Ihr seid der Meinung, dass sich der Einsatz eines Seitenteils aus Glas und Silent-Betrieb gegenseitig ausschließen? Enermax zeigt mit dem Equilence, dass dem nicht so ist. Der Hersteller hat zahlreiche Maßnahmen vorgenommen um die Geräuschkulisse zu dämpfen ohne dabei auf ein Seitenteil aus Glas zu verzichten. Was Enermax bei diesem Gehäuse gezaubert hat und was wir alles hineinpacken, das erfahrt ihr nun bei uns im Test.
Bevor wir nun mit dem Test beginnen, danken wir Enermax für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und wünschen uns für die Zukunft eine weiterhin enge und gewinnbringende Zusammenarbeit.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Wie bei Gehäuseverpackungen typisch kommt auch das Equilence von Enermax in einem braunen Karton mit schwarzen Aufdrucken. Auf der Vorderseite ist das Herstellerlogo, die Modellbezeichnung, ein paar Features in Schlagworten sowie eine Abbildung des Gehäuses aufgedruckt. An der linken Seite gibt es die technischen Spezifikationen zum Gehäuse während auf der rechten Seite abgehakt wird, welche Version sich nun im Karton befindet – bei uns ist das die ECA3511A-BB.
Inhalt
Im Gehäuse befindet sich das Zubehör in einem kleinen, weißen Karton. Dieser steckt in einem der beiden Laufwerksschächte unterhalb der Netzteilabdeckung. Der Lieferumfang ist umfangreich und enthält:
- Schrauben zur Befestigung von Lüftern auf Radiatoren
- Mainboardstandoffs
- Einschraubhilfe für Mainboardstandoffs
- Schrauben zur Mainboardmontage
- Schrauben zu Montage von Festplatten
- Kabelbinder
- Klett-Kabelbinder
- Lautsprecher
- Anleitung
- Magnetsticker
Daten
Details
Wir beginnen mit der Front, diese ist abnehmbar und besteht aus Kunststoff. Die Deckplatte auf der Front selbst besteht aus einer schwarzen und hochglänzenden Acrylplatte.
Die Front ist über Clips aus Kunststoff mit dem Korpus verbunden. Das Front I/O ist leider fest mit der Frontabdeckung verbunden, so dass sich diese nur komplett abnehmen lässt, indem zuvor alle Kabel aus dem Gehäuse gezogen werden. Auf der Innenseite ist die Abdeckung mit einem schallisolierenden Material ausgekleidet. Am Korpus selbst ist ein magnetisch haftender Staubschutz angebracht.
Hinter dem Staubfilter kommen die drei Einbauplätze für die 120 mm Lüfter zum Vorschein. Enermax hat hier bereits zwei Lüfter vormontiert. Zwischen der Frontabdeckung und dem Korpus sind etwa 25 mm Platz.
Weiter geht es an der linken Seite, die komplett von einer Scheibe aus gehärtetem Glas abgedeckt wird. Die 4 mm dicke Scheibe ist sehr dunkel getönt und über vier Schrauben mit dem Korpus verbunden. Beim Abnehmen der Scheibe ist etwas Vorsicht geboten, da diese aufgrund der Isolierung auf dem Rand des Korpus etwas nach außen gedrückt wird, sobald die Schrauben entfernt wurden.
Im Inneren erwartet uns viel Platz mit einer Besonderheit im vorderen Bereich. Hier ist ein Platz für zwei 120 mm Lüfter beziehungsweise einen 240 mm Radiator. Gleichzeitig dient dieser Bereich auch der Aufnahme von 2,5″ Laufwerken oder als Montagemöglichkeit für einen Ausgleichsbehälter. Die Montage eines Radiators an dieser Stelle funktioniert jedoch nur, solange kein Radiator in der Front verbaut wird. Ansonsten verfügt der Mainboardtray über ausreichend viele Öffnungen, die auch gut positioniert sind. Auch die Netzteilabdeckung verfügt über die genau richtige Anzahl an Durchführungen. Alles ist sauber verarbeitet – scharfe Kanten finden wir nicht. Hier sehen wir auch den vormontierten 140 mm Lüfter an der Rückseite des Gehäuses.
Die andere Seite wird von einem Stahlblech verdeckt, welches an der Innenseite ebenfalls mit einem schallisolierenden Material ausgekleidet ist. Hinter der Seitenwand befinden sich zwei 2,5″ Einbauplätze auf der Rückseite des Mainboardtray. Links davon sind zwei weitere Möglichkeiten vorhanden um 2,5″ Festplatten oder SSDs zu montieren. Im unteren Bereich ist Platz für ein ATX Netzteil und zwei 3,5“ Festplatten. Der Festplattenkäfig ist mit dem Gehäuse vernietet und lässt sich daher nicht verschieben oder ausbauen.
Auf der Rückseite erwartet uns im unteren Bereich der Einbauplatz für das Netzteil. Darüber sind die 7 Slots für Erweiterungskarten und die Öffnung für das I/O Shield des Mainboards zu finden. Rechts daneben befindet sich die Öffnung für 120 bzw. 140 mm große Lüfter.
An der Oberseite befindet sich im vorderen Bereich das Front I/O. Hier sind jeweils zwei USB 2.0 und 3.0 Anschlüsse, sowie 2x 3,5 mm Klinke für Audio und Mikrofon zu finden. Die Anschlüsse sind ab Werk mit Gummiverschlüssen bestückt, was das Eindringen von Staub verhindern soll. Weiter befinden sich hier ein Taster zum Steuern der Lüfter, ein Ein-/Ausschalter sowie Reset-Taster. Die Umrandung der Tasten und Anschlüsse ist leicht durchsichtig, da sie im späteren Betrieb leuchten soll. Im hinteren Teil der Oberseite befindet sich eine Lüftungsöffnung für zwei 120 oder 140 mm Lüfter beziehungsweise einen 240, 280 oder 260 mm Radiator. Die Öffnung wird, insofern diese nicht genutzt wird, von einem magnetisch haftenden Deckel aus Kunststoff abgedeckt. An der Innenseite der Abdeckung ist ebenfalls eine schallisolierende Matte eingebracht.
Das Equilence verfügt an seiner Unterseite über zwei Füße, die sich über die komplette Breite des Gehäuses erstrecken. Zum Schutz und um einen rutschsicheren Stand zu erreichen, sind auch hier Gummis angebracht. Im hinteren Bereich ist die Belüftungsöffnung des Netzteils zu finden, die von einem Staubschutzfilter geschützt wird. Der Filter lässt sich nach hinten herausnehmen.
Praxis
Testsystem
Beim Testsystem gehen wir in die Vollen und bauen das ein, was maximal in das Gehäuse passt. Basis ist ein ASRock X299 Taichi XE Mainboard mit einem Intel Core i7 7800X und zwei Riegel Arbeitsspeicher. Um den Platz auszunutzen verbauen wir zwei GTX 1070 mit Wasserkühlern von Thermaltake. Die CPU wird von einem Alphacool XP³ Lite gekühlt. Dazu gesellen sich ein großer Alphacool Eisbecher (AGB) mit Pumpe sowie zwei 360 mm Radiatoren. Für die Belüftung sorgen sechs Enermax T.B. RGB.
Einbau
Beim Einbau stellen wir fest, dass das Equilence sehr gut verarbeitet ist, die Spaltmaße passen gut und scharfe Kanten sind auch hier nicht zu finden. Bei einer solchen Konfiguration von Radiatoren passt allerdings kein weiterer Radiator an der Seite, da die Lüfter des Radiators in der Front den Einbauplatz blockieren.
Praxis
Neben den RGB-Lüftern und der Beleuchtung des X299 Taichi XE installieren wir noch vier LED-Streifen um die Hardware in Szene zu setzen. Im Nachhinein war das eine sehr gute Entscheidung, denn die Seitenscheibe ist sehr stark getönt, sodass das Innere bei montierter Seitenscheibe nur sehr dezent durchscheint – das gefällt uns an dieser Stelle schon sehr gut. Genauso gut gefällt uns auch, dass die Anschlüsse und Tasten des Front I/O beleuchtet sind. Auch das Enermax-Logo an beiden Seiten der Front wird ausgeleuchtet. Das Fron I/O wie auch das Enermax-Logo leuchten dabei allerdings nur in der Farbe des Herstellers: Rot.
Bei ausgeschalteter Beleuchtung ist die Hardware dann gar nicht mehr zu sehen. Einzige die beiden Enermax-Logos, die sich seitlich der Front befinden, leuchten dauerhaft rot und lassen sich nicht abschalten. Wir wünschten die Beleuchtung der Logos ließe sich deaktivieren. Und auch die Möglichkeit einer RGB-Beleuchtung des Logos wäre sehr interessant gewesen, da das Logo dann an den Rest angepasst werden könnte.
Um aber noch einmal zurück auf die Seitenscheibe zurückzukommen, so fällt uns auf, dass wir die Lüfter im System bei offener Seite (aus einem Meter Entfernung) wahrnehmen können. Ist die Scheibe jedoch montiert wird es schlagartig still. Hier leistet die Isolierung an den Rändern der Scheibe eine gute Arbeit.
Temperaturen & Lautstärke
Da zwischen Korpus und Front ordentlich viel Platz ist und so zahlreiche Öffnungen vorhanden sind, kann die warme Abluft gut abgeführt werden. Dabei drehen die Lüfter mit etwa 600 U/Min. In unseren Temperaturtests erreichen wir gute Temperaturen – gut in dem Sinne, dass sich weder der Prozessor noch die Grafikkarten drosseln. Dank der guten Schallisolierung ist das Gehäuse nur in sehr leiser Umgebung zu hören. Aus einem Meter Abstand zum geschlossenen Equilence messen wir eine Lautstärke von 31 dB(A).
Fazit
Das Equilence von Enermax glänzt mit einem dezenten Design und guter Verarbeitung, doch die wahren Werte verbirgt es in seinem Inneren. Dies gilt besonders für die schallisolierenden Maßnahmen in der Front, im Deckel, im rechten Seitenteil und am Rand des Seitenfensters. Diese Maßnahmen senken die Geräuschkulisse erheblich. Jedoch gibt es dabei auch einen negativen Punkt, zwar haftet die Abdeckung auf der Oberseite des Gehäuses magnetisch, doch sobald darunter Lüfter oder ein Radiator verbaut wird, muss die Abdeckung weichen. Wir haben das Problem gelöst, indem wir 6 mm hohe Magnet angebracht haben. Damit erreichen wir einen Spalt zwischen Gehäuse und Abdeckung, der für die Belüftung ausreichend ist. Die verbaute Hardware ist bei ausgeschalteter Beleuchtung kaum durch das Seitenfenster zu erkennen, was an der starken Tönung der Scheibe liegt. Wenn der Nutzer ein paar LED-Streifen oder beleuchtete Lüfter installiert, dann ist die Hardware wesentlich besser zu erkennen. Dadurch wirkt das Ganze noch dezenter und blendet vor allem in der Dämmerung nicht so sehr. Unser Aufbau zeigt, was alles in dieses Gehäuse reinpasst, und das ist eine Menge. Daher ist das Gehäuse sowohl für die Silent- sowie auch für die Show-Fraktion geeignet. Und an dieser Stelle möchten wir Entwarnung geben, obwohl das Gehäuse hochwertig verarbeitet ist und so viele Features bietet, kostet es nur ca. 91,70 €. Und das ist ein sehr guter Preis für dieses Gehäuse. Insgesamt vergeben wir 9 von 10 Punkten.
Pro:
+ Gute Verarbeitung
+ Viel Platz
+ Dezentes Design
+ Für Wasserkühlung geeignet
+ Sehr leise
+ Beleuchtetes Front I/O
Kontra:
– Kabel des Front I/O fest mit Front verbunden
– Kein Staubfilter oben
Wertung: 9/10
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Preisvergleich
Ein Kommentar
Gut durchdachtes Case. Guter Preis :nice: