ECS Elitegroup konnte bereits in der Vergangenheit mit einer Reihe von Mini-PCs wie u.a dem LIVA ONE H410 aufwarten, den wir auch schon bei uns testen durften. Mit der Neuerscheinung des LIVA ONE H610 soll das Augenmerk auf das tägliche Multitasking gerichtet werden, um reibungslose und reaktionsschnelle Erlebnisse in einer Vielzahl von Nutzungsszenarien umzusetzen. Der H610 ist ein reines Barebone-System (Ohne CPU, RAM und HDD/SSD) bzw. ein Mini-PC, basierend auf einer Intel-Plattform. Diese unterstützt aktuell die Intel-Prozessoren der 12. sowie 13. Generation mit dem LGA Sockel 1700 sowie einer Verlustleistung von bis zu 65W TDP. Nachfolgend wollen wir uns den H610 mal genauer anschauen. Alles Weitere erfahrt ihr weiter unten.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Ausgeliefert wird der ECS LIVA ONE H610 in einer schwarz-orangen Kartonage mit Tragegriff zum komfortableren Transport. Auf der Vorder- und Rückseite erhält man eine Ansicht dessen, was einen im Inneren erwartet. Seitlich ist ein Aufkleber angebracht mit allen wichtigen Daten von der unterstützen Plattform, die Anschlussmöglichkeiten bis hin zu den Maßen des H610.
Inhalt
Neben dem LIVA ONE H610, dass sicher im Karton-Inlay verstaut ist, liegt noch folgendes dem Lieferumfang bei:
- 1x Externes Netzteil 19V/120W FSP120-ABBN3
- 1x Netzkabel US
- 1x Prozessorkühler
- 1x Standfuß
- 1x VESA-Halterung (direkte Montage auf der Rückseite eines kompatiblen Monitors)
- 1x Schraubensatz zur Montage eines 2,5“ Laufwerkes und einer M.2 2280
Ein Treibermedium ist nicht enthalten.
Daten
Technischen Daten – ECS Elitegroup LIVA ONE H610 |
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Plattform | Support Intel ® 12 und 13. Generation LGA 1700 Sockel TDP 35W & 65W |
Speicher | 2x SO-DIMM DDR4 3200 MHz bis zu 64 GB |
Speichersystem | 1x 2,5“ SATA3 HDD oder SSD 1x M.2 2280 SATA/PCIe NVME x4 Gene3 SSD |
Audio | 1x Mic-In 1x Kombi-Buchse |
Netzwerk | 1x 2,5 Gbit/s Ethernet-LAN |
USB | 2x USB 3.2 Gen 1×1 (Front i/o) 2x USB 3.2 Gen 2×1 Typ C Port (Front i/o) 2x USB 2.0 (Rückseite) 2x USB 3.2 Gen 1×1 (Rückseite) |
Video Ausgang | 1x HDMI Port 2x Display Port 1x VGA Port (D-Sub) *Max 3 Video Output |
Kabellos | 1x M.2 2230 WLAN 802.11ax |
Power | TDP 35W und 65W: 19V/6,32A, 120W 1x Power Button 1x DC-Eingang |
Betriebssystem | Windows 10 und Windows 11 |
Größe | 205 mm x 176 mm x 33 mm |
Anmerkung | 1x TPM IC OnBoard (optional) 1x Interner Lautsprecher (optional) 1x RS232 / VGA teilen sich den gleichen I/O-Port (optional) |
Details
Klein und handlich ist der LIVA ONE H610, bietet aber trotzdem eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten. Auf der Vorderseite finden wir neben dem Power-Button, zwei USB 3.2 Gen 1×1 Typ-A-Anschlüsse, einen USB 3.2 Typ-C Anschluss sowie jeweils einen Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon. Die Rückseite ist mit vier USB 3.1 Anschlüssen, einem HDMI Anschluss, zwei Display-Port-Anschlüsse, einem VGA-Anschluss, einmal Gigabit Lan und viermal USB 2.0 ausgestattet. Aus unserer Sicht reichlich und klasse umgesetzt.
Die Frischluftversorgung des H610 erfolgt über die kleinen Schlitze auf der Oberseite und der Front. Rückseitig wird die entstehende Abwärme nach außen befördert.
An der Unterseite des Gehäuses befinden sich vier Gummi-Füße für einen rutschfesten Stand. Für die stehende Variante ist ebenfalls ein kleiner Standfuß im Lieferumfang enthalten. Somit stehen zwei Varianten zur Auswahl, entweder stehend oder liegend positioniert. Rückseitig sind vier Montagelöcher vorgesehen, sie dienen der mitgelieferten VESA-Halterung, um eine Montage auf der Rückseite eines kompatiblen Monitors zu ermöglichen.
Der LIVA ONE H610 lässt sich leicht und unkompliziert öffnen. Die Rändelschraube auf der Rückseite des Gehäuses entfernen, den Gehäusedeckel einfach nach vorne schieben, -fertig.
Unter dem 2,5-Zoll-Laufwerksschacht befindet sich ein freier M.2-Steckplatz für eine NVMe-SSD. Ein weiterer Steckplatz daneben ist bereits von einem WLAN- und Bluetooth-Modul belegt. Die jeweiligen Antennen dafür werden direkt intern an die Gehäusevorderseite geführt. In unserem System kommt eine Kingston M.2 A400 mit 240 GB zum Einsatz.
Unterstützt werden derzeit alle aktuellen Intel-Prozessoren der 12. und 13. Generation LGA 1700 Sockel und einer TDP von 35 W bzw. 65 W mit integrierter Grafikeinheit. Für unser Testsystem haben wir uns für einen Intel Core i3 12100 mit einer TDP von 65 W entschieden.
In unserem Testsystem kommen zwei 8 GB G.Skill Ripjaws S0-DIMM Module mit 2.666 MHz zum Einsatz. Die Module werden unterhalb des aktiven Kühlers in die Slots gesteckt und somit auch zeitgleich aktiv mit gekühlt.
In einem weiteren kleinen Karton sicher verpackt, befindet sich die Kühlereinheit, bestehend aus zwei Teilen. Die Lüftereinheit ist aus Kunststoff gefertigt. Ein 60 mm Radiallüfter verrichtet hier seinen Dienst. Die Kühleinheit ist aus Aluminium gefertigt und mit einer Kupfer Heatpipe versehen. Frischluft wird über die Gehäuse-Vorderseite angesaugt und die entstandene Abwärme wird durch die zahlreichen Aluminiumfinnen nach hinten aus dem Gehäuse befördert.
Der Kühlkörper ist bereits mit Wärmeleitpaste und Wärmeleitpads versehen. Leider fehlte jedoch eine Schutzfolie auf der Kühleinheit, daher Obacht bei der Montage, um ein Verwischen auszuschließen.
Der Einbau der Kühleinheit ist relativ einfach und wird mittels der vier Schrauben einfach verschraubt. Praktisch ist, dass bei einem Arbeitsspeicherwechsel nicht die gesamte Kühleinheit demontiert werden muss. Lediglich die Lüftereinheit muss ausgebaut werden.
Praxis
Testsystem
Testsystem | |
CPU | Intel Core i3 12100 |
GPU | Intel® UHD-Grafik 730 (1GB) |
Mainboard | H610H-SF110 |
Arbeitsspeicher | 2x 8 GB G.Skill Ripjaws DDR4 2666 |
NVME M.2 | Kingston A400 240 GB |
Kühlung | 60 mm Radiallüfter |
Gehäuse | LIVA ONE H610 |
Unser Testsample wurde leider nur mit einem US-Stecker ausgeliefert. Auf Nachfrage bei ECS Elitegroup wurde uns mitgeteilt, dass zur Markteinführung einen Schuko-Stecker im Lieferumfang enthalten ist. Um den Test fortzuführen, nutzen wir einen US auf Schuko-Adapter.
Die BIOS-Oberfläche ist übersichtlich und gut strukturiert. Auf der Hauptseite sind alle relevanten Einstellungen wie z. B. die CPU-Taktfrequenz, die Speichergeschwindigkeit, die CPU-Temperatur und die Lüftergeschwindigkeit gut sichtbar. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, verschiedene Parameter wie die Bootreihenfolge, Lüftergeschwindigkeit, die Vergabe eines BIOS-Passworts etc. zu verändern. Mit der Hardware-Ausstattung, die wir gewählt haben, dürfte der H610 den täglichen Anwendungen im Office-Bereich und Filme in 4K schauen, eigentlich locker bewältigen.
Ein Treiber-Medium lag nicht bei (Vorab Testsample), demzufolge mussten wir uns vorab die benötigten Treiber zusammen suchen, um einen sauberen und vor allem reibungslosen Ablauf nach der Installation von Windows 10 zu erhalten.
Übersicht
Wie weiter oben bereits erwähnt, kommt im LIVA ONE H610 ein Intel Core i3 1200 mit vier Kernen und acht Threads zum Einsatz. Mit einer TDP von 65 Watt könnte es aufgrund des 60 mm Radiallüfters zu Hitzeproblemen kommen, da der Abtransport der entstandenen Wärme doch eher gering ausfällt (man wird sehen). Dem Prozessor stehen insgesamt zwei mal 8 GB DDR4 Arbeitsspeicher im SO-DIMM Formfaktor zur Verfügung. Der Takt des verbauten Arbeitsspeichers liegt bei 2666 MHz. Das Programm CPU-Z zeigt uns jedoch einen anderen Wert an. Wir haben uns für die Installation einer SATA SSD im M.2-Formfaktor entschieden. Für die Grafik ist die im Prozessor enthaltene Intel UHD Graphics 710 verantwortlich.
Benchmarks
Der Test-Parkour sieht wie folgt aus, zum Einsatz kommt CinebenchR23 im Single- wie auch Multi-Core-Benchmark, Aida64 um den Lese-, Schreib- und Kopierdurchsatz des Arbeitsspeichers zu ermitteln. Für die verbaute M.2-SSD ermitteln wir die Lese-, Schreib- und Kopierwerte mit dem CrystalDiskMark.
CinebenchR23
Das erreichte Ergebnis unseres Intel Core i3 12100 ist in Anbetracht der Leistungsaufnahme gar nicht mal so schlecht. So erreichen wir im CinebenchR23 6.096 Punkte im Multi-Core- und 1571 Punkte im Single-Core-Benchmark. Natürlich könnte man die CPU mit 4 Kernen und 8 Threads auch im Gaming-Bereich einsetzten. Somit sind mehr als ausreichend Ressourcen für die üblichen Officeanwendungen und den Multimedia-Bereich vorhanden.
AIDA64
Mit dem Aida64 Cache & Memory Benchmark werden die erreichten Lese-, Schreib- und Kopierwerte sowie die Latenz (Zugriffszeit) ermittelt.
CrystalDiskMark
Der Hersteller unserer verbauten Kingston A400 240 GB M.2-SSD gibt eine Lesegeschwindigkeit mit bis zu 500 MB/s an. Diese Geschwindigkeit erreicht die SSD auch in unserem Test. Die Schreibrate wird mit 300 MB/s angegeben, wir erreichen hier einen Wert von knapp 500 MB/s, gehen hier aber von einem Auslesefehler aus. Im Lastzustand wurde eine Temperatur von maximal 42 °C gemessen um Idle waren es knapp 28 °C.
Leistungsaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich, wie sparsam die Komponenten im LIVA ONE H610 betrieben werden. Im Office und 2D-Betrieb wird lediglich eine Leistungsaufnahme von 18 Watt gemessen, -fantastisch. Werden die CPU-Kerne jedoch unter Last gesetzt, steigt dementsprechend auch der Verbrauch auf 88 Watt an. Gemessen wurde der Verbrauch mit einem handelsüblichen Energiekostenmessgerät (ohne Monitor oder TV).
Temperaturen
Die Kühleinheit hinterließ ebenfalls einen guten Eindruck. Der Core i3 12100 erreicht in unseren Tests bis zu 68 °C unter Last. Im 2D Betrieb sind es nur 38 °C. Die integrierte Grafikeinheit lag im 2D Betrieb bei 29 °C und unter Last im 3D-Betrieb bei 68 °C. Somit können wir sagen, dass die entstandene Abwärme durch die zahlreichen Aluminiumfinnen gut abgeführt wird.
Fazit
In einem Schlichten und zeitlosen Design präsentiert sich der LIVA ONE H610 als guter Office- und Multimedia-Mini-PC. Die von ECS bereitgestellte Plattform beschleunigt Officeanwendungen und Multimedia-Inhalte mehr als ausreichend. Durch die vorhandenen Anschlüsse kann der Arbeitsbereich auf bis zu zwei Displays erweitert werden, was eine effizientere und komfortablere Produktivität mit sich bringt. Die kleine verbaute Kühleinheit ist gut durchdacht, bleibt laufruhig im Normalbetrieb. Je nach Geschmack lässt sich der H610 auch in verschieden Varianten auf dem Schreibtisch aufstellen bzw. montieren. Egal ob liegend, stehend oder versteckt hinter einem kompatiblen Monitor. Der selbst konfigurierbare Mini-PC hat alles, was man sonst für den normalen Alltag benötigt, doch das Ganze hat einen faden Beigeschmack, den Preis. Derzeit ist der H610 für 231 € gelistet. Hinzu kommt dann noch die zusätzlich benötigte Hardware, was den Gesamtpreis dann in die Höhe schießen lässt. Wen das dennoch nicht abschreckt, erhält einen grundsoliden Mini-PC, der sich noch aufrüsten lässt. Wir sprechen hier unsere Empfehlung aus.
Pro:
+ Klein und Kompakt
+ Viele Anschlussmöglichkeiten
+ Schlichtes Design
Neutral:
– Fehlendes Treibermedium
Kontra:
– Preis
Herstellerseite
Preisvergleich
Ein Kommentar
klein aber fein