Nach dem sehr erfolgreichen Start der Radeon RX 480 bringt AMD direkt die nächste Grafikkarte im hart umkämpften Mittelklassesegment: die RX 470. Wie bei jedem Grafikkartenrelease sind natürlich die Boarddesigns der jeweiligen Partner am Interessantesten.
ASUS, einer der größten AMD-Boardpartner hat seine beliebte „STRIX Gaming“ Reihe um die RX 470 erweitert, die wir in diesem Test auf Herz und Nieren prüfen wollen.
Für die Bereitstellung des Samples danken wir ASUS und freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit.
Autor: Patrick Ermisch/Drayygo
Quelle: ASUS
Verpackung und Technische Daten
Die Strix Gaming RX 470 kommt in einem hauptsächlich schwarzen Karton in unserer Redaktion an. Auf der Vorderseite gibt es schon viele Informationen zu sehen, da wäre zum Einen die AURA RGB Beleuchtung zu nennen, einige technische Daten wie die HDR Fähigkeit, der 14nm Herstellungsprozess, FreeSync-Unterstützung und die DX 12 Fähigkeit.
Auf der Rückseite sehen wir dann einige Besonderheiten und Features der RX 470 Strix Gaming: Die Abstimmung auf die ASUS-eigene Software GPU Tweak II (inkl. Gamecaster), die eigens entwickelte Rotorform, sowie der (sehr praktische) 4-Pin Header an der GPU selbst.
Der Lieferumfang hält sich in einem vernünftigen Rahmen; in der Verpackung finden wir:
2x ROG Kabelbinder
1x Treiber CD
2x orangene Decals
1x Installationshilfe
1x World of Warships „Coupon“
Bevor wir zum Interessanten Teil kommen, den Benchmarks, fassen wir für euch noch einmal die technischen Daten der ASUS Strix Gaming RX 470 zusammen.
So sind auf der GPU 2048 Shader, 32 ROPs, 5,7 Milliarden Transistoren, ein 256-Bit Speicherinterface für insgesamt 4GB GDDR5 mit einem Takt von 1650Mhz zu finden.
Der Standardtakt beträgt bei unserem Modell 1250Mhz im Gaming Modus, und 1270MHz im OC Modus
Detailansicht:
Die ASUS Strix Gaming RX 480 war mit 30cm Länge ein richtiges Flaggschiff, die RX 470 Strix hingegen ist relativ kompakt, und kommt mit 2 Axiallüftern mit 95mm Durchmesser.
Die Kühlershroud weiß durch ihr aggressives Design zu gefallen, auf der einem etwaigen Sichtfenster zugewandten Seite hat ASUS noch das ROG Logo mit LED Beleuchtung eingebaut, um den komplett schwarzen Stil etwas aufzulockern.
Leider gibt es bei der Strix Gaming RX 470 keine Backplate, das PCB ist allerdings mattschwarz und fällt somit nicht negativ in unserem Gehäuse auf.
2 DVI, 1 HDMI sowie 1 DP Anschluss sorgen für eine ausreichende Kompatibilität mit allen gängigen Monitoren; auch für Multimonitoring sind diese mehr als genug.
An der Seite finden wir den 6-Pin Anschluss, der die Maximal – TDP der Karte zusammen mit den 75W aus dem PCIe – Slot auf 150W zusammenfasst. Ein sehr nützliches Feature der RX 470 aus dem Hause ASUS ist die kleine LED auf dem PCB auf Höhe des Stromanschlusses: Ist kein Stromstecker eingesteckt bzw. nicht korrekt, dann leuchtet diese rot. Wenn der Stecker sitzt und ausreichend Strom zur Verfügung stellt, dann springt diese LED auf weiß um. Das ROG-Logo an der Seite der Kühlershroud ist standardmäßig rot beleuchtet, dies soll mit mit der AURA Software allerdings noch ändern können.
Praxistest:
Einbau:
Der Einbau der RX 470 verläuft schnell und einfach – anderes haben wir aber auch nicht erwartet.
Die geringe Länge von 24,2cm sorgt für sehr gute Kompatibilität mit verschiedensten Gehäusen, auch mATX/ITX sollte mit dieser Karte kein Problem darstellen.
Nach dem Einbau kommt die obligatorische Treiberroutine. Wir entscheiden uns für die Benchmarks für den Crimson 16.8.2 Treiber, da dieser der aktuellste Treiber zu diesem Zeitpunkt war.
Benchmarks:
Wir beginnen unseren Benchmark Parcour mit einigen synthetischen Benchmarks.
Mit von der Partie sind:
– Firestrike
– TimeSpy
Unsere Spielebenchmarks beinhalten folgende Spiele:
Hitman DX 12
The Witcher 3
Deus Ex: Mankind Divided DX 11
Doom Vulkan
Total War Warhammer DX 12
Call of Duty: Black Ops 3
The Division
GTA V
Rise of the Tomb Raider DX 12
Wir benchen in 1080p@Ultra – mit einigen spielspezifischen Ausnahmen.
Bei The Witcher 3 verzichten wir auf die Verwendung von Hairworks, bei Deus Ex verzichten wir auf CHS und bei Total War Warhammer setzen wir die Einheitengröße händisch auf Ultra.
Overclocking/Undervolting
Um auch die Feintuner unter euch zu befriedigen, haben wir unser Sample übertaktet und undervolted, alles jeweils unter realistischen Bedingen (Stichwort: Spannung). Trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass unsere Ergebnisse nicht allgemeingültig sind, und eure Exemplare zu Hause besser oder schlechter zu übertakten/undervolten sind.
Wir konnten unser Modell bei der Standardspannung auf einen Boost-Takt von 1360MHz anheben, der Speicher war mit einem maximalen Plus von 60MHz leider nicht so taktfreudig.
Beim Undervolting zeigte sich die ASUS Strix OC von ihrer besten Seite, konnten wir die Spannung stabil in den letzten beiden Taktstufen auf 1,020V einstellen. Dadurch sank der Verbrauch von ermittelten ~148W auf ca. 120W. Auch ein wichtiger Punkt ist, dass es fast schon zwingend notwendig ist, das Powertarget auf „+50%“ zu setzen, damit die RX 470 Strix nicht ins Powerlimit läuft. Bei unserem Sample war dies leider weder mit dem Afterburner noch mit dem Wattman möglich, allerdings lies sich das Problem mit dem ASUS eigenen Tool „GPU Tweak“ beheben. Danach war auch eine Powertarget-Änderung im Wattman selbst möglich.
Temperaturen/Lautstärke:
Dank der sehr konservativ eingestellten Lüfterkurve ist die ASUS RX 470 Strix im normalen Betrieb aus einem nicht gedämmten Gehäuse durchaus hörbar, allerdings nicht störend.
Dafür wird die Karte auch nicht wärmer als 62° (Firestrike Extreme). Wenn man allerdings die Lüfterkurve anpasst bzw. das Temperaturtarget durch die AMD-interne Software „Wattman“ auf 70 oder gar 80° (völlig ungefährliche Temperaturen) anhebt, dann wird aus der Strix OC eine echte „Silent-Karte“, die selbst im offenen Aufbau aus 50cm nur sehr schwer bis garnicht herauszuhören ist.
Fazit:
Out of the Box ist die ASUS RX 470 Strix OC eine durchaus empfehlenswerte Karte mit ein paar wenigen Schönheitsfehlern. So läuft die GPU unter Standardeinstellungen quasi immer ins Powerlimit/Temperaturlimit, was allerdings mit wenigen Klicks im Wattman behoben werden kann. Im geschlossenen Gehäuse ist die Karte aus dem Hause ASUS herauszuhören – ebenfalls etwas, dass durch wenige Handgriffe in „Silent“ geändert werden kann. Das OC/UV Potential ist durchaus in Ordnung, die allgemeine Leistung für den aufgerufenen Preis weiß auch zu überzeugen. Optisch ist die Karte ein wahrer Leckerbissen für alle, die den eckigen, aggressiven aber farblich neutralen Look mögen – so wie wir. Als besonderes Schmankerl gibt es noch ein ROG Logo, welches per RGB – LED an das farbliche Gesamtkonzept des eigenen Computers angepasst werden kann.
Pro:
+ sehr kurz (24,2cm)
+ ansprechende Optik
+ RGB LED
+ undervolting-Potential
+ sehr kühl…
+ 2 voreingestellte Modi (Gaming:1250MHz / OC: 1270MHz)
Contra:
– … und daher schnell im Powerlimit (out of the box)
– um die Karte im Standard-Powertarget zu halten drehen Lüfter hörbar auf
Aufgrund der o.g. Vor- bzw. Nachteile vergeben wir eine Gesamtwertung von 7,8 Punkten und damit den „Silber-“ Award. Dank der ansprechenden Optik bekommt die ASUS RX 470 Strix OC
noch den „Design“ Award.
3 Kommentare
danke für den test
Ähm, mal eine Frage. Ich habe genau diese Karte und auch festgestellt, dass ohne Powertarget anheben, die Karte nicht komplett hochtaktet.
Wenn ich nun undervolte, bei mir gehts bis 1,07volt, muss ich dann das Powertarget überhaupt erhöhen? Ich wollte schon gerne unter 150w bleiben..
Was willst du denn erreichen? Maximalen Takt oder minimalen Stromverbrauch?