Ob ein Mainboard unbedingt groß sein muss, um damit die maximale Leistung aus CPU und Grafikkarte heraus zu holen, schauen wir uns in diesem Test an. Dazu verbauen wir das Asus ROG STRIX Z370-I Gaming. Hierbei handelt es sich um ein Mainboard im Mini-ITX Formfaktor, das vor allem Gamer ansprechen soll, die ein kleines System favorisieren. Wie viel Leistung aus einem solch kleinen Mainboard heraus zu holen ist und ob es auch für eine ordentliche Übertaktung des Prozessors geeignet ist, schauen wir uns auf den folgenden Seiten genauer an.
An dieser Stelle möchten wir uns bei ASUS für die Bereitstellung des Samples sowie für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken.
Der Verpackung des Asus ROG STRIX Z370-I Gaming sehen wir an, das vor allem Spieler angesprochen werden sollen. So stechen in der unteren linken Ecke, unter der Produktbezeichnung, die bunten Verzierungen heraus. Diese sollen uns deutlich machen, dass das Mainboard RGB LEDs bietet. In der oberen linken Ecke entdecken wir das heißbegehrte Republic of Gamers Logo. Auf der Rückseite des Kartons können wir uns die umworbenen Besonderheiten des Mainboard anschauen. Hier stechen vor allem die „Spezial Features“ heraus, wie zum Beispiel die „Double-Decker-Heatsink“ auf die wir im späteren Verlauf noch zurückkommen werden.
Wenn wir die Verpackung öffnen, finden wir unter einer Klappe das Mainboard.
Den Karton, in dem das Mainboard liegt, können wir entnehmen. Unter diesem befindet sich das zahlreiche Zubehör.
Damit wir einen Eindruck davon bekommen, was Asus uns alles als Zubehör liefert, haben wir das es auf einer Bank breit verteilt.
Im Zubehör enthalten sind :
- Bedienungsanleitung
- M.2 2242 Montage-Kit
- Asus ROG I/O Shield
- 4 x SATA 6Gb/s Kabel
- 2 x M.2 Schraubenpaket
- 1 x Tool zur Installation der CPUs
- 1 x ROG adressierbarer LED Streifen (30cm)
- 1 x ASUS 2T2R dual band Wi-Fi Antennen (Wi-Fi 802.11a/b/g/n Kompatibel)
- 1 x SCD
- 1 x Panel Kabel
- 1 x STRIX Sticker
Chipsatz Z370:
Beim Intel Chipsatz Z370 handelt es sich um ein Z270 Refresh. Damit ändert sich am Chipsatz selbst nichts, außer dass dieser, wie auch der Z270, bei Sockel 1151 Mainboards zum Einsatz kommt. Anders als bei Mainboards mit Z270 Chipsatz, kann auf Z370 Mainboards die neuste Generation von Intel CPUs verbaut werden.
Intel setzt bei der 8. Core Generation auf weitere Rechenkerne, maximal sind es zurzeit sechs Stück. Es gibt Gerüchte, dass sogar ein 8-Kerner für die Mainstreamplattform in Arbeit ist. Daher sind Z370 Mainboards durch eine Änderung der Pinbelegung im CPU-Sockel nicht mit der 6. und 7. Core Serie abwärtskompatibel. Natürlich ist es somit auch nicht möglich eine CPU der 6. oder 7. Generation auf ein Z370 Mainboard einzusetzen. Die veränderte Pinbelegung kommt vor allem zum Einsatz, um die, mit mehr Kernen ausgestatteten, CPUs der 8. Generation mit mehr Strom versorgen zu können.
Aktuell gibt es sechs verschiedene Modelle der 8. Core Generation. Den Anfang macht der Intel Core i3-8100, dieser ist ausgestattet mit 4 Kernen und bietet kein Hyperthreading. Der ebenfalls mit 4 Kernen und 4 Threads ausgestattete i3-8350K bietet anders als sein kleiner Bruder einen höheren Takt und die Möglichkeit, dank des freien Multiplikators, zu übertakten. Bei beiden 4-Kernern ist kein Turbo 2.0 integriert.
Die Core i5 Prozessoren 8400 und 8600K bieten uns 6 Kerne und Turbo 2.0. Wie bei den i3 Modellen kommt auch hier kein Hyperthreading zum Einsatz. Der 8600K hat natürlich auch einen freien Multiplikator. Das Schlusslicht bilden zwei Core i7 Prozessoren, der 8700 und 8700K. Diese bieten Intels Turbo 2.0 und Hyperthreading, somit haben diese 12 Threads. Der 8700K bietet wie zuvor der 8350K und 8600K einen freien Multiplikator.
Details:
Wie zuvor schon erwähnt, setzt Asus beim ROG STRIX Z370-I Gaming auf den Z370 Chipsatz. Maximal werden DDR4 4333 MHz (O.C.) Speichermodule unterstützt. Insgesamt können wir zwei 16 Gigabyte Speichermodule verbauen. Auf die Anschlüsse, die das Mainboard liefert, kommen wir später zurück.
Der erste Eindruck des Asus ROG STRIX Z370-I Gaming ist positiv, trotz des Mini-ITX Formfaktors bietet das Mainboard eine Menge Optionen auf die wir im weiteren Verlauf zurückkommen werden. Auf dem linken Spannungswandlerkühler erkennen wir den Schriftzug „STRIX“ und auf dem Chipsatz/M.2-Kühler das „Republic of Gamers“ Logo. Rechts neben dem CPU-Sockel erkennen wir die Produktbezeichnung „STRIX Z370-I Gaming“. Die Verarbeitungsqualität ist wie schon bei dem von uns zuvor getesteten Asus ROG Rampage VI Apex sehr gut. Auf dem Mainboard werden uns ein CPU-Lüfter- und ein Gehäuselüfteranschluss geboten. Neben diesen beiden Anschlüssen finden wir einen weiteren für eine AiO Pumpe; diesen können wir optional aber auch für einen Lüfter nutzen und steuern. Des Weiteren gibt es einen Anschluss für einen Temperatursensor. Im oberen linken Teil, neben dem Spannungswandlerkühler wird der 8-Pin-CPU Stromanschluss angeschlossen.
Asus setzt bei STRIX Z370-I Gaming auf eine breite Spannungsversorgung. Es kommt ein DIGI VRM+ ASP 1253 VRM-Controller zum Einsatz der insgesamt neun Spannungswandler/MOSFETs steuert. Diese bieten selbst für einen i7-8700K genügend Power.
Asus setzt beim Z370-I auf neun 4C86N MOSFETs . Wie warm die Spannungswandler werden, schauen wir uns späteren genauer an.
Das Mini-ITX Mainboard bietet uns einen PCIe x16 Slot, über diesem finden wir den Chipsatzkühler wieder. Hier handelt es sich aber nicht um einen gewöhnlichen Kühler, sondern um einen Doppel-Decker-Kühler. Den oberen Teil des Kühlers können wir nach dem Lösen von zwei Kreuzschrauben entfernen. Der jetzt noch vorhandene Teil des Kühlers trägt die Abwärme des Chipsatz ab. Über diesem können wir eine M.2 SSD anbringen und den oberen Teil des Kühlers wieder montieren. Somit wird die verwendete M.2 passiv mitgekühlt.
Am unteren rechten Rand des STRIX Mainboards finden wir den SupremeFX Soundchip und die beiden RC4580- und OPA1688-OP-Verstärker von Texas Instruments. Natürlich finden wir auch einen Audioheader für das Frontpanel. Neben den Verstärkern für den Soundchip finden wir die Audiokondensatoren von Nikon, die für eine zusätzliche Optimierung beim Klang sorgen sollen.
Auf der linken und rechten Seite der Speicherslots finden wie jeweils zwei SATA-Anschlüsse vor und damit sind es insgesamt vier SATA Anschlüsse. Des Weiteren finden wir einen USB 2.0 und einen USB 3.1 Gen1 Anschluss für das Frontpanel. In der oberen linken Ecke des Mainboards, am I/O finden wir einen weiteren USB-Anschluss, dieser bietet uns USB 3.1 der zweiten Generation. Neben dem USB 2.0 Anschluss sehen wir den 3-Pin-RGB-Anschluss.
Eine wahre Anschlussvielfalt finden wir am I/O wieder. Hier können wir vier USB 2.0 und drei USB 3.1 Gen1 Type-A Anschlüsse sehen. Des Weiteren finden wir intern einen USB 3.1 Type-C, diesmal aber in Generation 1. Da auf Intels Mainstreamplattform auch immer eine iGPU zum Einsatz kommt, finden wir am I/O auch einen HDMI und einen DisplayPort Anschluss. Neben diesen besitzt das Board fünf 3,5 mm Klinkenanschlüsse und einen SPDIF Optical Out Anschluss. Eine kleine Besonderheit wird uns mit dem integrierten 2 x 2 WLAN/Bluetooth Modul geboten, um dieses nutzen zu können müssen wir nur die beiliegende Antenne mit den zwei Anschlüssen verbinden.
Auf der Rückseite des Asus ROG STRIX Z370-I Gaming entdecken wir einen weiteren M.2 Slot, in den wir maximal eine M.2 2280 verbauen können.
Montage und BIOS:
Um das Mainboard ausgiebig testen zu können, verbauen wir einen Intel Core i3-8350K. Mit diesem können wir dank des freien Multiplikators die OC-Fähigkeit des Mainboards testen. Vor allem interessiert uns, ob die Spannungsversorgung für solche Zwecke ausreicht und wie warm die Spannungswandlerkühler werden.
Damit wir die M.2 von Intel in den M.2 Slot stecken können, müssen wir den oberen Teil des Doppel-Decker-Kühlers entfernen. Um an den M.2 Slot zu kommen, lösen wir zwei Kreuzschrauben. Sobald diese herausgedreht sind, können wir den oberen Teil des Kühlers entfernen. Unter diesem befindet sich noch ein Wärmeleitpad, das für eine gute Wärmeübertragung zwischen M.2 und Kühler sorgen soll. Wie gut dieser die M.2 kühlt, schauen wir uns im späteren Verlauf genauer an.
Bei der Montage des Cooler Master MasterAir Maker 8 haben wir keine Probleme, trotz des kleinen Mini-ITX Formfaktors.
BIOS:
Beim Betreten des BIOS empfängt uns das Hauptmenü. Hier können wir die Lüfter und das XMP-Profil einstellen. Um in das erweiterte Menü zu kommen, müssen wir F7 drücken.
Im Ai Tweaker finden wir alle OC Einstellung, die wir uns wünschen. Hier können wir den Multiplikator der CPU, des CPU Cache und die Spannung erhöhen. Natürlich können wir auch die Speichergeschwindigkeit und im Unterordner DRAM Timing Control die Speicher Timings ändern.
Darüber hinaus finden wir im DIGI+ VRM und Tweakers Paradise weitere Einstellung, die beim Übertakten von Vorteil sein können. Mit dem Verstellen der CPU Load-line Calibration und dem Erhöhen der CPU Current Capability, können wir die Spannungsversorgung des Prozessors stabilisieren und die maximal erlaubte Stromaufnahme erhöhen.
Im Monitor können wir die Temperaturen des Systems auslesen und die Lüftereinstellungen konfigurieren. Mit PWM Lüftern können wir die Lüfter von 20-100 % der maximalen Drehzahl regeln. Ohne PWM Lüfter liegt der niedrigste Wert, den wir einstellen können bei 60 % der maximalen Drehzahl.
Unter Tool finden wir Asus Flash EZ Flash 3 Utility, wo wir ein neues Bios flashen können. Im Unterordner „Asus Overclocking Profile“ können wir unsere OC-Profile speichern und gespeicherte Profile laden.
OC, Temperaturen und Stromverbrauch:
Mit dem verbauten Intel Core i3-8350K können wir einen Durchlauf mit 5 GHz erfolgreich absolvieren. Hierbei limitiert schlussendlich die CPU, die Spannungsversorgung ist hier nicht das Problem. Wenn wir eine falsche BIOS-Einstellung getroffen haben und der PC nicht mehr starten möchte, entfernen wir den Kaltgerätestecker vom Netzteil oder legen den Netzteilschalter um und warten einen Moment, bis im Mainboard kein Strom mehr fließt. Das erkennen wir daran das die LEDs nicht mehr leuchten. Danach können wir den PC wieder wie gewohnt starten.
Mit einer Spannung von 1,376 Volt erreichen wir stabile 4,9 GHz.
MOSFET und M.2 Temperatur:
Die MOSFET-Kühlertemperaturen testen wir mit den zuvor eingestellten 4,9 GHz. Die gemessenen Oberflächentemperaturen sind sehr gut, so liegt der obere Kühler bei 41,6 °Celsius und der linke bei 40,6 °Celsius. Gemessen wurde mit einem Infrarotmessgerät.
Um zu sehen wie gut eine unter dem Doppel-Decker-Kühler verbaute M.2 gekühlt wird, haben wir die Temperaturen unter Belastung mit CrystalDiskMark gemessen. Hier lagen wir bei maximal 49 °Celsius.
Stromverbrauch:
Ohne dedizierte Grafikkarte liegt der Stromverbrauch im Idle bei niedrigen 29,8 Watt und unter Last bei 89,8 Watt. Mit OC steigt natürlich auch der Stromverbrauch, hier messen wir mit unserem Brennenstuhl PM 231 E im Idle 44,6 Watt und unter Last 153,4 Watt. Die Verlustleistung des Netzteils ist hierbei nicht mit eingerechnet.
Fazit:
Das Asus ROG STRIX Z370-I Gaming ist trotz seiner geringen Größe ein wahres Republic of Gamers Produkt. Wir haben den vollen Funktionsumfang beim Übertakten und die Leistung in Spielen ist sehr gut. Die Spannungsversorgung ist mit neun Phasen mehr als ausreichend und bietet eine Menge Spielraum für das Übertakten des Prozessors. Die Temperaturen der Wandler sind beim Übertakten kein Problem. Die internen Anschlussmöglichkeiten und Anschlüsse am I/O bieten alles, was ein moderner PC braucht. Selbst für M.2 SSDs haben wir zwei Slots zu Verfügung. Die insgesamt vier SATA-Anschlüsse dürften für jedes ITX-Setting ausreichen. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, hier setzt Asus auf hochwertige Komponenten. Selbstverständlich können die verbauten LEDs mit Aura Sync gesteuert werden und alternativ können wir mit der Ai Suite auch im Windows die Speicher und den Prozessor übertakten. Selbstverständlich haben wir auch den integrierten WLAN Adapter getestet, dieser liefert eine gute und stabile Verbindung. Der Preis liegt aktuell bei 200 € und befindet sich im höheren Preissegment für Mini-ITX Mainboards. Wir können das Mainboard jedem empfehlen der ein kleines System ohne Einschränkung bei der Spannungsversorgung, OC-Tauglichkeit und Leistung nutzen möchte.
Wir vergeben Asus ROG STRIX Z370-I Gaming 9,8 von 10 Punkten. Damit erhält die Hauptplatine den Gold-Award. Neben dem Gold-Award verleihen wir den High-End-Award, da es im Mini-ITX Formfaktor, unserer Meinung nach, das beste Mainboard ist. Natürlich verleihen wir für die zahlreichen OC-Einstellungen, die das Mainboard liefert, auch den OC-Award.
Pro:
+ gute CPU-Spannungsversorgung
+ Installation von zwei M.2 SSDs möglich
+ viele USB-Anschlüsse am I/O-Panel inklusive WLAN
+ Viele interne Anschlüsse
+ Onboard Wi-Fi
+ OC Einstellungen im BIOS
Neutral:
– Preis
Kontra:
– keins gefunden
– Herstellerlink
– Preisvergleich
Ein Kommentar
Very Sexy 😀 Vor allem mit Wakü