Cooler Master hat bereits Mitte dieses Jahres die ergonomische MM731 vorgestellt. Eine Maus, die mit einem unglaublichen Gewicht von nur 59 Gramm und Wireless-Funktion punkten möchte. Akkulaufzeiten von über 70 h (2,4 GHz) und die dazugehörige Software MasterPlus lassen ein sehr gutes Produkt vermuten. Wie gut sich die hochpreisige Maus positionieren kann und wem wir sie empfehlen können, wissen wir zum Ende des Testes. Die Maus wurde uns von Cooler Master bereitgestellt.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Der Karton ist zweckmäßig und führt die wichtigsten Features der Maus auf. Das von Cooler Master gerne verwendete Farbschema sticht hervor.

 

Inhalt



Im Karton selbst befindet sich die Maus, ein USB-C auf USB-A Kabel, das Handbuch, ein Desinfektionstuch und Pads, die auf der Maus angebracht werden können. In der Maus selbst befindet sich der 2,4 GHz Dongle, mit dem die Verbindung zum Computer hergestellt werden kann.

 

Daten

Cooler Master MM731​
 
Wireless Verbindung Bluetooth / 2,4 GHz
Sensor PixArt optischer Sensor mit bis zu 19.000 dpi
Programmierbare Tasten 5
USB Abfragerate 1.000 Hz (Bluetooth 125 Hz)
Batterietyp Integrierter Akku
Akkulaufzeit 190 h (BT und ohne LED)
72 h (2,4 GHz und ohne LED)
Farbe Schwarz oder Weiß
Gleitflächen 95 % PTFE
Abmessungen 122,3 × 69 × 39,1 mm
Gewicht 59 g
Garantie 2 Jahre
UVP 99,90 €
Besonderheiten Kabelverbindung möglich
Optische Switches

 

Details

Oberschale und Gewicht


 

Positiv fällt direkt auf, wie unfassbar leicht die MM731 mit nur 59 g ist. Die von uns getestete Asus TUF Gaming M4 Wireless ist mit 77 – 86 g zwar ebenfalls sehr leicht, setzt aber auf einzusetzende Batterien – was das Gewicht wieder nach oben schraubt. Eine direkt in Konkurrenz stehende Glorious Model O als Wireless-Modell kommt immerhin auf 69 g, das aber in Optik eines Schweizer Käses. Die optisch gleiche Model O- erreicht 65 g. Nur die kabelbetriebene Model O- erreicht mit etwa 58 (bis 59) g ein Gewicht unter der MM731, setzt dabei aber aufgrund der fehlenden Wireless-Funktion auch nicht auf einen integrierten Akku. Insofern empfinden wir das Gewicht der MM731 als besonders erwähnenswert, kann es doch am Ende die kaufentscheidende Frage eines FPS-Gamers sein.



 

Die Oberfläche der Maus ist leicht angeraut und fühlt sich nicht nur gut an, sondern ist auch relativ schmutzresistent. Die Form erinnert uns an die Logitech G603. Die Maus schmiegt sich förmlich an die Hand, was eine sehr gute Kontrolle dieser zur Folge hat. Nachteilig ist aber, dass es eine ausschließlich von Rechtshändern benutzbare Maus ist. Die nur einseitig positionierten Seitentasten bestätigen das ebenfalls.


 

Die Maus ist ausgesprochen schlicht gehalten und fällt nur durch das hinten beleuchtete Logo auf. Uns gefällt die matte und angeraute Oberfläche, die glänzenden Seitentasten und die als Kontrast weiß gehaltenen Gleitfüße aus PTFE.

 

Wireless Funktion

 

Cooler Master bewirbt die MM731 mit bis zu 72 h Laufzeit via 2,4 GHz und bis zu 190 h via Bluetooth, beides ohne die hinten verbaute LED. Ein Teil des Unterschiedes rührt auch daher, dass mit Bluetooth nur eine Abtastrate von 125 Hz statt 1000 Hz möglich ist. Der Akku ist fest verbaut, was ein so geringes Gewicht erst ermöglicht. Nachteil ist natürlich, dass der Akku nicht selbst getauscht werden kann. Ist die Maus leer, kann sie via USB-C auf USB-A Kabel geladen und weiter genutzt werden, sofern man den Verbindungsmodus auf „Kabel“ umstellt.



 

Unter der MM731 befindet sich eine kleine Plastikkappe, mit welcher der Dongle gehalten wird, der die 2,4 GHz Verbindung ermöglicht. Auch finden wir dort zwei Schalter. Mit dem Schiebeschalter lassen sich die drei verschiedenen Einstellungsmodi einstellen, namentlich Bluetooth, Kabelverbindung und 2,4 GHz. Der mittig positionierte Schalter kann verwendet werden, um die (konfigurierbaren) dpi durchzuschalten. Was uns weniger gefällt, ist die angesprochene Plastikkappe – diese ist dünn und damit leicht, aber nicht sonderlich stabil. Die Funktion wird aber erfüllt.

 

Tasten

Cooler Master setzt bei der MM731 auf sogenannte optische Mikroschalter von LK, die Vorteile bei der Haltbarkeit und Reaktionsfähigkeit ermöglichen sollen. Bei optischen Schaltern wird mithilfe eines Infrarot-Lichtstrahles durch Druck der Taste der gewünschte Befehl ausgelöst. Da weniger bewegliche Teile verbaut werden, erzielt man insgesamt eine längere Lebensdauer als mit mechanischen Schaltern. Die niedrigere Reaktionszeit ergibt sich durch das Fehlen von Schwingungen, die bei mechanischen Schaltern entstehen – der sogenannten Prellzeit. Diese entsteht durch ein nicht sofort aufeinanderliegen der Kontaktflächen und daraus entstehenden Schwingungen, die je nach Qualität der Schalter weniger als 5 ms (von Cherry angegeben) bis über 15 ms andauern können. Als vorteilhaft bewerten wir aber neben der potentiell längeren Haltbarkeit vor allem das verringerte Risiko von den berühmt berüchtigten Doppelklicks, die bei auf Schnelligkeit getrimmten Mäusen nach einiger Zeit schnell entstehen können und ein bekanntes Problem sind.

 

Griffart



Cooler Master selbst gibt als mögliche Griffarten den Palm- und Claw-Grip an, was wir so nicht unterstreichen können. Die MM731 ist uns schlicht zu klein, um die ganze Handfläche aufzulegen. Allerdings, bedingt durch die tolle Form, setzen wir auf den Fingertip-Grip. Die Finger liegen also auf der Maus, die Handfläche schwebt aber in der Luft – so wird die Maus über die Finger bewegt. Jeder Rechtshänder sollte hier eine geeignete Haltungsposition finden, nur die Linkshänder bleiben außen vor.

 

Beleuchtung

 

Wir sind sehr angetan von der Beleuchtung des Logos, weil diese schlicht gehalten ist. In der von Cooler Master bereitgestellten Software MasterPlus können unzählige Farben (RGB) und unterschiedliche Modi eingestellt werden. Die LEDs können statisch, pulsierend, im Farbzyklus laufend aktiviert oder abgeschalten werden.

 

Praxis

Sensor

Als Sensor gibt Cooler Master einen optischen Sensor von PixArt an, der mit bis zu 19.000 dpi arbeitet. Abseits von Marketing sehen wir keinen Vorteil in diesen hohen dpi, da der Sensor mit höherer dpi nicht präziser, sondern nur schneller arbeitet. Als eine zur Maus und unserer Auflösung (3840 x 1600) passenden Geschwindigkeit, haben wir 4500 dpi eingestellt. Der Sensor arbeitet präzise und zuverlässig, wir hatten mit keiner getesteten Oberfläche Probleme. Die LOD ist mit unter 2 mm angenehm niedrig und kann in der Software verändert werden. Auf eine eigene Mausbeschleunigung wird verzichtet.

 

Software

 

Die Software MasterPlus ist benutzerfreundlich, übersichtlich gestaltet und lässt viele Einstellungen zu. So können wir nicht nur die via Schalter durchschaltbaren dpi festlegen, sondern auch andere Leistungseinstellungen tätigen. Bis auf die linke Maustaste und Schaltfunktion des Mausrades, können wir alle anderen Tasten beliebig konfigurieren. Darunter zählen auch umfangreich angelegt Makros, die auf die Tasten gelegt werden können.



 

Es können über 100 Befehle in einem Makro gespeichert werden, ab einem gewissen Punkt stürzt die Software aber ab. Vorteilhaft ist das nicht, wirklich tragisch aber auch nicht. Viel weniger gefällt uns an dieser Stelle die fehlende Angabe zur konkreten Restlaufzeit. Ein Symbol zeigt war den aktuellen Status des Akkus an, lässt aber keine Rückschlüsse zur verbleibenden Laufzeit zu. So waren wir etwas überrascht, als die Maus leer war – und das Batteriesymbol einen gelben Strich zeigte. Problematisch ist das nicht, wenn ein Kabel in der Nähe liegt. Immerhin lässt sich die Maus auch kabelgebunden weiter nutzen. Optimal und durchdacht, sieht aber anders aus.

 

Betrieb

Die Kopplung zwischen Maus und Computer hat ohne Probleme funktioniert, unabhängig der verwendeten Wireless-Methode. Das erste und auch angeratene Firmware Update, ist aber nur via 2,4 GHz möglich – und setzt die Software MasterPlus voraus. Der Prozess findet nach bestätigen an der Maus automatisch statt und ist schnell abgeschlossen. Die MM731 ist vor Monaten negativ aufgefallen, weil der Sensor Aussetzer hatte und weitere Probleme gemacht hat – was aber durch das Update behoben wurde. Wie üblich bei solchen Mäusen, liegen bei Bluetooth nur 125 Hz Abtastrate an, was sich direkt bemerkbar macht. Ein Umschalten zwischen Bluetooth und 2,4 GHz geht via Schalter on-the-fly. Die Gleitfüße aus PTFE sind gewohnt gut, die Maus schwebt über die Oberfläche.

Der Sensor bereitet Freude, weil er präzise arbeitet und die LOD so gering ist, was ein problembefreites Anheben der Cooler Master MM731 möglich macht. Die Maus sagt uns auch positiv zu, weil sie sich hervorragend fassen lässt und leicht ist. Auf die 70 h Laufzeit ohne Beleuchtung kommen wir auch annähernd, aktuell lassen wir die Beleuchtung auf 20 % Helligkeit laufen. Natürlich kostet das entsprechend Strom, aber auch so lässt sich die Arbeitswoche ohne zusätzliches Laden vollenden.

 

Fazit

Cooler Master ist mit der Cooler Master MM731 ein guter Wurf gelungen. Die in schwarz oder weiß erhältliche Maus funktioniert tadellos, der Sensor wie auch die Schalter sind sehr gut, Gewicht und Form wissen zu gefallen. Kritik an der Hardware selbst, gibt es von uns an dieser Stelle nicht. Als nicht optimal bewerten wir die Plastikkappe, welche den 2,4 GHz Sensor festhält. Was dann vernachlässigbar ist, wenn man dauerhaft den Dongle eingesteckt lässt – im PC sinnvollerweise, weil die Maus dann maximal schnell mit 1000 Hz Abtastrate arbeiten kann. Auch als praktisch weniger vorteilhaft, hat sich die Software herausgestellt. Abstürze ab einer gewissen Zahl an Makros (und schnelle Aufnahme selbiger) und die fehlende Angabe der Restakkulaufzeit, trüben das Gesamtbild etwas. Allerdings kann hier Cooler Master problemlos ansetzen und Verbesserungen implementieren. Daher hält uns das nicht davon ab, der MM731 unseren High-End Award zu verleihen.

Cooler Master hat gute Arbeit geleistet und für 99,90€ ist die Maus für diejenigen interessant, die besonders wenig Gewicht, Wireless und gute Technik als Priorität festgelegt haben. Wenn einer der Punkte nicht ganz so entscheidend ist, sind die knapp 100 € schwer zu argumentieren. Wer also mit etwas mehr Gewicht kein Problem hat, bekommt für deutlich weniger Geld ebenso gute Mäuse. Aber das ist auch nicht die von Cooler Master angepeilte Zielgruppe. Der fest verbaute Akku wird von uns nicht als Kritikpunkt gewertet, weil so Gewicht eingespart werden kann und es genug alternative Produkte gibt – welche auf wechselbare Batterien setzen.


Pro
+ Präzise
+ Haptik
+ Verarbeitung
+ Gewicht
+ Einstellungen dpi mittels Schalter
+ Optische Schalter

Contra
– Keine Anzeige zur genauen Akkurestlaufzeit
– Software in Einzelfällen instabil


full




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Software
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6 Kommentare

  1. Ich dachte zuerst: „Schöne neue Maus für die Laptoptasche“…aber der Preis von 100 Euro ist schon ’ne echte Hausnummer.

    • Ja, der Preis ist wirklich mutig. Aber die Maus arbeitet so gut, dass sie aktuell von uns weiter eingesetzt wird. Wir veröffentlichen bald einen Test der Asus M4 Wireless, entspricht ggf. auch deinen Vorstellungen. Leider ist auch diese nur für Linkshänder geeignet (@roysommer).

  2. [B]Update[/B]
    Nach knapp 2 Monaten Dauereinsatz hat sich nun das Mausrad verabschiedet, wie es scheint.
    Bei schnellerem nach unten scrollen bewegt sich das Bild nach gewissen Abständen immer wieder nach oben, was ein navigieren auf Websiten erschwert.

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