Mit dem Raijintek Metis EVO TG bringt das Unternehmen eine konsequente Weiterentwicklung des beliebten „Raijintek Metis“ auf den Markt. Wie der Vorgänger ist dieses auch in allerlei knalligen Farben erhältlich und ist als Mini-ITX Gehäuse in Würfelform designed. Ob das Metis EVO TG an die Erfolge anknüpfen kann und wie es in der Praxis abschneidet, lest ihr im folgenden Test.


Bevor wir mit unserem Test beginnen, danken wir unserem Partner Raijintek für die freundliche Bereitstellung des Raijintek Metis EVO TG in Rot.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Das Gehäuse kommt in einem dicken Karton gut geschützt bei uns an. Wie auch das Gehäuse selbst, ist der Karton würfelförmig. Auf ihm aufgedruckt finden wir Skizzen in verschiedenen Ansichten zusammen mit dem Produktnamen. Mit eingefügten Piktogrammen macht Raijintek zudem noch darauf aufmerksam, dass die Seitenscheiben aus „tempered glass“ und das Chassis selbst aus Aluminium gefertigt sind. Auf der Rückseite finden wir noch eine Tabelle der wichtigsten Daten, wie wir sie auch bei uns im Test weiter unten einfügen. Im Inneren ist das Gehäuse mit zwei Schaumstoff-Distanzhaltern sicher verwahrt.

Inhalt

Der Lieferumfang fällt etwas spärlich aus. Verstaut hinter dem Mainboardtray in einer Plastiktüte finden wir einige Kabelbinder, eine Schnellaufbauanleitung sowie die obligatorischen Schrauben. Die Kabelbinder sind leider aus Plastik und nicht wie, mittlerweile nicht unüblich, aus Textilstoff mit Klettverschluss.

Daten
Technische Daten – Raijintek Metis EVO TG  
Abmessungen: 293 x 263 x 290 mm (B x H x T)
Gewicht: ca. 4,3 kg
Formfaktor Mini-ITX
Formfaktor Netzteil ATX, SFX
I/O Panel 1x USB 3.0 Typ C, 1x USB 3.0 Typ A
Maximale GPU-Länge 280/220 mm (mit/ohne Frontradiator)
Maximale CPU-Kühler Höhe 135 mm
Lüfterkompatibilität 1x 200/140/120 (Front), 1x 120/92 mm (Boden), 2x 92 mm (Rückseite)
Farbe Rot

Details

 
 

Beim Raijintek Metis EVO TG fällt als Allererstes die knallige Farbe auf. Unser Modell, welches unübersehbar rot ist, wäre selbst ohne Verwendungszweck als PC-Gehäuse eine Augenweide als Designobjekt im Wohn-/Arbeitszimmer. Der Lack ist makellos aufgetragen und uns fallen auch sonst weder Nasen, Unebenheiten oder Kratzer auf, sodass die Verarbeitung mit sehr gut zu bewerten ist. Auch die „tempered glass“ Seitenteile, die mit Rändelschrauben und Abstandshaltern aus Hartgummi an Ort und Stelle gehalten werden, überstehen unsere Sichtprüfung ohne jegliche Beanstandung. Die Front, welche aus Belüftungszwecken ganzflächig aus Mesh besteht, bietet mit ihrer schwarzen Farbe einen ansehnlichen Kontrast zum Rest des Gehäuses. An der Front sieht man auch gleich das I/O Panel, welches etwas spärlich bestückt ist: Einzig den ON/OFF Taster sowie jeweils ein USB 3.0 Typ A und Typ C Anschluss findet man.

Der Innenraum ist grob in zwei Bereiche unterteilt: Den Bereich, in dem die Hardware eingebaut wird und der rückseitige Raum, der HDDs/SSDs und dem Netzteil vorbehalten sind. Durch diese Aufteilung fällt der Einbau unserer Komponenten sehr einfach und bequem aus, doch davon mehr im Praxisteil.

Sehr gut mitgedacht hat Raijintek bei der Belüftung, die in vielen ITX Gehäusen durchaus zu einem Problem werden kann. Luft ansaugen kann das Metis EVO TG von allen Seiten, da entweder Luftlöcher, Mesh oder der Abstand von den Glasseitenteilen zu Gehäuse für einen Frischluftstrom sorgt. Umso verwunderlicher ist es, dass dem Metis EVO TG kein einziger vorinstallierter Lüfter beigelegt wurde.

 
 

Was allerdings vorhanden ist, ist ein großflächiger, magnetisch haftender Staubfilter für die Gehäuseunterseite. Mit diesem ist der Innenraum auch dann vor Staub geschützt, wenn man das Case auf einem Teppich im Wohnzimmer drapiert. Auf der Unterseite sehen wir auch vier kleine Erhebungen, die dem Gehäuse als Standfüße dienen. Wie oben schon angesprochen besitzt eigentlich jede Seite des Metis EVO TG ausreichend Belüftungsmaßnahmen, wie man auf den Bildern sehr deutlich sehen kann.

Praxis

 

Um dem Raijintek Metis EVO TG ordentlich auf den Zahn fühlen zu können, greifen wir zu einem leistungsstarken Mittelklassesystem.

Testsystem  
CPU AMD Ryzen 5 2600
GPU NVIDIA GeForce RTX 2060
Mainboard Asus ROG Strix B450-I Gaming
RAM 16 GB DDR4 Thermaltake Toughram RGB
SSD/HDD 1x Crucial MX500 500 GB
Netzteil Dark Power Pro 11 650 W
Kühler AMD Wraith Stealth

Die Zeiten, in denen man großartige Kompromisse eingehen musste, wenn man sich für den ITX Formfaktor entschied, sind schon lange vorbei. Wenn es nach dem Raijintek Metis EVO TG geht, kommen diese Zeiten auch so schnell nicht wieder. Der Einbau läuft beinahe so problemlos und schnell wie in einem herkömmlichen ATX – Gehäuse und auch die Netzteilkompatibilität ist makellos – während man bei einigen ITX Cases auch den SFX-Formfaktor zurückgreifen muss, passt selbst das sehr Große be quiet! Dark Power Pro 11 problemlos in die dafür vorgesehene Kammer. Dank des kubischen Aufbaus hat man zudem noch mehr als genug Platz für sämtliche Kabellage, auch wenn eine Sichtblende oder sonstige Abdeckung seitlich des Mainboardtrays ganz nett gewesen wäre, um den Kabelsalat etwas verbergen zu können. Bei Betrieb ohne Frontradiator ist der Einbau von GPUs bis 280 mm, mit Radiator bis zu 220 mm möglich – somit ist auf jeden Fall genug Platz für eine Mittelklasse bzw. eine der kürzeren High-End Grafikkarten. Die Lüfter dieser saugen in eingebautem Zustand die Frischluft direkt aus dem Deckel, da das Mainboard im Metis EVO invertiert verbaut wird.
Den Temperatur- und Lautstärke-Check führen wir ausschließlich mit den werksseitig verbauten Lüftern durch – in diesem Falle also keinem, wenn man mal von dem CPU- sowie GPU-Kühler absieht.
Bei den Temperaturen erwartet uns keine sonderlich große Überraschung – wir haben es ja schon mehrfach angesprochen. Zu keinem Zeitpunkt wird unsere verbaute Hardware zu warm – die Höchsttemperaturen beim Spielen liegen bei (auf 20 °C Raumtemperatur normiert) 52 °C (CPU) respektive 61° (GPU). Wenn man das gesamte System mit einem Mix aus Futuremark und Prime95 auslastet, landen wir immer noch bei akzeptablen 63 °C (CPU) bzw. 76 °C (GPU) – wohlgemerkt komplett ohne Gehäuselüfter und im geschlossenen Gehäuse. Die zahlreichen Belüftungslöcher, die diese doch sehr guten Temperaturen ermöglichen, haben allerdings auch einen kleinen Nachteil: Der CPU bzw. GPU-Kühler sind im Spielbetrieb durch leises Säuseln und im Volllastbetrieb durch ein tiefes Rauschen durchaus hörbar. Dem kann man allerdings Abhilfe schaffen, in dem man der Hardware einen 200er Lüfter (zum Beispiel diesen hier: Klick mich!) zur Seite stellt, der kontinuierlich langsam drehend für mehr Frischluftzirkulation sorgt, und somit die GPU/CPU Kühler deutlich entlastet.

Fazit

Was bleibt uns abschließend noch zu sagen? Das Raijintek Metis EVO TG ist erfolgreich in die Fußstapfen des sehr beliebten „Metis“ getreten und hat dazu noch ein paar Feinheiten verbessert und QoL – Änderungen vorgenommen. So kommt uns der USB Typ C Anschluss sehr gelegen, die Seitenteile aus „tempered glass“ bringen unsere Hardware schön zur Geltung und die knalligen Farben sind mehr als nur ein Hingucker und schmücken definitiv jeden Zockerraum. Doch nicht nur optisch, auch von der Verarbeitung und den „inneren“ Werten kann uns das Metis EVO überzeugen, tatsächlich eine Evolution zu sein: Die Kompatibilität von GPUs und Netzteilen ist sehr gut, einzig CPU-Kühler sind mit einer Maximalhöhe von 135 mm eher eingeschränkt nutzbar. Dafür ist selbst ohne vorinstallierte Lüfter die Temperatur bei geschlossenem Gehäuse fantastisch und zeugt von durchdachten Belüftungslöchern. Baulich bedingt sinkt dadurch ein wenig die Silent-Tauglichkeit, was sich aber auch beheben lässt. Alles in allem also ein super Gehäuse für Liebhaber kleiner Formfaktoren, die dennoch nicht auf hochkarätige Hardware verzichten, oder eben einfach einen Blickfang haben wollen. Daher gibt es von uns 9.2 von 10 möglichen Punkten und somit eine definitive Empfehlung.

Pro:
+ Sehr viele verschiedene, schöne und auffällige Farben
+ Sehr saubere Verarbeitung
+ Belüftungskonzept einwandfrei
+ Großartige Kompatibilität bei Netzteilen und Grafikkarten..

Kontra:
– …etwas weniger bei CPU-Kühlern

Wertung: 9,2/10

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