Sicherlich haben viele unserer Leser sich bereits die Frage gestellt oder standen vor der Wahl, welches Mainboard wohl das „Richtige“ sei. Für diejenigen unter euch, die auf jeden Fall ein Intel-basiertes Board haben möchten kommt eine weitere Frage hinzu: „Welchen Sockel bzw. Chipsatz sollte meinen Ansprüchen genügen?“ Falls ihr eher der „Zocker“ unter den PC-Usern seid, so empfehlen wir einen 1151 Sockel, da die meisten Prozessoren höhere Taktraten als vergleichbare Prozessoren eines 2011-3 Sockels erreichen. Die Vorteile des 2011-3 Sockels liegen jedoch klar an der Adressierbarkeit des Arbeitsspeichers und an der Anzahl der Prozessorkerne eines X99 Chipsatzes. Beispielsweise verfügt ein i7-6700K über 4 Kerne @ 4,2Ghz. Ein vergleichbares Modell eines X99-Systems liefert 6 Kerne @4,0Ghz. Doch die Preise gehen bei beiden Modellen stark auseinander. Ein i7-6700K ist bereits für 340€ zu haben, während ein i7-6850K mindestens 620€ kostet. Falls eure Hauptaufgabe jedoch auf Bild- und Videobearbeitung liegt, ihr sehr viel Arbeitsspeicher benötigt oder Anwendungen benutzt, welche Multi-Threading unterstützen, so solltet ihr auf ein X99 Chipsatz zurückgreifen und die Mehrkosten nicht scheuen.

Ein solches Mainboard, liefert uns heute MSI mit seinem XPower Titanium Mainboard . Es ist preislich im obersten drittel angesiedelt und bildet mit der Godlike Gaming Serie die High-End-Sparte MSIs.

Welche Features und Leistungsdaten ihr von einem solchen erwarten könnt, werdet ihr in diesem Review erfahren.

Doch bevor wir uns an dem Test verausgaben, möchten wir herzlich MSI für die Bereitstellung des Testsamples danken und unsere Kooperation und das innewohnende Vertrauen hervorheben.

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Autor: Phil​

Verpackung und Lieferumfang

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Die Verpackung besticht durch seinen silbernen Glanz. Am liebsten möchte man die Verpackung sofort in die Hand nehmen und die Klappe öffnen, da das Titelbild jedoch schon verrät, wie das Mainboard aussehen soll, können wir uns noch zurückhalten. Die Beschriftung des GAMING wird stark durch die rote Farbgebung beeinflusst. MSI möchte wohl seine Zielgruppe des X99 Chipsatzes auch auf Gamer ausweiten. Der MSI-Drache ist an mehreren Stellen wahrzunehmen. Wir drehen die Verpackung um, bevor wir uns das Innenleben anschauen und erhalten eine Übersicht über das Mainboard und Funktionen, sowie über Spezifikationen. Unter anderem werden die I/Os dargestellt, aber auch die Boost-Funktionen beschrieben. Andererseits verraten uns die Spezifikationen welche CPUs und welcher RAM kompatibel ist und welchen Formfaktor das Mainboard hat. Im weiteren Verlauf werden wir all jene Features begutachten und Schritt für Schritt deren Zweck erläutern.

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Nun öffnen wir die mit Klett verschlossene Klappe und riskieren einen ersten Blick ins Innere der Verpackung. Ausgeschnitten wurde dazu ein Wappenförmiger Bereich, der zum Stil des Gaming G-Series Logo passt. Der „Klappentext“ beschreibt bildlich weitere Tuningfeatures, wie die M.2-Schnittstelle sowie Game- und AudioBoost.

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Im Inneren befinden sich zwei Abteile, bei denen es sich um Pappkartons handelt. Der vordere beinhaltet das Mainboard, welches auf einer Schaumstoffmatte gebettet wurde. Der zweite Karton beinhaltet das gesamte Zubehör, welches sehr üppig ausfällt.

Im Einzelnen befindet sich im Lieferumfang folgendes Zubehör:

  • User Guide, Übersicht, Aushängeschild, Quick Installation Guide, SATA-Aufkleber, Dankeskarte, 2x Drivers & Utilities CD, Gaming G Series Aufkleber
  • 2x SLI-Brücken @ 6Slots, 2x SLI-Brücken @ 4Slots
  • 10x SATA-Kabel wovon 5x geknickt
  • 2x WLAN Antenne
  • 1x I/O-Blende, 2x Kabel für LED-Stripe, 2x Front-Panel-Header
  • 6x V-Check Points Connecters (zum messen der Spannung)

Technische Daten

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Erster Eindruck
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Da der Eindruck über Verpackung, Lieferumfang und Aufmachung schon ein mal positiv ausgefallen ist, möchten wir uns einmal die Verarbeitung der einzelnen Schnittstellen und die Materialauswahl des Boards anschauen. Auf den Ersten Blick sieht alles nach Metall aus. Dies ist jedoch nicht so, da die Audio und I/O Abdeckung aus Plastik gefertigt wurden. Anders sieht es bei den Abdeckungen für die Kühlkörper der Hubs und des V-RAMs aus. Diese sind aus massiven Materialien, sehr passgenau angebraucht, lackiert und perfekt entgratet. Weiterhin sind auch die PCIe-Schnittstellen mit Metall ummantelt, wie auch die DDR-Schnittstellen. Etwas negativ für ein High-End-Produkt sind jedoch die Klemmen jener Schnittstellen anzukreiden. Diese heben sich leider nicht von Produkten niedrigerer Preisklassen ab. Die M.2-Schnittstelle ist ebenfalls metallisch ummantelt. Rundherum fällt jedem sofort das Farbkonzept auf, welches konsequent zum Ausdruck bringt: „Hier handelt es sich nicht um ein 0/8/15 Modell“. Lediglich die I/O-Abteilung grenzt sich ein wenig mit seinen Rottönen von jenem Konzept ab und suggeriert, dass es sich trotz eines X99 Mainboards um eine „Spielemaschine“ handeln könnte. Besonderes Augenmerk finden die USB-3.1 Typ C Anschlüsse sowohl außerhalb als auch innerhalb des Mainboards und die WLAN-Schnittstelle für verschraubbare WLAN-Antennen. Dieses Modul ist besonders massiv gefertigt und sieht nahezu so aus, als hätte ein externes Tuning stattgefunden. Letztlich fällt die Überwachungs- und Overclocking-Abteilung ins Auge. Ein Drehregler soll einen Boost auf mechanischem Wege ermöglichen und die PCIe Schnittstellen lassen sich ein- und ausschalten. Selbstverständlich hat MSI auch an eine Überwachungsanzeige gedacht sowie an Power- und Resetbuttons.
Wir finden das Konzept und die Zusammenstellung der internen Komponenten toll und erblicken unerwartete Anschlüsse wie die einen Molex. Die Anordnung des M.2 recht weit unten am Mainboard ist ohnehin vernünftig, da wir schon Modelle kennengelernt haben, wo diese Schnittstelle unmittelbar unter der Grafikkarte platziert wurde. Auf den ersten Blick entdecken wir sieben Lüfteranschlüsse, welche rund um das Mainboard gut verteilt scheinen.

Insgesamt loben wir die Konstruktion des Mainboards und sind hoch zufrieden mit dem Gesamtkonzept. Nun wollen wir das Mainboard jedoch einbauen und beobachten, ob das Konzept auch in der Praxis zu gebrauchen ist.

Montage und Details

Schauen wir uns einmal die Hubs und Kühlung genauer an, hier erblicken wir mehrere passive Kühlelemente, deren Kühlrippen massiv gearbeitet sind und in schwarzer Farbe unter einem Silbernen Kühlblech-Finish herausragen. Das sieht sehr gut aus und leistet durch Heat-Pipes als Bindeglieder hervorragende Arbeit bei der Wärmeleitung.

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Das größte Element ist der passive Kühler unter dem Main-Hub. Der Drachenkopf wird weiß beleuchtet. Darüber hinaus reichen die Rippen bis hin zu den PCI-e Switches, welche je nach PCIe-Auslastung einen fundamentalen Beitrag zur Rechenpower leisten werden und dementsprechend auch Wärme entwicklen. Der RAM-Hub bekommt ebenfalls einen Kühlkörper, welcher durch eine Heat-Pipe mit dem Kühlkörper im I/O-Bereich verbunden ist. Dies ist auch der massivste aller Kühlkörper.

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Unter dem Kühlkörper des PCIe-Switches sehen wir vier kleine Chips, welche unterhalb der ersten PCIe-Schnittstelle angesiedelt sind. Diese dienen als Verteilerknoten der Daten die über die CPU in den Switch gelangen und haben zur Aufgabe, das Lane-Sharing zu koordinieren. Auf diese Weise können alle Erweiterungskarten mit einer Summe von über 40 Lanes hinaus versorgt werden.

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Insgesamt lassen sich jedoch maximal sechs PCIe Karten einsetzen, wovon fünf Plätze volle 16 Lanes ansteuern können und eine Schnittstelle über ein Lane verfügt. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch all jene gleichzeitig mit der vollen Lane-Auslastung genutzt werden können. Bei dem X99-Chipsatz werden je nach Prozessor 28 Lanes bzw. 40 Lanes zur Verfügung gestellt. Ein Intel Core i7 6850K unterstützt 40 Lanes, was eine Konfiguration von 2 mal x16 Grafikkarten und einer M.2 x4 ermöglichen würde. Andere Konfigurationen sind durchaus denkbar. Alle x16 Schnittstellen besitzen einen sog. SteelArmour, welche die Stabilität gerade bei schweren Grafikkarten verbessern soll, aber auch die RAM-Steckplätze besitzen diese Aluminium-Ummantelung. Einen Kritikpunkt bekommt das Mainboard jedoch wegen seinen PCIe Tastern, welche nicht sonderlich hervorstechen und eher „0-8-15“ wirken. Das können andere Hersteller wie beispielsweise ASUS um Längen besser und spielen dabei auch in der gleichen Preiskategorie.

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Wie bereits erwähnt sind alle acht DDR-Slots umwickelt von einem Aluminiummantel. Für das Einsetzen der Riegel empfiehlt es sich vorher die Gebrauchsanweisung zu lesen, da die Anordnung der RAM-Riegel wichtig für den späteren PC-Betrieb ist und da andere Hersteller wiederum andere Konfigurationen der Steckplatzverteilung nutzen. In diesem Fall wird der erste Block auf den Steckplätzen 1 (links) und 3 (links) benötigt. Andere Hersteller verwenden auch Konfigurationen auf beiden Blöcken bei 3 (links) und 2 (rechts). Daher ist auf jeden Fall Vorsicht geboten.

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Die I/O-Abdeckung ist leider „nur“ aus einem leichten Kunststoff gefertigt und macht keinen hochwertigen Eindruck. Das führt uns zum zweiten Kritikpunkt und unsere Meinung dazu sei: „Da wo TITANIUM draufsteht, sollte auch mindestens ein Metall drin sein“

Der CPU Sockel unterscheidet sich nicht großartig von denen anderer Hersteller in dieser Preiskategorie, was aber keine Kritik darstellt, denn es ist ein sehr gut ausgearbeitetes Stück Technik, welches unter dem Einsatz von Over-Clocking hervorragende Arbeit leistet. Dazu gehören dann selbstverständlich auch die gebräuchlichen Features wie Überspannungsschutz, Titaniumspulen mit einer höheren Energieeffizienz und Elektrolytkondensatoren mit Aluminiumkern.

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Im Audio-Bereich angekommen stellen wir erneut fest, dass eine Plastikummantelung die Audiochips verdeckt. Selbstverständlich sind wir froh, dass die Chips und Kondensatoren überhaupt geschützt werden, jedoch sind wir der Meinung, dass für ein hochpreisiges Produkt auch in diesem Fall Metall zum Einsatz kommen sollte. Unter der Haube geht es aufgeräumt zu. Die Audio-Leiterbahnen sind isoliert und mit einer „LED-LINE“ versehen. Die Headphone Amplifieres (oder auch Audioverstärker) sind in doppelter Ausführung versehen und die zehn Audio-Kondensatoren sind sauber angebraucht worden. Nahimic ist der Hersteller der Audio-Engine und soll die Audiowiedergabe insbesondere der Stimmen optimieren und eine 7.1 Audiowiedergabe ermöglichen.

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Der M.2 Slot ist hinter dem x1 PCI-Slot angebracht worden. die Position des Speichers ist also anders als bei der Asus-Konkurenz liegend angebracht worden. Eine liegende Position hat zum Vorteil, dass die Platte allgemein Sauberer wirkt und die M.2 als Systemkomponente optisch besser integriert ist und wahrscheinlich Hardtubing erleichtert. Die stehende Variante hat zum Vorteil, dass die Gehäuselüfter einen größeren Anteil beim Abtransport der Wärme des Speichers leisten können.

Die I/O-Sektion ist sehr gut gelungen und bietet vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Darunter zählen die sechs USB 3.1 Anschlüsse der ersten Generation in Typ A-Konfiguration aber auch die beiden USB 3.1 Anschlüsse der zweiten Generation jeweils in Typ A und B-Konfiguration. Auch die obersten USB 2.0 Anschlüsse werten den Gesamteindruck auf. Nicht weil es zusätzliche USB-Anschlüsse sind, sondern weil sie am oberen I/O-Rand speziell für Maus und Tastatur gedacht sind – Und darauf hat sich MSI besonnen. Besonders gut gefällt uns das separate Wi-Fi / Bluetooth-Modul welches einen Intel Dual Band Wireless-AC 8260 Chip in sich trägt. Mit ihm können sowohl 2.4 GHz, als auch 5 GHz-Frequenzen abgetastet werden, was eine Datenübertragungsrate von maximal 867 Mb/s erlaubt. Verwendbare Bluetooth-Geräte sollten mindestens über den 2.1+(EDR) Standard verfügen oder sogar den 3.0 bis 4.2 Standard unterstützen.

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Der LAN-Anschluss ist ein Intel I218-V Gigabit LAN Controller, welcher den derzeitigen Standard darstellt. Der Audio-Output kann bis zu 8 Lautsprecher ansteuern oder ein kleineres System über Toslink versorgen. Die Kontaktstellen sind bei diesem Premiumprodukt vergoldet, was heutzutage zum „guten Ton“ bei diesem Preissegment gehört.

SATA-Schnittstellen gibt es auf diesem Mainboard zu Genüge. Zusammengefasst ließen sich zehn SATA-Basierte Festplatten mit 6Gb/s anschließen, aber auch Konfigurationen mit einer SATA-Express-Platte würde anwendbar sein. Ein Slot für den sog. U.2-Speicher ist ebenfalls gegeben. Dieser bietet die gleiche Bandbreite wie eine M.2 Schnittstelle.

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USB-Schnittstellen gibt es selbstverständlich auch für den Frontbereich. Das X99 Titanium verfügt über zwei USB 3.0 Schnittstellen mit denen bis zu 4 USB-Geräte an der Gehäusefront angeschlossen werden können. Aber auch ein USB 3.1 Gen.2 Typ C Anschluss ist vormontiert und kann mit entsprechenden Kabeln verlängert werden.

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Neben den typischen Stromsteckern, die kaum erwähnenswert sind begeistert das Mainboard mit einem integrierten Molex-Stecker, an dem beispielsweise Lüfter-Controller oder Laufwerke bishin zu LED-Stripes angeschlossen werden können. Somit muss kein zusätzliches Netzteilkabel ordentlich verlegt werden.
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Viele X99 Mainboards besitzen eine Stromkonfiguration der CPU von bis zu 12 Pins. Im Normalfall sollten 8 Pins völlig ausreichen, Übertaktern sei jedoch die komplette Bandbreite ans Herz gelegt – Dafür sind sie ja auch da!

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Neben all den offensichtlichen Komponenten eines Mainboards wartet das X99 Titanium auch mit einigen Trümpfen auf, welche jedoch auch in anderen Preiskategorien vorzufinden sind. Trotzdem möchten wir nicht dass diese unerwähnt bleiben. MSI gewährleistet mit dem Gütesiegel „GUARD-PRO“

  • einen höheren Feuchtigkeitsschutz von 10%
  • einen Hochtemperaturschutz, welcher sorgfältig überprüft wurde
  • einen Schaltkreisschutz, welcher auf Grundlage von ausgesuchten Materialien Kurzschlussgefahren beseitigt
  • einen ESD-Schutz, welcher vor elektrostatischen Entladungen schützt und
  • einen EMI-SChutz, welche die Auswirkungen von elektromagnetischen Störungen reduziert

Die OC- und Überwachungs-Sektion beinhaltet ein paar sehr coole Features zum Aufmöbeln eurer Leistung. Mit dem Drehregler lässt sich die Basis Taktgeschwindigkeit eurer CPU mechanisch verändern. In unserem Testsystem können wir die Clock sogar mindestens bis 4,6 GHz bei einem Intel i7 6850K anheben ohne die Systemstabilität zu gefährden. Natürlich gibt es einen Power- sowie Reset-Button. Die „+“ und „-“ Knöpfe dienen der Erhöhung des CPU Multiplikators. An der obersten rechten Ecke befindet sich ein Display welches laufend Codes anzeigt. Diese Codes dienen der Funktionsüberwachung des Mainboards, damit nachvollzogen werden kann ob und welches Problem gerade „geworfen“ wird. Eine Liste der Fehlercodes befindet sich im Handbuch. Ein Button, welches besser nicht ohne triftigen Grund gedrückt werden sollte ist jener neben dem 24Pin Storomanschluss. Dieser entlädt nämlich die Batterie des Mainboards und setzt somit die Grundeinstellungen (Datum, Uhrzeit, etc.) des Systems zurück. Rechts neben dem 24 Pin Anschluss befindet sich eine Kontaktleiste mit welcher Manuel die anliegende Spannung in den einzelnen Komponenten überprüft werden kann. Wie viele von euch spätestens jetzt merken sollten, handelt es sich bei diesem Mainboard fast nicht mehr um ein gewöhnliches Consumer-Gerät, sondern erfordert hintergrundweissen im Umgang mit OC. Die hier beschriebenen stellen nur die grundlegendsten OC-Elemente dar, ein tieferer Einblick würde den Rahmen dieses Reviews sprengen und wäre ein Thema für sich allein.

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Neben den Wi-Fi-Antennen gibt es keine weitere Hardware im Lieferumfang. Konkurrenzprodukte legen oft einen PCIe-Adapter für eine zweite M.2 Speicherkarte bei oder einen USB 3.1. Controller auf PCIe x4 Basis. Auch Erweiterungskarten als Thunderbold-Controller sind uns schon untergekommen. Neben SATA-Kabeln und SLI-Brücken sieht es mit sonstigem Zubehör sehr Mau aus.

Praxistest und Benchmarks

Unser Intel Test-System für die nachfolgenden Tests sieht wie folgt aus:

  • 1. Mainboard: ASUS X99 Deluxe II (zum Vergleich)
  • 2. Mainboard: MSI X99A XPOWER GAMING TITANIUM
  • Prozessor: INTEL Core i7 6850X
  • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 1070 OC, 8GB GDDR5
  • Arbeitsspeicher: 16GB DDR4
  • M.2: SAMSUNG 950 EVO,
  • SSD: ADATA SU800
  • Betriebssystem: Windows 10 Aniversary

Wir überprüfen die Lese und Schreibgeschwindigkeit aller Laufwerke im Vergleich zu unserer ASUS-Plattform. Außerdem möchten wir die Benchmarkergebnisse der CPU und der GPU überprüfen und einen Bandbreite-Test der Wi-Fi-Schnittstelle ausführen. Wir haben zusätzlich zu den Rohwerten den Overclock-Drehregler auf 4,3 Ghz gedreht und überwachen die Leistungssteigerung zum Standardverlauf.

Dazu nutzen wir die folgende Software:

AIDA64: Zur Überprüfung der Prozessortätigkeit bei Übertaktung
CrystalDiskMark5: Zur Überprüfung der Lese- und Schreibleistung der Festplatten
PCMark8: Benchmarks für verschiedene PC-Anwendungen
Cinebench R15:

Benchmarks:
Wir beginnen mit den Testresultaten des PCMARK 8 Bench-Tools. Die Einstellung „Home“ erlaubt uns Auskünfte über PC-Leistung zu treffen, die alle alltäglichen und Casual-Anwendungen anbelangt. Getestet werden die in der nachstehenden Statistik festgelegten Anwendungsbereiche und als Messergebnis werden Zugriffszeiten und Frames per second ausgegeben. Daraus errechnet wird ein Gesamt-Score von 5595 Punkten, was verhältnismäßig einer Leistung der oberen 7% entspricht. Jene Anwendungen werden aber auch mit günstigerer Hardware akzeptabel verarbeitet. Kritischer für den Prozessor und den Speicher wird es mit dem nächsten Test auf der Stufe „Work“.

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Zu Arbeitsaplikaitonen zählen meist Kalkulationen mit Exel, Video-Chats oder auch die Arbeit am Webbrowser. Desweiteren spielen Zugriffszeiten auf Festplatten eine Rolle, welche die Arbeitseffizienz betrifft. Mit dem folgenden Benchmarks wird ein Score berechnet. Ein wert mit knapp 6000 Punkten in der Summe ist schon ein außergewöhnlich hoher. Zum Vergleich erzielte der allseits beliebte (und von vielen noch genutzte) Intel Core i7 4770K gerade einmal ein Score von 3644 Punkten. Wir können also durchaus feststellen, dass unser Testsystem auch im Genre der Arbeitspraxis höchste Performance abrufen kann.

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Bei Kreativanwendungen spielt die Grafikkarte eher ins Gewicht als bei den vorherigen Testresultaten, jedoch ohne die CPU-Power zu vernachlässigen. Besonders die Rubriken des Editings von Foto und Video verbrauchen Unmengen von Rechenleistung, welche unser System jedoch abrufen kann und das nicht zu mager.

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Mit diesen Rohwerten werden wir am ende dieses Kapitels in den Vergleich gehen, wer also direkt die Testresultate im Vergleich begutachten möchte, der scrolle einfach bis ans ende dieses Abschnitts. Wer von euch noch eher ins Detail lesen möchte, der begutachte die weiteren Benchmark-Ergebnisse der folgenden Tools:

Auch Cinebench R15 bestätigt den ersten Eindruck aus PCMark. Die aufmerksamen Leser von euch können den Rankings ablesen, dass es sich um ein CPU und im anderen Fall um ein OpenGL Ranking handelt. Unser System spielt wieder im obersten Bereich mit. Der 6-Kerner liegt nur knapp hinter einem Intel Xeon mit satten 12 Kernen. Das OpenGL Ranking ist nicht repräsentativ, da die aufgeführten Grafikkarten älteren Generationen entsprechen. Jedoch sind Werte von 172 fps exzellente Ergebnisse, welche vom Konkurrenz-Mainboard erst einmal übertroffen werden müssen.

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Testen wir nun die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des Speichers, bevor wir zur Übertaktbarkeit vorstoßen. Die im M.2-Slot versenkte Samsung 950 Pro wird als Testsample dienen und liefert bei Eingabegrößen von bis zu 1GiB tolle Performance ab. Im sequenziellen Lesen kommt eine Geschwindigkeit von 1926MB/s zustande und eine Schreibgeschwindigkeit von 937,5MB/s sind auch nicht zu verachten. Ob das Asus-Mainboard ähnliche Daten abliefern kann, wird sich schon bald zeigen.

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Kommen wir nun zur Übertragbarkeit des Prozessors. Dank des UEFI bzw. des Drehreglers am Mainboard können wir das System mit geringstem Aufwand stabil auf 4,3 Ghz auf allen Kernen laufen lassen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Basiswert von 700Mhz gegenüber der Base-Clock. Aber auch auf 4,4 Ghz lief der Prozessor stabil. Obwohl uns das UEFI eine Übertaktung von bis zu 5Ghz erlaubt, wollten wir dies nicht ausreizen, da ein ständiger Takt von 4,4 Ghz auf allen 6 Kernen für die meisten Anwendungen schon ausreicht.

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Mit diesen Rohwerten können wir nun in den direkten Vergleich gehen. Weiterhin verwenden wir die selben Hardwarekomponenten, tauschen jedoch das Mainboard mit einem ASUS X99 Deluxe II aus, welcher im selben Preisbereich liegt und führen alle Benchmarks erneut aus. Um die Ergebnisse jedoch etwas zu komprimieren, haben wir ein Balkendiagramm mit Vergleichswerten aufgestellt:

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Eine leicht übertaktete Konfiguration der Komponenten über den Drehregler des Mainboards kostet den User nur wenige Sekunden und steigert den PCMark-Score in allen Anwendungsbereichen um knappe 10 Prozent. Jedoch schiebt sich Asus bei einer nicht übertakteten Konfiguration mit einem FPS-Score von 177,76 vor die übertaktete Titanium. Die CPU der MSI bleibt jedoch um kaum erwähnenswerte 3 Score-Punkte in Führung vor der Konkurrenz.
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Unerwartete Werte treffen wir bei dem Vergleich der Speicherzugriffszeit an. Im sequenziellen Lesen ist die Titanium um 40MB/s schneller, in allen sonstigen Disziplinen unterliegt die Titanium der Deluxe II. Besonders beim Schreiben von 4K Daten bleibt ASUS um 10% schneller als die Titanium.
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Hier wird deutlich, dass im Vergleich zwischen den beiden Kontrahenten unterschiedliche Stärken und Schwächen ausgemacht werden können. Diese möchten wir im Fazit zusammenfassen und unser Urteil abgeben.

Fazit

Keine Frage; die MSI X99A XPower Titanium gehört zu einem kleinen Club wirklicher High-End-Komponenten. Das bestätigt auch der stolze Preis von über 400€. Wer jedoch bereit ist so viel Geld auszugeben, der bekommt gerade für den Gaming- und Editing-Bereich ein sehr gutes Gerät, welches extrem leicht zu übertakten ist – da sollten sich andere Hersteller eine Scheibe von abschneiden. Lediglich zu bedauern sind kleinere Defizite in der Zugriffszeit von Festplatten und den mager verarbeiteten PCIe-Hebeln. Ein großes Lob gilt darüber hinaus den Überwachungsmöglichkeiten und -komponenten und dem Molex-Stecker. Einen weiteren Abzug in der B-Note gibt es für das mangelnde Zubehör im Vergleich zur Konkurrenz. Wir möchten außerdem festhalten, dass es sich bei diesem Mainboard um ein ausgezeichnetes Stück Technik handelt, denn MSI gelingt es eine Hauptplatine zu konstruieren, welches die Wage zwischen Profi- und Anfängergerät hält. Anfänger können sehr einfach übertakten und Professionelle können durchaus die letzten Leistungsreserven herauskitzeln und dabei beispielsweise die Spannung im Auge behalten oder eine der vielen mechanischen Konfigurationsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

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Pro
+ Schnelles Übertakten
+ Große und massive passive Kühlkörper
+ Sehr viele Konfigurationsmöglichkeiten direkt auf der Platine
+ Molex Stecker on Board
+ Extrem gute Benchmark-Werte
+ Interner USB 3.1 Typ C

Kontra (Meckern auf hohem Niveau)
– Mainstream PCIe-Hebel
– Zugriffszeiten auf Festplatte könnten ein wenig besser sein
– Etwas wenig Zubehör on Board (z.B. zweiter M.2 als Adapterkarte)
– Nur ein SATA-Express Zugang

Aus den o.G. Gründen vergeben wir eine Punktzahl von 9,2 Punkten. Das schließt den Gold-Award mit ein und außerdem erhält das Mainboard für seine einfache Übertaktbarkeit und die Überwachungsvielfalt den OC-Award

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