Auf der diesjährigen CES stellte Corsair das neue Corsair Carbide 275Q vor. Dabei handelt es sich um ein gedämmtes Gehäuse ohne Sichtfenster im mit einem PWM-Lüfter-Hub für bis zu sechs Lüfter. Das Gehäuse basiert dabei auf dem Carbide 275R – sprich das „Q“ in der Bezeichnung steht für „Leise“. Ob das Gehäuse das Versprechen halten kann und alles Weitere dazu erfahrt ihr nun in unserem Test.
Bevor wir nun mit unserem Test beginnen, möchten wir uns bei unserem Partner Corsair für die freundliche Bereitstellung und das in uns gesetzte Vertrauen bedanken.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das Corsair Carbide 275Q kommt in einem braunen Karton. Die Vorderseite trägt neben Herstellerlogo und Modellbezeichnung auch eine Abbildung des Gehäuses. Auf der Rückseite dagegen ist das Bild des Gehäuses etwas anders – es wird in einer Art Explosionszeichnung dargestellt. Dazu sind hier noch ein paar der Features beschrieben. Die technischen Daten und Abmessungen sind an den Seiten zu finden.
Inhalt
Neben dem Gehäuse befinden sich noch folgende Gegenstände im Lieferumfang:
- Bedienungsanleitung
- Garantiehinweis
- Innensechskantschlüssel
- Sechs Kabelbinder
- Fünf Tüten mit diversen Schrauben
Daten
Details
Das Corsair Carbide 275Q ist äußerlich mit einem schlichten und zeitlosen Design ausgestattet. An der Front erkennen wir die Verwandtschaft zum Corsair Carbide 275R. Die Oberfläche im gebürsteten Look mit dem dezenten Corsair Logo im unteren Bereich scheint hier identisch zu sein. Das Gehäuse steht auch hier auf vier großflächigen, silbernen Füßen mit Gummiauflagen. Das dürfte für einen sicheren Stand sorgen. Im oberen Bereich finden wir den Ein-/Austaster, Resettaster sowie Audio- und USB 3.0 Anschlüsse. Anschlüsse in Form von USB 2.0 oder USB 3.1 finden wir hier leider nicht.
Die Front ist über vier Kunststoffklips mit dem Gehäuse verbunden, so lässt sich die Front mit sanfter Gewalt abnehmen. Hierbei sollte jedoch vorsichtig vorgegangen werden, da das Front I/O fest mit der Frontverkleidung verbunden ist. Unter der Front finden wir einen großen Luftfilter, dieser lässt sich zur Reinigung einfach entfernen. Die Innenseite der Front ist zur Reduzierung der Geräusche mit einer dämpfenden Matte ausgestattet. Im unteren Bereich ist ein PCB zu finden, welches mit drei weißen LEDs ausgestattet ist, diese sollen im Betrieb den Bereich vor dem Gehäuse dezent ausleuchten.
Beide Seiten des Corsair Carbide 275Q sind mit Stahlblechen abgedeckt. Der Innenaufbau erinnert auch hier bis auf ein paar Kleinigkeiten an das Corsair Carbide 275R. Der Mainboardtray scheint identisch zu sein, doch die Netzteilabdeckung des Carbide 275R fehlt hier. Stattdessen liegen hier das Netzteil sowie der Käfig zur Aufnahme von bis zu zwei Festplatten frei. An der Front ist genügen Platz vorhanden um drei 120 mm Lüfter samt entsprechend großen Radiator zu verbauen. Dabei wird der Nutzer bei der Dicke des Radiators nicht eingeschränkt, denn der Käfig für die Festplatten ist mit dem Gehäuse verschraubt. Allerdings muss der Nutzer dann auf 3,5″ Laufwerke verzichten. In der Front sowie an der Rückseite sind ab Werk bereits jeweils ein Lüfter vorinstalliert. Die Verwandtschaft zum Carbide 275R wird auch durch die Bohrungen zur Befestigung des Seitenteils in den vier Ecken ersichtlich. Allerdings werden die beiden vorderen Bohrungen durch einen Streifen aus Kunststoff abgedeckt – hier wird nämlich das Stahlseitenteil eingeschoben.
Auf der rechten Seite finden wir im Mainboardtray eine großzügige Öffnung. Über diese gelangt der Nutzer später an die Rückseite des Mainboards. Das ist besonders bei einem CPU-Kühlerwechsel sehr hilfreich, da das Mainboard nicht ausgebaut werden muss. Unterhalb dieser Öffnung sind zwei Halterungen für 2,5“ Laufwerke vorhanden. Links sind zwei weitere Montagemöglichkeiten für 2,5“ Laufwerke vorhanden – hier werden die Laufwerke im Innenraum verbaut und von hier aus über jeweils vier Schrauben fixiert. Hier ist auch eine Besonderheit des Carbide 275Q zu finden – der PWM-Lüfter-Hub.
Beide Seitenteile sind an der Innenseite mit großflächig mit schalldämpfenden Matten ausgestattet. Auf dem rechten Seitenteil befindet sich mittig eine Aussparung um Platz für die Laufwerke auf der Rückseite des Mainboardtrays zu schaffen. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Zwischenraum zwischen Mainboardtray Rückseite und Seitenteil nicht so großzügig ausfällt.
Die Abdeckung des Corsair Carbide 275Q besteht aus Kunststoff und ist an der Innenseite ebenfalls mit einer schalldämpfenden Matte ausgestattet. Die Abdeckung haftet magnetisch am Gehäuse und verdeckt die Plätze für die Lüfter im Deckel. Hier können wahlweise zwei 120 oder zwei 140 mm Lüfter verbaut werden. Eine alternative Abdeckung mit Staubschutz liegt dem Gehäuse leider nicht bei.
Auf der Rückseite ist das Corsair Carbide 275Q wie üblich aufgebaut, im unteren Bereich ist der Einbau des Netzteils vorgesehen. Es folgen sieben horizontale und zwei vertikale Slots für Erweiterungskarten sowie die Aussparung für das I/O Shield des Mainboards. Zudem ist hier auch ein Platz für einen 120 mm Lüfter vorhanden – hier verbaut Corsair ab Werk auch den zweiten, mitgelieferten Lüfter. Für den Fall, dass im Deckel ein Radiator genutzt wird, kann der Lüfter in der Position etwas nach unten verschoben werden. Dadurch ergibt sich im Deckel mehr Platz. Der Sinn der beiden vertikalen Slots ergibt sich für uns nicht – denn im Normalfall wir eine solche Möglichkeit nur genutzt, um die Grafikkarte besser zu präsentieren. Dies ist aufgrund der geschlossenen Bauweise beim Carbide 275Q ohne nicht möglich. Positiv zu erwähnen ist allerdings die Öffnung links neben dem Netzteil. Durch diese kann ein Molex- oder SATA-Stecker nach außen geführt werden. Das ist beispielsweise bei LED Streifen, die mit dem Rechner leuchten sollen von Vorteil.
Praxis
Einbau
In unserem Testaufbau kommt ein Ryzen R5 2600 nebst AMD Kühler auf einem GIGABYTE AORUS B450M zum Einsatz. Dem stellen wir 32 GB Viper Steel Arbeitsspeicher DDR4 @ 3.200 MHz zu Seite. Als Speicher dient eine ADATA SK8200 Pro M.2 SSD mit 512 GB. Das Netzteil ist ein Thermaltake Toughpower DPS RGB mit einer Leistung von 650 Watt. Bei der Grafikkarte setzen wir auf eine NVIDIA GeForce GTX 1080 in der Founders Edition. Beim Einbau der Komponenten kommt es zu keinen großen Problemen, jedoch ist das Verlegen der Kabel hinter dem Mainboardtray aufgrund der Platzverhältnisse schwierig. Da wir auch auf die Steuerung der Lüfter über den Lüfter-Hub neugierig sind, installieren wir gleich ein paar extra Lüfter. Wir werden aber sowohl in der Standard-Lüfter-Konfiguration als auch mit unserem Aufbau die Temperaturen messen. Der verbaute Lüfter-Hub ist über ein entsprechendes Kabel mit dem Mainboard verbunden. Sprich Drehzahlen werden an das Mainboard weitergegeben, sodass wir die Drehzahl auch über das Mainboard einstellen können.
An der Vorderseite befindet sich im unteren Teil eine Platine mit drei weißen LEDs. Diese dienen dem Carbide 275Q als Status-LED welche anzeigen, dass das System eingeschaltet ist. Daher lässt sich diese Beleuchtung auch nicht ohne Weiteres ausschalten (falls diese als störend empfunden wird).
Temperaturen & Lautstärke
Wir messen die Temperaturen in drei verschiedenen Szenarien: Idle, Gaming und Volllast. Im Szenario „Gaming“ spielen wir eine halbe Stunde „The Witcher 3“ und nehmen dann die Temperatur ab. Um das Szenario „Volllast“ abzubilden bedienen wir uns dem Programm „Furmark“ – das beinhaltet nicht nur ein Programm zur Auslastung der Grafikkarte, sondern auch zur Auslastung der CPU. Auch hier nehmen wir nach einer halben Stunde die Temperatur ab. Wir messen mit einem Infrarotthermometer nahe des Headspreader. Im ersten Test mit der werkseitigen Lüfter-Konfiguration zeigt sich, dass der Unterschied in der Geschwindigkeit der Lüfter sich nur äußert gering auf die Temperaturen auswirkt.
Wir testen auch noch einmal in einem Aufbau mit drei Lüftern in der Front und einem an der Rückseite. Die Temperaturen verbessern sich jetzt noch einmal um einige Grad. Aufgrund der ziemlich geschlossenen Bauweise und den schalldämpfenden Materialien ist eine noch bessere Wärmeabfuhr nur erreichbar, indem in den Deckel zwei weitere Lüfter eingesetzt werden. In diesem Fall müssten wir jedoch auf die schalldämpfenden Eigenschaften verzichten und außerdem stünde uns hier auch kein Staubfilter zur Seite.
Die Lautstärke nehmen wir aus einer Entfernung von 40 cm ab. Bei einer Drehzahl von 1.000 U/Min. sind die Lüfter kaum wahrzunehmen und erst bei 1.400 U/Min. (volle Drehzahl) sind die Lüfter deutlich zu hören. Im Zusammenspiel mit dem Testsystem geht die Geräuschentwicklung der Lüfter allerdings in der Lautstärke, der anderen Lüfter von Grafikkarte und CPU Kühler unter.
Fazit
Das Corsair Carbide 275Q ist derzeit ab 81,96 Euro im Handel erhältlich. Dafür erhält der Nutzer ein schallgedämmtes und vom Design schlichtes Gehäuse. Im Groben handelt es sich um eine veränderte Version des Carbide 275R, welches wir bereits im März 2018 testen durften. Das Gehäuse bietet viele Möglichkeiten für den Einbau von 2,5“ Laufwerke. Zudem ist der PWM-Lüfter-Hub ein echtes Plus. Störend ist nur der wenige Platz zwischen Mainboardtray und Seitenteil – hier ist das Verlegen der Kabel etwas fummelig. Wir vergeben 8,9 von 10 Punkten und unsere Empfehlung.
Pro:
+ Schlichtes Design
+ Schallgedämpft
+ PWM-Lüfter-Hub
+ Viele Kabeldurchführungen
+ Verarbeitung
Kontra:
– Wenig Platz zwischen Tray und Seitenteil
Wertung: 8,9/10
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Preisvergleich
2 Kommentare
Toller Test
Top Test! Das Case gefällt mir.