Arcade Games oder Spielautomaten – auf den ersten Blick könnte man denken, sie gehören in dieselbe Schublade. Beide leuchten, beide ziehen magisch an, und beide sorgen für einen kurzen Adrenalinschub. Auch Terminals im Betshop können in diese Kategorie eingeordnet werden.

Doch der Schein trügt: Wenn es um die Regeln für das Aufstellen in Deutschland geht, trennen die beiden Welten. Und der Unterschied endet nicht vor Ort – auch online, etwa auf Plattformen sind Spielautomaten streng lizenziert.

Arcade Games

Arcade Games, das sind die Klassiker mit Retro-Charme. Wer denkt da nicht an quietschbunte Automaten mit Spielen wie Pac-Man oder modernen Tanzwettbewerben? Sie bieten Unterhaltung pur – ohne den Ernst des Gewinnens. Und genau da liegt der Clou: Weil sie keine Geldgewinne ausschütten, gelten für sie lockere Regeln.

Statt sich durch das Labyrinth des Glücksspielrechts zu wühlen, genügt hier eine gewerberechtliche Genehmigung. Betreiber haben also weit weniger Hürden, um diese Geräte aufzustellen. Ob in einem trendigen Café, einem Einkaufszentrum oder einer Freizeiteinrichtung – Arcade Games fühlen sich überall zu Hause, solange die Standards für Sicherheit und Lautstärke eingehalten werden und der Jugendschutz berücksichtigt wird.

Spielautomaten

Spielautomaten oder Sportwetten Softwares sind ähnlich reguliert – hier geht es ebenfalls um mehr als nur Unterhaltung. Der Fokus liegt auf potenziellen Gewinnen, und genau dieser Aspekt zieht strengere gesetzliche Vorgaben nach sich. Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) definiert klare Rahmenbedingungen, die durch zusätzliche Vorschriften in den jeweiligen Bundesländern ergänzt werden.

Ohne eine spezielle Lizenz läuft auch bei Sportwetten-Softwares nichts. Anbieter müssen umfangreiche Nachweise erbringen, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, einschließlich Maßnahmen zum Spieler- und Jugendschutz. 

Darüber hinaus dürfen solche Softwares nur auf genehmigten Plattformen betrieben werden, die strenge Vorgaben zur Transparenz und Fairness einhalten müssen. Selbst dann gelten zusätzliche Regelungen, etwa zur Werbung und zum Schutz vor Spielsucht.

Wo dürfen die Geräte eigentlich stehen?

Standortfragen könnten nicht unterschiedlicher beantwortet werden. Arcade Games lassen sich fast überall unterbringen – in Freizeitparks, Einkaufszentren, oder sogar in modern designten Bars, die mit Nostalgie punkten möchten. Hier heißt es: „Erlaubt, solange niemand gestört wird.“

Spielautomaten hingegen sind weniger flexibel. Ein Klassiker in der Kneipe: Spielautomaten in einer separaten Ecke, klar gekennzeichnet und immer außer Reichweite der jüngeren Gäste. Das klingt streng, ist aber auch nötig, um sicherzustellen, dass Jugendliche nicht in die Versuchung geraten, ihr Taschengeld zu verspielen.

Außerdem gibt es eine klare Begrenzung, wie viele Geräte in einer Spielhalle oder einem Restaurant stehen dürfen. Wer zu nah an Schulen oder Jugendeinrichtungen kommt, sieht schnell rot – und das nicht im Sinne der Gewinne.

Technik: Sicherheit vor allem

Ein weiterer Unterschied zeigt sich in den technischen Anforderungen. Spielautomaten durchlaufen einen echten TÜV der Glücksspielbranche: Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) prüft sie auf Herz und Nieren. Hier geht es darum, Manipulationen auszuschließen und sicherzustellen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Mechanismen – von Gewinnbegrenzungen bis hin zu Sperrzeiten – einwandfrei funktionieren.

Arcade Games haben es da einfacher. Sie müssen zwar sicher und funktionstüchtig sein, aber es gibt keine verpflichtende Zertifizierung. Betreiber haben also weniger Papierkram, mehr Spielraum.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/vmJgtCmgmWI

 

Teilen.
Einen Kommentar schreiben

Exit mobile version