Mit dem Padmate PaMu Quiet Mini gelangt ein weiteres Bluetooth In-Ear Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung in unsere Reaktion. Weiter soll das Headset mit einer niedrigen Latenz und einer QI Ladefunktion der Aufbewahrungsbox verfügen. AptX und dem AAC sind natürlich auch mit an Bord. Was dieses Headset zu leisten vermag, erfahrt ihr nun in unserem Test. Für diesen Test hat Padmate uns ein Testmuster zur Verfügung gestellt.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Die Padmate PaMu Quiet Mini werden in einer hellen Verpackung geliefert. Die Front zeigt neben Modellnamen und Herstellerlogo eine Abbildung des Headsets. Auf der Rückseite sind mehrsprachig Informationen zu den Features untergebracht.




Die Front haftet magnetisch an der Seite und lässt sich zur Seite wegklappen. Die Innenseite der Klappe enthält Informationen zur ersten Inbetriebnahme des Headsets.

 

Inhalt



Neben dem Padmate PaMu Quiet Mini befindet sich folgendes im Lieferumfang:

  • Aufbewahrungsbox mit Ladefunktion
  • Transportbeutel
  • 4x Ohrstücke (2x installiert)
  • USB-Typ-A zu USB-Typ-C Kabel
  • Schnellstartanleitung
Daten
Technische Daten – Padmate PaMu Quiet Mini  
Abmessungen Abmessungen Ohrhörer: 34,7 x 26 x 21,6 mm (L x B x H)
Abmessungen Ladecase: 60 x 60 x 31 mm (L x B x H)
Gewicht Je Ohrhörer: 5,1 g
ANC – 40 dB
Bluetooth Bluetooth 5.2
Codec SBC, AAC, aptX
Treiber 10 mm STIFT + Titan
Latenz 70 ms
Mikrofon Marke: Knowles
Anzahl: 3
Akku Art: Lithium Ionen
Spielzeit Ohrhörer: ~ 4,5 Stunden
Gesamtspielzeit mit Ladecase: bis zu 18 Stunden
Ladezeit Ohrhörer: 1,5 Stunden
Ladezeit Ladecase: 2 Stunden
Besonderheiten IPX4
Ladecase über QI kabellos aufladbar

 

Details

 

Die Padmate PaMu Quiet Mini kommen mit einem Ladecase, welches einige Besonderheiten in seinem Inneren verbirgt. Es dient nicht nur der Aufbewahrung, sondern kann auch die Ohrhörer wieder aufladen. Noch dazu kann es über ein entsprechendes QI Ladegerät kabellos aufgeladen werden. Auf der Oberseite ist der PaMu-Schriftzug aufgebracht. Im Inneren befinden sich beide Ohrhörer in passgenauen Aussparungen. Dabei ist markiert, welche Ohrhörer für welche Seite gedacht ist. Ab Werk sind bereits die mittelgroßen Ohrpolster angebracht.




Nehmen wir die Ohrhörer aus dem Ladecase, so erkennen wir die Kontakte, über welche diese im Case aufgeladen werden. Unter der Verkleidung verbergen sich Magnete, welche die Ohrhörer fest an Ort und Stelle halten.


 

Die Ohrhörer folgen einem bekannten Design, welches ohne Makel ausgeführt ist. Wir finden keine Grate oder scharfe Kanten vom Guss, sie wirken wie aus einem Stück gefertigt. Am Stiel der Ohrhörer sind seitlich der Kontakte zum Laden angeordnet, während sich an der Innenseite eines der drei Mikrofone befindet. Das zweite Mikrofon ist etwas oberhalb des Ohrstücks und das dritte am Ende vom Stiel untergebracht. Daher handelt es sich um ein Headset, dessen aktive Geräuschunterdrückung mit zwei Mikrofonen je Seite arbeitet. Das dritte Mikrofon ist für die Sprachübertragung vorgesehen.

 

Praxis

Inbetriebnahme & App

 

Die Padmate PaMu Quiet Mini lassen sich einfach einrichten. Dazu müssen die Ohrhörer lediglich aus dem Ladecase entnommen werden. Daraufhin schalten sich diese ein und befinden sich im Pairing-Modus. Der Nutzer kann nun entweder Bluetooth am Abspielgerät aktivieren und das Headset ganz regulär über das Bluetooth-Menü koppeln oder aber über die App des Herstellers. Sowohl für Android als auch für iOS Geräte gibt es eine App. Um das Headset zu koppeln, wird nur Bluetooth am Abspielgerät aktiviert und anschließend die App gestartet. Hier wird der Nutzer durch die Einrichtung geleitet, – das geht schnell und auch für Nutzer mit wenig Erfahrung problemlos. Die App ist in Deutsch gehalten und bietet auf der Startseite die Möglichkeit, in die Einstellungen zu wechseln, und außerdem kann unten der gewünschte ANC Modus gewählt werden.

In der App lässt sich auch die Firmware des Headsets aktualisieren und den einzelnen Berührungspunkten Funktionen zuordnen.

 

Bedienung
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Die Bedienung des Padmate PaMu Quiet Mini erfolgt über berührungsempfindliche Flächen unterhalb der Logos auf den Ohrhörern. In der Bedienungsanleitung ist alles gut erklärt, allerdings lassen sich die Funktionen durch die App auch anpassen.

 

Aktive Geräuschunterdrückung

Das Padmate PaMu Quiet Mini ist gehört der Gattung „In-Ear-Headset“ an. Diese Art von Headsets sorgen aufgrund dessen, dass sie im Gehörgang sitzen, eine passive Geräuschunterdrückung mit sich. Hier hat der Hersteller aber einen draufgesetzt und eine aktive Geräuschunterdrückung verbaut. Hierfür werden insgesamt vier Mikrofone eingesetzt (zwei je Seite). Bevor wir jedoch darauf zu sprechen kommen, müssen wir zwei Methoden erklären – Feedforward-ANC, sprich das Sensormikrofon ist außerhalb und Feedback-ANC, hier ist das Sensormikrofon innerhalb.

 

Forward ANC

Bei dem Feedforward-ANC (sinngemäß: Voraushörende Lärmunterdrückung) wird das Mikrofon außerhalb der Ohrmuschel platziert. Das Mikrofon „hört“ Geräusche, bevor diese das Ohr erreichen, und übermittelt diese Information an den ANC-Controller. Dieser verarbeitet dann das Rauschen und erzeugt das Anti-Rauschen (Antischall), bevor das resultierende Signal an den Töner gesendet wird. Dies geschieht in Bruchteilen einer Sekunde.

Der Vorteil daran ist, dass das Mikrofon an der Außenseite Störgeräusche frühzeitig aufnimmt, sodass mehr Zeit ist, darauf zu reagieren und das“ Gegen-Geräusch“ zu erzeugen.

Der Nachteil ist, dass diese Technik alleine keine Möglichkeiten hat, sich selbst zu korrigieren, da es nicht das Tonsignal erfasst, welches vom ANC-Controller ausgegeben wird. Wenn das Geräusch in einem ungünstigen Winkel einfällt, kann dieses Set-up versehentlich zu einer Verstärkung führen. Darüber hinaus arbeitet Feedforward ANC in einem engen Frequenzbereich. Feedforward-ANC kann bei Frequenzen außerhalb seines Bereiches nur wenig Wirkung zeigen. Das Mikrofon an der offenen Außenseite reagiert auch empfindlicher auf Windgeräusche.

 

Feedback ANC

Beim Feedback-ANC (sinngemäß Rückinformation zum Tonsignal) ist der Sensor in der Ohrmuschel und vor dem Lautsprecher, sodass der ANC-Controller das resultierende Signal genauso „hören“ kann wie der Hörer.

Von Vorteil ist, dass das Feedback-ANC das Tonsignal überwacht, welches auch das Ohr hört und kann somit schon auf geringe Variationen reagieren. Feedback-ANC arbeitet auch mit einem größeren Frequenzbereich als Feedforward-ANC. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Winkel zur Schallquelle oder bei einer Tragweise, bei der die Ohren nicht ganz bedeckt, das Feedback-ANC trotzdem Lärm reduzieren kann.

Allerdings ist es bei höherfrequenten Tönen nicht so effektiv wie Forward-ANC. Es kann auch im seltenen Fall zu Rückkopplungsgeräuschen kommen, da Sensor und Töner baulich sehr nahe liegen. Feedback-ANC könnte auch etwas zu viel Bass als Störgeräusch filtern.

 

Hybrid ANC

Eine Kombination aus beiden Methoden soll die jeweiligen Nachteile ausschalten. Hybrid-ANC kombiniert Feedforward- und Feedback-ANC, indem ein Mikrofon an der Innenseite und an der Außenseite platziert werden.

Somit sind die Vorteile beider Methoden kombiniert. Hybrid-ANC kann Rauschen bei einem breiteren Frequenzbereich unterdrücken, sich an Fehler anpassen und diese korrigieren und ist nicht so empfindlich gegenüber Schallwinkel und Trageweise.

Wie man sich nun denken kann, ist das Hybrid ANC aufgrund der Anzahl an Mikrofonen und der Miniaturisierung teurer.

 

Hybrid ANC in der Praxis

Wie es sich in der Theorie anhört, so gibt es sich auch in der Praxis. Außengeräusche werden erheblich reduziert. Etwa das Motorengeräusch im Bus der öffentlichen Verkehrsmittel oder das Geräusch von Flugzeugturbinen, welches man in der Kabine sonst wahrnimmt, sind entweder nahezu oder sogar komplett ausgeblendet. Wer diese Technologie allerdings im öffentlichen Straßenverkehr nutzt, der sollte sich auch der Gefahren bewusst sein. Autos sind fast nicht mehr zu hören, sodass sich der Nutzer nur noch auf seine optischen Möglichkeiten verlassen kann. Einer Benutzung beim Radfahren raten wir dringend ab.

 

Klang

Bevor wir nun mit dem Thema „Klang“ beginnen, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Klang einer höchst subjektiven Wahrnehmung unterliegt. Was sich für uns optimal anhört, kann für eine andere Person als störend empfunden werden und umgekehrt.

Das Padmate PaMu Quiet Mini hat der Hersteller dynamisch ausgelegt, sodass es schon bei niedrigen Pegeln Spaß macht. Mit seiner Tendenz zu den tieferen Tönen ist das Headset aber eher nicht für den audiophilen Nutzer geeignet. Trotz dieser Abstimmung können sich die Mitten trotzdem davon differenzieren. Stimmen treten in den Vordergrund und werden nicht von den Tiefen vereinnahmt. Die Höhen haben allerdings etwas zu kämpfen. Insgesamt erreichen diese Earbuds einen angenehmen dynamischen Klang, gerade bei höherem Pegel.

 

Akku

Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit mit 6 Stunden pro Ladung an, über das Ladecase kann das Headset dreimal geladen werden, somit soll sich eine Gesamtlaufzeit von 18 Stunden ergeben. In der Praxis reicht eine Ladung bei mittlerer Lautstärke und aktivierten ANC rund fünfeinhalb Stunden. Ohne ANC übertrumpfen wir die vom Hersteller anvisierten 6 Stunden – wir erreichen knapp 7 Stunden. Das Ladecase schaffte es, das Headset innerhalb von 10 Minuten so zu laden, dass sich 1 Stunde Spielzeit ergibt. Das ist praktisch, wenn das Headset schnell wieder einsatzfähig sein soll. Sehr gut finden wir, dass sich das Ladecase nicht nur über den USB-C-Anschluss, sondern auch über ein entsprechendes QI-Ladegerät aufladen lässt.

 

Verbindung

Beim Padmate PaMu Quiet Mini kommt das aktuelle stromsparende Bluetooth 5.2 zum Einsatz. Die Reichweite gibt der Hersteller mit 10 Metern an, was im Freien auch problemlos möglich ist. Hindernisse, insbesondere Stahlbeton schränkt die Reichweite entsprechend ein.

 

Fazit

Das Padmate PaMu Quiet Mini kostet in unserem Preisvergleich 119 € in allen verfügbaren Farben. Das liegt über der unverbindlichen Preisempfehlung von $ 99 des Herstellers. Wer ein Schnäppchen machen will, kauft besser direkt beim Hersteller, denn dort ist das Headset derzeit für $ 69 plus $ 10 für den Versand erhältlich – das sind umgerechnet etwa 65,67 € (zzgl. Steuern). Dafür erhält der Nutzer ein gut verarbeitetes In-Ear-Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung und der Möglichkeit, das Ladecase kabellos zu laden. Somit lässt sich das Case auch auf bestimmten Smartphones oder sogar in so manchem Auto aufladen, ohne das zusätzliche Kabel benötigt werden. Wer dynamische und eher vom tiefen Ton geprägte Musik bevorzugt, ist hier genau richtig. Von uns gibt es an dieser Stelle eine Empfehlung.


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