutz aufgelegt wird. Wir haben es uns nicht nehmen lassen eine kleine Modifikation zu machen. Einige der Schrauben wurden von uns mit Gummiunterlegscheiben versehen. Das Aluminium ist rau, ebenso die Schrauben, welche auch aus Aluminium bestehen. Ein Festziehen führt unweigerlich zur Abnutzung der Oberfläche an den Kontaktstellen. Um die Front zu entfernen, lösen wir vier Schrauben von der Seite und können die drei Lüfter in die Front installieren. Die mitgelieferten Schrauben sind lang genug, aber nicht dick genug. Wir brauchten neue Schrauben für den Radiator und mussten welche bestellen. Zum Einsatz kamen M3 35 mm Schrauben – diese passten dann perfekt in die Front. Das Aluminium ist wesentlich dicker als Stahlblech und somit passen die 30 mm Schrauben nicht.


 

Im gesamten Aufbau war das Antec Torque stabil und wies keine Probleme auf. Das Netzteil lässt sich ganz einfach in den dafür vorgesehenen Schacht einbauen und bietet auch für längere Netzteile genug Platz. Das Kabelmanagement ist auffällig offen und benötigt eine ruhige Hand und eventuell einen Neoprenschlauch oder eine DIY-Shroud. Wir sehen von außen aber nur gering, dass dort 7 Kabel verlaufen. Die GPU wird von der Blende perfekt gehalten. Etwas Zug ist auf dem PCIe-Slot im Mainboard, eine horizontale Montage wäre von Vorteil gewesen. Dies wird uns aber nicht geboten. Einige Kabel verlegen wir über das Aluminium nach hinten, dies birgt aber eine kleine Gefahr, denn die Kanten sind teils scharfkantig.


 

Während wir das System, ein B450 I Pro WIFI von AORUS mit Ryzen R7 1700, im Antec Torque betreiben, leuchtet das Antec-Logo. Dies sieht sehr elegant aus – keines Falls aufdringlich. Wie zu erkennen ist, haben wir den Deckel gedreht installiert, um eine weitere Möglichkeit zu zeigen. Dadurch sehen wir mehr des roten Basisgerüsts und haben andere Kabelzugangs und Verlege-Möglichkeiten. Außerdem schützt der Deckel so die USB-Ports vor Staub. Unter diesem Deckel befindet sich vorne noch das Antec-Logo welches so nicht zu sehen ist. Es reduziert so auch den Heckspoiler, welcher gedreht montiert weiter nach hinten raus steht.


 

Der gesamte Eindruck ist enorm, Bilder werden dem echten Erscheinungsbild nicht gerecht. Das Antec Torque ist auf seine Art und Weise ein High-End Gehäuse mit durchdachter und großzügiger Struktur. Wenige Schrauben halten das Antec Torque zusammen und es wackelt nichts. Die Scheibe reduziert das ausleuchten des Innenraums durch ihre sanfte Tönung. RGB-Elemente werden dadurch mehr in den Fokus gerückt. Verbaut wurden eine Vega 64 mit Alphacool – GPX Kühler und ein ZMT EK-Waterblocks Softtube-System mit Bitspower 360° Fittings. In der Front befinden sich drei 120 mm Lüfter, welche noch Platz zum Verschieben finden. Die Kabel für die Lüfter können sehr gut neben den Lüftern verlegt und versteckt werden. Die Pumpe sitzt auf dem Boden, zwischen den Kabeln auf einer Gummimatte. Von unten haben wir eine Verschraubmöglichkeit im Boden gefunden. Auch im Inneren sind an der Basis des Mainboardtrays die Schraubenlöcher für die Laufwerke. Sollten M.2 SSDs verwendet werden, können diese Schrauben auch für Ausgleichsbehälter genutzt werden. Die hier benutzten Hexagon von Bitspower werden fest an den Radiator montiert. Ein luftigeres Design kann kaum kreiert werden, daher brauchen wir bei dem Antec Torque keinen Temperaturenvergleich. Frische Luft von überall in Richtung des Mainboards und der Grafikkarte mit direkter Abfuhr nach außen. Perfekt für minimale Temperatureinflüsse, es rieselt aber gerne Staub hinein. Wo Licht ist, ist auch meistens Schatten. Einen Staubfilter für die Front können wir nachrüsten, aber gegen die Umgebungseinflüsse ist das offenere Design nicht gewappnet. Einen AirDuster, welchen wir bei Caseking kaufen konnten, benutzen wir regelmäßig alle 7 Tage, um unsere Show oder Benchcases zu entstauben. Dann wird es nie zu viel Staub, den selbst geschlossene Gehäuse haben nach einiger Zeit Staub im inneren.

 

Fazit

Das Fazit unseres Erlebnisses mit dem Antec Torque ist großartig. Die Energie, welche das Show-Gehäuse ausstrahlt, ist überwältigend. Dem DIY-User ist es ein Leichtes, das Gehäuse mit Hardware zu befüllen, ohne an seine Grenzen zu stoßen. Klare Linien und ein luftiges Design halten das Antec Torque immer frisch und modern. Die Verarbeitung ist im hohen Maß erreicht worden und nur minimale Mängel sind zu erkennen. Wir bekommen mit dem Antec Torque geliefert, was wir uns gewünscht haben. Keinen Schnickschnack, keine Lüfter, keinen Kontroller, keine Laufwerksschächte für DVD-Laufwerke oder ein großes Raid. Es ist der typische Lamborghini unter den Gehäusen mit einer Garantie zur Freude. Aufgrund der hochwertigen Verarbeitung, des tollen Designs und der zeitlosen Linie, vergeben wir die Spitzenklasse-Empfehlung und 9,6 von 10 Punkten.

Pro:
+ Design
+ Materialwahl der Schrauben
+ Verarbeitung
+ Montage
+ Aluminium
+ Leicht
+ USB 3.1 Typ C
+ Handhabung

Kontra:
– Staubanfälligkeit bei Radiatoren
– Geringe Schalldämpfung durch offenes Design
– Aluminium auf Aluminium birgt die Gefahr der Kratzer

Wertung: 9,6/10

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