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EIZOS FlexScan EV2785 – Ein echt scharfes Teil
Nachdem wir bereits das Review des FlexScan EV2750 im Jahr 2016 und des EV2780 in letzten Jahr veröffentlichen durften, wird es auch dieses Jahr Zeit für ein neues Modell in unserem Test. Dazu knöpfen wir uns den FlexScan EV2785 vor und liefern euch erstmals einen UHD-Monitor aus dem Hause EIZO. Auch dieser wird erneut mit einem IPS-Panel ausgestattet sein, liefert aber im Gegensatz zu seinen Vorgängern extrem scharfe, glatte und hochauflösende Bilder, die wir euch nicht vorenthalten wollen.
Also seid gespannt auf das folgende Review.
Doch bevor es losgeht, bedanken wir uns bei EIZO für die tolle Kooperation der letzten Jahre und hoffen auf weitere Produkte, die wir für unsere treuen Leser testen dürfen.
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Verpackung und Inhalt
Wie auch seine Vorgänger wird der FlexScan EV2758 in einem unspektakulären, braunen Karton zu uns geliefert. Bis auf den Aufdruck des Herstellers sind keine weiteren Informationen auf den Karton aufgedruckt.
Im Inneren erblicken wir jedoch einen überaus aufgeräumten Inhalt, welcher mittels der Umverpackung aus Styropor stoßfest und vor groben Außeneinwirkungen sicher ist. Hinzu kommt, dass die unterste Fläche des Styropors zusätzlich mit Schaumstoff „verstärkt“ wurde, um vor grobem Transport zusätzlichen Schutz zu bieten. Schließlich sollten bei einem Kaufpreis von knapp 1100€ Transportschäden durch Fahrlässigkeit auch ausgeschlossen werden.
Mit im Karton befinden sich neben dem Monitor und dem Netzkabel auch ein USB Type-C-Kabel, ein DisplayPort-Kabel, ein HDMI-Kabel, eine Kurzanleitung und eine Kabelabdeckung. Außerdem liegen der Bedienungsanleitung vier Schräubchen mit bei.
Nun folgen für euch die technischen Daten gebündelt auf eine Tabelle, damit ihr euch vorerst einen Überblick von den Features machen könnt.
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Technische Daten
Weitere Spezifikationen findet ihr unter dem folgenden Link: https://www.eizo.de/fileadmin/datasheet/EV2785-WT_DE.pdf
Der EIZO EV2785 FlexScan liegt uns zwar in der Farbe Schwarz vor, ihr könnt ihn jedoch auch in weiß ergattern. Das Gehäusedesign wird durch zwei Stilelemente geprägt. Das ist zum Einen der schmale Rahmen, welcher bündig zum Display abschließt und die Illusion vermittelt, dass vor uns ein echtes Bild erzeugt wird und nicht ein „Foto in einem Kasten“. Das zweite Stilelement ist der flexible Standfuß in einer Art gefächertem Aufbau, wozu wir im späteren Verlauf dieses Reviews noch kommen werden.
Weitere Technologien, die diesen Monitor präzise wirken lassen, sind natürlich die hohe Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten und 163 ppi, gepaart mit der stabilen und angenehmen Helligkeit von bis zu 350 cd/qm. Auch die 10-Bit Farbpalette trägt entscheidend zur realistischen Bildwiedergabe bei. Im Praxisteil werden wir uns jede einzelne Technologie genauer anschauen und überprüfen, welchen Mehrwert diese bieten und ob in Folge dessen der hohe Kaufpreis gerechtfertigt ist. Andere Technologien wiederum gab es schon bei den 2017’er Modellen wie den sogenannten Paper Mode (der blaue Lichtanteil wird reduziert, um die Augen zu schonen) oder den Picture-by-Picture-Modus, welcher es dem Monitor ermöglicht, zwei Bildsignale gleichzeitig anzeigen zu können.
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Details
Die Front des Monitors ist trotz der glatten Oberfläche extrem schwarz verdunkelt und wirft kaum Licht zurück. Sie ähnelt einem Sony „Black Matrix“-TV-Monitor zu Zeiten der ersten Flachbildschirme. Alles in allem aber sehr übersichtlich und symmetrisch. Selbst der Ein/Aus-Schalter und die weiteren Bedienelemente sind so nahtlos in den Rahmen eingefasst, dass wir diese nicht bewusst wahrnehmen. Erst bei genauem Hinsehen erkennen wir die Symbolleiste. Wir müssen lediglich auf einen 14cm breiten Bereich links neben dem Ein/Aus-Schalter drücken, dann öffnet sich die Menüleiste. Die Navigation innerhalb dieser Leiste ist selbsterklärend, da das Menü uns mit Symbolen kennzeichnet, auf welche Stelle des unteren Bildschirmrahmens wir drücken müssen, um die gewünschten Befehle auszuführen.
Auch von hinten macht der FlexScan eine hervorragende Figur und muss sich nicht direkt an der Wand verstecken. Durch das beiliegende Modul zum Kabelmanagement können wir alle Strom- und Videokabel perfekt an der Tischkante anlegen und uns fällt nicht einmal auf, dass aus dem Monitor irgendwelche Kabel ragen. Des Weiteren befindet sich ein USB-C Port an der Unterseite, womit wir neben dem Videosignal auch Daten übertragen und unseren Laptop oder andere mobile Geräte aufladen können.
Zu unserer Linken stellt der Monitor zwei USB-Ports und einen Headset-Anschluss zur Verfügung. Damit erfüllt der EV2785 so ziemlich alle Bedingungen zur Datenübertragung, die wir auf unseren Schreibtischen vorfinden.
Kommen wir zu den Ergonomie-Funktionen:
Wir können die Monitorhöhe um bis zu 178mm verändern. Ist der Monitor auf dem untersten Niveau, so liegt er gerade einmal 12mm über der Tischfläche. In der Höhenveränderung reichen die 178mm völlig aus, um die oberste Bildzeile ergonomisch unterhalb der Augenhöhe zu positionieren. Darüber hinaus lässt sich der Monitor um bis zu 5° nach vorne und bis zu 35° nach hinten neigen. Gerade wenn der Monitor ganz nach unten gefahren ist, ist ein Neigungswinkel von 5° optimal. Die Drehfunktion des FlexScans liegt dem Standfuß zugrunde. Dieser leichtgängige Drehteller lässt sich jeweils um 172° nach rechts und links drehen. Und als wäre das noch nicht genug, haben wir durch die Pivot-Funktion auch noch die Möglichkeit, den Monitor senkrecht zu stellen, was eine sehr angenehme Bildposition für lange Texte und Hochformat-Bilder ergibt.
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[nextpage title=“Praxistest“ ]
Praxistest
In unserem System schließen wir den Monitor mit dem beiliegenden DisplayPort-Kabel an eine Asus GTX 1070 Stix OC an. Problematisch war das nicht und die Werkseinstellungen liefern sofort ein überragendes Bild in allen Belangen. Aber wir möchten uns natürlich das Bild im Detail anschauen und diverse Tests durchführen.
Dazu dunkeln wir als erstes unseren Raum ab und lassen den Monitor 30 Minuten lang warmlaufen. Hinzu kommt, dass wir die Größe der Anzeigeeinstellung auf 100% setzen und auch den Zoomfaktor unseres Browsers bei 100% belassen.
Nun kann der Test mit dem offiziellen Eizo Testsoftware beginnen:
Wir überprüfen die Bildqualität anhand des Testbilds. Der Kreis ist vollständig rund und die Linien in den Frequenzmustern klar voneinander abgegrenzt. Auch die Farbverläufe sind ohne Abrisse oder Bänder dargestellt.
Nun untersuchen wir unser Bild auf Pixelfehler und legen eine schwarze Maske auf unseren Monitor. Ein Screenshot zeigt zwar nicht, ob sich keine farbige Subpixel auf unserem Monitor verbergen, aber im Testbetrieb tauchten keine dieser Subpixel auf.
Branding erkennen wir, wenn wir uns beispielsweise eine Farbe mit 256 Helligkeitsstufen anschauen. Wir erkennen kleinere vertikale Linien, von denen jedoch jede „Kammer“ dunkler, bzw. heller ist, als ihr Nachbar. Würde sich ein „Helligkeitssprung“ zwischen zwei aufeinanderfolgende Verläufe drängeln, wäre dies ein Branding-Fehler, den wir bei unserem Test-Monitor jedoch nicht erkennen.
Mit diesem Test ermitteln wir unabhängig von anderen Einflüssen, bspw. Schriftglättung, ob unser angezeigter Text scharf und ohne Schatten wiedergegeben werden kann. Der EIZO EV2785 hat aber keine Probleme mit der präzisen Darstellung der Buchstaben und Wörter.
Kommen wir nun zur Ausleuchtung. Zum Testen verwenden wir drei Grautöne. Wir wollen feststellen, ob die jeweiligen Töne Heterogenität aufweisen. Wäre dies der Fall (besonders an den Ecken und Kanten) so wissen wir, dass die Ausleuchtung des Monitors nicht gleichmäßig also homogen ist. Wir versuchen krampfhaft Ausleuchtungsdefizite zu identifizieren, drehen und wenden den Monitor, aber Fehlanzeige. Der EIZO ist perfekt homogen ausgeleuchtet.
Knöpfen wir uns nun eine Kategorie vor, die eher bei TVs als bei professionellen Monitoren eine Rolle spielen. Das obere Bild mit den Kugeln kann uns verraten, bei welchem Betrachtungswinkel Abstriche in der Anzeige der Bilder gemacht werden müssen. In unserem Test erkennen wir erst bei einem Winkel von 40° erste Abstriche in der Kontrastgüte des Monitors. Bei 61° werden die Kugeln sogar schon kleiner. Doch reichen die 40° immer noch sehr gut aus, um auch mal zu zweit oder zu dritt am Monitor zu verweilen.
Zu Letzt haben wir die Reaktionszeit überprüft. Dazu haben wir schnelle Bildfolgen zweier Quadrate über den Monitor gejagt, sodass wir ihnen gerade noch mit bloßem Auge folgen konnten. Durch die hohe Geschwindigkeit dieser Folgen verschwimmen die einzelnen Farben der Quadrate, was wir im Nachgang korrigieren, indem wir den Abstand der beiden Quadrate zueinander vergrößern. Erst wenn sich die Quadrate nicht mehr an den Kanten überlappen, können wir die Reaktionszeit einschätzen. Sie ist mehr oder weniger die Achillessehne eines professionellen Grafik-Monitors und dementsprechend auch der kritischste Testdurchlauf.
Das ist auch der Grund, warum der EIZO EV2785 weniger ein Gaming-Monitor (welcher sich durch kurze Reaktionszeiten auszeichnet) ist, sondern ein Grafik-Monitor, der mit einem besonders homogenen Bild und übergangslosen Verläufen auftrumpft.
Für User, die hauptsächlich Computerspiele spielen, wäre die Eigenschaft also ein Ausschlusskriterium.
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Fazit
Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, ob dieser Monitor etwas für euch ist, solltet ihr euch unsere Pro- und Kontra-Listen anschauen. Im Grunde liegt es in eurem Ermessen, ob der Monitor für euch das Richtige ist. Möchtet ihr hauptsächlich zocken, so empfiehlt sich der Monitor nur bedingt, zumal ihr dafür eine echt fette Grafikkarte braucht. Bei Anno 2205 macht selbst eine 1070 OC schlapp. Für alle anderen Einsatzzwecke von der Wiedergabe von Filmen bis hin zu Office-Anwendungen und erst recht, wenn es um grafische Arbeiten oder CAD-Programme geht, seid ihr beim EIZO goldrichtig. Ihr benötigt jedoch das passende Kleingeld von derzeit mindestens 1070 €. Dafür bekommt ihr jedoch eine Garantie von fünf Jahren und einen sehr guten Service von EIZO.
Pro:
+ schmaler Display-Rand
+ mattes Display
+ ausgezeichnete Farbwiedergabe
+ USB 3 Typ C
+ Laden von Geräten via USB C
+ großzügiger Verstellbereich
+ extrem scharfes und plastisches Bild
+ tolle Ergonomiefunktionen
+ makellose Ausleuchtung von jedem Blickwinkel
+ 5 Jahre Garantie
Kontra:
– recht hoher Preis
– Reaktionszeit (für einen Grafikmonitor jedoch nicht kritisch)
Wir können dem EIZO EV2785 guten Gewissens eine hervorragende Note von 9,4 Punkten geben, auch wenn der Preis nicht in jedermanns Budget liegt.
Herstellerseite
Preisvergleich
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3 Kommentare
Sehr interessantes Gerät. Aber der Preis ist echt heftig. 🙂
Ich glaube, dass EIZO Monitor noch nie günstig waren, zumindest nicht für den normalen Nutzer.
Dieser hier richtet sich an die Zielgruppe der Grafiker bzw. Mediengestalter, wenn ich bedenke. Was wir damals für Monitore gezahlt haben, insbesondere in der Zeit wo noch alles von Apple sein müsste, ist dieser Monitor dagegen schon etwas preiswerter.
Ja das stimmt natürlich. Aber auch für die normalen Nutzer ist der Monitor interessant 🙂