Cooler Master hat uns mit dem V650 SFX Gold, ein kompaktes Netzteil im SFX Formfaktor zugeschickt. Dieses ist aufgrund des Formfaktors, besonders für kleine Anwendungen geeignet. Es leistet 650 Watt und arbeitet dank 80+ Gold Zertifizierung sehr effizient. Durch einen vollmodularen Aufbau können wir auf nicht benötigte Anschlüsse, verzichten. Das Netzteil ist semi-aktiv durch einen 92mm Lüfter gekühlt. Wie es sich im praktischen Einsatz schlägt, erfahrt ihr im folgenden Test. Für den Test hat uns Cooler Master ein Testmuster zur Verfügung gestellt.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung



Die Verpackung des Cooler Master V650 SFX Gold, fällt deutlich kleiner als eine übliche Netzteilverpackung aus. Im Wesentlichen ist die Optik durch zwei Farben dominiert. Auf der Vorderseite finden wir eine Darstellung des Produkts und wichtige Logos, wie „10 Jahre Garantie“ und „80+ Gold“. Auf der Rückseite geht es schon sehr technisch zur Sache. Neben einigen Features gibt es zwei Darstellungen für Effizienz und Lüfterverhalten.



Die linke Seite des Kartons, wird für die „Technischen Daten“ verwendet. Wird der Produktkarton geöffnet, wird uns direkt die Gebrauchsanweisung gereicht. Darunter befinden sich, in Schaumstoff verpackt, das Netzteil sowie die in Beuteln verpackten Kabel. Das Design ist ansprechend und die Vielzahl an Informationen gefallen sehr.

 

Inhalt



Im Lieferumfang sind folgende Dinge enthalten:

  • 1 x Netzteil
  • 8 x Montageschraube
  • 8 x Kabelbinder
  • 2 x Klettverschluss
  • 1 x Adapterplatte von SFX auf ATX
  • 1 x Kaltgerätestromkabel
  • 1 x Anleitung
  • 1 x 24 Pin ATX Kabel
  • 1 x EPS 4 + 4 Pin Kabel
  • 1 x EPS 8 Pin Kabel
  • 2 x PCI-e 6 + 2 Pin Kabel
  • 2 x SATA Kabel
  • 1 x 4 Pin Molex Kabel

 

Daten
Modell MPY-6501-SFHAGV
ATX Version SFX 12V Ver. 3.42
PFC Active PFC
Eingangsspannung 90 – 264 V
Eingangsstrom 8 – 4 A
Eingangsfrequenz 47 – 63 Hz
Maße 100 x 125 x 63,5 mm
Lüftergröße 92 mm
Lüfterlagerung FDB
Effizienz 90% bei typischer Belastung
80 Plus Zertifizierung 80 PLUS Gold
ERP 2014 LOT 3 Ja
Betriebstemperatur 0 – 50 °C
Power good signal 100 – 500 ms
Hold up time 16 ms
MTBF >100.000 Stunden
Sicherheitsmechanismen OVP, OPP, SCP, OCP, UCP, OTP, Surge und Inrush Sicherung
Prüfungen TUV, cTUVus, CE, BSMI, FCC, CCC, EAC, RCM, KCC, CB
ATX 24 – Pin Anschlüsse 1
EPS 4 + 4 Pin Anschlüsse 1
EPS 8 Pin Anschlüsse 1
SATA Anschlüsse 8
Molex 4 Pin Anschlüsse 4
PCI-E 6 + 2 Pin Anschlüsse 4
Modular Voll Modular
Leistung 650W

 

Schutzmechanismen
OVP (Over Voltage Protection) Eine Stromversorgungsfunktion, die das Gerät abschaltet oder den Ausgang unterbricht, wenn die Spannung einen voreingestellten Wert überschreitet. Es wird im Allgemeinen aktiviert, wenn die Spannungsausgabe 110% bis 130% überschreitet.
OPP (Over Power Protection) Verhindert Schäden durch übermäßige Leistungsabgabe. Dies wird normalerweise aktiviert, wenn die Leistung der angeschlossenen Komponenten 130 % bis 150 % erreicht.
SCP (Short Circuit Protection) Schaltet die Stromversorgung aus, wenn ein Kurzschuss entsteht, um Brände zu vermeiden.
OCP (Over Current Protection) Schützt vor den potenziellen gefährlichen Auswirkungen wenn die Komponenten zu viel Strom anfordern. Dies kann dazu führen, dass das Gerät überlastet oder kurzgeschlossen wird, wodurch möglicherweise ein Kurzschuss entsteht und das Netzteil oder angeschlossene Komponenten, wie das Motherboard beschädigt werden. Es wird aktiviert, wenn der Exportstrom 130% bis 150% erreicht.
OTP (Übertemperaturschutz) Schaltet die Stromversorgung ab, wenn die Innentemperatur die maximale sichere Betriebstemperatur überschreitet.

 

Spannung, Leistung und Effizienz
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Die Gesamtleistung beträgt bei diesem Modell, 650W. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „Single-Rail“ Netzteil. Das bedeutet im Klartext, dass +12V nicht auf verschiedene eigene „Rails“ aufgeteilt ist und es damit keine Rolle spielt, wo die PC-Komponenten eingesteckt werden. Die +12V-Rail kann damit beeindruckende 54 Ampere leisten.

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Liegt eine niedrige Last an, dreht der Lüfter etwa 800 Umdrehungen die Minute oder ist aus. Bei steigender Last steigt die Drehzahl mit. Unter 230V erreichen wir bei einer Last von etwa 50%, eine Effizienz von circa 93%. Das Cooler Master V650 SFX Gold erreicht damit eine beachtlichen Wirkungsfaktor.

Details

Anschlüsse & Kabel




ATX 24 Pin 1 x (300 mm)
EPS 4 + 4 Pin 1 x (450 mm)
EPS 8 Pin 1 x (450 mm)
SATA 8 x (400 + 120 mm)
Peripherie 4 Pin Molex 4 x (100 + 115 + 115 + 115 mm)
PCI-e 6 + 2 Pin 4 x (100 + 115 + 115 + 115 mm)


Wird die Baugröße des Netzteils bedacht, ist die Anzahl der Anschlüsse überdurchschnittlich. Alle Kabel sind dabei schwarz und ähnlich wie Flachbandkabel zusammengefügt. Dies macht Kabelmanagement einfacher und sorgt dabei für eine gute Optik. Kabel und Stecker sind sehr hochwertig gefertigt und waren ohne Mängel.

 

Außen



Das äußere Erscheinungsbild ist wie bei den meisten Netzteilen eher einfach und schlicht. Die Oberfläche ist matt schwarz und hochwertig verarbeitet. Auf der Vorderseite finden wir einen großen Luftauslass, sowie Ein- / Ausschalter und die Strombuchse. Natürlich darf dort das Herstellerlogo nicht fehlen. Die Rückseite ist fast vollständig mit den Anschlüssen der internen Stromversorgung belegt. Diese ist Vollmodular. Das bedeutet, dass kein Kabel fest an das Netzteil angebracht ist, sodass wir nur benötigte einstecken müssen.



Auf der linken Seite finden wir Herstellerlogo und Produktname sowie ein einfaches Design. Die rechte Seite muss ohne Optik auskommen.



Die Oberseite hat einen großen Ausschnitt für den 92 mm Lüfter. Dieser nutzt bereits den kompletten Bauraum aus, ein größerer Lüfter hätte nicht montiert werden können. Damit dieser ungestört arbeiten kann, wird er von einem schwarzen Lüftergitter geschützt. Das in der Mitte angebrachte Herstellerlogo „Cooler Master“ passt perfekt in die Optik. Die Unterseite bietet genügend Platz für technische und praktische Hinweise.

 

Innen



Natürlich reicht uns dabei nicht nur der Anblick von außen. Wir haben das Netzteil für euch aufgeschraubt. Dazu müssen 4 Schrauben auf der Unterseite des Netzteils, sowie weitere 4 Schrauben an der Seite entfernt werden. Dabei wird ein Garantie Siegel durchbrochen. Im Inneren gibt es keinerlei vom Endnutzer auszutauschende Bauteile, weshalb das Gerät nicht geöffnet werden muss. Dies ist auch nicht zu empfehlen, da vorhandene Restspannungen tödlich sein können. Im Netzteil selbst geht es sehr eng zu. Dies erschwert die Analyse. Wir können daher nur die erkennbaren Bauteile erklären.



Wir starten bei der Übergangsfilterstufe. Am Stromanschluss finden wir zwei X-Kondensatoren und vier Y-Kondensatoren. Ebenfalls sind dort zwei Ferritspulen und ein Metalloxid-Varistor vorhanden. Um eingehende Spannungsspitzen zu glätten, hilft ein MOV und für die Glättung von hohen Eingangsströmen gibt es einen NTC Thermistor.



Wir arbeiten uns nun etwas weiter vor und finden den primären Kondensator. Dieser ist groß und Schwarz mit weißer Aufschrift. Cooler Master wirbt selbst mit 105°C japanischen Kondensatoren. Dies können wir so bestätigen. Der hier verwendete Kondensator stammt aus dem Hause „Nichicon“. Eine sehr bekannte Marke aus Japan, mit hervorragendem Ruf.



Das Cooler Master V650 SFX Gold nutzt eine einzelne Gleichrichterbrücke. Die aktive PFC-Schaltung befindet sich auf einem der beiden silbernen Kühlkörper und wird von zwei STMicroelectronics STF33N60DM2 MOSFETs verwaltet. Diese haben eine Drain-Source-Spannung von 650V, einen kontinuierlichen Drain-Strom von 24A bei 100c und einen RDS(on) von 0,130 Ohm. Die Hauptschalter befinden sich auf demselben Kühlkörper. Weitergehend können wir für die Regelung einen Champion CM6500UNX und einen Champion CM03AX identifizieren.



Auf der Sekundärseite sehen wir weitere japanische 105c Elektrolyt- und Festkondensatoren. Diese stammen alle von renommierten Marken wie Nichicon. Alle Gleichrichter erzeugen eine +12V-Spannung, während die +5V- und +3,3V-Spannungen aus der +12V-Spannung, mithilfe eines DC-zu-DC-Wandlers erzeugt werden. Sechs NCEPower MOSFETs sind für die Erzeugung der +12V-Spannung verantwortlich. Sie werden alle passiv mit einem Wärmeleitpad und einem Aluminiumblech, das als Kühlkörper fungiert, gekühlt. Die +5V- und +3,3V-Spannung wird von sechs InPower Semiconductor IPS 014N04SA MOSFETs auf einer Tochterplatine an der Seite des Netzteils erzeugt. Der APW7159C von ANPEC ist der PWM-Schaltcontroller. Schließlich bietet ein Überwachungs-IC IN1S313I-SAG Überstrom- und Über-/Unterspannungsschutz. Die Datenblätter aller in diesem Test erwähnten Komponenten finden Sie auf den jeweiligen Herstellerseiten.



Auf der Anschlussseite haben wir ein voll modulares Design. Hier finden wir weitere Festkondensatoren der Firma Nichicon. Die Verarbeitungsqualität, sowie die Auswahl der Komponenten ist gut. Die Lötarbeiten wurden sauber durchgeführt, viele Komponenten mit Klebstoff gesichert und alle notwenigen Bereiche voneinander isoliert.

Praxis

Testsystem



Für den Test wurde folgende Hardware verwendet:

Prozessor AMD Ryzen 7 5700G
Arbeitsspeicher 2 x 16GB Corsair Vengeance 3000 DDR4
Massenspeicher 1 x Crucial P2 500GB Nvme
Kühler ALSEYE MAX 120-T
Grafikkarte(n) AMD RX6900 Reference
Gehäuse Cooler Master MasterBox NR200P Color

 

Einbau



Der Einbau in ein Gehäuse ist genauso einfach wie bei einem normalen ATX Netzteil. Es wird mit 4 Schrauben an seinem vorgesehenen Platz verschraubt.

 

Spannungen



Unter Last fallen die Spannungen etwas ab, wobei diese dann genau auf ihren Sollwerten liegen. Hier gibt es keinen Grund zur Beanstandung.

 

Stromverbrauch



Mittels HWINFO haben wir Angaben vom Stromverbrauch gegen die an der Steckdose gemessenen Werte verglichen. Da diese Angaben Netto und ohne Nebenverbraucher gerechnet sind, haben wir selbst den gemessenen Wert mit der vom Hersteller angegebenen Effizienz verrechnet. Das Cooler Master V650 SFX Gold kam mit unserer Testhardware, bestens zurecht.

 

Lautstärke



Erfreulicherweise macht das Cooler Master V650 SFX Gold selbst keine lästigen Nebengeräusche. Der verbaute 92 mm ist selbst unter Last, nicht wahrnehmbar. Jeder andere Lüfter im System ist lauter.

Fazit

Cooler Master hat mit dem V650 SFX Gold Netzteil eine sehr gute Basis für viele kleine Systeme geschaffen. Andere Netzteile derselben Serie bieten sogar bis zu 850 Watt Leistung an. Mit der von uns getesteten 650W Version lassen sich Leistungshungrige Systeme problemlos befeuern. Dank guter Effizienz verbleibt das Netzteil, auch unter hoher Last, erstaunlich leise. Das vollmodulare Design ermöglicht den Einsatz auf engstem Raum. Wir haben während unseres Tests keine Probleme festgestellt und vergeben daher, dank der Features und der erbrachten Leistung, unseren Spitzenklasse Award. Bei einem Straßenpreis von 105€ besteht außerdem ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Pro:
+ hochwertige Komponenten
+ viele Schutzmechanismen
+ leise
+ voll Modular
+ große Anzahl an Anschlüssen

Kontra:
– nichts


Herstellerseite
Preisvergleich

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