Predator Storage erweitert das Produktportfolio beim DDR5 Arbeitsspeicher mit der PREDATOR Hermes RGB Serie. Hinter dem Label Predator Storage verbirgt sich der seit vielen Jahren bekannte Speicherhersteller BIWIN Semiconductor, der hochwertige Speicherprodukte entwickelt und herstellt. Die Hermes-RGB-Serie soll mit niedrigen Latenzen das High-End DDR5 Segment bedienen und verfügt über aufwendige Aluminium-Headspreader in den Farben Silber, Weiß und Schwarz mit einer Mehrzonen-RGB-Beleuchtung. Verfügbar sind die Hermes-RGB-Kits in den Kapazitäten 32 und 64 GB mit den Geschwindigkeiten 6800, 7200, 7600 und 8000 MT. In dem nun folgenden Test schauen wir uns das PREDATOR Hermes RGB DDR5 6800 Kit an.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das Predator Hermes RGB Speicher-Kit wird in einem schwarzen Karton geliefert, auf dessen Front eine große Produktabbildung der Speichermodule in den verfügbaren Farbvarianten zu sehen ist. Außerdem sind das Herstellerlogo, die Produktbezeichnung in weißer Schrift sowie RGB-Software-Kompatibilität aufgedruckt. Ein kleiner Aufkleber gibt den Hinweis auf Speicherkapazität und dessen Geschwindigkeit. Auf der Rückseite befinden sich schriftliche Informationen zum Haftungsausschluss und die stichpunktartig aufgeführten Produkt-Features in englischer Sprache. Ein weißer Aufkleber mit der Serien- und Produktbezeichnung sowie den technischen Daten der Speichermodule ist hier ebenfalls aufgeklebt.
Inhalt
Im Inneren des Kartons befindet sich neben den beiden Hermes-RGB-Speichermodulen, die sicher in einem Kunststoffblister verpackt sind, noch folgendes Zubehör:
- 40 mm Zusatzlüfter
- 2x Schrauben und Mutter (Lüftermontage)
- Lüftermontagerahmen
- Lüfter Montageanleitung
- Predator Hermes Installationsanleitung und Garantie-Bestimmungen
Daten
Technische Daten – PREDATOR Hermes RGB DDR5 6800 | |
---|---|
Produktbezeichung | BL.9BWWR.400 |
Speichertyp | DDR5 |
Gesamtkapazität | 32GB (2x 16GB) |
Kit-Typ | Dual Channel Kit |
Geschwindigkeit (XMP) | 6800 MT |
Latenz (XMP) | 32-45-45-108 |
Betriebsspannung (XMP) | 1,4 V |
Registred/Unbuffered | Unbuffered |
Error Checking | On-Die-Error-Correction |
SPD Geschwindigkeit (JEDEC) | 5600 MT |
Betriebstemperatur | 0 – 85 °C |
Temperatur bei Lagerung | -55 – 100°C |
Besonderheiten | Intel XMP 3.0 ARGB-Beleuchtung 40 mm Zusatzlüfter im Lieferumfang |
Garantie | Limited Lifetime |
Details
Direkt auf den ersten Blick fallen die großen, aus Aluminium gefertigten Kühlkörper der beiden Speichermodule ins Auge. Die Verarbeitung ist bei der Lackierung und der Verarbeitung absolut makellos. Mit einer Materialstärke von insgesamt 1,9 mm auf jeder Seite bringen die Module auch einiges an Kühlung und an Gewicht mit.
Die Kühlkörper besitzen ein kantiges und sehr modernes Design mit zusätzlich eingravierten Linien und hervorgehobenen Elementen. Durch den goldenen Aufdruck des Herstellerlogos sowie einer Nummer fünf für DDR5 und die Form eines Wabenmusters wird der Kühlkörper noch zusätzlich mit einem edlen Look optisch aufgewertet. Aufgrund seiner Größe wird das komplette PCB verdeckt. Bei der Höhe des Kühlkörpers von 47 mm sollte vorab geprüft werden, ob Kompatibilitätsprobleme mit dem verbauten Kühler entstehen können.
Zusätzlich gibt es ausgefräste Bereiche, die den Blick auf einen mittig auf dem Modul verbauten, durchsichtigen Diffusor lenken. Der breite Diffusor verläuft oben auf der kompletten Länge über den Kühlkörper. Auf der rechten Seite ist Hermes in schwarzer Schrift aufgedruckt.
Ein extra angebrachter Aufkleber auf jedem Speichermodul dient zum einen als Echtheitszertifikat und informiert über die technischen Daten der Speichermodule. Hier sind die Daten des XMP-Profils, die Spannung sowie die Modellbezeichnung aufgedruckt.
Wie wir bereits zu Beginn erwähnt haben, sind die Kühlkörper auf maximale Kühlung ausgelegt. Das zeigt sich auch bei der Bauhöhe, mit 51 mm sind sie deutlich höher als die Kühlkörper anderer Hersteller. Das kann bei großen Tower-Kühlern zu einem Problem werden, da einige Modelle über die RAM-Slots ragen. In diesem Fall können die Module aufgrund ihrer Größe nicht eingebaut werden. Bei Wasserkühlungen hingegen sollte es keine Probleme geben.
Um die Kühlung der Speichermodule zu verbessern, liegt im Lieferumfang ein 40 mm Brushless-Zusatzlüfter mit einer Montage-Halterung bei, die bei Bedarf montiert werden kann. Um die Halterung zu montieren, wird diese einfach rechts oben am Mainboard mit der vorhandenen Schraube befestigt.
Praxis
Testsystem | |
---|---|
Gehäuse | LianLi LANCOOL II |
CPU | Intel Core i5 12500 (Sockel 1700) |
Kühlung | DeepCool AK400 |
Mainboard | BIOSTAR Z790 VALKYRIE |
Grafikkarte | ASUS GTX 1060 DUAL OC 6 GB |
SSD | Crucial BX500 240 GB / Crucial T700 |
Netzteil | Thermaltake TOUGHPOWER PF3 1050 W |
In unserem Testsystem kommt ein Single-Tower-Kühler zum Einsatz. Durch seine kompakte Bauform ragt er nicht über die RAM-Slots und lässt so einen problemlosen Einbau zu. Der Einbau der beiden PREDATOR Module setzt kein besonderes Spezialwissen voraus. Es sollte lediglich vorab geprüft werden, wie die Module lt. Hersteller zu verbauen sind. In unserem Fall sind es der A2- und B2-Slot unseres Mainboards. Dann kann unser Testsystem gestartet werden. Auf den Einbau des Zusatzlüfters verzichten wir, da dieser aufgrund des geringen Abstands vom Mainboard zum Gehäuse-Deckel dagegen stoßen würde. Da unser Testsystem mit drei 120 mm Lüftern in der Front ausgestattet ist, sollte ausreichend Frischluft an die Speichermodule gelangen.
Nachdem wir überprüft haben, dass unsere Speichermodule auch korrekt vom UEFI erkannt wurden, booten wir ins Betriebssystem. Mit CPU-Z überprüfen wir unter Windows erneut die geladenen Einstellungen. Dann starten wir den Rechner neu und laden das XMP-Profil im UEFI und wiederholen den ersten Schritt. Unser Mainboard erkennt die Module im SPD und XMP-Profil ohne irgendwelche Auffälligkeiten, auch Windows läuft fehlerfrei.
Mit der Software Taiphoon Burner lesen wir dann die technischen Daten des PREDATOR Hermes RGB-Kits aus. Hier erfahren wir unter anderem, von welchem Hersteller die handselektierten Premium-Speicherchips auf dem im SingleRank bestückten 10-Layer PCB verbaut wurden. Bei dem Überblick über die relevanten Daten der Module erhalten wir auch Informationen über die technische Ausstattung wie interne Schutzmechanismen und Sensoren.
Synthetische Benchmarks
Mit dem integrierten Cache & Memory Benchmark von AIDA64 messen wir nun jeweils den Durchsatz mit 4800 MT und 6800 MT. Wie auf den beiden Bildern zu sehen ist, nimmt die Geschwindigkeit beim Lesen, Schreiben und Kopieren mit geladenem XMP-Profil deutlich zu. Wir erreichen mit 4800 MT beim Lesen 66262 MB/s, Schreiben 65371 MB/s und kopieren 61584 MB/s. Bei 6800 MT steigen die Werte dann beim Lesen auf 88871 MB/s, dem Schreiben 88225 MB/s und Kopieren auf 84619 MB/s.
Um die Single- und Multicore-Performance mit aktiviertem XMP-Profil zu testen, nutzen wir den Cinebench R23. Die erreichten Werte liegen dabei in dem Bereich, die wir von unserer Intel Core i5 12500 erwartet haben.
Overclocking
Zum Ende unserer Tests möchten wir natürlich auch überprüfen, ob ein grundsätzliches Übertakten der PREDATOR Hermes RGB Module möglich ist. Unser erster Versuch, nur die Geschwindigkeit ohne weitere Änderungen auf 7400 MT zu erhöhen, schlägt fehl. Wir starten einen zweiten Anlauf und erhöhen die Spannung auf 1,45 V und passen die Timings an. Der Versuch gelingt, das System bootet ohne Fehler. Auch der AIDA64 Benchmark läuft fehlerfrei durch. In unseren dritten Versuch versuchen wir es mit 7600 MT. Dafür erhöhen wir die Spannung auf 1,5 V und passen die Timings erneut an. Auch mit 7600 MT startet unser Testsystem und der AIDA64 Benchmark zeigt keine Fehler. Hier sind bestimmt mit feineren Anpassungen noch weitere Steigerungen möglich.
Wir weisen darauf hin, dass die Übertaktung immer auf eigene Gefahr geschieht. Mit falschen Einstellungen kann das System instabil werden oder bei zu hohen Werten bei der Spannung sogar beschädigt werden.
Temperaturen
Da die Speichermodule mit Temperatursensoren ausgestattet sind haben wir die Temperaturen während unserer Tests mit HWInfo überwacht. Die Module sind mit maximal 37 °C dank der großen Kühlkörper angenehm kühl geblieben.
Alltag & Gaming
Wir haben das Hermes RGB Speicherkit über einen Zeitraum von 14 Tagen in unserem System genutzt.
Dabei haben wir unsere täglichen Arbeiten verrichtet und auch einige Gaming-Sessions mit verschiedenen Games wie Battlefield 2042, Witcher 3, Cyberpunk2077 und Starfield abgehalten. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir Abstürze oder ungewöhnliches Verhalten, das System war immer stabil.
Beleuchtung
Auch bei der Beleuchtung macht das PREDATOR Hermes RGB Kit eine gute Figur. Die Ausleuchtung ist durch den Diffusor homogen und kräftig. Auf den Bildern könnt ihr euch davon selbst überzeugen.
Fazit
Mit dem PREDATOR Hermes RGB DDR5 6800 Kit bringt Predator Storage ein nicht nur optisch ansprechendes Speicherkit auf den Markt, sondern zeigt auch, was man aus DDR5 Speichermodulen herausholen kann. So bietet das High-End DDR5 Kit nicht nur eine niedrige Latenz, sondern glänzt auch bei den Leistungswerten. Hinzu kommt ein gutes Overclocking-Potenzial, das von einer gelungenen RGB-Beleuchtung abgerundet wird. Auch bei der Kühlung macht das Hermes RGB DDR5 Kit mit seinen großen Kühlkörpern eine gute Figur. Wodurch auf der anderen Seite aber Abstriche bei der Kompatibilität bei Luftkühlern gemacht werden muss. Wir vergeben für das gebotene Gesamtpaket unseren High-End Award.
Pro:
+ Optik / Design
+ Verarbeitung
+ Niedrige Latenz
+ Selektierte Speicherchips
+ Übertaktungspotenzial
+ Temperaturen
+ Anpassbare ARGB Beleuchtung
Kontra:
– Sehr großer Kühlkörper
Herstellerseite