Die Teamgroup T-FORCE G50 ist laut Hersteller die Wahl für Gamer. Hierbei handelt es sich um eine M.2-PCIe-4.0-SSD, welche bis zu 5.000 MB/s im sequenziellen Lesen und 4.800 MB/s im sequenziellen Schreiben erreichen soll. Zudem unterstützt die SSD sowohl DRAM- als auch SLC-Caching und kommt mit einem dünnen Kühler auf Graphen. Was diese Teamgroup T-FORCE G50 in der Praxis zu leisten vermag, erfahrt Ihr nun in unserem Test.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Teamgroup T-FORCE G50 kommt in einem kleinen dunklen Karton. Dessen Vorderseite zeigt eine Abbildung der SSD sowie die Modellbezeichnung, das Logo des Herstellers und die Kapazität der SSD. Die Rückseite enthält die wichtigsten Daten in Kurzform sowie Hinweise zur Garantie in mehreren Sprachen. Ein kleines Sichtfenster lässt einen ersten Blick auf die SSD im Inneren der Verpackung werfen.
Inhalt
Der Lieferumfang der Teamgroup T-FORCE G50 ist übersichtlich, denn außer der SSD selbst erhalten wir nur den dünnen Kühler aus Graphen, welcher sich bei Bedarf auf die SSD kleben lässt.
Daten
Technische Daten – Teamgroup T-FORCE G50 | |
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Abmessungen Gewicht |
80 x 22 x 3,7 mm (L x B x H) 7 g |
Schnittstelle | PCIe Gen. 4.0 x4 NVMe |
Controller | Innogrit IG5220 |
DRAM | Keiner (aber 64 MB HMB) |
Spannung | +3,3 Volt DC |
Betriebstemperatur | 0˚C ~ 70 ˚C |
Erschütterungen | 80 ~ 2.000 Hz / 20 G |
MTBF | 3.000.000 Stunden |
Sequenzielles Lesen Sequenzielles Schreiben |
5.000 MB/s 4.800 MB/s |
Garantie | 5 Jahre |
Details
Die Teamgroup T-FORCE G50 verfügt über ein schwarzes PCB. Auf der Oberseite finden wir die beiden Flash-Speicherchips. Hierbei handelt es sich um einen 3-D-TLC-NAND-Flash. Jeder der beiden Chips fasst 512 GB. Daneben findet sich der Speichercontroller von INNOGRIT. Die Rückseite verfügt über keine weiteren nennenswerten Bauteile und ist mit einem Aufkleber versehen. Dieser enthält das Logo des Herstellers, die Modellbezeichnung und die Seriennummer. Zudem finden sich hier einige Logos der Schnittstelle und Zertifikate.
Beim Controller kommt mit dem INNOGRIT IG5220BAA ein alter Bekannter zum Einsatz. Dieser ist mit einem 12-nm-FinFET-CMOS-Prozess ausgestattet und unterstützt PCIe 4.0. Er kann Kapazitäten von bis zu 4 TB verwalten. Es handelt sich um ein DRAM-loses Design mit voller Unterstützung für HBM. Der Controller ist für eine sequenzielle Spitzenlesegeschwindigkeit von bis zu 7400 MB/s und eine sequenzielle Spitzenschreibgeschwindigkeit von bis zu 6500 MB/s ausgelegt, während die Nennleistung nur 2,5 W beträgt.
Praxis
Testsystem | ||
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CPU | Intel Core Ultra 9 285K | |
GPU | Gainward RTX 4070 TI PHANTOM REUNION GS | |
Mainboard | Asrock Z890 Taichi OCF | |
SSD/M2 | Cruial P3 Plus 500 GB / 3 TB WD | |
Arbeitsspeicher | 2x 24 GB G.Skill Trident Z5 RGB 8200 | |
Kühlung | Arctic Liquid Freezer III 420 | |
Gehäuselüfter | Front: 3x 120 mm Lüfter | |
Gehäuse | Thermaltake P3 TG PRO | |
Netzteil | Kolink REGULATOR ATX 3.0 1200W |
Der Einbau in unser Testsystem geht ohne Probleme vonstatten, was auch nicht anders zu erwarten war. Den mitgelieferten Graphen-Kühler werden wir hier nicht einsetzen, da uns die Erfahrung gezeigt hat, dass dieser nur ein paar Grad an Besserung bei den Temperaturen mit sich bringt – in einem gut belüfteten Gehäuse.
CrystalDiskInfo
Nach dem Einbau werfen wir wie immer einen Blick auf die Werte, die uns CrystalDiskMark anzeigt. Die Teamgroup T-FORCE G50 wird hier als T-FORCE TM8FFE001T erkannt. Die Angabe beim Übertragungsmodus zeigt uns, dass die SSD korrekt verbunden ist, nämlich über PCIe Gen. 4.0 x4. So sollte den nun folgenden Tests nichts im Wege stehen.
CrystalDiskMark
Die Teamgroup T-FORCE G50 durchläuft zunächst einige Durchläufe im CrystalDiskMark. Dabei erreichen wir durchschnittlich 5.200 MB/s im sequenziellen Lesen, was über der Angabe des Herstellers liegt. Beim sequenziellen Schreiben sind wir mit durchschnittlich 4.730 MB/s sehr nahe an der Angabe dran. Hier sind wir mit der gezeigten Leistung durchweg zufrieden.
Atto Disk Benchmark
Im nächsten Schritt schauen wir in einem weiteren Benchmark mit dem Atto Disk Benchmark nochmals auf die Leistungswerte. Erfahrungsgemäß erreichen die meisten Laufwerke in diesem Benchmark etwas weniger an Leistung, als dies im vorigen Benchmark der Fall war. Wir sind aber auch hier sehr nahe an den Angaben des Herstellers dran. Insoweit hält der Hersteller hier seine Versprechen.
AIDA64 Disk Benchmark
Bei vielen Laufwerken stellen wir fest, dass das Kopieren von großen Dateien (> 10 GB) im ersten Moment mit voller Geschwindigkeit stattfindet. Nach einer gewissen Zeit beginnt die Geschwindigkeit dann aber erheblich abzufallen. Der Grund dafür sind meist zu schnelle, kleine oder nicht vorhandene Caches. Hier kommt der SLC-Modus dann zum Einsatz, welcher die Leistung stabilisieren soll. Dabei handelt es sich um einen Pseudo-Cache, welcher seine Kapazität aus den Speicherchips selbst bezieht.
Ein Werkzeug, um dies zu testen, ist der Disk Benchmark, der Teil von AIDA64 ist. Dieser simuliert das oben genannte Szenario, indem dieser einen sequenziellen Stream von 1-MB-Blöcken in einem einzigen Thread auf das Laufwerk schreibt. Das entspricht in etwa der Praxis. Der Test erzeugt eine hohe Schreiblast mit vielen Daten, was die meisten Nutzer aber eher nicht tun – typisch wären kürzere Schreiblasten. Daher bildet der Test das Wort-Case-Szenario ab, was in der Praxis nur selten bis nie vorkommt.
Die Schreibleistung bewegt sich anfänglich bei 4.300 MB/s, bis etwa 18 % der Gesamtkapazität beschrieben wurden. Ab da an bewegt sich die Schreibleistung bei etwa 3.000 MB/s (schwankend). Am nächsten Abfall bei etwa 43 % der Gesamtkapazität stellen wir dann fest, dass der SLC-Cache nun voll ausgelastet ist. Die Schreibleistung sinkt hierbei nun deutlicher ab. Im Durchschnitt ergibt sich dabei eine Leistung von etwa 1.760 MB/s.
Temperaturen
Auch die Temperaturen stellen einen wichtigen Punkt dar, denn ab gewissen Temperaturen reduziert die Hardware der SSD die Leistung, um einen Verlust von Daten oder einen Schaden zu vermeiden. In unserem Fall ist die Teamgroup T-FORCE G50 im zweiten M2-Slot des Mainboards ohne den mitgelieferten Kühler oder den Kühler des Mainboards verbaut. Bei einer Raumtemperatur von 21 °C lesen wir per HWInfo und AIDA64 im Leerlauf eine Temperatur von 25 °C aus. Wir belasten das Laufwerk mit einer Endlosschleife des CrystalDiskMark. Hier erreichen wir nach 43 Sekunden eine Temperatur von um die 67 °C, die sich stabil über den Test zieht. Nach ungefähr 145 Sekunden fällt dann sowohl die Schreib- als auch Leseleistung auf rund 3.000 MB/s – dort verbleiben diese dann auch stabil bis zum Testende. Der mitgelieferte Kühlkörper kann die Temperaturen um etwa 4 °C senken.
Eine richtige Abhilfe schafft erst der passive Kühlkörper des Mainboards, welcher die Temperaturen derart im Zaum hält, dass diese die 50 °C nicht übersteigen. Bei dieser Temperatur kommt es dann auch zu keiner Drosselung in der Leistung. Hier empfehlen wir daher den Einsatz des mit dem Mainboard mitgelieferten Kühlkörpers – insofern vorhanden – oder aber den Kauf eines SSD-Kühlers.
Fazit
Die Teamgroup T-FORCE G50 in der uns vorliegenden Variante mit einer Kapazität von 1 TB, ist im Preisvergleich aktuell mit 70,90 E gelistet. Suchen wir im Preisvergleich nach Laufwerken mit den gleichen Werten, so finden wir so gut wie nichts Günstigeres. Betrachten wir die Leistung in Verbindung mit dem Preis, so erhalten wir hier ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wir empfehlen wie bereits erwähnt den Einsatz eines Kühlkörpers, da ansonsten die Leistung bei längeren Schreib- und Lesevorgängen durch die hohen Temperaturen gedrosselt wird. Zwar verfügt die SSD über keinen DRAM, kann jedoch schon einiges mit dem SLC-Cache abfangen. In der Praxis schreiben aber nur wenige Nutzer so hohe Speichermengen auf einmal. Damit sollte sich diese SSD für die meisten Nutzer eignen. Wir vergeben unsere Empfehlung.
Laut Teamgroup gibt es derzeit auch eine spezielle Aktion bei Alternate, wo ihr die SSD zu einem attraktiven Preis erstehen könnt. Hier geht es zum Angebot: Alternate Weihnachtsangebot.
Pro:
+ Günstiger Preis
+ Schnelle SSD
+ TLC-Flash
+ Mit Graphen-Kühler
+ 5 Jahre Garantie
Kontra:
– SLC-Cache
– Nur mit 512 GB, 1 TB & 2 TB Kapazität erhältlich
– Thermische Drosselung
Herstellerseite
Preisvergleich