Biostar ist seit vielen Jahren ein erfolgreicher Hersteller im Motherboard Segment. Wir testen für Euch das Biostar Racing Z370GT6. Dieses Motherboard ist im unteren Preissegment angesiedelt und verfügt über diverse Features. Es ist auf Gaming ausgelegt, eignet sich aber auch für einen Multimedia-PC. Welche Vor- und Nachteile das Motherboard bietet, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das Biostar Racing Z370GT6 wird in einer hochwertigen Verpackung geliefert. Der Karton besteht aus dicker und solider Pappe, welche einen Sturz aus geringer Höhe problemlos abfedern kann. Die Vorderseite ist schlicht und dennoch auffällig gehalten. Auf dem Hintergrund ist ein buntes Bild abgedruckt. Dieses ist mit den Fingern erspürbar. Die zahlreichen Farben in dem Bild sollen auf die umfangreiche RGB-Funktion des Motherboards hinweisen. Oben links ist das Biostar Logo aufgedruckt. Unten rechts finden wir die Bezeichnung des Motherboards und links sehen wir Informationen zum Chipsatz. Wie es üblich ist, wurde die Rückseite mit Informationen vollgestopft. Dabei ist diese aber nicht zu überladen, sondern bietet einen guten Überblick der Features des Motherboards. Des Weiteren ist die Rückseite in zwei Hälften unterteilt. Auf der oberen Seite werden einige Features des Motherboards erklärt. Auf diese werden wir in der Detailansicht und dem Praxisteil eingehen. Auf der unteren Hälfte werden die wesentlichen Komponenten der Hauptplatine gezeigt und benannt.
Das Motherboard befindet sich gut verpackt in einer ESD-Schutzfolie. Diese Folie verhindert die Einwirkung von elektrostatischer Aufladung, welche auch aus geringer Distanz negative Effekte auf das Motherboard haben kann. Ein Inlett verhindert das Verrutschen des Motherboards und trennt es von dem Zubehör.
Inhalt
Im Lieferumfang ist die Hauptplatine, gefolgt von einem ESD-Polster. Zusätzlich gibt es vier 6 Gb/s Sata Kabel, ein I/O-Shield und die Anleitung mit Treiber DVD.
Folgende Teile befinden sich im Lieferumfang des BIOSTAR RACING B350BGN
- I/O Shield
- Anleitung
- Treiber DVD
- ESD-Polster
Daten
Chipsatz Z370
Für die 8. CPU-Generation von Intel wird aktuell der Z370 Chipsatz benötigt. Anfang dieses Jahres werden weitere Chipsätze auf dem Markt erscheinen. Bis dahin müssen wir mit der teureren Variante auskommen. Der Z370 Chipsatz weist dieselben Funktionen wie der Z270 auf. Auch der Sockel 1151 ist derselbe geblieben. Dieser hat jedoch eine Anpassung zur Spannungsversorgung der CPU bekommen. Somit ist er aktuell ausschließlich mit CPUs der 8. Generation kompatibel.
Der Chipsatz verfügt über 30 High-Speed-I/O-Ports, über die die Hersteller bis zu sechs SATA-6G-Ports, 14-USB-Ports (bis zu 10 x USB 3.0 / bis zu 14 USB 2.0) oder 24 PCI-3.0-Lanes anbinden können, aber nicht alle auf einmal. In unserem Fall teilen sich der PCI_E4 Slot und der M.2_2 Slot, sowie der PCI_E2 und der PCI_E3 bzw. PCI_E5 Slot die PCI-Lanes und können somit nicht gleichzeitig bestückt werden. Des Weiteren ist der Chipsatz mit vier PCIe-3.0-Lanes an die CPU angebunden und somit ein limitierender Faktor, je nach Bestückung.
Erster Eindruck & Details
Das Biostar Racing Z370GT6 wirkt im ersten Moment sehr hochwertig. Die Kühlkörper sind sehr massiv und gut verarbeitet. Der Z370-Chipsatzkühler ist komplett aus Metall. Auf anderen Motherboards ist dieser mit einer Kunststoffabdeckung versehen, welche die Luftzirkulation beeinträchtigen kann. Der Chipsatzkühler wurde mit einem Schicken „R“, welches für Racing steht bedruckt. Betrachteten wir das Board länger fällt uns auf, das selbiges „R“ auch auf der gesamten Platine zu finden ist. Der linke Rand ist mit einer RGB-LED-Beleuchtung ausgestattet, welche sich mit Biostars Software „VIVID LED DJ“ steuern lässt. Zwei der drei PCIe-Slots sind aus Metall. Das gewährleistet einen sicheren Halt auch bei schwereren Grafikkarten. Oberhalb des Chipsatzkühlers befindet sich ein Aufkleber mit der Bezeichnung des Motherboards. Wir vermuten dieser wurde von Hand angebracht, da er in unserem Fall nicht ganz grade aufgeklebt wurde. Das Board wirkt durchweg ordentlich und hochwertig verarbeitet. Als positive Besonderheit finden wir zwei 5050-LED-Header. Dabei handelt es sich um die RGB-Lösung von Biostar. Des Weiteren haben wir eine BIOS-LCD-Anzeige, welche uns per Codes diverse Fehler anzeigen kann. Darunter befindet sich ein kapazitives Touchfeld um das BIOS zu reseten, das System zu starten oder auch per Boostmode zu übertakten.
Das erste Bild zeigt die externen Anschlüsse. Diese werden im Anschluss des Einbaus auf der Rückseite des Gehäuses zu sehen sein. Die Besonderheiten sind der veraltete P2-Anschluss und die beiden USB 2.0 Anschlüsse, welche nicht mehr auf jedem Motherboard vorhanden sind. Es gibt durchaus Hardware, welche noch nicht mit USB 3.0 kompatibel ist und USB 2.0 benötigt. Ebenfalls schön anzusehen ist, dass der innovative USB-Type-C-Anschluss enthalten ist. In dem zweiten Bild sehen wir unterhalb der Ports die RGB-Beleuchtung. Oberhalb der Beleuchtung sehen wir den Soundchip und die zugehörigen hochwertig abgeschirmten Kondensatoren.
Oben rechts auf der Platine befinden sich vier touchsensitive Schalter. Der erste Schalter ist der Eco-Modus, welcher bei Betätigung den PC auf die minimale Leistung drosselt. Dies dient der Reduktion des Stromverbrauchs. Direkt daneben befindet sich der Sport Modus, welcher den PC auf die maximale Leistung taktet, somit soll die beste Performance erzielt werden. Anschließend folgt der Resetbutton. Dieser startet den PC neu. Zuletzt sehen wir den Powerbutton, welcher den PC einschaltet. Ist der PC ausgeschaltet, blinkt der Powerbutton kontinuierlich in einer hellen roten Farbe. Das kann in der Nacht sehr stören, vorausgesetzt das Gehäuse verfügt über ein Fenster. Wird das Kaltgerätekabel entfernt oder der Netzteilschalter umgelegt, ist das Blinken selbstverständlich nicht mehr vorhanden. Rechts oberhalb des Bedienfeldes befindet sich ein kleines Display. Dieses Display zeigt BIOS-Fehlercodes an. Praktischerweise sind die Fehlercodes in der Bedienungsanleitung vorhanden. Links neben der Anzeige befinden sich zwei 4-Pin-PWM-Anschlüsse. Unterhalb dieser Anschlüsse befindet sich der LN2-Switch. Dieser wird genutzt, um während des Benutzens von Flüssigstickstoff das System trotz Cold-Boot-Bug starten zu können. Denn normalerweise würde das System während der extremen Temperaturen im Minusbereich nicht starten. Unterhalb der Fehleranzeige befinden sich noch drei RGB-Anschlüsse. Dabei handelt es sich um Biostars, 5050 LED Header RGB-Lösung.
Die beide massiven Spannungswandlerkühler werden von zwei hochwertigen Metallschrauben gehalten. Die Schrauben sind mit Federn ausgestattet, welche für den optimalen Anpressdruck sorgen. Die Spannungswandler werden dabei tief in die Wärmeleitpads gepresst. Die Spannungsversorgung wird über 10 Phasen geregelt und die MOSFETs stammen von Sinopower.
Das Motherboard verfügt über zwei M.2 SSD-Slots. Der kleinere Slot unterstützt die Standards 2242 / 2260 / 2280. Der Zweite unterstützt zusätzlich den 22110 PCI-E Storage. Beide Slots sind mit Intel Optane Technology kompatibel. Der zweite Slot verfügt über einen Kühler mit Kühlpad, welcher die SSD zusätzlich kühlt.
Auf dem Motherboard sind ein primäres BIOS und ein sekundäres BIOS (Backup-BIOS) verbaut. Sollte eine Konfiguration nicht funktionieren, ist es möglich, mit dem darunter liegenden Schalter das sekundäre BIOS zu aktivieren. Ist das primäre BIOS aktiviert leuchtet die darunterliegende LED rot, ist das sekundäre BIOS aktiviert so leuchtet die LED nicht.
Vivid LED DJ ist die von Biostar integrierte RGB-Steuerung. Diese Software zeichnet sich durch ihre reibungslose Funktion aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern konnten wir hier keine Inkompatibilitäten oder Bugs feststellen. Viele coole Effekte ermöglichen es uns, unser LED-Setup nach unseren Wünschen anzupassen.
Praxistest und BIOS
Praxistest
Um das Motherboard Testen zu können, wird ein Intel Core I7-8700K installiert. Dieser wird mit einem be quiet! Shadowrock TF2 gekühlt. Beim Arbeitsspeicher setzen wir auf zwei 8 GB DDR4 3200 Corsair Vengeance LPX Riegel. Unsere optische Ausgabe übernimmt eine GTX 1070 von MSI. Das Ganze wird in ein be quiet! Dark Base 700 verbaut.
Ohne zu übertakten, schaffen wir im Cinebench eine Punktzahl von 1385 Punkten.
Mit dedizierter Grafikkarte liegt der Stromverbrauch im Idle bei ca. 50 Watt. Bei einer Vollauslastung der CPU erreichen wir einen Stromverbrauch von 150 Watt.
BIOS
Im Bios angekommen stoßen wir zuerst auf den Maintab. Links von diesem sehen wir die CPU-Frequenz zusammen mit der aktuell anliegenden Spannung. Direkt darunter sehen wir den Arbeitsspeichertakt zusammen mit der dafür zuständigen Spannung. Auf beide werden wir im OC-Bereich in diesem Test eingehen. Folgend sehen wir die CPU-Temperatur und das Datum mit der Uhrzeit. Als zusätzliches Feature haben wir die Möglichkeit mit F5 auf die Lüfter Steuerung zuzugreifen und mit F6 Vivid Led zu verwalten. In diesen Optionen ist die Screenshotfunktion leider nicht aktiviert. Beides lässt sich aber auch im Windows anpassen.
Es folgt der Advancedtab. Hier finden wir die üblichen Einstellungen. Hier sticht eine NVME-Konfiguration heraus, da ältere Motherboards noch nicht über NVME-Kompatibilität verfügen.
Unter dem Boot Tab finden wir diverse Einstellungen und Filter um die Startpartition zu verwalten. Hier wäre es z. B. möglich, über ein im Netzwerk bereitgestelltes Betriebssystem zu starten. Der Normale Benutzer jedoch wird hier lediglich seine primäre Festplatte angeben.
Im Securetab finden wir die Möglichkeit ein BIOS-Passwort zu setzten. Das verhindert den Fremdzugriff auf das BIOS. Somit kann zum Beispiel verhindert werden, dass der PC über einen fremden Datenträger hochgefahren wird.
Im O.N.E.-Tab finden wir die nötigen Konfigurationen um die CPU und den Arbeitsspeicher zu Übertakten.
OC, Temperaturen und Stromverbrauch
Zur Kühlung der CPU setzen wir auf einen Shadow Rock TF2 von be quiet!. Er reicht aus, um den Intel Core I7-8700K auf 4,8Ghz unter Last mit konstanten 89 Grad Celsius zu halten. Außerdem sorgt er für einen Luftstrom, welcher direkt auf das Motherboard ausgerichtet ist und kühlt somit die einzelnen Komponenten zusätzlich.
Unser Core I7-8700K erreicht mit dem BIOSTAR Z370GT6 gute 1401 Punkte im Cinebench. Wir konnten die CPU auf 4,8 GHz Übertakten. Das System läuft stabil. Allerdings gibt es ein Problem. Sobald wir die CPU unter Last setzten, taktet diese auf Ca. 4,4 GHz herunter. Das geschieht unmittelbar, nachdem die Last auftritt. Somit kann dies kein Temperaturproblem sein. Außerdem sind die Temperaturen der CPU und Spannungswandler im akzeptablen Bereich. Wie wir im folgenden Screenshot sehen können. Wir konnten keine Lösung für dieses Problem finden. Laden wir das X.M.P-Profile startet der Computer zweimal neu und das BIOS setzt die Settings automatisch zurück. Außerdem ist es uns nicht gelungen unseren Corsair Vengeance LPX auf die entsprechenden 3200MHz zu Übertakten.
Das System wurde eine Stunde mit Prime95 Version 26.6 belastet, dabei taktet der CPU mit Ca. 4,4 GHz und es liegt eine Spannung von 1,2-1,4V an. Kurzfristig wurden Spitzen von bis zu 1.520 Volt erreicht.. Wir vermuten unser Problem in der Spannungsversorgung der CPU.
Das Testsystem wurde eine Stunde mit Prime95 Versionen 26.6 belastet. Innerhalb dieser Zeit sind die Spannungswandler und die CPU bei ihrer maximalen Temperatur angekommen. Die Temperaturen der Spannungswandler Pendeln sich bei gut 69°C ein. Die Temperatur der CPU Beträgt im Schnitt etwa 70°C.
Fazit
Das Mittelklasse Mainboard Biostar Racing Z370GT6 ist optisch ein wahrer Hingucker. Die hochwertigen Komponenten in Kombination mit der BIOS-Fehleranzeige und den RGB-Streifen sind sehr schön anzuschauen. Die beiden LED-Header sorgen für eine optische Ausbaufähigkeit. Abhängig von eurem Gehäuse, ist es aufgrund der Anordnung von den internen Anschlüssen, schwierig die Kabel zu verstecken. Da unter Last, die CPU heruntergeregelt wird, ist das Board für hohe Übertaktungen nicht zu empfehlen. Außerdem stören im abgeschalteten Zustand die vielen Lichtquellen auf dem Mainboard. Wer allerdings ein ordentliches Gaming-Motherboard mit vielen Features und cooler Optik sucht, liegt bei diesem genau richtig.
Pro:
+ 6 SATA Anschlüsse
+ Intel Optane kompatibel
+ Installation von zwei M.2 SSDs möglich
+ Viele USB-Anschlüsse
+ 2x 5050 LED Fun Zone Anschlüsse
+ RGB-Beleuchtung
+ Ansprechendes Design
+ Touchbar
+ Zweites Bios
+ Fehleranzeige
Kontra:
– Schwierigkeiten beim Übertakten.
– Dauerhaft leuchtende LEDs
Das von uns getestete Biostar Racing Z370GT6 bekommt eine Bewertung von soliden 7,5 Punkten, damit erhält es den HardwareInside Silver-Award.
– Herstellerlink
– Preisvergleich
2 Kommentare
Ein Board mit viel Bling Bling 🙂
Danke für den Test
lohnt sich ein 8700k, oder kommt wieder was neues morgen ?