Für die führenden EDV-Firmen ist das Thema Umwelt längst kein leeres Schlagwort mehr. Einige Giganten der Branche setzen schon längere Zeit auf recyclingfähige, umweltfreundliche Hardware, immer mehr geht der Trend zu Materialien wie Aluminium bei gleichzeitiger Verringerung der Leistungsaufnahme, aber auch zu leicht demontierbaren Systemkomponenten zur Verbesserung des Recycling-Kreislaufs. Relativ neu ist dieser Trend übrigens nun auch bei der Software.

Die Anfänge der Green IT
Alles begann im Jahre 1992 mit dem amerikanischen Energy Star, einem freiwilligen Programm zur Kennzeichnung von umweltfreundlichen technischen Geräten, zum Beispiel Audioanlagen, Computern und Geräten der Unterhaltungselektronik. Ein erster wichtiger Schritt war die Einführung des Standby-Modus zur minimalen Stromaufnahme von Geräten bei Nichtbenutzung. Weitere Zertifikate für Ergonomie und Umweltfreundlichkeit folgten in den folgenden Jahren, unter anderem das schwedische Label TCO für strahlungsarme Monitore.
Branchenriese Apple machte bereits im Jahre 2003 mit seinen ersten Laptops in Aluminium von sich reden. Die gesamte Produktlinie wurde dann in den folgenden Jahren auf massives Aluminium, das sogenannte Unibody-Gehäuse, umgestellt, und genau wie andere Hersteller bemüht sich die kalifornische Edelschmiede jedes Jahr aufs Neue, zwei Gegensätze in den neuen Modellen zu vereinen: Mehr Leistung bei weniger Stromverbrauch. Dies beweist auch der neueste Mac Mini, der nur noch ein Drittel des Stroms verbraucht wie sein Vorgänger. Wir finden: Ein lobenswerter und nachahmenswerter Kraftakt der Hardware-Entwickler.

IT und Umwelt heute
Heutzutage ist das Schlagwort Green IT längst in aller Munde. So ist zum Beispiel das Fraunhofer Institut mit Begriffen wie „Life Cycle Thinking“ und „Life Cycle Engineering“ ganz vorne dabei im Innovationsprozess zur Entwicklung umweltfreundlicher Informationstechnologie.
Dabei beschränkt sich die Forschung aber nicht nur auf umweltverträgliche Materialien und Energieeffizienz im Hardware-Bereich. Es hängt wesentlich auch von der Software ab, ob die Hardware im täglichen Betrieb auch tatsächlich energiesparend arbeitet. Daher liegt ein Schwerpunkt der Green-IT-Forschung auf der Entwicklung von effizienter Software. Dazu sind jedoch hochspezialisierte Informatiker nötig, die in Deutschland leider immer noch Mangelware sind. Weiterhin gehen gutbezahlte EDV-Jobs an IT-Kräfte aus dem Ausland, während auf dem deutschen Markt immer noch inländische Informatiker fehlen. Stipendien und Förderprogramme der Bundesregierung sollen dies zumindest teilweise ausgleichen.
Durch bestimmte Algorithmen in der Software können Hardware-Kapazitäten effizienter und energiesparender genutzt werden. In großen Software-Unternehmen hat längst der Wettlauf um die „grüne“ Software begonnen, und für angehende Informatiker stehen deshalb rosige – oder besser gesagt: grüne Zeiten bevor. Dabei macht der grüne Trend nicht bei der Programmierung halt. Sogar in Computerspielen ist längst die Nachhaltigkeit eingezogen, wie verschiedene Spielehersteller beweisen.

Rosige Zeiten für Informatikstudenten

Wer von Informatiker spricht, denkt zuerst meist an das Programmieren. Aber im breiten IT-Berufsfeld gibt es viel mehr Berufe, welche unter den Begriff Informatik fallen. Die IT bestimmt heutzutage unser Leben wie keine andere Branche, verspricht konstantes Wachstum, Ende nicht absehbar. Nahezu alle Berufe hängen direkt oder indirekt von der EDV ab, selbst traditionelle Handwerke wie Baufirmen oder gar Bäckereien und Schneider setzen bereits auf modernste Computertechnik und Digitalisierung. Handwerk 4.0 ist nur einer der Begriffe, die aktuell die Runde machen.
Vom kleinsten Einzelhandel bis zum Global Player steigt der Bedarf an Informatikern, die entweder punktuell oder auch fest angestellt eine wichtige Funktion und Position im Betrieb übernehmen. Verantwortlich für den Schutz gegen Hacker und die Datensicherheit ist der Cyber Security Consultant, dagegen kümmert sich der Content Marketing Manager um den Online-Werbeauftritt einer Firma. Größere Unternehmen beschäftigen unter Umständen in ihrer IT-Abteilung eigene Software Entwickler, welche in erster Linie die Integration oder sogar Konzeption von individueller, speziell auf die Firma abgestimmter Software übernehmen. Firmen mit dieser Unternehmensgröße haben fast immer auch einen eigenen Netzwerkadministrator, in dessen Aufgabengebiet in erster Linie die Überwachung und Verwaltung von firmeninternen Netzwerken (LAN) und Server-Client-Systemen fällt. Zusätzlich ist für Unternehmen ab 10 Personen auch ein Datenschutzbeauftragter vorgeschrieben. Dies muss allerdings nicht unbedingt ein Informatiker sein, sondern kann auch ein Angestellter sein, der zusätzlich zu seiner Position im Unternehmen die Interessen und Belange der Datenschutzverordnung (DSGVO) sicherstellt, oder eine externe Person, die zusätzlich zu Grundkenntnissen in der EDV auch im Recht bewandert ist.
Dies zeigt bereits, dass die Nachfrage nach qualifizierten Informatikern konstant ist und sogar weiterhin steigt. Auch Zeiten des Home-Office konnten diesem Trend nichts anhaben, auch wenn die Beschäftigungszahlen im letzten Jahr im Schnitt leicht rückläufig waren. Dennoch gibt es weiterhin IT-Jobs mit kräftigen Zuwachsraten. Nach einer Analyse vom Arbeitsportal Indeed profitieren besonders Profile wie Python, Data AnalystMachine Learning, Data Scientist und E-Commerce mit zweistelligen Zuwachsraten.*
Auch der aktuelle Green IT Trend sorgt zusätzlich für viel Arbeit im IT-Sektor, von dem vor allen Informatiker mit Qualifikation in C#, Java und IT Support sowie Softwareentwickler profitieren. Auch bei diesen Berufen liegen die Wachstumszahlen immerhin noch im einstelligen Bereich.
*Quelle: Indeed; original Suchanfragen vom 01.-19. Juni 2020

Daher ist eine fundierte Ausbildung zum Fachinformatiker heutzutage wichtiger denn je, wobei den angehenden Informatiker durchaus attraktive Anfangsgehälter in der boomenden Software-Branche erwarten. Daher entscheiden sich immer mehr Jugendliche für diesen zukunftsträchtigen Berufszweig, der sich auch hervorragend vom Home-Office aus erledigen lässt.

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