Crucial erweitert das Produktportfolio beim DDR5-Arbeitsspeicher mit der Pro Overclocking Serie. Diese soll durch eine hohe Geschwindigkeit und niedrige Latenz überzeugen können. Für eine möglichst hohe Kompatibilität werden Intel XMP 3.0 und AMD EXPO direkt zusammen unterstützt. Ob die neue Pro Overclocking Serie auch in der Praxis überzeugen kann, werden wir in unserem Review überprüfen.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung



Das 32 GB DDR5 Pro Overclocking Desktop Memory Kit kommt in einer einfachen Blister-Verpackung im typischen Crucial-Design in Silber und der Akzentfarbe Lila daher. Auf der Vorderseite sind mittig die beiden Speichermodule zu sehen. Zusätzlich sind auf der linken Seite Informationen zur Kapazität, Latenz, den Systemvoraussetzungen sowie zur Unterstützung des Intel XMP 3.0 und AMD EXPO. Die rechte Seite zeigt, dass es sich bei dem vorliegenden Speicher um ein overclockingfähiges DDR5 Kit handelt. Außerdem sind das Hersteller-Logo, der Hinweis PRO SERIES sowie die Garantiezeit aufgedruckt. Die Rückseite informiert kurz in acht Sprachen über die speziellen Features.

 

Inhalt



Auch der Lieferumfang beschränkt sich auf das Wesentliche. So erhalten wir nur das DDR5 Speicher-Kit, sicher verpackt in einem Kunststoffblister.

 

Daten

Technische Daten – Crucial Pro Overclocking 32GB Kit (2x16GB) DDR5-6000 UDIMM Black
Produktbezeichung CP2K16G60C36U5B
DIMM-TYP Unbuffered
Modultyp UDIMM
Speichertyp DDR5
Gesamtkapazität 32GB (2x 16 GB)
Kit-Typ Dual Channel Kit (2 Module)
Geschwindigkeit (XMP / EXPO) 6000 MT
Latenz (XMP / EXPO) 36-38-38-80
Betriebsspannung (XMP/EXPO) 1,35 V
Die-Dichte 16 Gb
SPD Geschwindigkeit (JEDEC) 5600 MT/s 46-45-45
Besonderheiten Intel XMP 3.0 (Intel 600 + 700 Chipsatz)
– Profil 1 6000 MT/s 36-38-38-80
– Profil 2 5600 MT/s 36-38-38-80

AMD EXPO (AMD 600 Chipsatz)
– Profil 1 6000 MT/s 36-38-38-80
– Profil 2 5600 MT/s 36-38-38-80
Garantie Limited Lifetime

Details

Crucial 6000 MT DDR5 Pro Overclocking Desktop Memory

Direkt auf den ersten Blick zeigt sich die hochwertige Verarbeitung der optisch schlichten Speichermodule. Der Heatspreader ist aus Aluminium gefertigt und ist leicht glänzend schwarz eloxiert. Auf der vorderen Seite ist mittig das Crucial-Logo in Weiß aufgedruckt, sonst ist keine weitere Beschriftung vorhanden. Auch auf eine Beleuchtung wird komplett verzichtet. Dadurch besitzen Speichermodule mit 35 mm auch nur eine niedrige Bauhöhe, wodurch sie in Bezug auf die Kompatibilität mit vielen Tower-Luftkühlern, ohne Probleme verbaut werden können.




Der durchgängige Heatspreader bedeckt das ebenfalls schwarze PCB bis zu den Kontakten. An den Seiten ist dieser abgeschrägt, was optisch an das japanische Origami erinnert. Da auf jegliche Form der Beleuchtung verzichtet wird, läuft der Heatspreader an der Oberseite sehr schmal zusammen.




Auch auf der Rückseite setzt sich das schlichte Design fort, hier ist der Schriftzug Crucial DDR5 Pro ebenfalls in Weiß aufgedruckt. Darunter befindet sich ein Typenschild in Form eines schwarzen Aufklebers. Hier ist die Produktbezeichnung, die Kapazität, der RAM-Typ, die Spannung, die Latenz und das Herstellungsland aufgedruckt.




Durch das leicht gewölbte Design des Kühlkörpers, ist von der Seite ein eingeschränkter Blick ins Innere möglich, da der Heatspreader im unteren Bereich eine Öffnung hat. Hier ist zu sehen, dass das PCB nur einseitig mit Bauteilen bestückt ist.

 

Praxis

Testsystem
Gehäuse LianLi LANCOOL 2
CPU Intel Core i5 12500 (Sockel 1700)
CPU-Kühler CORSAIR A115
Mainboard BIOSTAR Z790 VALKYRIE
Grafikkarte XFX RX480 8GB
SSD Crucial T700 / Crucial BX500 240 GB
Netzteil Thermaltake TOUGHPOWER PF3 1050 W
Sonstiges 4x Seasonic MagFlow 120 mm Lüfter



Der Einbau ist schnell erledigt. Wir setzen die beiden Speichermodule in unserem Testsystem in die Slots A2 und B2, so wie es der Hersteller im Handbuch vorgibt. Da die beiden Module eine Bauhöhe von nur 35 mm besitzen, können sie auch sehr gut für den Einsatz von Tower-Kühlern verwendet werden. Da auch unser Testsystem ebenfalls mit einem Dual Tower Kühler ausgestattet ist, muss hier die Maximalhöhe der Speichermodule bedacht werden. Zum Schluss wird nur noch der Lüfter am Kühler befestigt und dann unser System gestartet.

 

Thaiphoon Burner



Mit der Software Thaiphoon Burner lesen wir, nachdem unser System ins Betriebssystem gebootet ist, die technischen Daten des Crucial Pro Overclocking Speicher-Kits aus. Die Software zeigt uns hier unter anderem, von welchem Hersteller die Speicherchips hergestellt wurden, die SPD (JEDEC) Geschwindigkeit, die Timings, die Art der Bestückung und ob Temperatursensoren verbaut wurden. In unserem Fall besetzt das Speicher-Kit sogar zwei XMP- und EXPO-Profile. Dadurch können die Module auf Intel- und AMD-Systemen verbaut und bequem über die jeweiligen Profile übertaktet werden.

 

Synthetische Benchmarks mit AIDA64



Um zu überprüfen, ob die Speichermodule auch korrekt erkannt werden, starten wir CPU-Z und schauen uns die Daten an. Da das Crucial Kit insgesamt drei verschiedene Profile besitzt, beginnen wir mit der SPD-Geschwindigkeit 4800 MT. Diese stellt den Standard-Takt dar, der ohne die geladenen Profile vorgegeben ist. Nachdem wir den korrekten Betrieb verifiziert haben, starten wir die Software AIDA64 und lassen den integrierten Cache & Memory Benchmark durchlaufen. Im ersten Durchlauf erreichen wir 63001 MB/s beim Lesen, 66720 beim Schreiben und 60053 MB/s beim Kopieren. Die Latenz beträgt hier 89,5 ns.




Zwei weitere Durchläufe folgen mit den aktivierten XMP-Profilen bei 5600 MT und 6000 MT. Dafür müssen wir hier jeweils im BIOS/UEFI das entsprechende Profil laden. Im Anschluss prüfen wir auch mit CPU-Z, ob alle Werte richtig übernommen wurden. Dann folgt jeweils ein Durchlauf mit dem Cache & Memory Benchmark von AIDA64. Bei 5600 MT erreichen wir nun beim Lesen 73368 MB/s, 75967 MB/s im Schreiben und beim Kopieren 69732 MB/s, mit einer Latenz von 75 ns. Mit dem Profil 1 erhöht sich die Geschwindigkeit auf 6000 MT und wir erreichen beim Lesen nun 78461 MB/s sowie 79882 MB/s im Schreiben. Der Durchsatz beim Kopieren liegt bei 74173 MB/s und die Latenz sinkt noch mal auf 72,8 ns.



Mit dem Cinebench R23 überprüfen wir im Anschluss die Single- und Multicore-Performance bei eingestellten 6000 MT. Hier können wir feststellen, dass die Werte in dem zu erwartenden Bereich unserer Intel Core i5 12500 CPU liegen und auch stabil sind.

 

Overclocking



Nachdem wir die Module innerhalb der vorgegebenen Profile getestet haben, wollen wir nun versuchen diese zu übertakten. Dafür erhöhen wir in verschiedenen Versuchen den Takt, die Timings und die Spannung. Die Module starten bei einem Takt von 7000 MT mit den Timings 40-40-40-94 ins Betriebssystem, allerdings ist diese Einstellung nicht mehr stabil. Wir können den Cache & Memory Benchmark durchlaufen lassen, auch die Werte können sich hier mit 89683 MB/s beim Lesen, 92087 MB/s im Schreiben sowie 84100 MB/s beim Kopieren mit einer Latenz von 69,9 ns sehenlassen. Sobald wir aber einen anderen Benchmark starten, bricht dieser mit einer Fehlermeldung ab. Bei 6800 MT und den Timings 40-40-40-94 läuft das System absolut stabil und es laufen ebenfalls alle Test-Benchmarks fehlerfrei durch. Auch hier erreichen wir mit 86921 MB/s und 88361 MB/s beim Lesen und Schreiben sehr gute Werte, der Wert beim Kopieren ist mit 81384 MB/s und 69,2 ns ebenfalls noch mal besser geworden. Die Temperatur hat während unserer Tests nie die 37 °C überschritten, was auch durch die niedrige Versorgungsspannung (1,125 V) positiv begünstigt wurde. Wir finden, die von uns erreichten Werte können sich auf jeden Fall sehen lassen.

Wir weisen darauf hin, dass die Übertaktung immer auf eigene Gefahr geschieht. Mit falschen Einstellungen kann das System instabil werden oder bei zu hohen Werten bei der Spannung sogar beschädigt werden.

 

Fazit

Das Crucial Pro Overclocking 32 GB Kit ist derzeit ab knapp 105 € im Preisvergleich gelistet. Die Arbeitsspeicher Module sowie deren Kühlkörper sind qualitativ gut gefertigt und fügen sich optisch unauffällig ins System ein. Dank einer Bauhöhe von nur 35 mm gibt es auch kaum Probleme mit CPU-Kühlern. In den Standardeinstellungen nebst EXPO/XMP-Profile funktioniert der Speicher stabil. Beim namensgebenden Overclocking sieht das ein wenig anders aus, so schaffen wir nur 6800 MT/s, alles darüber hinaus sorgte für Instabilitäten. Vielleicht lässt sich mit einer anderen Systemkonfiguration auch noch mehr herausholen. Wir vergeben unsere Empfehlung.


Pro:
+ Verarbeitung
+ Schlichtes Design
+ 6000 MT und 5600 MT CL36 als XMP- oder EXPO-Profil
+ Niedrige Betriebsspannung
+ Bauhöhe (35 mm)
+ Overclocking-Potenzial vorhanden

Kontra:
– N/A





Herstellerseite
Preisvergleich

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