Wie seinerzeit auch Corsair ist der bekannte Speicherhersteller G.Skill mittlerweile in den Peripherie-Markt eingestiegen. Neben einer Maus und einem Headset umfasst das G.Skill-Gaming-Portfolio derzeit drei mechanische Tastaturen, namentlich die kleine KM560 ohne Nummernblock, die normalgroße KM570 sowie die große KM780 mit Handballenauflage.

Wir haben dieses Mal mit der G.Skill Ripjaws KM570 RGB das neue Refresh der KM570 im Test. Die schicke Tastatur mit mechanischen Cherry-Schaltern bekommt dabei eine RGB-Einzeltastenbeleuchtung spendiert. Außerdem bietet sie vier dedizierte mechanische Multimediatasten. Wie es um die Gaming-Tauglichkeit bestellt ist und ob der Straßenpreis von 120€ gerechtfertigt ist, lest ihr auf den nachfolgenden Seiten.

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Für die freundliche Bereitstellung des Testsamples möchten wir uns herzlich bei G.Skill bedanken. Wir hoffen auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit.

Packung/Inhalt/Specs

Verpackung:

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Der dunkelgrau gestaltete Karton bildet auf der Oberseite die Tastatur nebst ihrer Bezeichnung ab. Darunter finden sich in Rot Hinweise in Englisch auf die wichtigen Features wie die mechanischen Cherry-Schalter, Einzeltastenbeleuchtung, Multimediatasten und On-the-Fly- Makroaufzeichnung. Auch N-Key-Rollover, Gaming-Modus, die ergonomisch gekrümmten Tastenkappen und das geflechtummantelte USB-Kabel werden betont. Ein extra Aufkleber zeichnet unser Sample als Tastatur mit deutschem Layout und roten Cherrys aus. Auf der Rückseite werden die einzelnen Features nochmal an der Tastatur aufgezeigt. Darunter sind sie in sieben weitere Sprachen übersetzt. Lieferumfang und die wichtigsten Eckdaten sind klein auf die Vorderkante gedruckt.

Inhalt:

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Der Deckel des Kartons lässt sich zurückklappen, indem man die beiden Laschen an der Vorderkante löst. Im aufgeräumten, matt-schwarzen Inneren finden sich oben eine Schnellanleitung mit extra Hinweis für die On-the-Fly-Macroaufnahme und ein kleines Tool zum Abziehen der Tastenkappen. Darunter befindet sich die Tastatur in einer Klarsichtfolie und ihr festverbundenes Kabel ist dahinter in einer Pappschachtel untergebracht.

Specs:

  • Schalter: 109x Cherry MX Red (alternativ auch MX Speed, Blue oder Brown)
  • Beleuchtung: RGB-Einzeltastenbeleuchtung
  • Matrix: N-Key-Rollover
  • Besonderheiten: Media-Tasten, Fn-Funktionen, WinKey-Lock
  • Anschluss: 2m USB-Kabel mit Y-Stecker, geflechtummantelt
  • Maße: 447 x 159 x 46mm, 1,25kg

Erster Eindruck

Die Tastatur liegt mit ihren 1,25kg beim Auspacken verhältnismäßig schwer in der Hand. Die strukturierte schwarze Kunststoffoberschale glänzt leicht im Licht und fasst sich angenehm an. Als Erstes ins Auge stechen der spiegelnde G.Skill-Schriftzug über den Pfeiltasten und die futuristische Linienführung an der Oberkante, die an 2000er Science-Fiction-Designs erinnert.

Oberseite:

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Das Tastenfeld entspricht dem genormten 105-Tastenlayout plus die vier Zusatztasten oben rechts (Stumm, Leiser, Lauter, Makroaufzeichnung). Außerdem finden sich auf den Tasten F1-F12 diverse Funktionen, die mithilfe der Fn-Taste (anstelle der rechten Windows-Taste) aufgerufen werden. Von links nach rechts finden sich: Arbeitsplatz, Browser, E-Mail, Rechner, WinKey-Lock, N-Key-Rollover, Uhr und die Mediaplayertasten Rückwärts, Play/Pause, Stopp und Vorwärts. Neben den drei LEDs ganz oben rechts für NumLock, CapsLock und ScrollLock gibt es eine Vierte, die bei aktivem WinKey-Lock leuchtet. Das Tastenbett selbst ist leicht konkav gewölbt, sodass eine ergonomischere Ausrichtung der oberen Tasten entsteht. Die Tastenkappen sind wie üblich in mattem Schwarz gehalten und passend zum Finger leicht eingedrückt. Zwischen ihnen schimmert das weiße Unterbett durch, dass besonders viel Licht reflektieren soll. Bei der Beschriftung der Tasten verzichtet G.Skill zum Glück auf die hin und wieder verwendeten martialischen „Gaming“-Fonts und nutzt stattdessen eine gut leserliche symmetrische Schriftart. Lediglich bei der Leertaste weicht man davon ab und spendiert ihr ein kleines G.Skill-Logo in der Mitte.

Kanten:

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Ringsherum greift die Oberschale über die Unterschale aus identischem Material. Dabei fällt auf, wie schräg die Tastatur aufgebaut ist. Extras wie einen USB-Hub oder Griffmulden für eine Handballenauflage sucht man hier allerdings vergeblich. Nur das USB-Kabel wird an der Hinterkante leicht rechts von der Mitte aus dem Gehäuse geführt

Unterseite:

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Auch auf der Unterseite erwarten uns keine Überraschungen. Vorne sitzen drei breite und hinten zwei kleine Gummi-Pads, die für Rutschfestigkeit sorgen. Es gibt außerdem zwei kräftige Füße zum Ausklappen. Entsprechend der ohnehin schon sehr steilen Tastaturkonstruktion stehen sie aber nur 2mm hervor und sorgen kaum für zusätzliche Höhe. Außerdem fehlt ihnen leider die Gummierung.

Kabel:

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Das USB-Kabel ist mit einem dichten schwarzen Kunststoffgeflecht umwickelt und 2m lang. Es fällt vergleichsweise dick aus, da sich im Inneren zwei Kabel verbergen. Die laufen 30cm vor dem Ende in zwei USB-Stecker aus, von denen der eine ein Tastatur- und der anderen ein Passthrough-Symbol trägt. Jedoch hat die Tastatur wie beschrieben keinen USB-Hub. G.Skill schreibt in den FAQ, das Kabel dient als Verbindung zum Hub und als zusätzliche Stromversorgung der Beleuchtung. Wir konnten jedoch keinen Unterschied in der Leuchtkraft feststellen und fragen uns, ob man den zweiten Stecker nicht hätte weglassen können.

Einrichtung

Verbindet man den Stecker mit dem Tastatur-Symbol an einen freien USB-Anschluss, ist die Tastatur sofort einsatzbereit. Um Zugriff auf die Beleuchtungs- und Makro-Anpassung zu erlangen, muss man anschließend die entsprechende Steuersoftware von der G.Skill-Website installieren.

Software:

Der Installationsassistent läuft wie üblich durch und aktualisiert im Verlauf auch die Tastatur-Firmware. Ist die Installation abgeschlossen, startet die Software automatisch und landet im Autostart. Die Oberfläche ist wie auch die Verpackung in schwarz-grauen Farben mit roten Spotlights gestaltet. Die Anordnung der Reiter verwirrt dabei etwas. Oben links finden sich abgesetzt die Reiter „Macros“ und „Lightning Profiles“ und rechts etwas weiter unten die Reiter „Customize“, „Settings“ und „Lighting“. Anders als diese Anordnung vermuten lässt, sind die unteren drei die Hauptreiter zur Belegung der Tastatur. Die beiden oberen beschäftigen sich speziell mit dem Bearbeiten von Macros und Farbverläufen. Von der deutschen Software-Übersetzung ist übrigens abzuraten, da sich solche Perlen wie „Apply“ -> „Sich bewerben“ und „Changeling“ -> „Der fremde Sohn“ finden.

Profilverwaltung:

Für alle drei Hauptreiter wird links die Profilverwaltung angezeigt. Man kann mehrere Profile anlegen, löschen, kopieren, ex- und importieren und an bestimmte Programme wie etwa Spiele knüpfen. Das bearbeitete Profil wird aktiv, sobald es mit „Save to Device Memory“ auf die Tastatur gespielt wird. Hier offenbart sich einer der Fallstricke des Konzepts. Es ist zwar gut, ein Profil auf der Tastatur zu speichern, weil es dann auch ohne die Software funktioniert. Allerdings kann sich die Tastatur nur ein Profil merken und es gibt keine Tasten zur Profilumschaltung. Die funktioniert nur über die Programmverknüpfung oder über einen Klick in der Software. Und beide Optionen genehmigen sich 1-2 Sekunden Bedenkzeit. Bei der großen KM780 ist dieses Problem mit mehreren Modi pro Profil und entsprechenden Hotkeys gelöst. Die fehlen hier aber komplett.

Tastenzuweisung:

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Im Reiter Customize lassen sich alle Tasten außer der vier dedizierten für das ausgewählte Profil mit anderen Funktionen belegen oder deaktivieren. Dabei stehen zahlreiche Möglichkeiten aus Tastatur-, Maus-, Windows-, Media-, Makro-, Text- oder Programmstart-Funktionen zur Auswahl. Möchte man die Belegung rückgängig machen, muss man die Tasten dafür wieder einzeln auf Default stellen.

Einstellungen:

Im Reiter Settings kann man die Polling Rate auf 125, 250, 500 oder 1000Hz festlegen und zwischen ein 6-Key- und N-Key-Rollover wählen. Für gehaltene Tasten lässt sich die erforderliche Haltedauer für den Repeat und die Repeat-Geschwindigkeit einstellen. Außerdem gibt es eine Sleep-Einstellung, mit der sich die Tastaturbeleuchtung nach einer festgelegten Inaktivität ändert.

Beleuchtungszuweisung:

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Der Reiter Lighting besitzt eine Slider für die Beleuchtungshelligkeit und bietet die Wahl zwischen Lighting Effekten oder statischer Beleuchtung. Die Effekte lassen sich aus den Kategorien Wave, Breathing, Cycle, Ripple, Sonic, Changeling, Checkpoint und Rain ausgewählt und unter „Lighting Profiles“ genauer eingestellt werden. Deaktiviert man die Effekte, erhält die Tastatur eine statische Beleuchtung, bei der man einzelne Tasten individuell mit Farben belegen kann.

Makros:

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In der gesonderten Reiter Macros kann man neue Makros und einfache Texte erstellen, die später als Tastenbelegung abgespielt werden können. Die Makroaufzeichnung zeichnet beliebig viele Tastenanschläge auf. Dabei hat man die Möglichkeit, die Verzögerungen der Tasteneingaben aufzuzeichnen, wegzulassen oder standardmäßig auf einen festen Wert zu setzen. Später kann man Eingaben und Verzögerungen ändern und löschen und auch neue Einträge dazwischen einfügen.

Lighting Profile:

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Zu den gegebenen acht Lichtanimationen lassen sich hier personalisierte Ableger erstellen. Ändern lassen sich dabei je nach Animationsart die Dauer eines Zyklus, die Bewegungsrichtung, die Grundfarben bzw. Farben im Verlaufsmuster und die Tastanschläge bis zum Auslösen einer Animation. Komplexe Profile lassen sich allerdings nicht erstellen.

Praxis

Bei der täglichen Nutzung erwies sich die KM570 RGB als zuverlässiges Eingabegerät. Im gesamten Testzeitraum konnten wir keine Probleme beim Tippen feststellen.

Alltag:
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Hier punktet die KM570 RGB mit der ausgeprägten Neigung, dem konkaven Tastenbett und den ergonomischen Tastenkappen. Man trifft die Tasten sicher und ermüdungsfrei, sie lassen sich gut ablesen und auch im Dunkeln findet man sie dank der Beleuchtung zuverlässig. Die integrierten Gummi-Füße sorgen für eine gute Rutschfestigkeit und besonders die dedizierten Lautstärketasten sind ein gern genutztes Feature.

Gaming:
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Auch beim Zocken trifft man die Tasten sicher und die Tastatur verrutscht nicht. Hier sind besonders die linearen roten Cherry-Schalter von Vorteil, deren frühes Auslösen oft den entscheidenden Geschwindigkeitsvorteil bringt. Die Makro-Möglichkeiten sind, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, sehr umfangreich. Auch die Beleuchtung lässt sich personalisieren und die meisten Animationen sind sehr hübsch anzuschauen. Einziger Wermutstropfen bleibt hier die fehlende Profilumschaltung per Hotkey. So bleibt nur der Griff zur Software oder eine Kopplung an die Exe, wobei sich die Tastatur bei beiden 1-2s Bedenkzeit zum Übernehmen lässt.

Fazit

G.Skill liefert mit der Ripjaws KM570 RGB eine solide mechanische Tastatur, die beim Tippgefühl und der Verarbeitung komplett überzeugen kann. Die Anpassungsmöglichkeiten der Beleuchtung sind zwar etwas eingeschränkt, die vordefinierten Animationen sind aber sehr hübsch anzusehen. Sehr gut gefallen haben außerdem die umfangreichen Möglichkeiten bei der Makro-Aufzeichnung und die dedizierten Tasten zur Lautstärkeregelung.

Gerade im Vergleich zum großen Bruder KM780 RGB müssen aber auch einige Abstriche gemacht werden. Zugunsten eines niedrigeren Preises verzichtet G.Skill bei der KM570 auf die Handballenauflage und den integrierten USB-Hub. Besonders störend ist uns der Verzicht auf die Profil-internen Modi aufgefallen. So war es nicht mehr möglich, auf Knopfdruck die Tastatur-Config zu wechseln und man musste für jeden Wechsel das Profil aus der Software auf die Tastatur speichern.

Insgesamt waren wir von der starken Leistung der KM570 RGB sehr angetan. Unterm Strich sind es nur einige Komfort-Features, die die 120€-teure Tastatur von der Spitzenklasse trennen. Somit kommt sie zu einem guten Silber-Award. Jeder Käufer, der sich nicht stark an den beschriebenen Kleinigkeiten stört, wird mit ihr auf seine Kosten kommen.

Pro
+ ergonomische Auslegung
+ solide Verarbeitung
+ hübsche RGB-Animationen
+ detaillierte Makro-Aufzeichnung
+ dedizierte Lautstärketasten

Contra
– keine Hotkeys zum Profilwechsel
– Anpassung der RGB-Animationen eingeschränkt
– kein integrierter Hub trotz 2 USB-Steckern

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Score: 7,8/10
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